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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191110062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19111006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19111006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-06
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Freitag, den 8. Oktober Frankenberger Tageblatt Anzeiger begründet 1842. 7vi Jahrgang. AMU für die MzliHe AMWlmmW MH«, d« MM KmkzmHt und dm Wirst zu IrMMg i. Ku. Verantwortlicher R^akteur: Ernst Roßberg in Frankenberg l. Sa. — Druck und Verlag von C S. Roßberg in Frankenberg t. Sa. Esschewt an jede« Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich bO <-. Trägerlohn extra- — «»«lnummern lausenden Monats 5 H, früherer Monat« 10 WBpeMmge« werden in unferer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. «nküuoignngen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis S Uhr vormittags, kleiner: bis spätestens 11 Uhr mittags deS jeweiligenAuSgabetages. K!ir Ausnahme von Anzeige» an bestimmter Stelle kann ein« Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenprei»: Die «-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b 4, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 .Eingesandt" im Redakttonsteile 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wtederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. AL, Nachweis und Offerten-Annahoie werden 2b - Exnagebühr berechnet. Juseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditione». Abonnement« ans das Tageblatt f UI auf den Monat Oktober nehmen unsere Tageblattausträger und unsere bekannten Aus gabestellen in Stadt und Land, sowie alle PostsmstEe« noch entgegen. Die jetzt zur Austragung gelangenden Hausliste«, welche zur Ausstellung des StaatS- Einkommen- und ErgänzungSsteuerkatasierS auf das Jahr 1912 dienen sollen, sind von den HausLefitzer« oder deren Stellvertretern unter genauer Beachtung der auf der ersten Sette jeder Hausliste ersichtlichen Vorbemerkungen, sowie der auf der 2, und 3. Seite in den Spalten 1 bis 22, hauptsächlich aber brr i« de« Spalte« 3, 10, 11, 12, 19, 20 und 21 gestellten Fragen in der ganzen Stadt «ach dem Staude vom 12. Oktober diese» Jahre» sorgfältig auSzuMen. Die Unterschriften der Haushaltungsvorstände in Spalte 22, swelche die in den Haus listen gemachten Angaben beglaubigen, sind von diesen selbst zu bewirken. Die Hauslisten sind, nachdem sie von den Hausbesitzern oder deren Stellvertretern am Schlüsse unterschriftlich vollzogen worden, binnen 10 Togen, vom Tage der Zufertigung ab gerechnet, spätestens aber bis zum 17. Oktober dieses Jahres r« der Polizeiwache (Rathauses, ? TÄrt VechLA) durch die Hausbesitzer oder durch solche Person»«, welche über etwaige Fragen in Bezug auf die Angaben in den Hauslisten genügende Ar '"nst zu erteilen vermögen, einzurcichen. Bet Nichtbeachtung v »stehender Auorduuuge« tritt Bestrafung ei«; außerdem hasten mter Umwände« die Hausbesitzer «nd Famili^ häuprer für die Steuerbeträge, welche infolge von ihnrn verschuldeter unrichtiger oder unvollständiger Angaben dem Staate entgehe«. , Frankenberg, am 3. Oktober 1911. Der Stadtrat. Das im Grundbuche für Ebersdorf Blatt 337 auf den Namen Bruno Fürchtegott Petzold in Niederwiesa eingetragene Grundstück soll am 8. Dezember 1911 vormittags 19 Uhr an der Grrichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 8,1 Ar groß und auf 45H35 M. — Pf. geschätzt. Es liegt in Ebersdorf an der Frankenberger Straß-, besteht aus Wohn gebäude, Nebengebäude, Hosraum und Garten, ist zur Brandkasse mit 38140 M. eingeschätzt und,!.trägt die Flurbuchsnummer 442 L Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 31. März 1911 verlautbarten Bersteigerungsvermerkcs aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung der Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, wi drigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstan des tritt. Frankenberg, am 2. Oktober 1911. (8» 6/11.) Königliches Amts" cht. BeZauntMachHrtkg. _ Alle diejenigen, welche noch mit den Pachtgelder« für pre bisheriger, «rchh u. geisL LehenSgrundstücke im Rückstand sind, werden hiermit aufgesordert, die rückständigen Beträge wi« LU» tS. ÄlrtadAi» v. cr den KirchrechnungSfüyrer, Pfarr- amtsexpeditivn Moltiestraße 3, part., abzuführen. Der Ktrche«V»rsta«d. Var MarMorM. Wie