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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371124024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937112402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937112402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-24
- Monat1937-11
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«tttwvch, 24 Rovrmber 1»Z7 Ment-«u«gabr, Re.«z kN Rems belgWes Kabinett gebildet Kn -- »«zuglgrtühk »ei tZ-NA jweimallser Zufteilimg frei Hou« monatlich «M. s.ia, durch Postbe»ug Slot. s.uo rinlchl. 47,«o Nvl. Poftgtb. lohne Polijultellungigeb.! bei siebenmal wbchentlich. lSersand. Sinjel -rr. lo Rps., bei gleichzeitig, verland d. Morgen- u. «bend-vudg^e l» Vos. Sarlloor Sodrittloltung am Mittwoch ohne Eden und ohne Delbos tagen wird, so schien offenbar den Enaländern eine direkte Aussprache mit den französischen Staatsmännern als Ersah ftir Britsselcr Hotelzimmerbesprechungcn erwünscht zn sein. MtpanlsKe Luftattaiken von feanrösWem Boden aus offene Städte tn Rattonatfpanten bombardiert - Erhebliche Ovfer unter -er Zivilbevölkerung Loudon, 24. November. Aach einer Reutermeldung hat die nattonalspauische Regierung mitgeteilt, bah 18 bolschewistische Bomber ans der Richtung von Tarbes in Frankreich die spanische Grenze iiderslogeu »ud die Stabt Rio ja sowie verschiedene ossene Städte au der nördlichen Ebro-Front mit Bombe» belegt haben. Der bolschewistische Lnstangriss hab« unter der Zivil» beeölkerung erhebliche Opfer gefordert. «uteigeudreil« lt. Vrriwst« Rr.»:MlllImkleiz«ll« (»t »>a> brrlt) »l-i «Ps. RachlLsse nach E taget v. SamUienanzkigkn u. Stellrngrluche «Mlmkter- »«lle s Ups. Zissttgeb. M Rvt. — Nachdruck nur mit Oukllinangabe Lretdner Stachrichlm. Underlanalo LckirUNtNck, werden nicht aulbewahrt Die ungarischen Gäste in Potsdam , Berlin, 24. November. Die ungarischen Gäste benutzten den Mittwochvormittag zu einer eingehenden Besichtigung der K a m p s st ä t t e n der Olympischen Spiel« 1936 und der historischen Stätten in Potsdam. Unter -er Führung des Reichssportsührers von Tschammer und Osten hatten ne zunächst Gelegenheit, von der Führerlose aus die wuchtige Anlage des Stadions auf sich wirken zu lassen. Anschliessend warfen sie vom Glocken turm einen Blick aus die gesamte Anlage und besichtigten dann die Dietrich.Eckart-Bühne, die Sportakademie und das Fricsenhaus. In Potsdam besuchten die ungarischen Gäste die Garuisbnkirche Sanssoucci und daö Neue Palais. in verschiedenen Kabinetten Justizminister. Er schied Juni 1984 als Justizminister aus -er damaligen Regierung de Brocqueville aus. Wegberrtnigunv notwendig Loudon, 24. November. Auf einer Bcranstaltnng zu Ehren einer gegenwärtig tn London weilenden italienischen Frontkämpferabordnung nahm Marincmintster Duff Cooper das Wort zu einer Ansprache. Er erklärte, er habe den Eindruck, dass zwischen Italien und England niemals wirkliches Missver stehen herrschen könne. Die englisch-italienische Freund schaft sei tief tn -en beiden Böllern verankert. Diese Freundschäst werde weiterleben und England und Italien in Zukunft zu Freunden und Verbündeten machen, so wie sie es in der Vergangenheit gewesen seien. Der italienische Botschafter Graf Granbt erwiderte, beide Länder kicher endlich Die Sor-erimv -er Wiener Studenten Wie», 24. November. Die Drohung der Wiener Rektoren, bei Fortsetzung des PorlesungSstreikö mit den schärfsten Massnahmen gegen die Studenten vorzugehen, hat nicht zu einem Abflauen der Protestbewegung gestihrt. Schon am frühen Vormittag ver sammelten sich an verschiedenen Punkten der Stadt Gruppen der Studierenden, um zum Unterrichtsministerium zu ziehen. TicPolizei hatte starkeAusgebotevon Mannschaften Gegründet 18S6 Druck u. Verlag r Liepsch L Reichard», DresdenA. l, Marten straße ZS/52. Fernruf25241. Postscheckkonto ISSS Dresden Vie, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amwhauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte» beim «Vberverstcherunysamt Dresden Mlnlftervrafident Hänfen - Außenminister Spaak Brüssel, 24. November. Nach vierwöchiger Dauer der Regierungskrise ist Miliwochvormiltag die neue Regierung unter dem Vorsitz des Staalsminislers