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Zwönitztaler Anzeiger : 24.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190411244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19041124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19041124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-24
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 24.11.1904
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Erscheint wöchentlich viermal (Dienstag, Donners« tag, Sonnabend und Sonntag) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 25 Pfg. frei ins Haus zu beziehen. Druck und Verlag: Buchdruckerei C. Bernhard Ott- Verantwortlich für die Redaktion: Karl Bernh. Ott, Zwönitz. Lokalblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Anhnhaide, vnrgstädtel, Lenkersdorf, Dittersdorf, Affalter, Streitwald, Dorfchemnitz, Grnnhain usw. Anzeigen: Die fünfgespaltene Kleinzeile (Korpus) oder deren Raum 10 Pfg. Die gespaltene Zeile im amtl. Teile 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach Vereinbarung. Die Anzeigen werden einen Tag vor dem jedes maligen Erscheinen des Blattes bis mittags 12 Uhr erbeten. Expedition: Zwönitz, Kühnhaiderstraße 73 d. Telephon Nr. 23. Nr. ^7. Donnerstag, den 24- November §904- 29- Dahrg. Im Bezug auf dm bevorstehenden Jahrmarkt wird hierdurch folgendes bekannt gemacht: 1. Der Jahrmarkt beginnt Freitag, den 25. November, vormittags und dauert bis Sonnabend, den 26. November, mittags 12 Uhr. 2. Jeder, welcher auf dem hiesigen Jahrmärkte auf öffentlichem Stadtraume feilhalten will, hat sich vor Beginn des Marktes bei dem Marktmeister anzumelden, die Gattung seiner Waren anzugeben und sich die Verkaufsstelle auweisen zu lassen. 3. Das zu entrichtende Stättegeld ist am ersten Jahrmarktstage von vormittags 9 Uhr an vis mittags 1 Ahr ans dem Wathause gegen Quittung bei Vermeidung einer Strafe, welche dem dreifachen Betrage der zu entrichten gewesenen Abgabe gleichkommt, zu erlegen. «1. Das Ausspielen von Waren, sei es durch Würfel, Lotterie oder irgend eine andere Weise, ebenso das Ausrufen von Waren ist verboten. 5. Karussells, Buden und Verkaufsstände sind abends um 10 Uhr zu schließen. Zwönitz, am 10. November 1904. Der Stadtrat. Zeidler. K. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Chemnitz dürfen am bevor stehenden Jahrmärkte, Freitag, den 25. November d. I., die offenen Verkaufsstellen hiesiger Stadt vis avends 10 Ahr für den geschäftlichen Verkehr geöffnet bleiben. Zwönitz, am 17. November 1904. Der Bürgermeister. Zeidler. Bekanntmachung. In neuerer Zeit ist öfter eine mikvräuchkiche Benutzung der Granitplattenfußwege dnrch Befahren mit Kinderwagen, Kandwagen und anderem Kuhrwerk wahr zunehmen gewesen. Eine solche Benutzung der Kntzwege ist durchaus unstatthaft. Das Fahren mit Kinderivagen, Handwagen und Fuhrwerk jeder anderen Art, sowie das Reiten und Viehtreiben ist auf den Fahrweg zu beschränken und auf den Fußwegen nur insoweit gestattet, als dies zum Ausgang aus den Gehöften und zum Eingang in dieselben unvermeidlich ist. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von 8 366,10 des Weichsstrafgesetzvuchs mit Geldstrafe vis zu 60 Mark oder mrt Kast vis zu 14 Kagen unuachfichttich vestraft. Zwönitz, am 23. November 1904. Der Bürgermeister. Zeidler. Das Reichsgesetzblatt Nr. 46 vom laufenden Jahre und das Gesetz- und Verordnungs blatt für das Königreich Sachsen, 24. Stück vom Jahre 1904, sind hier eingegangen und liegen an Ratsstelle 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Ersteres enthält: Verordnung über das Inkrafttreten von Vorschriften des Gesetzes, betreffend weitere Abänderungen des Krankenversicherungsgesetzes vom 25. Mai 1903 für die preußischen Knappschaftskassen. Das Gesetz- und Verordnungsblatt enthält: Nr. 94. Verordnung, eine anderweite Aenderung von § 6 der Ausführungsverordnung zur Gewerbeordnung vom 28. März 1892 betr. Nr. 95. Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zur Erbauung einer normalspurigen Güterbahn von Copitz nach der Herrenleithe betr. Nr. 96. Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zur Erbauung einer Eisenbahn von Bühlau nach Dürrröhrsdorf betr. Nr. 97. Bekanntmachung, die Versammlung der Stände des Königreich Sachsen zu einem außerordentlichen Landtage betr. Zwönitz, am 20. November 1904. Der Stadtrat. Zeidler. K. Bekanntmachung, Kirchenvorstandswahl betreffend. Nach § 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung für die evang.-luther. Kirche des Königreichs Sachsen hat mit Ende dieses Jahres die Hälfte der Herren Kirchenvorsteher aus zuscheiden. Dies sind in diesem Jahre die Herren Fabrikbesitzer Emit Kaustein, Schuhmachermeister Milhelm Wascher, r für Zwönitz gewählt, Privatmann Weinhard Schütz, j Gutsbesitzer Kornelius Kennig, für Kühnhaide gewählt. Die Ausscheidenden sind wieder wähkvar. Zum Wahltag ist Sonntag, der 27. November 1904, und zwar vormittags 11 vis 12 Ahr in der Kirche, festgesetzt worden. Mahkverechtigt sind alle Gemeindeglieder, die sich rechtzeitig in die Wählerlisten haben eintragen lassen und deren Eintrag vom Kirchenvorstand aus gesetzlichen Gründen nicht beanstandet worden ist. Die endgiltige Wählerliste liegt Kreitag und Sonnavend, den 25. und 26. November, im hiesigen Pfarramt zur Einsicht aus. Wählbar sind alle stimmöerechtigten Gemeindeglieder, die am Tage der Wahl das 30. Lebensjahr vollendet haben. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Wufe, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Zwönitz, den 22. November 1904. Der Kirchenvorstand. Löscher, Pfarrer. M . Auf dem Wege zur Selbst Müdigkeit. Jeder recht und billig denkende deutsche Bürger wird der Ueberzeugung sein, daß ein der wichtigsten Ausgaben der inneren Politi des Reiches die ist, die selbständigen mittleren und kleineren Existenzen zu fördern. Wer seine Füße unter den eigenen Tisch steckt, steht unserem ganzen politischen und wirtschaftlichen Leben und seiner nationalen Weiterentwicklung mit erhöhtem Interesse gegenüber, er hat für die große Gleichmacherei und für den inter nationalen Mischmasch seine besonderen Ge danken, die nicht jenen gefallen, die alles mit Zukunftsmusik heilen zu können gedenken. Für große Unternehmungen müssen wir kapital kräftige Gesellschaften haben, weil die Geldkrast des Einzelnen aus dem Weltmarkt nicht mit kommen kann, aber diese gewaltigen Gebilde machen nicht entbehrlich, was der Mittelstand in seinem Kreise und an seinem Teile leistet. Die rechte Arbeilssreudigkeit zumal kann nur gesteigert werden, wenn die Aussicht winkt, sür die eigene Zukunft tätig zu sein. Nicht jeder kann da« Ziel erreichen, aber möglichst viele sollen es erreichen. Das er fordert schon die Gerechtigkeit. Der Mangel an vielem Gelbe kann unmöglich ein maß gebender Grund jein, daß ein geschickter und fleißiger Mensch sein Leben lang unter allen Umständen in Abhängigkeit bleiben muß. Das wäre hart und entspräche deutschen Empfindungen gewiß nicht. Darum wird aus den Kreisen des Mittelstandes, des eigentlichen Rückgrates de« deutschen Volkes, immer von neuem darauf hingewirkt, daß unsere gewerbliche Gesetzgebung dahin noch weiter