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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 19.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192006194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-19
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«riss SäwMwe DMW»»AMMk «« D«»-.«- ÄlTllöbltlll meldet auf ¬ an der Ueber- Eine Kom- Blaiswitz Sonnabend, IS. Juni ISA) Amtsbauvtmannschatte» Dresden-AUstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt-Dresden Mr die Gemeinden Vlasewitz, Weiger Hirsch, Laubegnst, Dobritz, Wachwitz, Nicderpoyrttz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönst» PubNK°ti°ns-Org°n und Lokalanzeige- ^LoschMZ^^ -Neugruna und -Tolkewitz Politische Nachrichten. DaS französisch-belgische Militärbüuduis gegen Deutschlauö. Der „Matin" meldet: Das französisch-belgische Defensiv- bündnis wurde am Montag zwischen Marschall Foch und dem belgischen Krtegsminister Maglinse in Paris abgeschloffen. Das Bündnis läuft zunächst bis 1925 und tritt in Kraft im Fall von Konflikten, die von den Alliierten nicht veranlaßt werden. Das „Echo de Paris" berichtet: Belgien verpflichtet sich gegenüber Frankreich, zur Durchführung des Schutz- und Trutzbündniffes verschiedene Armee-Einheiten zu verstärken und gemäß eines gemeinsamen strategischen DefensivplancS gewiße Befestigungen an den Grenzen und im Landesinnern neu zu errichten. Eine französisch-belgische Sachverständigen kommission wir die Einzelheiten des Abkommens noch fest setzen. — (Der gemeinsame Feind, gegen den dieses „Defensiv bündnis" abgeschlossen wurde, ist Deutschland. Wahrhaftig, die Furcht der Franzosen wirkt nachgerade lächerlich. Wie stark müssen sich die „Sieger" doch fühlen, wenn sic selbst noch vor dem Deutschland von heute zittern. Es ist freilich be schämend, zu wissen, daß man nur im Bunde mit allen anderen Mächten der Erde und durch Aushungerung der Deutschen den stolzen Sieg erringen konnte. Das wird immer einen Tropfen Bitternis in die Freuden der Pariser bringen. Aber heute liegt ja der Riese ohnmächtig am Boden, so daß ihn selbst Dänen und Polen ungestraft verhöhnen und ausplün dern dürfen. Doch Frankreich ist klug und baut vor. Deutsch land kaW^sich mit der Zeit erholen und dann wird es ,Flache" nehmen. So ist der Gedankengang der Franzosen. Dem Deutschen liegt es nicht, Rache zu nehmen, weil -feine Ehre durch die Niederlage beleidigt sei. So empfindet nur das krankhafte Ehrgefühl der Gallier. Einer so ungeheuren Uebermacht weichen müssen, ist nicht entehrend, ihr vier Jahre lang standgehalten zu haben, ist größerer Ruhm, als der Sieg von siebenunLzwanzig über vier. Bor einen deutschen „Re vanchegedanken" braucht also Frankreich keine Sorge zu ha ben, wenn es ihn nicht durch fortgesetzte Gewalttaten gegen das Deutschtum selbst erst künstlich großzteht. Der Gedanke, die deutsche Gefahr ein für allemal aus der Welt zu schaffen durch Anbahnung gerechter, gutnachbarlicher Beziehungen ohne Vergewaltigung des Grenzdeutschtums, dieser Gedanke scheint für französische Gehirne zu einfach zu sein. Sie glau ben ihr Ziel eher zu erreichen, wenn sie das Deutschtum aus Elsaß-Lothrtngen vertreiben, wenn sie die Saardeutschen ent rechten, wenn sie die Pfälzer und Rheinländer der Gier ihrer farbigen Truppen preisgeben und wenn sie bei allen inter nationalen Abmachungen gegen Deutschland arbeiten. Frank reich sät so die Kriege der Zukunft. Wann wird es das endlich erkennen und seine friedlichere Saat auswersen? Die Schrift- leitung.s Die Landtagswahlcn in Mecklenburg-Schwerin. Bet den Landtagswahlen