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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191101109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-10
- Monat1911-01
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Nachdem vom Stadtverordnetenkollegium die Herren Baumeister Karl Robert Nestler und Kaufmann Gustav Oskar Lchiebler auf die Zeit bis Ende des Jahres 1816 zu «besoldeter» Ratsmitglieder« wieder- gewählt worden sind, hat am 2. dieses MonatS deren vorschriftsmäßige Verpflichtung und Einweisung stattgefunden. Frankenberg, am 9. Januar 1911. Ler Stadtrat. Abonnemeuts für Januar Dienstag, den 19. Januar 1811 Bezirks Anzeiger begründe 1Z4L io. Jahrgang. 21 M, Ler Stadtrat. 77V öO0 VOO 4S0 Die Königliche Kreishauptmannschaft Chemnitz hat den durchschnittliche« Jahres- arbeitSverdieust der land» «nd forstwirtschaftlichen Arbeiter für Rn Bezirk drr Stadt Franken' rg erneut, mit Gültigkeit ab 1. Januar 1911 auf die ..ächsten fünf Jahre, also bis mit 1S1Ü, wir folgt festgesetzt: für erwachsene männliche Arbeiter - „ „ weibliche „ jugendliche männliche „ „ weibliche Frankenberg, am 8. Januar 1911. «n,eigen-ret»: Die «-gefp. Petitzeile oder deren Raum 1b Lei Lokal- Anzeigen 18 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eiuarsandt" im Redaktionsteile 35 schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, sür Wiederhvlungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarts. Fi» Nachweis und Offerten--Annahme werden 2b H Extragebühr berechnet. Inferaten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-«xped'ttoue«. Frankenberger Tageblatt Uukür.digunge« sind rechtzeitig aufz lgeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie »richt übernommen werden. Gut- bl. Telegramme: Tageblui Krankenbergsechsen. Die Firwa E. Buuget Erbe» i« Gnuuev-dorf beabsichtigt, den Wehraussutz des zu ihrem MühlengrundstE in Gunnersdorf gehörigen Zschopauwehres von 28 am auf 5V om zu erhöhen Gemäß § 17 in Verbindung mit ß 2b der Reichsgewerbeordnung und § 33 des Wassergrsetz-s vo.n 12. Mäi; 1909 wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht snf besonderen Privatrechtstit-ln beruhen, bei deren Verlust binnen zwei Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier schrift lich anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der angeh.oenen Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde vorzunehmende Regelung. Die auf die Stauanlage bezüglichen Zeichnungen und Beschreibungen können an hiesige: Kanzleistelle eingrsrhen werben. Flöha, den 7. Januar 1911. Lie Königliche -l«t»ha«ptman«lchaft. Vrschvtnt an jedem Woch. g abends sür den folgenden Tag. Bezugs preis vt«rp-ljährlich 1 t-OZ, mynatl.ch 50 Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats/-. früherer Monate 10 -l. vepekunkkn werden in unser".» Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Pojtanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslände Versand wöchentlich unter Kreuzband. -MU sk ine MMe AMMMmnW Isöha, ha; MWe AMmK nnS dm Mtnit z« i. Za. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von L G- Roßberg 'n Frankenberg i. Sa. Dir unter dem Rindviehbestünde des Gutsbesitzers Lotti- Eckert in Eber-^orf auszebrochtl!: Maul» Klauenseuche ist rrlafche«. Wegen eines anderen in Eber-dorf noch bestehenden Seuchenfalles bleiben die in- haltS der Bekannt».achung vom 2. Dezember 1910 in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 26. Rove-nber 1910 angeordneten Maßnahmen noch in Geltung. Flöha, an, 7. Januar 1911. Lie Königliche Amtshauptmauuschaft. ver äemcbe lleicvuag