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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.11.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185411229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18541122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18541122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-11
- Tag1854-11-22
- Monat1854-11
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.11.1854
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II 7- 1854. Mittwoch, den 22. November X«. 273. J»b« Reis. 7i. Erbse« nd H >n ei ded« rhält rd ihr« iottes 5. Ab« einz' le C ach ein Krcuni durch renjenig tiefgcfü lig bew ter sinn' Verblich ,'rwichkn nde, hi te mir bett, geleist ner värni ich ittere jneraH wurd ren mir nere ett- tn ein ner Zoll iles K- > ver nd. Iche iwahru mich hi Kenn! ,rmg li unglst beugen. 1854. ike ve Erscheint jeden W-chent-z früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den W°ch-ntaz-n nur bi, Nachmittag» r Uhr für die nächsicrscheinende Nuunncr angenenimen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. je Belagerung von Sebastopol und die Antwort der herzoglich sächs. Regierungen. lieber die Lage der Alliirten bei Sebastopol werden die estr durch die neuesten Depeschen einigermaßen beruhigt worden in. Lassen wir auch die Geschütze der Belagerer den Stadt- crcn noch nicht so nahe gerückt sein und die Todten inner ¬ alb Ler Mauern der Stadt noch nicht so aufgehäuft liegen, ie cs die neueste Bukarester Nachricht glauben machen will; Fürst Menczitoff hat von keinen neuen Erfolgen, nach denen m 25. Oct. zu berichten gewußt. Diese letzten Erfolge der ussen werden von London aus selbst in Abrede gestellt, und on dort wie von Wien vernimmt man, daß Belagerung und ombardement sehr nachdrücklich fortgesetzt werden. Daß Eng- iindcr und Franzosen alle Kräfte aufs Höchste anspannen, daß c ihre Ehre eingesetzt haben und der gegenseitige Wetteifer der ührcr zum Sieze mit beiträgt bedarf keiner Versicherung. Und enn Ludwig Napoleon jüngst geäußert haben soll, er zweifle, b er eine gute Wahl in seinen nach der Krim gesendeten Offi- ieren getroffen, so können sich letztere auch sagen, daß sie nicht cn schmeichelhaftesten Empfang in Paris finden würden, wenn c unverrichteter Sache wieder zurückkämen. Also die Alliirten rengen alle Kräfte an und werfen jeden Tag eine erkleckliche lnzahl Kanonen und Bomben nach der Stadt und Festung ebastopol und das genügt; jeder Tag ist dann ein größrer chritt zum Ziele. Vergessen wir auch das nicht: wie auch die Würfel in der aurischen Halbinsel fallen, eine Entscheidung in dergroßen eltfrage kann von dort nicht erwartet werden. Unterliegen ie Russen, so erscheint es nach russischer Moral unmög- ich, daß man sich in Petersburg zu Friedensnachgiebigkeit be- uemt, denn „es leid't dabei die Ehre", heißts in einem deut- chen Volksliede; scheitert dagegen die Expedition, so wird der ebermuth und die Großsprecherei der Russen keine Grenzen lehr kennen und selbst die Besonnenen werden nicht wagen, em systematisch aufgeregten Fanatismus angesichts eines sol- en Sieges über „die Heiden und Ungläubigen des Abend- ands" Friedens opfer zuzumuthen.. Wozu die Westmächte chon jetzt entschlossen sind, weiß Jedermann; es gilt nicht mehr ie türkische Frage — man will Rußland demüthigen und von einer Machtstellung zurückdrängen; ein Unfall würde also na- entlich beim Kaiser Napoleon, der schon die Galawagen und eine Jubelhymne hat fertigen lassen, die Energie aufs Höchste steigern. Die Westmächte würden dann unfehlbar nachdrück licher und mit noch großerm Rechte den Anschluß derer fordern, Lie mit ihnen die moralischen Anschauungen des Kriegs theilen, und die, mindest vom „europäischen Standpunkte" aus, Ruß land unrecht geben, und für deren Interessen die Westmächte mit eingetretcn sind. Sebastopols Schicksal ist von höchster Wichtigkeit für die Gestaltung der Dinge im Orient; aber für die großen Entscheidungen der europäischen Krisis wer den die Würfel in den europäischen Hauptstädten, am Sitz der deutschen Bundesversammlung fallen, in Frank furt vielleicht am ehesten fallen. So haben wir es denn als eine hoch erfreuliche That», fache anzusehen, daß in einigen kleinern Staaten Deutschlands gegen deutsche Passivität, gegen undeutsches Zagen, gegen un- deutschen Neid und nndeutsche Buhlerei mit dem Ausland, die Laufgräben geöffnet, die ersten Breschbatterien aufgestellt find. Oesterreich bittet seine deutschen Bundesgenossen um eine that- -r, kräftige Unterstützung. Es will dieser Hilfe Deutschlands einem Angriff Rußlands gegenüber sicher sein. Es verlangt nicht von ihnen eine active Offensiv-Mitwirkung, aber es kann sich auch nicht mit einer nichtssagenden moralischen Zu stimmung, nicht mit frommen Wünschen begnügen; es will durch die Waffenkraft seiner Bundesgenossen vertheidigt sein; es will in den Möglichkeiten eines Kriegs, der thatsächlich durch Rußland veranlaßt ist, von allen Unterscheidungen zwischen „provocirtem" und nicht „provocirtem" Angriff abgesehen wissen, und es wünscht, diese Unterstützung bereit und in der Nähe zu sehen, damit im Fall der Noth nicht die kostbare Zeit verloren gehe und weil der Angreifer sich immer bedenken wird, ehe er zum Angriffe schreitet, sobald er weiß, daß der Bedrohte rasche Hilfe findet. Die Antworten der deutschen Bundesregierungen auf Oester reichs Anfrage waren bisher unbekannt, wenigstens nicht ge nug beglaubigt. Heute liegt uns aber in authentischer Form vor, was die großherzogliche und die herzoglich sächsischen Re gierungen erwidert haben. Wie ihre Antwort auöfallen würde, durfte man mit voll stem Vertrauen voraussehen. Jedermann kannte den bieder«, deutschen Sinn der fürstlichen Häupter. Ihre Länder find, klein genug, um ihnen das Herz für die Größe Deutschlands offene zu erhalten; ihre Verbindungen nach Außen— wir erin- Freiberger Anzeiger und Tageblatt.
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