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Der Grenzbote : 22.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190404226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-22
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 22.04.1904
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Der Grrnzbole ÄMtt M AllMr u für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. für Adorf und das obere Vogtland Inserate von hier und aus dem Verbreitungt- bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 13 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden TagcS und kostet vierteljährlich, vorauS- bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS BlatteS, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto "Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illttftr. Gratisbeilage „Der Aeitspiegel". Fernsprecher Nr 14. V 88. Freitag, de« 23. April 1804. Iahrg 68. 4. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Freiing, den 22. April a e, abends 81, Uhr. Tagesordnung: 1. Mitreilullgen. 2. Haushaltplaii für die Wasserwerks-Kasse für 1904 betr. 3. Kasfenrevision der Sportel-Kasse betr. 4. Anschaffung einer Meßbrücke zur Untersuchung der auf städr. Gebäuden befindlichen Blitzableiter betr. 5. Abrechnung des Schulhausbaues betr. 6. Richtigsprechung der Sportelkaffenrechnung auf das Jahr 1903 betr. 7. Nachtrag zum Dienstboten-Krankenkaffen-Statut betr. 8. Desgl. Regulativ für die Fachschule betr. 9. Eleetricitätswerk betr. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. Adorf, den 21. April 1904. Gustav Geipel, Vorsteher. Deutscher Reichstag. 71. Sitzung vom 20. April 1 Uhr. Ain Bundesratstisch: v. Einem, v. Endres. Der Reichstag nahm heute zunächst Stellung zu der Interpellation der Nakionalliberalcn auf Vorlegung der Pensionsgesetzentwürfe. Die Er örterung knüpfte an die Antwort an, die der preußische Kriegsminister von Einem amSchluß der gestrigen -Sitzung gegeben hatte und die dahin ging, daß der Entwurf der Pensions- grsetzs bereits seit Anfang Dezember dein Bun desräte zu gegangen ist, daß aber gleichwohil nur wenig Aussicht besteht, die Vorlage noch in dieser Session zu verabschieden. Tie Be sprechung eröffnete Mg. Winkler (kons.), der die dankenswerte Schnelligkeit, mit der der preu ßische Kriegsminister gearbeitet hat, der dila torischen Behandlungsart des Bundesrats ge- genüberftellte und die Bereitwilligkeit seiner -Freunde ankündigte, die Beratung der Vorlage selbst in den heißesten Wochen des Jahres vvr- znnehmen. Abg. Liebermann von Sonnenberg (wirtsch. Bgg.) bezeichnete die baldigeVcrabschie- dung des Pensionsgesetzes als Ehrenpflicht des Reiches, nnd selbst die Abgg. Singer und Grün berg (Soz.), sowie Abg- Knlersli «Pole) be tonten die Notwendigkeit einer schleunigen. Re gelung der Militärpeusionen. Danach ging das Haus über zum Etat des ReiclMnvalidenfouds. Dazu lag vor eine Resolution der Abgg. Gras Oriola und Dr. Paasche (nl.)), nach der die für die Gewährung von Beihilfen au Kriegsteil nehmer erforderlichen Beträge aus allgemei nen Rrichsmitteln entnommen werden sollen und nach der ferner der Anspruch auf die Bei hilfen nicht nur aus gänzlicher Erwerbsunfähig keit abgeleitet werden soll. Staatssekretär Frhr. von Stengel teilte mit, daß 1904 an 88,641/ Kriegsteilnehmer Beihilfen gezahlt werden. Ter erforderliche Betrag werde 1909 auf rund 18 Millionen gestiegen sein. Im neuen Etat sei die Uebernahm? auf allgemeine Reichsfonds bereits erfolgt. Abg. v. Oldenburg (kons.) begrüßte, daß auch bei dieser Gelegenheit alle Parteien einig seien, und bedauerte, daß auch hier der Bundesrat vom Reichstage vorwärts gedrängt werden, müsse. Schließlich wurde die Resolution einstimmig angenommen und der Etat bewilligt. Trotz der vorgerückten, Stunde begann das Haus noch die Besprechung des Etats für die Expe dition nach Ostasien, wobei Abg- Frhr. von Richttofen (kons.) die Beibehaltung der Deut schen Besatzungstruppe in Ostasien billigte. Ton- nerstag 1 Uhr: Fortsetzung der Etatsberatung. Politische Rundschau. Berlin, 20. April. Die Reichstagstommis- sion für die Novelle znm Münzgesctz begann heute die Beratung der Vorlage. Die Zentrums abgeordneten beantragten, die Trennar Ist ückc (Taler) wieder in unser Münzsystem aufzuneh men. Debattiert wurde namentlich über die Frage der Einführung durchlochter Münzen. Schließlich wurde von einer Beschlußfassung ab gesehen nnd der Staatssekretär ersucht, bis znr nächsten Sitzung 50 Pfennig-Probestücke anfer tigen zu lassen. — Die Petitionskommission des Reichstages beschloß, dem Reichskanzler als Ma terial zn überweisen: eine Petition auf Aus dehnung der Verpflichtung zu geordneter Buch führung auf Handwerksmeister nnd kleinere Handel- und Gewerbelrrnwiwe, ans Ergänzung des Paragraph 15 a der Gewerbeordnung zur Verpflichtung genauer Firmenbezeichnung und auf "Aufhebung