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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 06.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187309062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730906
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-06
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Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend - mit Ausschluß der Feiertage. Mmmemeut: Biettcljäbr'ick >0 Agr Großenhainer UMH altungs und Anzcheblatt Amtsblatt Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt zeile 1 Ngr. des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redaetion, Druck und Berlag von Herrmann Starke in Großenhain. Sonnabend, den 6. September L8S» Nächste Sitzung -er Mrmenversorgungsvehörde Montag den 8. September Nachmittags 5 Uhr im RathssitzungSzimmer. Großenhain, den 6. September 1873. Der Vorsitzende. Franke. Bekanntmachung. Die Bestimmung, nach welcher die Hausbesitzer verbünde« sind, das vor ihren Häusern wuchernde Gras bis in die Mitte der Straße, resp. bis an das Schnittgerinne, zu entfernen, wird hiermit mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß bei der Unter lassung dieser im Interesse der Reinlichkeit sowohl als des gefälligen Ansehens der Straßen gegebenen Borschrift die in 8 366,w angedrohten Strafen einzutreten haben. Großenhain, am 4. September 1873. Dev Rath daselbst. — Franke, stellv. Bors. Wtzschl. Bekanntmachung. Mittwoch, den IO. September L873, wird Viehmarkt und Tags darauf Kramermarkt hier abgehalten. Radeburg, den 1. September 1873. Der Stadtrat h. In Stellvertr.: Johann Cramer, besold. Rathmann. und gereicht es Mir in Erinnerung an Ihren und der - nung zur Nacheiferung in erhebendster Art in Erfüllung richtigen. Berlin, den 1. Septb ge;. Wilhelm Königlich Sächsischen Truppen rühmlichen Antheil an der Schlacht von Sedan zum besonderen Bergnügen, Eure Königliche Hoheit an dem heutigen Tage hiervon zu benach Se. königliche Hoheit der Kronprinz ist als General Inspecteur der I. Armee Inspektion am ll. September früh ^6 Uhr zur Jnspicirung des königl. preußischen .6. Armee corps nach Posen abgereist. Bei den in den letzten Jahren vorgekommenen Reichs tags- und Laudtagöwahlen ist bekanntlich vielfach eine ge ringe Betheiligung wahrzunehmeu gewesen. Insbesondere ist mehrseitig bemerkt worden, daß zahlreiche im unmittelbaren Staatsdienste stehende Angestellte an den Wahlen sich nicht betheiligt haben. Letzteres ist um so bedauerlicher, als die Nichttheilnahme von Personen, bei welchen ein besonderes Interesse für die Wahlhandlung vorausgesetzt werden muß, auch andere Personen in Ausübung des ihnen zustehenden Wahlrechtes lässiger zu machen geeignet ist. Das königl. Ministerium des Innern hat deshalb, wie das „Dr. I." vernimmt, von den in Kurzem bevorstehenden Landtags- CrgänzungSwahlen Beranlassung genommen, die Beamten seines Ressorts darauf aufmerksam zu machen, wie wünschens- werth cö sei, daß sie sich, soweit sie als Stimmberechtigte betheiligt sind, die Ausübung des ihnen zusteheuden Wahl rechts angelegen sein lassen. Nach der vom Rathe veröffentlichten Uebersicht des com- munlichen Haushalts der Stadt Dresden auf das Jahr 1872 habe« im vorigen Jahre die mit 885,146 Thlr. veranschlagten Einnahmen in Wirklichkeit die Summe von 577,167 Thlr. erreicht, also ein Beehr von 52,021 Thlr. ergeben, während die Ausgaben hinter dem Boranschlage um 56,674 Thlr. zurückgeblieben sind, so daß der