beginnt am morgigen Dienstag den Hauptabschnitt seiner diesjährigen Arbeitest mit der fortschrittlichen Interpellation Über die Aushebung der Zündwn reristeuer und am selben Tage wird die Session des preußischen. Landtags mit einer Thron rede eröffn« werden. Da die preußische Landesvrrtrrtung keine allzu wichtigen Aufgaben hat, so werden dis zahlreichen Abgeordneten, die beiden Volksvertretungen angehören, ihre Zeit rinteilen können, damit das äußere Bild des Reichstags nicht gar zu spärlich erscheint, wie es schon öfters nach Neu jahr der Fall war, wo kaum zwanzig Abgeordnete im Saale anwesend waren. Bei der Uferlvsigkeit so mancher Reden, die mitunter mehrere Stunden in Anspruch nehmen, wird man es keinem Volksvertreter verdenken können, wenn er einmal Ab wechslung sucht, aber diese gähnende Leere erwies sich auch schon bei bedeutsameren Anlässen. Jedenfalls sichert rin volles HauS nicht nur ein gründlicheres Beraten, es packt auch die Wähler mehr, die doch oft genug aus dem ganzen Reiche nach Berlin komme» und nicht verfehlen, wenn sie irgendwie eine Tribünenlarte für den Reichstag bekommen können, diesen aufzusuchen. Und braucht die deutsche Volksvertretung gewiß nicht nach Popularität zu Haschen, so muß sie ihr doch stets willkommen sein. Die Autorität jedes deutschen Reichstags liegt vorerst m der Verfassung, aber sie wird gestärkt durch das Interesse des Volkes, das den Reichstagsarbeiten nicht gleichgültig grgenübrrstehen, sondern sie mit seiner Teilnahme begleiten soll. Nur dann ist ein reiches und reges politisches Leben möglich. Bon den Vorlagen, die im Reichstag noch aufzuai beiten sind, liegen den verbündeten Regierungen am meisten am Herzen die neue Militärvorlage, die ReichSversicherungsord- nung, das Arbeitskammergesetz, die neue Verfassung für Elsaß- Lothringen, die Wertzuwachssteuer, die Abänderung des Straf gesetzbuchs. Von der Militärvorlage ist in den letzten Wochen recht wenig gesprochen und geschrieben worden, viel weniger, als von sonstigen Gesetzentwürfen; in den Parteien wünscht mau natürlich die größte, möglichste Sparsamkeit, man hat aber auch eingrsrhen, daß am Ende doch die Militärausgaben nicht in einer großen Büchse stecken bleiben, sondern wieder allen Kreisen der Bevölkerung zugute kommen. Die Militär verwaltung hat die gestellten Forderungen als die äußersten bezeichnet, und so dürfte der Reichstag in der Hauptsache auch ja sagen. Ueder einige kleine Schlußmeinungsverschirdenheiten kommt man schon hinweg. Was dir gesamte deutsche Nation aber wohl am meisten angehr, das ist das Schicksal der Wert- zuwachssteurr, aus welcher die erhöhte Veteraneafürsorge ge deckt werden soll, und dann die Mehrforderung der Militär vorlage. Wenn schon gesagt ist, die Zuwachssteuer sei über den Berg, so muß abgewonet werden, ob diese Tatsache sich einstellt. Die Petitionen gegen einzelne Bestimmungen sind sehr lebhaft und haben auch im Reichstag Befürworter. Das Fragezeichen ist noch größer bei der ReichsverstchtrungSord- nung. Ohne guten Will-n und bereitwilligen Verzicht auf lange Reden wird man mit dem umfangreichen Gesetz vor SessionSschluß nicht fertig werden. Um daS ArbeitSkammergesttz hat eS im Dezember zwischen der Reichsregierung und der Mehrheit des Hauses, die sich diesmal auS Zentrum, Fortschrittspartei und Sozialisten zu sammensetzte, recht lebhafte Erörterungen und Meinungsver schiedenheiten gegeßen, die nicht überwunden wurden. Nament lich oie Wählbarkeit der Arbeitersekrrtäre in die Kammern wollten die verbündeten Regierungen in keinem Falle zuge- slkhrn, währe d der