Großenhainer MtrhMiiP- M AnzcUdlatt. ^tmtSblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 1868 97 Donnerstag, den 20. August AG- MrbeLtergesttch. "WA Zu den am 24. d. Mts. beginnenden Räumungsarbeiten im Grödel - Elsterwerdaer Canale werden auf ungefähr vier Wochen — eirea 80 Mann Handarbeiter —» zu den dabei vorkommenden Accordarbeiten gebucht. Anmeldungen haben bis zu obiger Zeit beim Herrn Canalaufseher Uhlemann in Grödel zu erfolgen. Königliche Bauverwaltung Meißen, den 11. August 1868. Grimmer. Tagesnachrichten. Großenhain, den 19. August. Der für hie sige Parochie gewählte Kirchenvorstand wurde am vergangenen Sonntag durch Herrn Superintendent Clauß in hiesiger Stadtkirche feierlich eingeführt und verpflichtet. Derselbe besteht aus den Herren Stadtrath Franke, Adv. Kretschmar II., Lehrer Hermsdorf, Ass. Bornemann, Noppmstr. Götze, Oekonom Schumann, Fabrikbesitzer Buchwald, vr. Meng, Kaufmann Markus, Seifensieder Brückner und Seifensieder Ernst Mann in Gro ßenhain, Herrn Rittergutsbesitzer Mangelsdorf, Oberleutnant v. d. A., auf Naundorf, sowie den Herren Gutsbesitzern Kunze in Naundorf, Herrich in Folbern, Enger in Adelsdorf und Weber in Großraschütz. — Vorgestern Nachmittags 6 Uhr entstand in einem neuerbauten Hause der Lange- gasse Feuer, das aber durch herbeigeeilte Nachbarn und Militär bald gedampft wurde. — Gestern Vormittags 10 Uhr ist beim Dorfe Schönborn in der königl. Raschützwaldung ein Brand aus gebrochen, welcher sich bis zu den Dörfern Bloch witz und Weißig verbreitete; nicht nur der Holz bestand einer großen Fläche, sondern auch das schon geschlagene und zur Auction bestimmte Holz wurde von den Flammen verzehrt. § Sachsen. Eine kürzlich ergangeneMerordnung des sächsischen Armee-Obercommando^'warnt die Vorgesetzten vor Begehung von Tätlichkeiten gegen Untergebene und bestimmt zugleich, daß Offiziere und Unteroffiziere ohne Ausnahme, die sich gegen Mannschaften zu Ausschreitungen dieser Art Hinreißen lassen, streng zu bestrafen sind. Ferner macht eine andere Verordnung alle Vor gesetzten darauf aufmerksam, wie streng nach dem jetzt bei uns geltenden preußischen Strafgesetz alle Subordinationswidrigkeiten bestraft werden und wie nothwendig es daher sei, Alles zu vermeiden, was derartige Vergehen zu provociren geeignet ist. — Einem ständischen Anträge gemäß hat das ! Ministerium des Innern sämmtliche Polizeiobrig keiten anweisen lassen, nach ihrem Ermessen von Amtswegen wieder, wo es nöthig, eine polizeiliche Controle und Revision der Bäckerwaaren, ins besondere des Brodgewichtes, eintreten zu lassen. ! — Sicherem Vernehmen nach wird die Landwehr des 12. norddeutschen (sächsischen) Bundesarmee- corps demnächst, gleich den übrigen, auch mit Zündnadelgewehren bewaffnet werden und wird nun demzufolge die schon längst in Aussicht ge nommene Einberufung der Landwehr zu einer ! mehrwöchentlichen Uebung wegen Erlernung der ! Handgriffe mit der neuen Waffe baldigst erfol gen. (C. Z.) — Auf dem zu Anfang dieser Woche in Dresden tagenden Kongresse der sächsischen Ge werbevereine waren 47 Vereine durch 89 Stim men bei 10,658 Mitgliedern vertreten. — Wegen i zu niedrigen Wasserstandes der Elbe sind vom ! 18. August an die Dampfschifffahrten zwischen ! Meißen und Riesa eingestellt worden. — Bei ! einer am 16. August von Dresden aus per ! Omnibus nach Meißen und Umgegend unternom- ! menen Vergnügungsfahrt ereignete sich der Un glücksfall, daß in der Nähe von Diesbar, wo- ! selbst einige theilnehmende Herren sich durch ein Bad in der Elbe erfrischen wollten, einer dersel ben, wahrscheinlich von einem Schlagflusse be troffen, untersank und ertrank. — Auf der Straße von Dresden nach Meißen gerieth am 14. August infolge von Selbstentzündung ein mit Petroleum und Streichhölzchen beladener Wagen in Brand. Der Kutscher konnte sich mit seinen Pferden noch rechtzeitig der Gefahr entziehen, dagegen ist der Wagen und die Ladung völlig vernichtet worden. — Aus Plauen wird berichtet: Das Gewitter in der Nacht zum 13. Aug. traf mit großen Nieder schlagen im östlichen Voigtlande auf. Während dessen brachte eine arme Frau im Dorfe Gans grün bei Thoßfell ihre auf dem Boden des Häus chens schlafenden Kinder des schlechten Daches wegen in die Unterstube. Nachdem dies geschehen,