haben die Mehrheitssozialisten gegenüber -en Reichstagswahlen 8650 Stimmen gewonnen. Die Unabhängigen haben 1139k- Stimmen und die Kommu nisten 1490 Stimmen verloren. Die Rechtsparteien haben zu sammen 29, die Sozialdemokraten 26 und die Unabhängigen 4 Mandate erhalte«, . krattschen Retchstagsfraktion von heute vormittag große Be- j -eutung betzumefferk! Die Demokraten wünschen ziemlich weitgehende Zusicherungen, daß die Sozialdemokraten sich ge genüber einer Regierung, in der sie vertreten seien, nicht un freundlich stellen werden. Sächsische Volkskammer. 126. Sitzung vom 17. lJunt. A«bg. Dr. Barge (Dem.) berichtet für den Rechtsaus schuß über -en Gesetzentwurf über die Aufbringung der Ko sten der nach der Verordnung deS Wirtschaftsministers vom 25. Juni 1919 gebildeten UeberwachungsauSschntz. Nach län gerer Debatte findet die Vorlage gegen die Stimmen der Deutschnationalen Annahme. — Es folgt die erste Beratung über die Gründung eines Forschungsinstituts für Lederindu strie. Geheimrat Florey führt zur Begründung der Vor lage aus, daß wir wogen des Mangels an Rohstoffen bemüht sein müssen, hochwertige Erzeugnisse zu produzieren. Zu die sem Zweck solle auch das Forschungsinstitut dienen, dessen Vorgänger die Forschungsinstitute für Kehlen- und Textil industrie sind. Es wird gewünscht, das Institut nach Frei berg zu legen. Falls aber die Verlosung nach Froiberg nicht durchzusetzen ist, hat die Regierung auch an Leipzig oder Dresden gedacht. Der Staat muß natürlich, um das Institut überhaupt nach Sachsen zu bekommen, einen namhaften Bei trag leisten, und so sieht die Vorlage einen einmaligen Bei trag von 500 000 Mk. und einen laufenden jährlichen Zuschuß von 50000 Mk. vor. — Diese Voklagte geht nach eingehender Diskussion an den HaushaltungsauSschuß B. — Abg. Weiß begründet seinen Antrag auf bessere Belieferung der Ziege leien uvit Kohlen zwecks Herstellung von Baustoffen. Zur Behebung der Wohnungsnot ist eine bessere Beschäftigung der Ziegeleien dringend nötig, denn diese müssen ohne Kohlen ihre Betriebe stillegen. Als sonderbar ist die Tatsache zu be zeichnen, daß in Westsachsen eine große Ziegelnot besteht, wäh rend in Ostsachsen ein Ziegelüberfluß zu spüren ist. Hier scheint eine Spekulation auf Konjunktuv-ewinne vorzuliegen. Wir beantragen Verweisung des Antrages an den Haushalts ausschuß A. — Tas Haus stimmt dem Antrag nach kurzer De batte zu. — Nächste Sitzung Montag, den 21. Juni. Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post Viertels. 9— ausschließlich Bestellgeld, durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 9.—, monatlich s—; bei Abholung in der Geschäftsstelle vierti'lsährlrch 8*10, monatlich 2 80. Änzeigen-Prets. die 6gespaltene Gruuo-eile odrr deren Raum 1— Mark, im Textteile de Zeile 2.50 Mark, für Tabellen- unk schwierigen Satz 50<>/o Anschlag. Anzeigen-Annabme für die nächste Nummer bis vorm. N Ulm Westnngaru endgültig Oesterreich zugesproche«. Wien, 17. Juni. In parlamentarischen Kreisen ver lautet: Nach Meldungen, die aus der Umgebung der in Oedenburg stationierten Ententekommifsion stammen, ist die Entscheidung über die Besitzergreifung von Westungarn, das nach dem Vertrag von St. Germain Oesterreich zugesprochen wurde, bereits in einem Oesterreich günstigen Sinne erfolgt. Dem ungarischen Staat soll eine Genugtuung in der Form gegeben werden, daß gleichzeitig die Uebergabe Les Fünj- kirchener Bergwerksdtstrikts an Ungarn erfolgt, der jetzt noch von Südslawien besetzt gehalten wird. Verstärkung der polnischen Propaganda in Schlesien. Berlin, 17. Juni. Wie