Reichstag daran sesthielt. ES lag dem Reichsregiment daran, ein Zeichen seines Entgegenkommens zu geben; unter den obwaltenden Umständen ist es indessen ausgeschlossen, daß in dieser Session di« Vorlage Gesetz wird. Fraglich sind die Anssichten auch beim Heimarbeitergesrtz; bei drr Unmöglichkeit, diesmal die Tagung bis lange in den Sommer hinein auszudehnen, müssen schon mehrere Gesetze unter den Tisch fallen. Dagegen ist bei dem Gesetzentwurf über die neue Verfassung von Elsaß-Lothringen eine Ver ständigung leicht möglich und auch dir Annahme deS neuen Fernsprechtarifs wahrscheinlich. An Wahlreden wird eS für den Verlauf der Sitzungen nicht fehlen, eS ist auch menschlich, daß die Wahlen in den Kreis der Betrachtungen gezogen werden, aber man sollte nicht vergessen, wie gute Gesetze am meisten die Armee der Wähler gewinnen. Senilcber «a ZScbrircßer. , : Frankenberg, 9. Januar 1911. ' I« de» Schaufenster» unserer Geschäfte zeigen sich jetzt die Ausstellungen für die Ball- und Gejellschaftssaison, alle jene reizvollen Kleinigkeiten, die doch keine sind und die unter dem Schimmer der weithin leuchtenden elektrischen oder Gas-Kronen zu einer bezaubern den Wirkung gelangen. In den Bändern, Schleifen, Blumen hat sich, schon manches Männerherz gefangen. Den Gipfel all' der Herrlichkeiten bildet natürlich der Stoff zum Ball kleid, der in jedem neuen Jahre vielseitiger und eleganter wird, denn immer wieder tauchen neue Namen und Fabrikate auf. In diesen Leistungen für die Baüzeit können wir den schnellen Weg bewundern, den unsere Mode-Industrie zurück- gelegt hat. Früher war nur maßgebend, was aus Paris kam, jetzt hat sich der deutsche Geschmack längst sein Feld erobert und behauptet. Man hat wohl sagen wollen, die moderne Zeit und der Wintersport hätten das Jntereffe für die Bälle untergraben; nun, nicht jede und nicht jeder können Winter sport treiben, und ein froher Abend im Ballsaal gehört auch zu den lang anhaltenden Erinnerungen, besonders, wenn es der erste ist. Die Poesie der Jugend ist cs, welche das bunte Leben auf dem Parkett des SaaleS tausendfach ver schönt, wie es später kein äußerer Glanz fertig bringt. In die allgemeinen Vergnügungen mischt sich bald auch drr lustige Karnevalstrubel, der in den Maskenbällen gipfelt. Die letzteren haben wieder eine erhöhte Beliebtheit gewonnen, es ist, als ob man sich aus den heutigen Zeiten im Mummenschanz ein paar Stunden der Selbsttäuschung bereiten wollte, und wenn solche Gedanken vorhanden sind, so wollen wir sie nicht tadeln. Sie schaffen Anregung, Auffrischung von Geist und Gemüt, die für di« Tagesarbeit auch ihr Nützliches leisten. Zugleich mit der duftigen Balljaison stellt sich auch die derbere Bock biersaison ein, der kämge dunkle Trank aus Malz und Hopfen wird heute schon vielfach angezapst. Im deutschen Norden kommen die Bockbierseste nur am Abend zur Geltung, in München kann rin trinkiester Freund deS GamdrinuS sie den ganzen Lag über begehen, sobald dir rechte Zeit dafür gekommen ist, in der die Bockmusik von früh bis spät erklingt. So kargt daS neue Jahr nicht mit seinen Reizen. Die erste Woche liegt hinter uns, nach der uns 1911 nun schon als rin längst dekanter Freund erscheinen will. * -s* Der gestrige Souutag war für die begeistert«« Wintersportler ein geradezu idealer Tag. Eine „zunftge- mäßere" Schneedecke konnte man sich nicht wünschen, die Tem peratur war weder zu hoch, noch zu niedrig, Junker Wind hatte seinen die Nacht vorher angestimmten Gesang wieder «»gestellt, dafür schaute Frau Sonne freundlich hernieder. Da war es eine Lust, sich