des Paragraph 161, Absatz 6 des Strafgesetzbuches. — Ein katholischer Kaplan wegen Beschimpf ung der evangelischen Kirche verurteilt. Eine Beschimpfung der evangelischen Kirche nnd ihrer Einrichtungen, sowie die Beleidigung der evan gelischen Geistlichkeit und von Offizieren und Unteroffiziere!» lag eine Anklage zugrunde, die dieser Tage gegen den katholischen Kaplan Dö ring vor der 1. Strafkammer des Landgerichts in Stettin verhandelt wurde. Der Angeklagte hielt am 9. Dezember v. I. im „Soldatenheim" vor katholischen 'Soldaten einen Vortrag, wo rin er die evangelische Kircch un-d deren Stifter Luther, dessen Familienleben nnd Schriften scharf augriff, daun auf die evangelischen Geist lichen und die seiner Ansicht nach ungenügende Vorbereitung derselben zu ihrem Stande zu sprechen kam und ein abfälliges Urteil fällte. Dem Vortrage wohnten Oberst von Puttkamer, Kommandeur des Grenadier-Regiments Nr. 2, ein Offizier und eine Anzahl Unteroffiziere evan- gelischer Religion bei, die die Soldaten nach dem Versammlungslokal geführt l-atten. Diese nahmen Anstoß an der Rede Dörings nnd ga ben dies auch kund-. Das Garnison-Kommando und das Konsistorium stellten Strafanträge ge gen den Red neu In der Verhandlung führte der Angeklagte, nach der „N. Stett. Ztg.", aus, daß er geglaubt habe, nur zu Soldaten katholischer Religion zu fprecchn. Dies wurde ihm denn vom Gericht zu gute gerechnet, so daß ein Ver gehen gegen Paragraph 166 Ttr.-G.B nicht für vorliegend erachtet wurde. Dagegen erach tete das Gericht den Angeklagten der Beleidig ung der evangelischen Geistlichkeit für schuldig und verurteilte ihn zu 200 Mark Geldstrafe oder 20 Tagen Gefängnis. DaS Gericht zog bei der Strafabmessnng auch den Umstand in Betracht, daß es staatsgefährlich sei, zwischen den be stehenden Religionen Unfrieden zu stiften. Ob der Herr Kaplan jetzt wohl das „Unfrieden stif ten" lassen wird? Eattania, 20. April. Ter Ausflug des Kaisers nach Mcolosi war von prächtigem Wet ter begünstigt Ter Anblick von oben über den Hasen und zum Aetna hinauf war großartig, der Empfang des Kaisers durch die Bevölkerung war außerordentlich. Allenthalben schelten Mu sikkapellen. Tansende „Evviva!" rufender händetlatfchender Menschen waren am Wege, darunter in geschlossenen Reihen die gesamte Geistlichkeit nnd die Seminaristen der unter wegs berührten Kirchen nnd Anstalten. In den Dörfern läuteten die Glocken. Ter Kaiser empfing die Spitzen der Behörden. Die HolM- zollern war von vielen Booten umlagert. Die Insassen brachten Ovationen dar. - Ein vulkaniicher Aschenregen in Nor wegen. In Hauketi im ivestlicheu Norwegen ist ein starker Aschenregen gefallen. Tic Asche tag zwei I-uß hoch. Tie Geologen meinen, die Asche sei durch Wind aus Island abgetrieben worden, wo wahrscheinlich großer Vulkanausbruch statt gefunden hat. Aehnliches wurde schon bei dem großen Vulkanausbruch 1875 beobachtet. Budapest, 20. April. Auf der Kelenföl- der Station wurde der Verkehr eingestellt; die Züge können nicht weiter fahren. Auf dem Ost bahnhose wurde um 10 Uhr vormittags die' Ausgabe der Karten sistiert, da die Eisenbach uer nur die Ankunft der Züge, die ihre Kol legen brachten, abwarteten, um den Dienst auf- zugeben. Sämtliche: abgehenden Züge stehen auf den Schienen. Aus zahlreichen Städten tref fen Meldungen über die Sistierung des Bahn- Verkehrs ein. In Szolnok wurden Dynamit- patronen unter die Züge gelegt, sodaß auch djese stehen bleiben mußten. Auf die Bahn- Höfe ist überall Militär dirigiert, das die Ord nung aufrecht erhält. Die Eisenbahner treffen in großer Zahl zur Versammlung hier ein, steigen alwr ans den Nachbarstationen aus, sie wollen von dort unauffällig in die Stadt kom men. Seitens der Polizei sind außerordent liche Vorsichtsmaßregeln getroffen. Von Ag ram eingetroffene 340 Eisenbahner wurden von der Polizei bei ihrer Ankunft empfangen und verhaftet, da sie trotz des erlassenen Verbotes hierherkamen und in drei Gruppen znm Polizei- gebände eskortiert. Bereits Por dem Pvlizeige- bäude hatte sich bine große Mensche »menge an- gesammclt, die gegen die Bahnoberbehörden Stellung nahm. Eine Deputation der Eisen bahner begibt sich heute nachmittag zum Mi nisterprüfidenten. Das Eiseubahnregiment sst von ilornenburg auf der Fahrt nach Budapest begriffen. Dis Abgeordneten versammelten sich lange vor Beginn der Sitzung im Abgcordneten- hause, um zu beraten, was zu geschehen lprbe, damit der Streik beendet werde. Die Regierung ist entschlossen, grüßte Strenge walten zu lassen; besonders die Führer der Bewegung werden ans dem Dienst entlassen werden. Budapest, 20. April. Nachdem die heute einberufene Landesversammlung verboten wor den war, verhinderten 600 Eisenbahner am Ra- tofer Rangierbahnhofe das Einlaufen der Züge nach Budapest, sodaß der Orient-Eppveßzug, der
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