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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370806029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937080602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937080602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-06
- Monat1937-08
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-rettas, s. «uguft isrr «tens-AuSpab« Postbezug MM. s.ro einlchl. rs,i« Rps. Pvstgeb. (ohne PostzusteNungigebühr! bei ftebenmal wöchcnil. verland. Einzel-Sir. io Nps., auster halb Cachlen« mit Morgen-Siurgabe 1b Nys. iZamiltenanzeigen u. LIellengeluche Millimeter zeile 6 Mpl. Zigergeb. 80 Rpl. — Siachdruck nur mit Quellenangabe TreSdner Nachrichten. Unverlangte Lchrililiücke werden nicht aulbewahrt Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und des Schiedsamtes beim (Vberversichcrungsamt Dresden Spanlens neuer Botschafter beim Mrer Der Güteraustausch so« nach Allsten gefördert werden Berchtesgaden, 6. August. Der Führer und Reichskanzler empfing heute in seinem Hause auf dem Obersalzberg den vom Chef des spanischen Staates, General Franco, ernannten neuen spanischen Botschafter Antonio Marques de Rlagaz, zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens. Der Botschafter war von dem bisherigen spanischen Ge- schäslSträger in Berlin, Baron de la TorreS, und dein Militärattache, Oberst im Generalstab Martinez, sowie dem stellvertretenden Protokollches des Auswärtigen Amtes, Legatiousrat Bvltze, begleitet. Am Bahnhof Berchtesgaden wurde er bei seinem Eintressen durch Staatssekretär und Ches der Präsidialkanzlei Dr. Mciftncr empfangen und im Krast- wagen des Führers zum Obersalzbcrg geleitet, wo eine Wache der F-Lcibstandarte ihm Ehrenbezeigungen erwies. Ter Botschaster überreichte das Handschreiben seines Stabschefs, General Franco, dem Führer und Reichskanzler mit einer Rede in spanischer Sprache, die in deutscher Ucbersctzung wie folgt lautet: Exzellenz! ES ist sür mich eine besondere Ehre, die ich als beste und würdigste Krönung meines Lebens und meiner Laufbahn betrachte, Ew. Exzellenz das Beglaubigungsschreiben zu überreichen, daS mich als ausserordentlichen und bevoll mächtigten Botschafter des Generalissimus Franco, Ches des spanischen Staates, bei Ew. Exzellenz akkreditiert. Seit langer Zeit unterhält Spanien die besten Beziehungen zu Deutschland, Beziehungen, die auch durch den grosren europäischen Krieg keine Beeinträchtigung erlitten. Jedoch setzt, wo mein Land durch den blutige« Kamps zer« rillen ist, fühlt daö gesunde, von General Franco geleitete Spanien um so mehr die gleiche Gesinnung wie Deutschland, die sich im gemeinsame» Hab gegen den Kommunismus ausdrückt, sowie eine unermebliche Dankbar« leit sür die erwiesene wahre und echte Freundschaft. Diese Dankbarkeit, in einem so feurigen und freigebigen Land wie Spanien, ist der beste Beweis sür eine feste und offene Freundschaft, die einen glücklichen Austausch der materiellen und moralischen Interessen zwischen den beiden Ländern zu sichern verspricht. In der Dat besteht kein Zweifel, dab viele Grundlagen, die das Dritte Reich verkörpern und die aus die kluge und zähe Politik Em. Exzellenz zuriickzusiihren sind, auch ip Spanien ihre Anwendung sinden werden, natürlich innerhalb seiner besonderen Eigenart und Tradition. / Als alter und steter Bewunderer Deutschlands, seiner Tugenden, seiner Wissenschaften und Methoden, werde ich meinen ganzen Willen in die Mission legen, die mir General Franco ausgetragcn hat. Der bei meiner Ankunft unter zeichnete Vertrag, der die H a n d c l s g r u n d l a g c n zwischen Deutschland und Spanien sestlegt, ist ein glückliches Vorzeichen dasür, dab sich während meiner hiesigen Amts tätigkeit die Bande, die unsere Völker miteinander verbin den, enger und enger gestalten werden. Gestatten mir Ew. Erzcllcnz, das; ich von ganzem Herzen vie aufrichtigsten Wünsche für die Zukunft des Deutschen Reiches sowie für die Gesundheit Ew. Exzellenz zum Ausdruck bringen darf. „Wahlen", aber ohne Minderheit Nach den nunmehr vorliegenden Meldungen aus Rumä nien ist es möglich sich ein genaues Bild über die teilweise skandalöse Durchführung der jüngst in den rumänischen Ge meinden durchgesührtcu Wahlen zu machen. Allenthalben aus den Dörfern in Liebenbürgcn ist cs zu Ausschreitungen gegen die dort ansässige» Minderheiten gekommen. Vor allem die Bevölkerung KronstadtS in Siebenbürgen, die nur zu einem Drittel rumänischer Volkszugehörigkeit ist, ist schwer betroffen worden. Durch mancherlei Manipulationen hatten die rumänischen Dienststellen die Zahl der Wahlberechtigten auf mehr als 2-'MU hcraufgcschraubt. Von diesen eingeschriebe nen Wählern kamen 11 000 zur Stimmabgabe, davon stimm ten mehr als MM sür die rumänische Einheitsliste s!j. Durch dieses Wahlergebnis wurde die ungarische und deutsche Volksgruppe von der Gemeindevertretung ausgeschlossen. Wie kam dies Ergebnis zustande? Wochen hindurch wurde die srcmdvölkijchc Bevölkerung von verhetzten rumänischen Gruppen drangsaliert. Am Wahltag« selbst sanden Demon strationen gegen das Deutschtum statt, wobei cS auch zu Aus schreitungen kam. Die Wahllokale wurden verschiedentlich rechtswidrig geöffnet und geschlossen. Die Deutschen und die Ungarn wurden systematisch von der Wahlhandlung serngc- halten. Soweit Empörung laut wurde, griff die Polizei mit Waffengewalt ei». Anderseits haben Rumänen ihre Stimme nachweislich mehrfach, einig« bis zn sieben mal, abgegeben, haben ferner sür Brüder und Ver wandte mitgcstimmt. Unter solchen Umständen ist nunmehr die Herrschaft des RumänentumS in Kronstadt, der Stadt der Sachsen, begründet worden. Fraglich ist, ob das Rumäncntum selbst in Zeiten ruhiger Gesinnung mit Stolz auf diesen Wahltag znrückbllcken wird, denn cs ist schlechterdings nicht gut vorstellbar, dass die Ausschreitungen verhetzter politischer Gruppe» gegen die deutsche Minderheit in Rumänien in Ein klang mit der Einstellung rumänischer Amts stellen gegen über demselben Deutschtum stehen, dem Rumänien soviel an kulturellen und wirtschaftlichen Werten verdankt. * Herzliche Antwort -es Führers un- Reichskanzlers Der deutsche Reichskanzler antwortete mit einer Ansprache, in -er es u. a. heisst: ES ist mir eine besondere Freude, in Ihnen einen Ver treter des spanischen Volkes zu begrüben, dessen Ringen nm seine Einigkeit und seine Freiheit ich seit langem mit wärm ster Sympathie verfolge. Tas deutsche Volk, das mit dem spanischen durch jahrhundertealte freundschaftliche, auch in den Stürmen des Weltkrieges bewährte Beziehungen ver bunden ist, nimmt an dem heroischen Kampf des spanischen Volkes und an dem Ausbau des spanischen Staates regsten inneren Anteil. Es ist deü deutschen Volkes und mein auf richtiger Wunsch, da» es der Armee Ihres StaatschesS, des Herrn Generals Franco, gelingen möge, dem spanischen Volke Frieden und Freiheit zu erkämpfen und damit zugleich eine Gefahr zu bannen, die über die Grenzen Ihres Landes hinaus Europa bedroht. Ich fühle mich eins mit Ihnen in der Auffassung, das, das gemeinsame Ziel der Ab wehr der zerstörenden Kräfte des internationalen Kommunis mus unsere beiden Völker eng verbindet. Meine be sonderen Wünsche begleiten daher die spanische StaatSstthrung in ihrem Bestreben, einen der spanischen Eigenart und Ueber- licferung entsprechenden nationalspanischen Staat aufzubauen. Sie haben, Herr Botschafter, die Unterzeichrmtzg des nenc« Handelsabkommens zwischen Deutschland und Spanien als ei« günstiges Vorzeichen sür die engere Gestal« tnng zwischen unseren beide» Ländern bezeichnet. In der Ueberzeugung, baß der Ausbau der wirtschaftliche» Beziehu«, gen im wohlverstandenen Interesse Deutschlands und Spaniens liegt, ist es auch mein lebhafter Wunsch, dast der Güteraustausch nach Kräften gefördert wird. Sie können versichert sein, dast Sie bei der Durchführung dieser Ihrer Ausgabe wie überhaupt bei der Erfüllung Ihrer Misiion meine persönliche Unterstützung und das wohlwollendste Entgegenkommen der Rcichsrcgierung finden werden. Die Versicherung aufrichtiger und inniger Freundschaft, die Herr General Franco in einem Hand schreiben sür daS deutsche Volk und sür mich persönlich zum Ausdruck gebracht hat, erwidere ich auf das lebhafteste. Ich hcistc Sie, Herr Botschafter, im Name» des Deutschen Reiches herzlich willkommen. Die letzten Berwun-eten -er „Deutschland" kehren beim Berlin, 6. August. Die restlichen vier Verwundeten des Panzerschiffes „Deutschland", StabSmatrvse Boet tiger, Obermatrose Eilert, Obcrheizcr Balle und Matrose Roth treffen am 7. August in Wilhelmshaven ein. Damit kehren die letzten der bisher noch in Gibraltar verbliebenen Angehörigen des Panzerschiffes „Deutschland" in die Heimat zurück. Großfeuer in Neumünster Vie Lederfabrik Emil Röster AG in Gabe- land bei Neumünster brannte, wie bereit« aus führlich berichtet, voll ständig nieder. JnZsoMe- ter breiter Front standen alle Gebäude in Flammen. Schaden von mehreren Millionen Reichsmark wurde angerichtet Suln. vz-udiis Der zersmmte vslsüiei» Wasser hat keine Balken: von dieser Regel ist das Mittel meer nicht ausgenommen. Aber wenn der französische Kriegs minister Da la di er sich als Fericnfrende eine Segelfahrt durch das Mittclmccr erwählt hat, so ist zu bedenken, dast er cs im Aus und Ab der Wellen schon gut anöhaltcn kann: er ist ja das Schaukeln aus dem Wogenmecr stürmischer Kam merdebatte» und daö Lavieren im widrigen Winde von Fraktionsmchrhcitcn und Partciintrigen gewohnt. So sicher jedoch, wie er das schwer beladene Schiss seiner Rüstungs kredite vor den Ferien durch die parlamentarische See ge steuert hat, hat er seine leichtere Jacht „Vettcla" nicht von Elba nach Genua geführt. ÄaS sich da in der Nacht zum Donnerstag aus hoher See abgespielt hat, bleibt etwas dun kel. Jedenfalls gab cs plötzlich einen fürchterlichen Krach und Stost, und ein fremder Dampfer fast der minister- lichcn „Vcllela" in den Rippen. DaS Vorderteil der Jacht wurde zertrümmert, der Bugspriet zersplittert und der grosse Hauptmast umgerissen: austcrdcm gingen noch einige Deck ausbauten und ein Beiboot -um Tcuscl. Dann aber machte der fremde Dampfer das, was der anständige Mann nicht tut: er „haute ab". Wie ein fliegender Holländer ver schwand er im Dunkel der Nacht, ohne sich um die „Vcllela" und den Kriegsminister zu kümmern: Name und Nationali tät blieben unbekannt. Glücklicherweise bestand dec Schiffskörper der Jacht ans Stahl und wurde daher nicht leck: auch ist niemand bei dem Zusammenstost verletzt worden. Immerhin bleibt die Sache duster, und manche Leute in Paris erinnern daran, das; Litwinow vor einigen Mona ten erklärt hat, ihm sei jeder Nadikalsozialist als französischer Ministerpräsident recht, nur nicht — Daladier. Man kann den Franzosen ruhig das Rätselraten allein überlassen, wer, fahrlässig oder nicht fahrlässig, das Attentat gegen ihren Kriegsminister auf dem Genüsse» hat: nur der arme Dala- dtzir ist zu bedauern, dem sicherlich seine Erholung und Fericnfrende durch den Vorfall erheblich getrübt wurde. Um <«e kisek»-^/änöe Die Meldung, dast cs den deutschen Bergsteigern Zim mermann und Mollenwcbcr gelungen ist, nach auster ordentlich schwierigen Besteigungöversuchen die Ost wand des Eigers im Berner Oberland zu bezwingen, wird be- gleitet von einer etwas seltsamen Erklärung des Kurvcreins Grindelwald. Es heisst darin, dast es eine Eiger-Ostwand nicht gebe und diese Hörnli-Ostwanü hciste, dast die Hörnli- Ostwand nicht als Trainingstour für die umkämpfte Nord wand anznsprechen sei, da diese in der Höhe 2700 Meter, wo die Hörnli-Ostwaud ende, erst beginne, dast cs sich aber bei der Hörnli-Ostwaud doch um ein« bisher «»bezwungene Wand handele und man die Leistung der deutschcn Mannschaft nicht l^rabwlirüigen wolle. Dem steht entgegen, dast in der Er- steigungögeschichtc der Berner Alpen sehr wohl eine über 1000 Meter hoch abbrcchenöc Eigcr-Ostwand verzeichnet ist, die im Jahre 1021 zum ersten Male von einem Japaner durch stiegen wurde, und dast all« anderen Schweizer Meldungen davon sprechen, dast cS sich bei der von -en beiden Deutschen durchgeslihrten Tour um diese Wand handelt. DaS eigent liche Problem am Eiger bleibt freilich die Nordwand. Sie scrdcrte in den vergangenen Jahren das Leben von sechs deutschen Bergsteigern. Die Regierung -es Kantons Bern hatte daraufhin eine Zeitlang alle Erstcigungsversuche -er Eiger-Nordwand »»erboten: sic hat später dieses Verbot auf gehoben und lediglich die Schweizer Bergführer von der Ver- pslichtung befreit, Bergsteigern Hilfe zn bringen, die in der Wand in Not geraten. Bei allem schmerzlichen Bedauern über
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