Berwaltungsabschluß für 1872 einen Ueberschuß von 188,655 Thlr. ergiebt. Die sächsische Hauptbibelgesellschaft hält ihr diesjähriges Iahresfest am 9. Scptbr. in der Frauenkirche zu Dresden. Tags darauf findet ebendaselbst das Iahresfest des sächs. Hauptmissionsvereins statt. Bei den in der Zeit vom 23. bis 25. August in Leipzig vorgekommenen Nacktepcesscn sind im Ganzen 274 Personen verhaftet worden: davon wurden 147 entlassen, weil ihnen Tagesnachrichten. Dresden, den 3. Septbr. Allerorten in Sachsen ist! der Nationalfesttag freudig begangen worden. Leipzig und Chemnitz nicht allein, auch kleinere Städte wetteiferten in . der Ausschmückung der Straßen, in der Veranstaltung von z feierlichen Aufzügen, in Abhaltung von Festgottesdiensten :c. i Die Feier in Dresden war diesmal noch weniger glänzend, da bekanntlich der Stadtrath eine oppositionelle Stellung zu derselben eingenommen nnd nur ungeru sich dazu bequemt hatte, auf dieselbe einzugehen. Er wollte den Tag des Friedensabschlusses, 10. Mai, gefeiert wissen, suchte den Reichstag für seine Meinung zu gewinnen und erst, als j dieser nicht darauf einging, fügte er sich dem Verlangen! der Stadtverordneten und willigte in eine Schulfeier, eine j Beflaggung der öffentlichen Gebäude und in eine Beleuch- j tung der Plätze. Inzwischen zeigten schon die Predigten der i beliebten Dresdner Kanzelredner Superintendent k)r. Meier i und Hofprediger Oe. Rüling, welche die Feier des 2. Septbr. i für die passendste erklärten, daß der Stadtrath wohl oder! übel inskünftige keine halben Festmaßregelu mehr veran- ! stallen darf. Snchsen. Se. Majestät der deutsche Kaiser hat au - Se. königl. Hoheit unseren Kronprinzen znm Jahrestage, der Schlacht von Sedan nachstehendes Schreiben gerichtet: ! „Nachdem Ich beschlossen habe, den neu zu erbauenden j Forts bei Straßburg Benennungen zu geben, welche die - Namen von in dieser Zeit hochverdienten Männern in enger Verbindung mit den Erfolgen des Krieges der Nachwelt - überliefern, habe Ich bestimmt, daß das Fort Nr. 7 künftig den Namen „Kronprinz von Sachsen" führen soll. Ich wünsche Eurer Königlichen Hoheit hierdurch wiederholt zu bethätigen, daß Ich Ihrer in jener Zeit erworbenen großen Verdienste mit der lebhaftesten Anerkennung eingedenk bin gegangen. Die Siegessäule verkündet der Mit- und Nach-- i wett, was Hingebung und Ausdauer vermögen. In Ver- - bindung mit unsern treuen Verbündeten im letzten glorreichen Kriege schritten wir von Siegen zu Siegen, welche Gottes gnadenreicher Wille uns bescheiden wollte, bis zur Einigung Deutschlands im neuen Kaiserreiche. So leere ich denn Mein Glas zum Danke dem opferwilligen Volke, zum Danke Meinen hohen Verbündeten und zum Danke für - unsere ruhmreiche Armee." Der Kaiser hat am Jahrestage der Scklacht bei Sedan verschiedene Gnadenauszeichunngen verliehen. So werden die Forts von Straßburg und Metz in Zukunft nach folgenden Marschällen und Generälen benannt werden: Kronprinz > Friedrich Wilhelm, Prinz Friedrich Earl, Fürst v. Bismarck- ' «Lchönhansen, Graf v. Moltke, Kronprinz von Sachsen, ! Graf v. Roon, v. Steinmetz, Prinz August von Würtemberg, j Freiherr v. Manteuffel, v. Voigts - Rhetz, v. Zastrow, , v. Bcaustein, v. Franseckv, v. Gaben, v. Kirchbach, v. Werder, > v. Bose, v. Alvensleben II. und v. Blumenthal; ferner führen: die Duppler Schanzen in Zukunft den Namen „Wrangel- ! Schanzen", das Fort Engelshöhe bei Sonderburg heißt - fernerhin „Fort Herwarth", das Fort Nr. 3 bei