dem Winterzauber hinzugeben. Ob im Rennschlitten, ob im sausend die Rodelbahn hinab« gleitenden „Selbstfahrer", ob mit dem stählernen Schuh auf der blanken Fläche drö Teiches, ob auf den Schneeschuh oder auch Stt (sprich Schi) genannten „Brettern" — überall hatte man Gelegenheit, die Schönheiten eines rechten Winterlager zu genießen, und wer nach „altväterischer Art" auf Schuster- Rappen dahinwnndelte, um die Porste des Winters aus sich einwirken zu lassen, dem wird ob des frohen Sportgetriebes, das ihn überall umgab, das Herz aufgegangen sein und mancher wird innerlich die Frage erwogen haben, ob er „auf seine alten Tage" nicht auch noch . . . Sehr starke Betei ligung (gegen 60 Personen) hatte der Ausflug des Franken berger Wintersportvereins nach Augustusburg gefunden. Eine Schneeschuhfahrer-Adteilung war schon stütz zu einer prächtigen Fahrt über den Adelsberg aufgehrochen, die Rodler folgten mittags teils ganz "uf der Landstraße, teils unter Benutzung der Bahn dis Flöha. Einen eigenartigen Reiz und mächtigen Zauber übten die entzückenden Landschafts bilder auf die sportbegeisterten Frankenberger und Franken« bergrrinnen aus, Geist und Herz wurden neugelabt und ge stählt zum werktättgen Schaffen. — Kommenden Sonntag soll auf der Rodelbahn des Sportvereins im Lützeltai rin Preisrodeln stattfinden. s* Theater t» Araukeuberg (Schützenhaus). Die Rich- tersche Thratergefellfchaft bat gestern ihr hiesiges Gastspiel erfolgreich fortgesetzt. „Hofluft" atmeten die wieder zahlreich versammelten Zuschauer. Die Thilo v. Trothasche Satire auf das Hosleben, „hosgunst", gehört zu den „Limonade- und Teestücken". Man kann sie warm genießen, man kann sie kalt genießen — der Geschmack ist immer derselbe: süß. „Süß" fanden auch gestern wieder die Zuschauer das reizende Lust spiel, besonders die Damen, die auch „todschick" oder „einfach entzückend" sagten. Wunder nimmts nicht bei so einwand frei guter Darstellung. Sowohl das Spiel wie die Aus stattung und die elegant vornehme Garderobe befriedigten voll auf. Die Rolle der jungen Heldin Baroneß Vicky v. Hohen stein, ein liebes, schönes Mädchen, das reiten kann wie ein Husar, sprechen wie ein Student, das burschikos ist, sich in gewagtester Stellung auf den Tisch setzt und mit den Beinen baumelt, also ein rechter Wildfang ist, der alles kann, nur nicht lügen — diese Rolle wurde von Frl. Margarete Richter gegeben, wodurch schon von vornherein Garantie für gutes Gelingen vorhanden war. Eine allerliebste „Land pomeranze" war es, die M. Richter aus die Bühne stellte, ein srisches, munteres Wesen, dem man seine Zuneigung nicht versagen konnte. Frl. M. Richter ist eine talentierte Schau spielerin, die auch an eitler großen Bühne mit Ehren bestehen würde, eS aber vorzieht, ihren Vater in seinen künstlerischen Bestrebungen zu unterstützen. Aus dem Fürsten machte Herr Kurt Richter eine überaus sympathische Figur; er gab ihm vornehme Ritterlichkeit und männliche Haltung, wie eS auch Fr. Else Richter als Fürstin-Mutter an Hoheit und Würde nicht,, fehlen ließ. Auch Frl. Sufel Richter (Prinzessin), Liu «Richler (Baronin), Fränze Borchert (Gouvernante) und Herren Neuert (Malten), Sandow (Roden), Bor chert (Baron Hohenstein), Christian Richter (Halten), Prüvcr (Stabrl) wurden ihren meist nicht leichten Rollen durchaus ge-echt und sorgten im übrigen sür flott« G^s >mt- darstellung, die lebhaftesten Beifall fand. — Am Nachmittag war bet gutem Besuch in schöner Aufführung «'S Kinder- Vorstrllung „Klein Lieschen" gegeben worden. — Heute,
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