Paul Emile Janson gebildet worden. Die Leitung der aus- wärligen Angelegenheiten bleibt in den Händen des Auhenministers Spaak, das Ministerium sür die Landesverteidigung behält Generalleutnant Denis. Der politische Fuß-all „Grosse" Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Für die Sportler der Tschechoslowakei ist es ein grosses Ereignis, dass am 1. Dezember in London ein Fußball-Länderspiel Eng land-Tschechoslowakei stattsinden wird. Damit beschäftigt sich auch das bekannte Prager Blatt „Ceske slovo". Aller dings will das, was es in einem Äorbericht schreibt, keines wegs ernst genommen sein. Es stellt nämlich in scherzhafter Weise „Instruktionen" heraus, die die Prager Regie- rung angeblich der tschechoslowakischen Mannschaft mit aus den Weg gegeben habe. Diese Weisungen enthielten fol gende Grundsätze: „1. Die Tschechoslowakei darf auf keinen Fall gee Minnen. Ein Verlust der Engländer würde die englische öffentliche Meinung gegen die Tschechoslowakei so ausbrin gen, dass HenleinS Autonomie eine internationale Aktualität ivürbe. 2. Die Tschechoslowakei darf auf keinen Fall allzu sehr verlieren! Die englische öffentliche Meinung und die englische Regierung würden dann die Tschechoslowaken als schwache Verbündete anschen. 8. Die Tschechoslowake» können aus staatlichen Gründen etwa 1:0, allenfalls 2:1. verlieren, und zwar auch für den Fall, der nicht ganz aus geschlossen ist, dass die Engländer äusserst schlecht spielen.* Spass muss sein beim Sport, sonst spielt keiner mit. Die witzige Bemerkung des „Ceske slovo" hat aber doch einen tieferen Gehalt. Sie wäre nämlich gar nicht geschrieben wor ben, wenn sie nicht eine Meinung wicdergäbe. die in tschecho slowakischen Fussballkreisen tatsächlich geäußert wurde. Es lebe der dergestalt politisierte Fussball! Es hat das eine Gute, daß bei einer Niederlage 1:0 oder 2:1 auch gleich der Trost vorhanden ist, daß man weiss, woran sie gelegen hat, nämlich au der Absicht, die politischen Interessen der Tschechoslowakei würdig zu vertreten. Aber so ein Fußball ist rund und dreht sich. Was wird, wenn etwa die tschechoslowakische Mannschaft gar gewinnt? Fnn-SfWe Staatsmänner fahren nach London GnMche Einladung an Deldos und EhautempS Vraktwvlckuotz umwrar Berlt«, 24. November. Der englische Außenminister Ede» hat am DieuStag, »ach Berlautbaruuge« a«S zuverlässiger Quelle, de« sra», »»fische» Botschaster tu Loudon, Cordt», di« «»reguug übermittelt. daß der französische Miuifterpräsideut Cha», tempS uud der srä«zöstsche Außeumiutster DelboS London besuche» sollte«. Gleichzeitig soll der britische Bot» schaster in Paris de« srauzöstsche« Ministerpräsident«, «tu« ähnliche Mitteilung gemacht habe». I« unterrichteten Kreise» nimmt man an, baß der Besuch am Ende dieser Woche er» folgen werde. Die Nachricht von der Einladung EhautempS' und Delbos' nach London bildet sowohl für die englischen wie für die fran zösischen Blätter ausreichenden Gesprächsstoff. Di« meisten Zeitungen, die sich natürlich auch in weitreichenden Kom- binatton en ergehen, nehmen an, baß u. a. auch der Halifax-Besuch in Deutschland tn den englisch französischen Besprechungen berührt werden solle. Die „Daily Mail" bringt dir Angaben tn Zusammenhang mit wichti gen britischen KabtnettSbeschlttsfen über die Zukunst der englischen Außenpolitik, die in der nächsten Woche gefaßt werden müssten. Deshalb habe man sich ent schlossen, vorher mit den französischen Ministern Fühlung zu nehmen. Das Pariser „Petit Journal" meint dazu, es handele sich um eine umfassende Prüfung der inter- nationalen Lage, wobei auch die Spantenfrag« und die Beziehungen Frankreichs zu Italien «ine Rolle spielen. > > Inwieweit di« Einladung nach London damit in Zusam menhang steht, bah Außenminister Eden in den Brüsseler Hoielzimmerbespreck ungen seinem sranzösischen Kollegen ausführliche Mitteilung«, über die Deutschlandretse beS Lord Halifax zugesagt habe, läßt sich naturgemäß nicht ohne weiteres fesistellen. Da nun die Brüsseler Fernost-Konferenz berettgestellt und alle Zugänge zum VallhauSplatz und den an ihn anschliessenden Minorttenplatz, auf dem sich das Ge bäude des Unterrichtsministeriums befindet, abgeriegelt. Mehrere