Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.10.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186210188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18621018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18621018
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-10
- Tag1862-10-18
- Monat1862-10
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.10.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nrschtint t-tze« W,ch«utag stütz 243. Sonnabend, den 18, October » Wst. Jvserast wa» i drv il» Nachmittag« , Ützr für di« »Lchst« «schtinmdt Numm« Mgenmumm. — Die „Berliner Allgemeine Zeitung" sagt in einem Artikel zur Situation: „Das Ministerium hat es vorgezogen, anstatt sich auf-die unverlöschliche Volkskraft, auf den in Preußen mächtigen Geist zu berufen, sich auf das Herrenhaus zu stützen, eine Körper schaft, die in den Zeiten der finstersten Reaction entstanden ist und ihren Ursprung einem Prineip verdankt, welches die Mißbilligung Aller erhalten hat, die dem Wesen des preußischen Staats, wie des Staats überhaupt ihre Aufmerksamkeit gewidmet. Und diese Körper schaft hat auf alle Bestrebungen, die den schwebenden Conflict in die verfassungsmäßigen Bahnen zurückzuleiten suchten, mit einem Beschlusse geantwortet, den der einstimmige Ausstzxuch deS Abge ordnetenhauses mit Recht als verfassungswidrig, als „Null und nichtig" bezeichnet hat. Und in diesem Beschlusse meint das Mini sterium eine Stütze zu finden! Die Aufgabe, die dem preußischen Volke nun zufällt, ist eine schwierige. Eine schwere Verantwort lichkeit würde der auf sich laden, der, wie es bisher hin und wieder geschehen, sagen wollte, der Sieg sei ein leichter; mit einem Hauche des Mundes seien alle die Mächte umzublascu, die sich der Ver wirklichung des Rechts im preußischen Lande entgegenstellen. Uns steht ein langer, schwerer, bitterer Kampf bevor, in welchem es' ebenso verderblich wäre, ein gesetzliches Mittel zur Herstellung eines allseitig befriedigenden Rechtszustandes unbenutzt zu lassen, als ein ungesetzliches zu gebrauchen. Einen solchen Kampf zu führen gegen eine Negierung, welche nicht blos mit allen Attributen der Macht ausgestattet ist, welche gegen die wirksamsten moralischen Kräfte, das Vcreinsrecht und. die freie Presse, die Befugniß der Auflösung und der Eonfiscation in das Feld führen kann, die als preußische Negierung immer noch in dem Innersten der Gegner ein Etwas findet, über das sie Gewalt gewinnen kann, ist ein unerfreuliches, ist ein ermattendes Unternehmen. Wir beklagen die^Nothwendigkeit eines solchen Kampfes; die Kraft, welche in ihm erschöpft wird, sollte dazu dienen, mitznwirken an dem große» nationalen Werke, an der einheitlichen Gestaltung Deutschlands. Jeder innere preußische Kamps muß die Verwirklichung dieses Ziels in weitere Ferne rücken. Mögen die Zeiten, denen wir entgegengehen, wenigstens dazu dienen, dem gesummten deutschen Volke die Ueberzeugüng zu verschaffen, resp. ihn herzustellen. Indem das.Herrenhauö den Etat der Regierung dem andern Hause- proponirt, setzt °eS sich an. Stelle der Krone und bemüht sich, alle Gewalt auf sich unter der Maske des RoyaliS- mus zu übertragen. Die Krone wird es ihrcrzeit schon spüren, was es heißt, die Finanzcontrole auf die Herren übergehen zu lassen, welche behaupten, ältere Stammbäume zu haben als die Hohenzoller». Einen widerlichen Eindruck macht das Verhalten jener Amphibien, welche halb im feudalen halb im liberalen Wasser schwimmen, als da sind die Herren Hasselbach, Camphausen und Eonsorten. Die Gründer deS Herrenhauses haben sehr recht daran gethan, diese Herren kn den feudalen Sumpf zu setzen; sie schwimmen ganz be haglich, darin herum.... Wie. übrigens Geschichte gemacht wird, beweist der Umstand, daß Hr. v. Bismarck erklärt: er habe im Abgeordnetenhaus in Aussicht gestellt, falls das Amendement Binke Annahme fände, den Etat »och i» diesem Jahre vorzulegen. Das Abgeordnetenhaus muß mit Taubheit geschlagen gewesen sein;' dort weiß Niemand etwas davon.", , ' im,2 -il ra„>, <1 l des Zeugniß oblegen für die Gesinnung de« Volk«. Da« ganze Volk steht zu seinen gesetzlichen Vertretern. Dem Auftreten de» Ministeriums Vismnrck-Schönhausen