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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.08.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320819010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932081901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932081901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 33, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-19
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.08.1932
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Unverlangt« EchriitstOcke werden nicht auibewrchrt lohn», durch Poltbeiua 8.18 «l. «inlchlieditch »« »18- «»ftgebiih, (a-ne Po^ustellungtgebichr» bei 1 mal wöchentlichem verland. «n»elnummer 18 Via-, audechalb «achien» I» vis- »ntei,«n»reile: Di« «tnlpaitlg« 88 mm breite Heile » Psg., sü, aulwbtt» 40 Big-, die »0 mm »reit« Reklame,eile «00 Pf,., «uterhalb »so Vs«, ab,, «rilenadlchlag It. Darii, gamtiienan,eigen und «iellengeiuche ohne Rabatt ,S Via., auderbalb »i »la. Oileriengebübr »o «Ig. «luewLrtige «uiträge gegen Borautbezahlung. »r<chlanlchri>ti Nachrichten Dresden Kernlprecher-Sammelnummert »i»4t Nur für R-chtgeil-rLch-! «r. »00lt «chrtltleitun, m HauptgelchiistSlleNel Dretden-L. t. viariensirabe SS/«» Kundgebung für deutsche WeWohelt Eln „AuMSrungsauSschuß" verli«. 18. Aug. Der „AusklärungSauSschuß für natto- aale Sicherheit*, der sich aus dem Deutschen ReichSkrieger- binid„Kyffhäuser", dem Arbeitsausschuß Deutscher Verbände und der Arbeitsgemeinschaft stir Deutsche Wehrverstärkung zusammensetzt, veranstaltete heute im HauS der Deutschen Presse einen Empfang silr die in- und ausländische Presse. Der Präsident des Deutschen NctchSkrtegerbundeS„Kysshäuscr", General der Artillerie a. D. von Horn. führte unter anderem aus, daß sich der „AusklärungSauSschuß für nationale Sicherheit* gebildet hätte mit der auSdrück- lichen Absicht, das deutsche Recht auf Gleichberechti gung, Sicherheit und Ehre aus breitester Grundlage in allen Volksschichten geltend zu machen. — General von Horn wieS daraus hin, daß der Kysshäuserbund seit Jahresfrist in zahlreichen Kundgebungen Verständnis stir die Bedeutung der Abrüstungskonferenz in weiteste Kreise der Bevölkerung hineingctragen habe. Generalmajor v. Frankenberg und Proschlth, -er Vertreter der ArbcitSgemeinschast für Deutsche Wehr- veri'tärkung, nahm zur Genfer Abrüstungs resolution Stellung. Er erklärte unter anderem, man könne sich nicht damit einverstanden erklären, daß die appelliert an öle Weltpresse Militärluftfahrt in den anderen Staaten nur ein geschränkt werde, während sie für Deutschland verboten bleiben solle. Die in Aussicht genommene Internatio - naltsterung der Zivilluftfahrt würde für Deutsch land nur die Preisgabe der letzten deutschen Hoheitsrechte in der Luft und eine schwere Schädigung des deutschen fried- lichen Luftverkehrs bedeuten. Wenn keine Aussicht vorhanden sei, daß die Gleich berechtigung Deutschlands durch Abrüstung oder durch fühlbare RüstnngSverminderung bei den Vertrags partnern gewonnen «erde, fo könne «in Ausgleich nur durch Verstärkung der beutschen BerteidigungSmittel geschaffen werden. Der geschäftsführende Vizepräsident des Arbeits ausschusses Deutscher Verbände, Dr. h. c. Draeger, führte unter anderem aus, der gegenwärtige Zustand, der die Scheidung zwischen schwerbewaffneten und beinahe Waffen- losen Völker» aufrechtcrhalte, sei rechtswidrig. Die gegenwärtigen diplomatischen Verhandlungen hätte» nur dann einen Sinn, wenn dadurch eine vollkommene Gleich berechtigung Deutschlands erreicht werbe. An die Stelle verletzenden Mißtrauens und engstirniger