Magdeburg , „ Fort G. Alveusleben" und das Fort Braunberg bei Friedrichs- ort endlich wird nunmehr „Fort Falkenstein" genannt. Bon ! den unter gleichem Datum stattgefundeneu Ordensverleihungen ! und Beförderungen sei erwähnt: Reichskanzler Fürst v. Bis marck-Schönhausen erhielt das Kreuz uud den Stern der Groß Eomthure des Hausoroens von Hoheuzollern in Bril lanten: Graf v. Moltke und Graf v. Roon haben den schwarzen Adlerorden in Brillanten erhalten. General o. Blumenthal, commandirender General des 4. Armeecorps, ist zum Chef des Magdeburgischen Füsilier-Regiments Nr. 36 ernannt und Prinz August von Würtemberg wurde zum Generaloberst der Eavalerie uud der Großherzog von Mecklenburg zum Generaloberst der Infanterie befördert. Die am 4. Septbr. erschienene „Prov.-Eorr." bestätigt, daß der Kaiser, der in den letzten Tagen seine alte Rüstig keit und volle Frische erprobt habe, am 5. Septbr. mit der Kaiserin zn den Einzugsfeierlichkeiten des erbgroßherzoglichen Paares nach Weimar geht. Gegen den 20. d. MtS. sei weder Widersetzlichkeit, noch Theilnahme am Auflaufe, noch eine sonstige mit Strafe bedrohte Handlung nachzuweisen war. Die übrigen 127 Personen wurden in Haft behalten, und zwar wegen Aufruhrs und Diebstahls 6, wegen Auf- j ruhrs 15, wegen Landfriedensbruchs I, wegen Auflaufs 44, wegen Ungehorsams 60, wegen Widersetzlichkeit 1. Von! diesen sind wiederum 69 der k. Staatanwaltschaft bezieheut- I lieh dem k. Gerichtsamte im Bezirksgerichte überwiesen, die , verbleibenden 58 aber polizeilich bestraft worden. Im Dorfe Nemt bei Wurzen ist am 1. Septbr. Abends i gegen 9 Uhr der Mühlenbesitzer, als er sein Gehöft revidirte, i von einem früher von ihm entlassenen Mühlenarbeiter, den! er vielleicht zuletzt etwas kräftig hinwegwies, durch zwei Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden, so daß man ihn förmlich im Blute schwimmend fand. Der Thäter wurde am anderen Tage in Wurzen verhaftet. Preußen. Se. Majestät der Kaiser und König richtete ; bei der Festtafel, welche nach der feierlichen Enthüllung des ! Siegesdenkmals am 2. September stattfand, folgende Worte ' an die Versammelten: „Im Denkmal auf dem Krenzberge treten uns die Worte entgegen: „„Den Gefallenen zum ° Gedächtnis;, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung."" Kriege werden nicht geführt, Siege nicht errungen ohne große Opfer. Die - letzten Kriege haben deren nur zu schwere und schmerzliche gefordert. Den Gefallenen im Stillen unser erster Trunk! ' — Während des segensreichen Friedens eines halben Jahr- : Hunderts ist in Preußen die Anerkennung der ruhmreichen Thate« der Befreiungskriege nie erloschen. Diese Erinnerung hat in den Herzen der jungen Generation wiedergetönt und sie gehoben, als es galt, von Neuem zu den Waffen zu greifen. Sie hat die Armee gestählt zu neuen Siegen. Sie hat die Opferfreudigkeit des Volkes belebt und geschlagene Wunden sorglich uud liebend gepflegt. So ist jene Mäh dern Besuch des Königs von Italien entgegenzusehen, wel chem auf die zu erkennen gegebene Absicht, dem Kaiser Wilhelm im Laufe des September seinen Besuch abznstatten, eine herzliche Einladung zugegangen sei. Diese Zusammen kunft werde eine erfreuliche und bedeutsame Bestätigung der schon lange zwischen den beiderseitigen Höfen und Regie rungen geknüpften naben freundschaftlichen Beziehungen sein. Se. k. und k. Hoheit der Kronprinz ist am 3. Septbr. Abends über Kassel und Frankfurt a. M. zunächst nach Ulm zur Besichtigung der