auf Grund von Informationen an unterrichteter Stelle mitgeteilt wird, hat nm Mittwoch wiederum eine Be sprechung zwischen Kiderlen und Cambon stattgefunden. Die letzten Schwierigkeiten, die bei der Neuordnung der Dinge in Marokko noch zu überwinden waren, dürften nunmehr als beseitigt gelten. Selbstverständlich sei es, daß dir Zugeständ nisse, die Deutschland in diesem Abkommen Frankreich mit Be ziehung auf Marokko macht, nur dann in Kraft treten, wenn eine Verständignng über die Kompensationen im Kongo zu stande komme. Die Verhandlungen über die Kompensationen begännen jetzt. DaS heißt, in ein verständliches Deutsch übertragen : Das dicke Ende kommt noch nach, und alle die frisch-fröhlichen Erzählungen von einem erfreulichen „Abschluß" der Marokko- Verhandlungen erweisen sich hiermit als leere Redensarten. WaS freilich schon all di« Wochen her ein Blinder mit dem Stecken fühlen konnte. Die Franzosen setzen sich denn auch schon in Positur, um den jetzt beginnenden Akt der Marokko- GroteSke ganz so herunterzuspielrn, wie den abgeschlossenen. Der biedere „Matin" mahnt heute bereits im Hinblick auf den Beginn de: Kompenfationsverhauolungen die deutsche Re gierung in dringenden Worten, Rücksicht zu nehmen auf di« öffentliche Meinung Frankreichs. DaS Deut sche Reich dürfe nur das verlangen, was die französische Regierung gewähren könne, ohne die Franzosen in ihrem Nationalstolz zu ver letzen. Denn wenn eS zu einem Vertrage komme, so solle dieser auch eine dauernde Einigkeit erzielen und nicht schon in nächster Zeir neue Zerwürfnisse schaffen. Es sei nötig, an das Wort TbterS zu erinnern: Ein Geschäft ist nur gut, wenn beide Parteien davon Vorteil haben. An die kaiser lich« Regierung müsse das Verlangen gestellt werden, daß sie dar Ihrig« zu einem solchen Geschäft beitrage. — In der Wilhclmstraßr wird man doch vielleicht etwas den Kopf schütteln über so viel Vertraulichkeit. Ob man sich aber auch darauf besinnen wird, daß die kaiserliche Regierung möglicher weise nicht nur auf die öffentliche Meinung Frank reichs, sondern auch Deutschlands einmal etwas Rück sicht nehmen dürste? Der Krieg um LUpaik. Die von iudustriösen TelegraphenburrauS mit erstaunlicher Gewandtheit seit Sonnabend früh immer und immer wieder angrküübigte und zuweilen auch schon mit allen strategischen Schikanen dvrchgeführte «eschietztlbg von Tripolis scheint nun wirklich stattgefunden zu haben. Der Verlauf deS urajeilbrn Kampfes — Tripolis hat nur einige schwache Sttanvbatterkn — wird folgendermaßen gejchttder.: BtzpsdmirAl SaravrUi telegraphiert« Dieus.ag abend 7,4ü Udr von Bord dr-VanzrrtchiffeS ^Benedetto Brin": Nm v-r »schmittanö begann die PMü^nns der Hänptbztteriso, di« bis^oanennterg-ng fortgesetzt wurde. Die türkische« Batterie« erwiderten das Jener, obae Wirkung zu erzielen. Die Beschießung wird heute (am Mittwoch) wieder ausgenommen werde«, um die Batterie« vollständig r« zerstören. Mau wandte während der Beschießung größte Sorgfalt an, nm eine Beschädigung der Stadt zn vermeiden. Nur ei« Leuchtturm i» der Nähe einer Batterie ist zerstört. Nach einer Meldung der „Tribuna" aus Malta über die erste Phase der Beschießung von Tripolis wurde das Feuer von der Division des Admirals Thaon di Revel, die aus den Schiffen „Ferruccio", „Varese" und „Garibaldi" besteht, und zwar von drr Artillerie mittleren Kalibers, eröffnet. Die Schüsse wurden in langen Zwischenräumen abgegeben, als ob der Admiral gleich nach den ersten Schüssen die Hoffnung auf Erscheinen einer weißen Fahne als Zeichen der Ueber- gabe erwartete. Die Schiffe schossen aus weiter Entfernung von der Küste und schonten Wohnhäuser und Menschen. Aus Tripolis wird nach Konstantinopel gemeldet, daß das als Küstenschtff dienende türkische Kanonenboot „Seia di Doria" von seiner Besatzung versenkt worden ist, da mit es ven Italienern nicht in die Hände falle. Da die obengenannten Schiffe Panzerkreuzer älterer Bau art sind, scheint sich die eigentliche Schlcchtflotte — nur der genannte „Benedetto Brin" ist ein Panzerschiff — der Ita liener nicht vor Tripolis, sondern wohl zur Seitendeckung der Expedition im Aegäischen Mcere zu befinden. Wenn die Italiener aber mehr als einen halben Tag brauchen, um die paar türkischen Batterien niederzukämpfen, so ist das kein be sonderer Beweis sür ihre artilleristis^e Geschicklichkeit. Daß man nicht in die offene Stadt