ausgedehnt werde, daß Lus! und Licht für den ganzen Nährstand gleich verteilt bleiben. Das ist das erstrebenswerte Ziel, aber aus dem Wege zur Selbständigkeit bleibt auch noch andere« zu beachten, e« muß auch, worauf wir heule Hinweisen möchten, den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung getragen werden. In einer Zeit, wo viele Branchen, wie viele amtliche Berufe überfüllt sinv, muß Selbstvertrauen sich mit kluger Vorsicht paaren. Wer sich selbständig machen will, hat un bedingt darauf zu achten, ob die Verhältnisse so sind, daß er bei Fleiß und Tüchtigkeit obenauf kommen kann. Nur da« Vertrauen auf sogenanntes gutes Glück oder etwa gar auf Preisunterbietung ist denn doch eine große Waghalsigkeit, von der ein gewissenhafter Mann, der auch an seine Familie zu denken hat, lieber absieht. Eine ohnehin schon überreiche Kon kurrenz noch zu vermehren, ist, vom geschäft lichen Standpunkt gerade heraus gesagt, töricht, und die Hoffnung, durch ein Herunterdrücken der Preise große Erfolge zu erzielen, ist eitel. Die Geschäftslage ist heute überall — die wenigen möglichen, unter ganz besonderen Um ständen bestehenden Ausnahmen verschwinden — eine derartige, daß mit hohen Unkosten und einem mäßigen Gewinn gearbeitet werden muß, einem Gewinn, wie ihn di^Geschäfts-Anlage, die Möglichkeit eines Risiko unbedingt verlangt. Hier noch mehr abknappsen zu wollen, ist ein Unterfangen, da« auf die Dauer nicht durch- gesührt werden kann. Wer da« tut, der ver dirbt sich und anderen da« Geschäft. Um eine eigene Existenz vor allen Unbilden zu schützen ist es also nötig, sich zu fragen: „Kannst du mit einem genügenden Arbeits felds rechnen?" Ist diese Frage nicht zu be jahen, dann hat das Unternehmen zu unter bleiben, es ist ein Wagnis, das zu nicht« Solidem führen kann. Wir haben in Deutsch land genug Männer, die ein selbständiges Geschäft besaßen, dann aber wieder als Gewerbe- gehilsen sich in ein abhängiges Verhältnis be geben mußten. Es sind nicht die schlechtesten Leute darunter. Viele haben gegen eine über mächtige Strömung in unserer modernen Zeit vergebens angekämpft, aber nicht wenige haben auch zu sehr dem sogenannten Glück vertraut. Das Glück mag kommen in der Selbständigkeit, aber für die Selbständigkeit ist zuerst nüchterne kaufmännische Berechnung nölig. Freiheit heißt nichts anderes, als Freisein von vernunftwidrigem Zwange, v. Treitschke. Oertliches und Sitchstsche« (Nachrichten und Anregungen aller Art find unS sehr erwünscht.) Zwönitz, den 23. November 1904. — Lokale Rundschau. Der diesjährige Serbstjahrmarkt findet nächsten Freitag und Sonnabend statt. Die Budenstadt ist auf dem Markte schon ausgebaut worden. Hoffentlich ält sich da« Wetter günstig, damit die Fieranten durch guten Besuch einen zufriedenstellenden Verkauf erzielen. Nicht selten haben uns die Tage dieses Jahrmarktes den ersten größeren Schneefall gebracht. Ein solcher ist ja auch bis jetzt ausgeblieben. Zwar haben uns die vergangenen Nächte wiederholt die Landschaft zu einer Winterlandschast gemacht, aber tags über verschwand die zarte Schneedecke, nur in den Wäldern hatte sie sich gehalten. Aber auch hier wird der gestern Abend niederge gangene heftige Regen dem Schnee den Garaus gemacht haben. Uns wird es nur freuen, wenn der Wintersmann recht bald ordentlich einzieht, mit einem weit ausgebreiteten dicken weißen Pelze. Dann haben wir Gelegenheit, den gesunden Wintersport zu pflegen. Deshalb, ihr Mädels und Jungens, sucht eure Schlitten hervor; ihr Skieläufer, macht die Schneeschuhe zurecht, damit ihr euch rechtzeitig auf der