k. würtembergischeu und k. baherschen Truppen abgereist. Generalfeldmarschall Graf Moltke wird am 8. Septbr. mit seinem Stabe in Wilhelmshaven eintreffen. Die Ge- neralstabsübungen und topographischen Arbeiten werden sich dieses Mal wohl hauptsächlich auf die Küstenbefestigungen an den dasigen Küsten erstrecken, sowie auf die zu errich tenden Fortisicationswerke, welche bestimmt sind, Wilhelms haven vor einem etwaigen Landangriff zu schützen. Scbwei;. Am 2. September wurde in Genf mit der Entsiegelung des Nachlasses des verstorbenen Her zogs Karl von Braunschweig begonnen. An Effecten wurden 16 Millionen, au baarem Gelbe 100,000 Francs vorgefunden; die Preciosen sollten am 4. abgeschätzt werden. Ein Protest von Seiten der Verwandten des Herzogs oder sonstiger Betheiligter ist bis jetzt nicht eingelaufen. Frankreich. Alle Pariser Journale beschäftigen sich mit dem bevorstehenden Besuche des Königs von Italien in Wien und Berlin. Die Blätter fassen das Ereigniß in verschiedenem ^inne auf, halten dasselbe aber alle für einen Schritt von bedeutender politischer Tragweite. Ein hervorragendes Mitglied des Ministeriums soll in einer Privatunterredung geäußert haben, daß im Schooße des Ministeriums wenig Hoffnung auf die Restauration Heinrick's V. vorhanden wäre, da die Beibehaltung der Tricolore politische Nothwendigkeit und die Monarchie nur dauerhaft sei, weuu dem nationalen, in den Kammern ausgesprochenen Willen keine Fesseln angelegt würden. Im Ganzen halte die monarchische Majorität an der Tricolore nnd den constitutionellen Garantien fest. Cngland. Die Zahl der aus England nach Parav le - Monial Pilgernden beträgt 120 Priester, 180 Frauen und 340 Männer. Der Dampfer, auf dem sich dieselben eingeschifft haben, trägt die päpstliche und die englische Flagge, sowie eine Abbildung des heiligen Herzens. (Die Pilgerfahrer sind am 2. Septbr. in Paris angekommeu.) Spanien. Die Absicht Salmerows, die auf die Todes strafe bezüglichen Kriegsartikel nicht zur Anwendung zu bringen, hatte eine EabinetskrisiS herbeigeführt, doch war dieselbe am 3. Septbr. bereits wieder beseitigt. Wie es heißt, wird die Regierung in sehr energischer Weise weiter vorgehen. Die englischen Panzerfregatten „Triumph" und „Swift- sure" sind am 2. Septbr. von Cartagena abgegangen und haben die Jnsurgentenschiffe „Almansa" und „Victoria" nach Gibraltar geführt, ohne daß von Seiten der Aufstän dischen irgend Welcker Widerstand geleistet wurde. Amerika. Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten hat sieb im Monat Augnst um 6,752,000 Doll, vermindert. Im Staatsschätze befanden sich am 31. August 87,190,000 Dollars in Gold nnd 12,063,000 Doll. Papiergeld. Vermi sch t e s. Die Liacht vom 31. August auf den 1. September hat, wie man dem „Nürnb. Eorr." aus dem Algau schreibt, Jmmenstadt mit einer wiederholten Ueberschwemmung durch den Steigbach bedroht. Anhaltender Regen in den letzten Tagen, der sick in der erwähnten Nacht zu starken Güssen steigerte, machte das wilde Wasser wieder bedeutend an schwellen, und zwar in solchem Grade, daß fast alle bisher auSgeführteu Sckutzarbeiten vernichtet wurden und dieselben wieder neu begonnen werden müssen. In mehreren Häusern wurden bereits Vorkehrungen zum Ausziehen getroffen, und in ein Haus ist auch wirklich das Wasser wieder eingedruugen, wenn auck nicht bedeutend. Auch an andern Orten de- Algäus haben Ueberschwemmungen stattgefunden,
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