aus Kattowitz gemeldet wird, berief dieser Tage der Präsident des polnischen Landtages, Trampczynski, die Leiter des Bureaus zu sich, die sich mit der Propaganda in Oberschlosien beschäftigen und erklärte, daß die Propaganda verstärkt und vereinheitlicht werden müßte. An die Spitze der neuen Propaganda tritt Trampczynski selbst. Es scheint also, daß man in Warschau mit Korfanty noch nicht ganz zufrieden ist. Deutschfeindliche Studeutenkundgebungen in Pole«. Posen, 17. Juni. In Anschluß an die Kundgebung polnischer Studenten für Oberschlesien, wobei die Demon stranten ein deutsches Eaß- zerstörten, wurden folgende For derungen gestellt: 1. Daß die deutsche Grenze gesperrt und die Durchreise der Deutschen nach -en Abstimmungsgebieten rücksichtslos verboten werde. 2. Daß alle Deutsche«, die nicht in Oberschlesien beheimatet sind, unverzüglich aus Ober schlesien ausgewiesen werden. 3. Daß die öffentliche und ge heime deutsche Polizei sofort beseitigt wird. 4. Daß die pol nische Regierung diese Forderungen in kategorischer Form zur sofortigen Durchführung der interalliierten Kommission unterbreitet und sie für die Folgen der Nichtberücksichtigung dieser Forderungen verantwortlich macht. 5. Daß schließlich die in Posen befindliche deutsche Grenzkommtssion nach einer Grenzstadt verlegt werde und endlich den innerhalb der Grenzen -es Freistaates befindlichen deutschen Offizieren das Waffentragen verboten werde. Erneute Schließung der polnischen Grenze? Danzig, 17. Juni. Einem polnischen Blatte zufolge soll i« der Zett vom 14. bis 26. Juni die Abstempelung bzw. Einwechslung der im polnischen Staate noch im Umlauf be findlichen Kronenbanknoten stattfinden. Diese Maßnahme würbe wiederum mit -em Schließen der Grenze und de^ Warenverkehrs, sowie jeden Verkehrs mit dem Auslande ver Kunden sein. Bei der Danziger Eiseybahndirektton weiß man noch nichts davon. Fortsetzung der Deutschen-etze in Belgien. Berlin, 17. Juni. Dem Beispiele Antwerpens will nunmehr auch Gent folgen und eine ähnliche antideutsche Kundgebung veranstalten, wie sie letzten Sonntag in Antwer pen stattgesunden hat. Die Kundgebung soll im Juli start finden und sich gegen die Belgier richten, die während der Bc setzung mit den Deutschen gearbeitet haben. Laut „Libre Beige" soll man auch in Brüssel die Absicht haben, eine ähnliche Kundgebung zu veranstalten. Französisches Zeitrrugsverbot auf 2 Jahre. Laut „Frankfurter Zeitung" hat die französische Behörde das Erscheinen der „Wiesbadener Neuesten Nachrichten" für die Dauer von 2 Jahren verboten wegen der Stellungnahme des Blattes gegen die Ausschreitungen der schwarzen Trup pen im besetzten Gebiete. — (Diese Gewaltpolitik und Unter drückung der Wahrheit wird mit der Zett den Franzosen am meisten schaden. Man muß sich nur wundern, daß die Ver bündeten Frankreichs nicht gegen eine solche Politik, welche jedem Gerechtigkeitssinn ins Gesicht schlägt, Protest erheben. Die Schriftltg.) Vormarsch der nationalistische« Truppen. Konstantinopel, 17. Juni. Die nationalistischen Streitkräfte rücken in den Küstengegenden des Marmara und des Schwarzen Meeres immer weiter vor. Es scheim. daß die Inseln deS Marmara-Meeres von den Anhängern Kemals besetzt morden sind. Denn der Metropolit von Mercsts drahtet, daß die Ortschaft in Flammen steht. Ein au der Küste vordeifahrender türkischer Dampfer erhielt einige Gewehrschüsse. Nachrichten aus Zonguldak besagen, daß di- Stadt Herakles wegen Bedrohung durch nationalistische Ban den Hilfe bei den französischen Truppen, die mit wachung der Bergwerke betraut sind, verlangten, pagnie sei nach Herakles entsandt worden. Griechenland vor der Revolution? Basel, 17. Juni. Die Preffeinsormatton Athen: Hier herrscht eine ungewöhnliche Spannung. Ma::, befürchtet für die nächsten Tage den AuSbruch einer Revv lutton. In der Bevölkerung geht das Gerücht, Bentzelo.