gegenüber giebt e« im Lande keine Partei mehr. Jene Persönlichkeiten und ost um Kleinigkeiten mit Erbitterung geführten Parteistreitigkeiten, ein böses Erbstück aus den inner» Zerrüttungen von 1848 und 18^9, werden hoffent lich durch den bevorstehenden großen gemeinschaftlichen Kampf für die verfassungsmäßigen Rechte des Landes endlich in Vergessenheit gebracht werden." . s — Die chZeitung ruft Herrn »."Bismarck-nach: Preußen . braucht keine freisinnige Regierung, es braucht eine starke Regie rung. Nun — Freisinnigkeit wird dem gegenwärtigen Ministerin)« Niemand Schuld geben, stark ist dasselbe aber auch nicht, wenigsten» nicht nach außen. Das beweist schon der Umstand, daß eS ditm mit Frankreich abgeschlossenen Handelsvertrag nicht Anerkennung verschaffen kann. Das Stärkste ist ihm in dieser Beziehung von Hannover geboten worden: die Regierung dieses Staates hat es, trotz wiederholter Aufforderung Preußens, nicht einmal für nöthig gehalten, sich über den Inhalt des Handelsvertrags auszusprechen; das sei unnöthig, meinte sie, da der Vertrag doch nicht zur Aus führung komme. Die drohende Miene, des Hrn. v. Bismarck wird nicht viel helfen: durch Eisen und Blut wird und soll er, durch moralische Mittel wird und kann er nichts erobern. Wie stark die preußische Regierung im Kampfe mit dem VvlkshauS sich zeigen wird, muß die nächste Zukunft lehren. — Bedauerlich ist die Hal tung der Vincke'schen Partei, insofern dieselbe immer wieder eine Vermittlung mit einem Ministerium sucht, das keine will als eine solche, bei der es durchweg recht behält. - , - — Die „Berliner Allgemeine Zeitung" schreibt untcrm 15. Oct.: „Mit einer Einstimmigkeit, wie sie in politischen Dingen nur höchst selten vorkommt, verurtheilt die gestimmte deutsche und auswärtige Presse den neulichen Beschluß des'Herrenhauses. Da selbst die Thronrede kein Wort des Lobes für denselben gefunden hat, im Gegcntheil eine ganz andere Lösung des Conflicts in Aussicht stellt, so curflrt unter andern wunderlichen Gerüchten in unserer Stadt auch das: der Herr Ministerpräsident habe nur darum nichts gegen einen so unerhörten Beschluß des Hauses gethan, um die Nolh- wendigkeit einer Reform desselben nach allen Seiten hin aufs Augen scheinlichste darzuthun, und die Versicherung, in der Zwischenzeit bis zum Zusammentrcten des Landtags die Rechte des Hause» z« wahren, bezöge sich eben nur auf diese Zeit. Erheblich glaubwürdiger kommen uns die Gerüchte vor) drakonischen Maßregeln gegen Be amte, Presse und Vereine vor, zu denen schon ein guter Anfang gemacht ist. „In euern Händen, shr Richter!", sagt die NieVer- ..... daß der preußische Stamm» wie in loyaler Treue gegen sein Herrfcher- TüNKHslk! Haus, so auch in unbeugsamem Festhalten nm Rechte keinem anbei« - - nachsteht! So wird die Zeit, welche wir zu bestehen haben, keine Der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" schreibt man aus ganz verloreüe sein! ---« fM wird «« Streiks, üb-r Lessen Ende kein Zweifel lein kann. UebeimStzlae bedarf in Ausgaben hegen den Willen deS Volks, zu machen, das ist für eine baus wob/ d-^ A und Regierung der sicherste Weg, die Macht des Parlaments erstarken »aus woyz ven Mat zu verwerfen berechtigt, baß aber Nie unv älr. —!. . l.k nimmer das Hexreuhaus das Recht habe, den Etat zu amendiren; Volk resp. ihn benustellen. Alldem das Lerrenbau« d-n Ktat der Neaieruna ' d'e bekannten Ausnahmen bilden einem sehr geringen Bruchtheil — steht zu seinen Vertretern. Es giebt keine arm seligere Komödie als die Deputationen, welche vp« Gutsbesitzern und orthodoxen für den leidenden Gehorsam schwärmenden Geist lichen zusammengetrommelt werden, um dgS wahre Volk darzu stellen. Die Ausnahme, welche unsere Abgeordneten näch einer Session, die ihnen die Theilnahme und Hochachtung nicht blo» Preußens und Deutschlands, sondern der ganzen gebildeten Welt verschafft hat, in ihrer Heiinath finden werden, wird ein sprechen- AmtMatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GenchtsLmter M der Stadträthe zu Freiberg, G äW und Brand. .Ml — l 1862. Freiberger Anzeiger -.ssit nruw-,; «mär tstq i i,'> Tageblatt. Preis Inserat- iv-Äa"««
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite