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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 25.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187201253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-01
- Tag1872-01-25
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Großenhainer Unterhaltung undAnzchMtt. drmtSvkatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. No. IO» Donnerstag, den 25. Januar L8VS. Bekanntmachung. Der auf ß dem, in Naundorfer Flur gelegenen sogenannten Meisterholz anstehende Holzbestand soll Sonnabend, den 27. Januar n. e., Nachmittags 3 Uhr an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung an Ort und Stelle veräußert werden, was wir für Kauflustige andurch be kannt machen. Großenhain, am 22. Januar 1872. Der Rach daselbst. Kunze. Whschl. Tagesnachrichten. Sachsen. Die zweite Kammer hat am 22. Jan., nachdem ein Geschäftsordnungsantrag Annahme gefunden, das k. Decret, die Gebührentaxe für Aerzte, Wundärzte, Chemiker, Pharmaceuten und Hebammen bei gerichtlich-medicinischen und medicinal-poli zeilichen Verrichtungen betr., berathen und die Taxe selbst mit einigen Abänderungen einstimmig angenommen. Weiter berieth die Kammer die Forderung der Regierung, für den Umbau des alten Galeriegebäudes behufs Aufnahme des historischen Museums und der Porzellansammlung 150,000 Thlr. zu bewilligen. Nach längerer Debatte wurde die postulirte Summe einstimmig be willigt, der Regierung aber anheimgegeben, ob nicht nach Be schaffung eines passenden Platzes für die Wagen des k. Hauses die frei werdenden Parterreräumlichkeiten des Galeriegebäudes für anderweite Staatszwecke gewonnen werden können. Zum Schluß wurden noch mehrere Petitionen privater Natur erledigt. Am 23. Januar hat die zweite Kammer den Antrag des Abg. Jordan auf Ermächtigung der Staatsregierung, für die Aus wechselung der Kassenbilletö von 185)5 noch eine Nachfrist von 6 Monaten zu gewähren, berathen und einstimmig genehmigt, worauf uoch einige Petitionen zur Erledigung kamen. — In der ersten Kammer wurde am 23. Januar über mehrere Petitionen und Beschwerden verhandelt. — Der am 20. Januar in Leipzig abgehaltene sächsische Städtetag sprach sich bei Berathung des Gesetzentwurfs über Gemeindereform einstimmig dagegen aus, die Erlangung des Bürgerrechtes von einem Census abhängig zu machen. Bedingung für dasselbe solle ein zweijähriger Aufent halt in der Gemeinde, die pünktliche Entrichtung der Staats- und Gemeindeabgaben, sowie ein Alter von 25 Jahren sein. In dem Gesetzentwürfe über die Reorganisation der Verwaltungs behörden erblickte man einen Fortschritt auf der Bahu der Selbst verwaltung, sprach sich aber gegen das Institut der Friedensrichter, sowie für die Einführung größerer Bezirkshauptmannschaften aus und stimmte mit geringer Majorität für die Uebertragung der Polizeistrafgerichtsbarkeit von den Gemeindebehörden auf die Ge richte. — Der Chef einer größeren Webwaarenfabrik in Chemnitz, Herr Eduard Lohse, bereits längere Zeit in Dresden aufhältlich, hat bei Gelegenheit seines Austritts aus diesem seit 45 Jahren betriebenen Geschäfte dem Rathe der Stadt Chemnitz 8000 Thlr. mit der Bestimmung übersendet, a) die Zinsen von 2000 Thlr. alljährlich vor Weihnachten an 20 arme, unbescholtene Arbeiter familien und zwar vorzugsweise Weberfamilien mit je 5 Thlr. zu vertheileu, d) 4500 Thlr. zur Errichtung einer Freistelle für einen armen, unbescholtenen Webergesellen an der dasigen höheren Webschule und e) 1500 Thlr. zur Begründung einer Freistelle im dortigen Georgenhospitale für einen alten, unbescholtenen und arbeitsunfähigen Webermeister oder eine Webermeisterswittwe zu verwenden. Preußen. Die Feier des Krönungs- und Ordensfestes hat am 21. Januar im k. Schlosse zu Berlin in der üblichen feier lichen Weise stattgefnnden. Die vom „St.-A." veröffentlichte Liste der hierbei verliehenen Adler-, Kronen- und Hausorden von Hohenzollern, sowie Ehrenzeichen, 1080 an der Zahl, füllt 15 Spalten des amtlichen Blattes. — Aus dem Berichte der Staatsschuldencommission über die Verwaltung des Staats schuldenwesens im Jahre 1870 geht hervor, daß die gesammte Staatsschuld 1870 430,348,316 Thlr. betrug, wovon jedoch auf Eisenbahnen rc. 192,200,449 Thlr. kommen, deren Verzin sung und Tilgung den Staat nicht belastet. Letztere Summe von der Gesammtschuld abgezogen, bleiben 238,147,867 Thlr. und zwar 219,897,867 Thlr. verzinsliche und 18,250,MO Thlr. unverzinsliche Schuld. — Die Dotationen an die Generäle rc. sollen am 22. März, dem kaiserl. Geburtstage, zur Vertheitung gelangen und die Angelegenheit selbst wird erst noch vor das Forum einer Commission von Generälen gebracht werden. — In Kiel ist die Ordre eingetroffen, daß die für das Uebungsgeschwader bestimmt gewesenen Corvetten „Elisabeth" und „Augusta", welche mit reducirter Mannschaft bis jetzt in Dienst geblieben, außer Dienst gestellt und abgerüstet werden sollen. — Auf sein wieder holtes Ansuchen ist der Präfect von Deutsch-Lothringen, der k. sächsische Kreisdirector Frhr.. v. Gutschmid aus seiner reichs ländischen Stellung entlassen worden. Der Reichskanzler hat in dem betreffenden Schreiben dem lebhaften Bedauern, daß Herr v. Gutschmid bei dem einmal gefaßten Entschlusse, uach Sachsen zurückzukehren, beharre, und der hohen Anerkennung seiner Thätig- keit Ausdruck gegeben. «Oesterreich. Der berühmte österreichische Dichter Franz Grillparzer ist am 22. Januar, wenige Tage nach seinem 81. Geburtstage, in Wien gestorben. Frankreich. Thiers hat seine Demission zurückgezogen; auch die Minister haben, da sie in dem von der National versammlung ausgesprochenen Vertrauensvotum mit inbegriffen sind, auf Ansuchen Thiers' ihre Portefeuilles wieder übernommen. Alle Mitglieder des diplomatischen Corps drückten ihre Befrie digung über die glückliche Lösung der Krisis aus. Das lebhafte Verlangen der verschiedenen Parteien nach einem guten Einver ständnisse mit der Regierung wird zur Folge haben, daß Thiers j sich von nun an nur seltener in die Discussionen der National- i Versammlung einmischen wird. Die Frage bezüglich der Rückkehr nach Paris scheint auf lange Zeit vertagt zu sein. — Die Na tionalversammlung genehmigte am 22. Jan. einen Zuschlag von 20 Procent auf die Zuckersteuer und eine Abgabe von 4 Cen times für jedes Packet Zündhölzchen von 1M Stück. — Das sechste Kriegsgericht zu Versailles, vor welchem seit dem 8. Jan. unter dem Vorsitze des Obersten Delaporte der Proceß wegen
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