«, habe es durch Jntriguen verstanden, den König Alexander zum Rücktritt zu bewegen und Griechenland zur Republik zu proklamieren. Tie antivenizeltstische Presse ergeht sich i:r. schärfsten Ausdrücken gegen das Jntriguenspiel Ventzelos. Das englisch-amerikanische Wettrüsten zur D«. Paris, 17. Juni. Die englische Oesfentlichkett und dic Presse sind wegen des großen amerikanischen Martnepro gramms sehr beunruhigt. Der Erste Lord der Admiralität Long erklärte gestern im Unterhause, daß die englische Re-, gierung aufmerksam die Entwicklung des amerikanischen Mu rineprogramms verfolge und nicht verfehlen werde, vom Par lament die notwendigen Mittel zu fordern, damit England seine Stellung als erste Seemacht nicht etnbüße. Der „internationale Justizhof" im Werden. Haag, 17. Juni. Gestern nachmittag fand im Friedens* valast die Eröffnungssitzung des Ausschusses internationalem Juristen statt, der die Aufgabe hat, den Entwurf für -en stäk* Der neue Reichskanzler. Srachdem -er deutsche Geschäftsträger in Paris, Dr. Mayer öch für die Uebernahme des Reichskanzlerpostens bestens ve- Zankt hat, stiegen die Schwierigkeiten des Abg. Trimborn, ein Kabinett zu bilden, wieder gewaltig. Dr ^^yersollange^ (ich abgelehnt haben, weil die Bayerische Volkspa^ Trimborn nicht zur Teilnahme an -er Koalition a"A/"roert »orden sei. Mag dem nun sein, wie es will, wir halten cs auch nicht für richtig, daß ein Mann, welcher sich erst unter großen Schwierigkeiten in die Geschäfte in Paris eingearbettet, plötzlich wieder herausgertssen werden soll. Trimborn streckte mm gestern den ganzen Tag seine Fühler aus, welche Partei geneigt sein würde, in das Kabinett einzutreten. Vor allem versuchte er es bei den Demokraten und Sozialdemokraten, ohne eine klare Antwort zu bekommen. Nach einer Bespre chung mit den Führern der Deutschen Volköpartei, gab diese die nachstehende Erklärung an den Abg. Trimborn, von Heinze nnd Stresemann unterzeichnet, ab: „Nachdem die Sozial demokratie die Teilnahme an einer Koalition mit den bürger lichen Parteien abgelehnt hat und eine Koalition aller bürger lichen Parteien durch den Widerspruch der Demokratischen Partei unmöglich gemacht war, erklärt sich die Deutsche Volks partei auf Är Befragen grundsätzlich bereit, tn Gemeinschaft mit dem Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei an der Bildung einer Regierung mitzuwtrken. Die ernste Lage des Reiches veranlaßt uns, trotz mancher Bedenken zu diesem Entschlüsse. Wir gehen dabei von folgender Vormrs- ctzung aus: 1. An unseren Grundsätzen wird durch den Ein tritt in die Regierung nichts geändert. 2. Die Rücksicht auf den Wiederaufbau Deutschlands erfordert sachkundige Leitung der Geschäfte auf dem Gebiete der auswärtigen Politik nnd des gesamten WtrtsHaftswesens, ohne Rücksicht auf die par lamentarische Zugehörigkeit und Parteistellung. 