Macht- Politik müsse die Achtung vor der nationalen Würbe seden Volkes und die Anerkennung scncr Grundsätze treten, die mit dem Begriff der staatlichen Souveränität verknüpft seien. WlMrrahms dks WtrtsiWMegrammS Scharfe Angriffe gegen Dr. Luther vradkmolckuog uuooror vorlluor Sodrlktlolkaug Berlin, 18. August. Die Ncssortbesprcchungen über das von der NeichSregierung geplante W i r t sch a st sp r o - gramm sind im Laufe des Donnerstags im wesentlichen zum Abschluß gebracht worden. Der Reichskanzler wird »nnmehr daS Ergebnis der Nessortbcratnngen bereits am Freitag einer Sitzung des G e j a m t k a b i n e t t S unter breiten. Auch über die schwierige F i n a n z i e r u n g s - srage ist, wie bereits gemeldet, eine weitgehende Ucberetn- kunst erzielt worden. Einzelheiten werden allerdings noch nicht mitgeteilt, da möglicherweise nach der morgigen KabinettSsitzung sich wettere Nessorterürterungen als not wendig erweisen könnten. Die vom Gesamtkabinctt gebillig ten Teile des WirtschastSprogrammS sollen, soweit sie von sofortiger Wirkung aus das Wirtschaftsleben sind, alSbald nach ihrer Verabschiedung durch das Kabinett in Kraft gesetzt werden und zur Veröffentlichung gelangen. Im Zusammenhang mit den Besprechungen zwischen dem Reichskanzler v. Papcn und dem Ncichsbankpräsibentcn Dr. Luther werden in dem der Dcutschnattonalcn Volkö- partci sehr nahestehenden „Deutschen Schnclldienst" schwere Angriffe gegen Dr. Luther gerichtet, die in der Forderung „Fort mit Luther!" gipseln. Es wird Dr. Luther vor geworfen, daß er ans seiner von ihm selbst überschätzten Machtstellung heraus nichts mehr und nichts weniger plane, als die RcichSregterung zu torpedieren... Die Gegnerschaft der Deutschnationalen gegen Dr. Luther ist ja bekanntlich nicht neuen Datums, vielmehr hat man von deutschnationalcr Seite dem NeichSbankpräsidcnten schon seit geraumer Zeit eine allzu formalistische Behandlung der Ausgaben der NeichSbank zum Vorwurf gemacht. Einen besonders schweren Fehler der Lutherschen Netchsbankpoltttk erblickt man darin, daß er den Gold- und Devisenbestand der Reichs bank, der bei seinem Amtsantritt im Frühjahr 1080 rund 2,n Milliarden Mark betrug, bis auf knapp 4M Millionen Mark, über die jetzt die NeichSbank verfügt, habe herabsinken lassen. Auch in den Angriffen der genannten deutsch ¬ nationalen Korrespondenz spielen diese Vorwürfe eine große Rolle, und eS wird bann nachdrücklich gefordert, daß Dr. Luther, der nicht einmal ein Fachmann sei und als NeichS- bankpräsident nicht das nötige Verständnis für die außer- ordentlich gespannte wirtschaftliche und soziale Lage Deutsch lands ausbringe, alsbald seinen Posten räume. Aussprache Wischen v. Schleicher und Mm vradtmalckuug uusorar vorlloor Sokrlttloituov Berlin, 18. August. In der Linkspresse gibt man Nach richten wieder des Inhaltes, daß zwischen dem Reichswehr minister ».Schleicher und dem Stabschef der SA., Haupt mann Röhm, eine Aussprache stattgesundcn habe. Aus diesen Nachrichten glaubt man dem NcichSwehrmtnistcr „eine Unbelehrbarkeit von kaum glaublicher Größe" unterstellen zu müssen. Wenn es natürlich auch weiter nicht verlohnt, der artige Unterstellungen erst zurückzuweisen, so müßte man aber doch auch auf der Linken einiges Verständnis dafür haben, daß die Negierung selbst nach den gescheiterten Ver handlungen vom letzten Sonnabend kein Interesse daran haben kann, zu der stärksten nationalen Bewegung und der stärksten Partei des Reichstages nun alle Fäden abreiben zu lassen. ES ist das Bestreben sowohl der Reichsregierung wie auch der Nationalsozialisten, den negativen AuSgang dieser Verhandlungen nicht zu