hinein,chießt, ist eine sehr an zuerkennende Rücksicht, die aber wohl durch der. Hinblick auf spätere Entschädigungsansprüche diktiert worden ist. Den Franzosen hat die sinnlose Beschießung Casablancas ein Heiden geld gekostet. Die türkische Besatzung hat Tripolis verlassen, die türkischen Truppen sichen kampfbereit in guten Stellungen, die Bevölkerung der Stadt befindet sich außerhalb deS Be reichs der italienischen Schiffskanonen. Alle Munition wurde wener in das Innere transportiert. Die türkischen Behörden beriefen alle kampffähigen Männer unter die Fahnen, sogar dir türkischen Juden, die bisher stets vom Kriegsdienst befreit waren. Die Türken erklärten, daß Italien einen sehr langen Widerstand in Tripolis finden wird. O' vohl alles, was an Lebensmitteln zu beschaffen war, für die Truppen aufqespeichert wurde, so befürchtet man in Konstantinopel doch, daß der Nahrungsmangel zu einer vorzeitigen Einstcllnng d-S Widrr- stands zwingen könnte. Die Eingeborenrn-Truppen befinden sich ietzt schon in größter Not. Die türkisch« MtvisterMfiS scheint beendet zu sein. Denn nach einer Meldung aus Konstantinopel ist eS Said Pascha doch noch gelungen, ein Kabinett zu bilden. Der Murineminister zog sein Entlassnugs- gesuch zurück, wahrscheinlich um die Neubildung deS Kabinett- zu erleichtern. Eine Gruppe von Abgeordneten, die gestern nachmittag "e Regierung um Einberufung der Kammer er suchte, erhielt von der Pforte die Mitteilung, daß das Par lament für den 14. Oktober cinberufen wird unter dem Vorbehalt, daß sich bis dahin eine genügende Anzahl von Abgeordneten in Konstantinopel einfinbet. Dec stellvertretende Gouverneur von Tripolis meldete, daß das Kabel in der Nacht vom 30. September zum 1. Ok tober nicht abgeschnitten worden sei und daß der telegraphische Verkehr auch auf den Landlinien aufrecht erhalten werde. Tripolis übergeben, Ein gestern abend eingetroffcnes und von unS durch An schläge bekannt gegebenes Telegramm aus Paris besagt, dich in Tripolis die weiße Flagge gehißt worden sei. Ferner sollen die Italiener die Stadt B.ngasi bombardieren. Heute früh ging nun wieder eine Nachricht «in, welche die Meldung von der Uebergabe de» Stadt Tripolis als falsch bezeichnete. Ueber verschiedene Zusammenstöße zur See liegen eben falls unkontrollierbare Depeschen vor. So wird aus Kon stantinopel berichtet: Ein itakieaisches Schiff zerflörte bei H-Veida ei« türkisches Motorboot. Der TorpedobootS- zerstörer „Peik-i-Schewket" fei «ach Hodeida geflüchtet, vo« wo a«S er «nd andere Kanunendoote auf Vas ita- lienifche Schiff fchoffen «uv es angeblich beschädigten. Eine weitere Konstannnoprler Meldung am Mittwoch besagt: Es sollen heute morgen Depeschen ringetroffen sein, wonach man nördlich von Mytilene Geschützfeuer höre und ein Seekampf stattfinde. Das Gerücht war ^is Mittag noch nicht bestätigt. Die weiteren Depeschen melden folgendes: Koustaultvopel, 5. Oktober. Der deutsche, englische und russische Botschafter, sowie der serbische und rumänische Gesandte statteten gestern nachmittag der Pforte einen Besuch ab. Die Botschafter erklärten, daß die Mächte bereit seien, falls die Türkei nicht mit Italien in Verhandlungen eintreten Woll«, ihre guten Dienste zur Verfügung zu stellen; bedauerten aber, daß daS Jungtürkische Komitee in Saloniki einen Aufruf erlassen Hube, worin die türkische Regierung ausgefordert wird, bis auf den letzten Blutstropfen Widerstand zu leisten und mit allcn verfügbaren Mittel» den Krieg fortzusetzen. Die Regierung werde hoffentlich der Auf forderung kein Gehör schenken, da sonst die gesamte Lage und vor allem auch die Verhandlungen erschwert würden Frei herr v. Marschall verlangte beim Fortgehen Mahmut Schewket Pascha zu sprechen, der aus dem Ministerium sofort geholt wurde und kurze Zeit mit dem Botschaft^ allein konferierte, der dem Minister gleichf lls dringend zur Mäßi gung geraten haben dürfte. Rom, 5. Oktober. Infolge des Beschlusses drr Türkei, im Laufe der Feindseligkeiten die italienischen Handelsschiffe zu beschlagnahm-», hat di« italienische Negierung ebenfalls den Be^hl erteilt, die türkischen Handelsschiffe zu kapern. Es sind bereits Befehle erteilt worden. Jagd auf fänalichr türkische Kauffah.teisch'ffe zu machen. Äo«, 6. Oktober. Nach neuesten Meldungen soll eine Marinrkompanie vor Tripolis gelandet sc'n
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