Schneedecke tummeln könnt; ihr Schlittschuh läufer, haltet die Stahlschuhe bereit, damit ihr bei eintretendem Frost bald den beschwingten Laus über die glitzernde Eisdecke beginnen könnt. — Da sich sür die Kirchenvorstands wahl, nächsten Sonntag, den 27. Nov., nur gegen 120 Wähler angemeldet haben, wird die Wahlzeit aus eine Stunde herabgesetzt und für 11 bis 12 Uhr mittags bestimmt. — Weihnachts-Festspiel. Auf viel seitigen Wunsch hin beabsichtigt der Gesang verein „Lyra", das Wcihnachtsfestspiel von Mosen auch dieses Jahr aufzusühren, was man allseitig freundlich begrüßen würde, umsomehr, als die vorjährige Darstellung so großen Bei fall fand. — In jedem Jahre nimmt die Zahl der jenigen zu, die während de« Sommers in unserem schönen Berglande Erholung suchen. Im vorigen Jahre betrug die Zahl der Sommerfrischler für das Gebiet des hiesigen Erzgebirgszweigvereins 182, diese» Jahr ist sie aus 210 gewachsen, worunter Bad „Guter Brunnen" mit 115 Sommergästen obenan steht. Es ist das sicher sür die touristische Ent wickelung unserer Gegend von Bedeutung. — Unterricht im Fingerabdruckver fahren. Aus oberbehördliche Anordnung haben während der letztvergangenen Wochen im Polizeiamt der Stadt Chemnitz Unterrichls- urse für au-gewählte Polizetbeamte der Städte >es Regierungsbezirke« Chemnitz zwecks Er lernung de« Fingerabdruckverfahren« (der Daktyloskopie) stattgefunden. Es nahmen teil je mehrere Beamte der Städte Annaberg, Augustusburg, Buchholz, Callnberg, Ehren friedersdorf, Elterlein, Frankenberg, Geyer, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Jöhstadt, Lenge feld, Lichtenstein, Limbach, Marienberg, Meerane, Oberwiesenthal, Oederan, Olbernhau, Scheiben berg, Schlettau, Stollberg, Thum, Unterwiesen thal, Waldenburg, Wolkenstein, Zöblitz, Zschopau und Zwönitz. Diese Beamten wurden, um eine gründliche Ausbildung gewährleisten zu können, in sechs getrennten Gruppen während je zweier Tage theoretisch und praktisch im Fingerabdruckverfahren unterwiesen, nachdem zuvor in gleicher Weise Beamte der König!. Gesangenenanstalt Chemnitz in diesem Verfahren ausgebildet worden waren. Die Kurse standen unter Oberleitung des Herrn Polizeidirektors Lohse; den Unterricht selbst erteilten die Herren Kriminalinspektor Zierhold und Krimtnalschutz- leute Langer und Spitzner I. — Thalheim. Dem Obst- und Garten- bauverein für Thalheim und Umgegend ist es vergönnt, nächsten Sonntag, den 27. d. M. den Geschäftsführer de« Landesobstbauoereins für das Königreich Sachsen, Herrn Gartenbau- inspeklor Braunbart in Großenhain, in seiner Mitte begrüßen zu dürfen und wird letzterer nachmittags 3 Uhr im Gasthof zum Zwönitztal hier einen öffentlichen Vortrag über „Freunde und Feinde de» Obstbaumes" halten, zu welchem alle Interessenten und Freunde de» Obstbaues freien Zutritt haben und herzlich willkommen sind. — Plauen i. V. In Ruppert-grün bei Jocketa sind am Dienstag mittag zwei kleine Kinder (ein Knabe und ein Mädchen) de» Arbeiters Hermann Schneider, die in Abwesen- »eit der Eltern wahrscheinlich am Ofen gespielt >aben, verbrannt. — Waldheim. Ein hiesiger Zigarren- äbrikant hat 10000 Stück Zigarren als Ge« chenk für die in Südwest-Asrika kämpfenden deutschen Soldaten zum Versand gebracht. — Leipzig. In einer öffentlichen Ver- ammlung sprach hier Reichstagsabgeordneter Pachnike über die Stellung der Liberalen zur Sozialdemokratie. In der Diskussion wurde die Frage angeregt, ob ein Bündnis mit den Sozialdemokraten möglich sei. Die Versammlung sprach sich gegen ein solches Bündnis aus.
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