einer erbitterten gegen seitige» Kampfstellung werden zu lassen. ES werben auch weiterhin zwischen der Regierung und den Nationalsozialisten laufend Besprechungen über die politische Lage stattsinden, da ja tatsächlich nach wie vor daS große Ziel bestehen bleibt, in geeigneter Form die aufbauwtlligcn Kräfte der NcchtSbewcgung zu tätiger Mitarbeit an der Politik der NeichSregierung heranzuztchen. Aus diesem Bestreben nun etwa, wie man cS in den Kreisen der Linken tut, den Schluß zu ziehen, daß der Meichswehrminister v. Schleicher „kon spiriere", ist vollkommen abwegig und zeugt von einer ganz verständnislosen Beurteilung der Dinge. Mnm» MW PPM Gardasee gelandet Der zweite Steatofpharenflug veolückt Mailand, 18. August. Prosessor Piecard ist um 17,10 Uhr bet Cavallara di Monsambano, drei Kilometer von Volta Mantovana entsernt, glatt gelandet. Die Stelle liegt südlich vom Gardasee. DaS Gelände ist leicht hügelig. Volta Mantovana liegt dl Kilometer nordnorbwestlich von Mantua, IS Kilometer südlich vom Gardasee und etwa ü Kilometer nordöstlich der Luftlinie Mantua-Brescia. Die Kunde vom Fluge Professor PiccardS hatte sich rasch in dem Gebiet des Gardasees verbreitet. Tausende von Per sonen verfolgten mit lebhaftem Interesse den langsamen Flug des Ballons. Um 14 Uhr war Professor Piecard bis aus eine Höhe von 1000 Meter herabgestiegen und überflog Desenzano 2)4 Stunden lang. Bo» hier aus nahm er Kurs gegen Eastiglionc della Stivtcre und landete bann in der Nähe von Monzambano. Eine zahlreiche Zu- schaucrmcnge zollte d>m mutigen Fliegern begeisterten Bci- sall, Wie weiter aus Desenzano gemeldet wirb, hat Professor Piecard seinen Flug in ausgezeichneter gesundheitlicher Ver fassung beendet. Das italienische Lustsahrtmtnistcrium, das schon vorher von der Möglichkeit einer Landung im Gebiet von Mantua informiert worben war, hatte den Offizieren und Soldaten der Fltegergruppe den Befehl erteilt, sich für alle Fälle bereitzuhalten. Der Befehl wurde sofort auS- geführt. Von Verona, Desenzano und Berrari waren Flug- zeuge aufgestiegen, um bet der Landung und bet der Ber- gung ber wissenschaftlichen Instrument« behilflich zu sein. Professor Piecard und sein Assistent Eosyns befassen sich zur Zeit m't der Ordnung und Prüfung ber Bord instrumente, was sie noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen wird. Nach Beendigung dieser Arbeiten wird sich Professor Piecard, einer Einladung des Fliegerkorps Folge leistend, nach Desenzano begeben, wo er Gast ber italieni schen Flieger sein wirb. Der schweizerische Bundesrat hat an Professor Piecard ein Glückwunschtelegramm gesandt. Die «wir Einheitsfront Das unbefriedigende Ergebnis ber NegicrungSverhand- lungen im Reiche hat sofort das alte Erbübel des deutschen Nationalismus ins Kraut schießen lassen, die gegenseitige Verdächtigung und Bekämpfung natürlicher Bundesgenossen. Noch ist ber Kamps um die Macht für die nationale Be wegung nicht entschieden, wenn er auch im ständigen Fort schreiten begriffen ist, da entbrennt schon wieder zwischen den einzelnen Teilen der einstmaligen Harzbnrger Front der Streit der Meinungen über den Besitz des allein echten nationalen Ringes. Obwohl doch das Ergebnis der Nctchs- tagSwahl gezeigt hat, daß nur engste Zusammenarbeit den endgültigen Erfolg verbürgt. Trotzdem haben nationalsozia listische Blätter unter klobigen Angriffen die deutschnationale Parteileitung verdächtigt, baß Ne die Lösung der Negierungs frage in Hitlers Sinn bet der NeichSregierung hintertrieben habe. Und ebenso grob tönte das Echo aus Hilgenbergs Blätterwald zurück. AuS der gleichen Richtung hört man Stimmen, die