8. Alle Be- mntenstellen sind in Zukunft lediglich nach Fähigkeit ohne Rücksicht auf Parteizugehörigkeit zu besetzen. Im übrigen nehmen wir gern Kenntnis davon, daß Ihrer und Ihrer Parteifreunde Auffassung nach das Ministerium nicht ledig lich als Uebergangsmintsterium gedacht ist, sondern den ernst lichen Versuch bedeutet, damit dauernde aufbauende Arbeit zn leisten." Nach dieser klaren Erklärung der Deutschen Volkspartci »oürde dem Abg. Trimborn die Arbeit etwas erleichtert und er trat mit seinen eigenen Fraktionsgenossen in Beratung und bat den Präsidenten der Nationalversammlung, Feh lend ach, den Reichskanzlerposten zu übernehmen. Dieser hat nunmehr angenommen und will er ein Kabinett aus Zen- umn, Demokraten und Deutsche Volkspartei bilden. Eine Fertigstellung des Kabinetts war selbstverständlich gestern nicht möglich, da verschiedene tn Betracht kommende Persön lichkeiten noch von Berlin abwesend waren. Aber man hofft, daß das Kabinett heute zusammenkommt. Ueber die gepflogenen Verhandlungen wurde am gestri gen Nachmittag vom Bureau des Reichspräsidenten folgender Bericht über die Lage ausgegeben: Der Abg. Staatssekretär a. D. Dr. Trimborn berichtete heute vormittag dem Reichs präsidenten über den Fortgang seiner Verhandlungen. Der Reichspräsident dankte Dr. Trimborn für seine guten Be mühungen, die, wie er hoffe, wesentlich zur Ueberwindung der bestehenden Schwierigkeiten betgetragen haben. Zurzeit ver handelt der Reichspräsident mit dem Präsidenten der National- Versammlung, dem Abg. Fehrendach, wegen Uebernahme des Reichskanzleramtes. Einer weiteren Meldung zufolge ssat der Reichspräsident den Abg. Fehrenbach mit der Kabinetts bildung beauftragt. Das Kabinett, das Fehrenbach, wenn er zum Reichskanzler ernannt wird, bilden dürste, wird sich lediglich auf die zwei bürgerlichen Parteien, das Zentrum nnd die Demokraten, stützen, ferner aus einigen Parlamen tariern, die diesen beiden Parteien entnommen werden sollen >md zur Mehrzahl aus nichtparlamentarischen Fachleuten zu- sammensetzen. Im Herbst dürfte das Kabinett Anschluß nach links anstreben, um zu versuchen, sich aus der mehrhetts- iozialisttschen Fraktion zu ergänzen, womit die alte Koalition wiederhergestellt würde. Heute liefen nachstehende Meldungen ein: B e r l i n, 18. Juni. Daß Dr. Trimborn mit seinem Vor schläge, die Bildung -es Kabinetts dem deutschen Geschäfts träger in Paris Dr. Mayer zu übertragen, bei der Bayeri schen Volkpartei auf Wtederstand stieß, der Dr. Mayer als Abgeordneten angehört, wird erst nachträglich bekannt. All gemein aber wird anerkannt, daß tn dem bisherigen Prä sidenten der Nationalversammlung für die verwickelte Auf gabe eine Persönlichkeit gefunden wurde, die durch die ver bindliche Art ihres bisherigen parlamentarischen Auftretens einer gewissen Zustimmung der verschiedenen Parteien sicher »ein kann. — Die Bemühungen Fehrenbachs, ein Kabinett aus den drei alten Koalittonsparteien zustande zu bringen, hatte dis zu später Nachtstunde keinen Erfolg. Die Sozialdemo kraten erklärten laut T." endgültig, daß sie sich nicht an der Regierungsbildung beteiligen würden. Sie würden angesichts der Verhandlungen in Spa dem neuen Kabinett keine Schwierigkeiten bereiten, behalten sich aber alle Schritte vor, falls die Regierung eine arbeiterfeindliche Politik ein- schlage. — Wie der „Vorwärts" meldet, verAindelte Fehren bach gestern mit den demokratischen Abgeordneten Haas, Haußmann und Petersen, mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bolkspartei Heinze und den Sozialdemokraten Hermann Müller und Löbe. Dabei wurde.wiederum -er Plan, die alte Koalition weiterzuführen, zur Diskussion gestellt, jedoch als bald wieder fallengelaffen, da die Sozialdemokraten auf ihrem ursprünglichen Stundpunkte beharrten. Es könne daher nur eine Regierung der bürgerlichen Mitte tn Betracht kommen, an der sich Zentrum, Demokraten und Deutsche Volkspartei Heteiltae». Unter -lese« Umst-n-e« lei Ve? Sttznng -e, -emo.
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