so klingen, als könne man die nationalsozia listische Bewegung nun als Lust betrachten «nd unbeküm mert »m ihre Mitarbeit oder Opposition daS für den Staat Notwendige von oben her dekretieren. Diese Auf fassung über die Möglichkeit der inneren Krisenlösung rechnet aber nicht mit Hindenburgs strenger Einstellung in BersassungSfragen, sie soll aus den Widerstand des Reichs- wehrministcrS stoben, dessen Wehrmacht nach der national sozialistischen Oppositionserklärung zum einzigen Rückhalt des Präsidialkabinetts geworden ist. Darüber wirb in den nächsten Tagen noch mehr zu reden sein: inzwischen gilt es, aus eine andere Gefahr auf merksam zu machen. ES hat nämlich den Anschein, als ob im nationalen Lager über den häuslichen Auseinander setzungen die Beobachtung und Bekämpfung des gemein samen marxistischen Gegners vergessen würbe, der sich zwar für lange Zeit aus der Macht verdrängt, aber noch nicht geschlagen fühlt. Auch hier bahnen sich Wand lungen an; aber während sich die Nationalen auseinander« reden, marschieren die Internationalen auf dem Weg zur roten Einheitsfront. Beide Richtungen, der Kommunis mus und ber Sozialismus, haben schwere Schläge ab bekommen; die Entwicklung eröffnet ihnen aber auch, partei politisch gesehen, neue und günstige Aussichten. Bisher ist die rote Einheitsfront trotz aller Gemeinsamkeiten in ber Zielsetzung der SPD. und der KPD. an der entgegengesetz ten praktischen Politik gescheitert. Die Sozialdemokratie war immer direkt ober indirekt in der Negierung, ber Kommunismus dagegen in unentwegter Opposition. Die Folge war, baß beide Parteien einen groben Teil ihrer Stoßkraft in Bruderkämpfcn zersplitterten. Den Kom munismus zwang seine Taktik sogar zuweilen zur par lamentarischen Unterstützung ber Bestrebungen der natto- nalen Opposition; so erbittert auch sein revolutionärer Kampf geführt wurde, im ganzen wirkte er doch als Pfahl im Fleische des Marxismus. Dieser Gegensatz ist jetzt ge waltsam aufgehoben dadurch, daß auch die Sozialdemokra- tte in die Opposition zurttckgeschlagen worden ist. Nun er kennen die Brüder in Marx allmählich, daß die Unterschiede Ihrer Kampfziele gar nicht so groß sind, und daß es weniger die Programme als die Interessen ihrer Führer sind, die einer Einigung im Wege stehen. In den Straßenkämpsen gegen die Nationalen ist ja der Zusammenschluß von Reichsbanner und Rotsront über die Köpfe der Führer hin- weg schnell hergcstellt worden. Aber auch die Theoretiker sind emsig bemüht, die gemeinsame Basis für eine rote Einheitspartei zu finden. In ber kommunistischen Presse reißt die Debatte darüber überhaupt nicht mehr ab, und auch von der sozialdemokratischen Seite finden solche An regungen neuerdings einen freundlichen Widerhall. DaS Berliner Organ der „Eisernen Front", ber „Alarm", schreibt z. B. in seiner letzten Ausgabe wörtlich: „Der Kampf um die politische Macht ist so weit vorgeschritten, daß nun an die Festlegung der Anteile gegangen werden kann. Die Linke ist hierbei auSgcschaltet und wirb es auf lange Zett bleiben. Die Tage der Illusionen sind vorbei; die Hauptsorge ber sozialistischen Massen hat eS nun zu sein, sich allen Gewalten zum Trotz zu erhalten, durch weitestgehende Eindämmung des Bruderstreites zu einem kompletten Block zu werden, der sich nicht zerstören läßt. Der ganze Ernst einer geschichtlichen Situation, die über den wahren Gegner keine Täuschung mehr gestattet, tritt nun an die Führer ber Linken heran. Jetzt ist weder Zeit, Verlorenem nachzutrauern, noch dem dreimal verfluchten N-ute- Der » Kfaktkalirer 8ei1e 9 unö 1V
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