Versuche der Demonstranten, dennoch in die Innen stadt vorzudringen, wurden vereitelt. In der Zwischenzeit haben grosse Gruppen der Stu dentenschaft ein Forderungsprogramm ausgestellt, das weit über die ursprünglich begrenzte Bewegung im An schluss an die Verlängerung des Medizinstudiums hinaus reicht. Das Hauplvcrlangen geht dahin, die selbständig gewählten Studenten Vertretungen wieder berzu st eilen und das System der ernannten Sachwalter« schäften abzuschassem Ferner verlangen die Studenten die Rückgängigmachung der S t u d i« n g« b ü h r e n - «rhöyung und Freilassung aller Verhafteten. Solange diese Forderungen nicht erfüllt werden, soll der Streik mettergesührt werben. Ein eigenes Streikkomitee wurde gebildet. Mehrere jüdische Blätter unternehmen bereits Versuche, die Verantwortung für die sich ausbreitenden Studenten unruhen der nationalen Opposition in die Schuh« zu schieben. Zwei «eiter« Arbeitsopfer aus der Königin,Luise-Grub« geborgen. Bis Mtttwochmorgen konnten die Bergungs arbeiten auf der Unglücksstätte im Ostseld der Königin-Lutse- Grube soweit gefördert werben, baß der vierte und fünfte Tote den GesteinStritmmern entrissen wurde. Es handelt sich um den SO Jahre alten Häuer August Sock aus Hindenburg un- um den Fördermann Peter Galuschka. Mit Rücksicht auf den unbestimmten Zeitpunkt, zu dem eine Bergung des letzten Toten erfolgen kann, ist die gemeinsame Beisetzung der sechs Opfer auf FrSttag vormittag festgesetzt worden. Frankreichs Snnenminister „bewE ' Paris, 24. November, Am späten Dienstagabend hat das französische Innen ministerium «ine Verlautbarung überdieW af sen su n de ausgegeben, in der es heisst, dass ein« „wahre Ver schwörung gegen die republikanischen Einrichtungen" entdeckt worden sei. Die Polizei habe eine beträchtliche Anzahl mili tärischen Materials aufgeflinben, das zum grossen Teile „ausländischen UrsprnngS" sei, nämlich Maschinen gewehre, Gewehre, Maschinenpistolen usm. Die Haussuchung bei der „Dee- und Flusshypothekenkasse", deren Geschäfts führer der Ingenieur Deloncle sei, hab« gezeigt, dass man es mit einer, den Dienststellen des HeereS genau nachgebildete» paramilitärischen Geheimorgan Nation zu tun habe. Sie umfasse einen Stab, vier Büro-Abteilungen und einen Rotkreuzdienst, fei eing«teilt in Divisionen, Brigaden, Regimenter, Bataillone usw. Di« beschlagnahmt«« Schriftstück« bewies«,, baß bis Schuldigcn die republikanisch« Staatssorm. di« Frankreich sich ««geb«, hab«, durch eine Herrschastssor« der Diktatur als Vorbereitung sür die Wiederherftell»»« der Mo»« archie ersetzen wollt«», ' « ES geschehen zur Zeit merkwürdige Dinge bei unseren westlichen Nachbarn. Kein vernünftiger Mensch denkt in Frankreich im gegenwärtigen Augenblick auch nur an die ge ringste Möglichkeit der Wiederherstellung der Monarchie. Schließlich sind es doch nur eine Handvoll Leute, die dem Royaltsmuö zuneigen, und ihre Kreise sind so eng, dass man von einer monarchistischen Bewegung nicht sprechen kann. Allerdings machen von Zeit zu Zeit der Herzog von Gutse und sein Sohn, der Graf von Paris, die auf einem Schloß bei Brüssel leben, als Thronprätendenten von sich reden. So haben sie sich am vorigen Sonntag in der Schweiz mit fran zösischen Royalisten getroffen, und im Anschluß daran hat der Herzog von Gutse ein Manifest erlassen, in dem eö pathetisc heißt, er sei entschlossen, den Thron seiner Bäter wieder zuerobern. Derartige Auslassungen der Bourbonensprötzling sind aber schon wiederholt veröffentlicht worden, ohne daß st vom französischen Publikum crnstgenommen wurden. Gleich zeitig hat auch der Gras von Paris erklärt, eS sei sinnlos, zu behaupten, seine Bestrebungen hätten mit den „Cagoulards", den Kapuzenmännern, irgend etwas zu tun. Interessant ist jedoch, dass der Adjutant des Bourbonenprinzen, Graf de la Roque, der Bruder des Chefs der sranzösischen Sozialpartei ist. Wenn daher der sozialdemokratische Innenminister von monarchistischen Umtrieben spricht, so beeinträchtigt er damit gleichzeitig den Kredit der Royalisten wie den der Sozial partei. Das aber scheint ja schließlich der Sinn der Ber- schwörersuche in Frankreich zu sein, Stimmungsmache gegen die RcchtSgruppen zu treiben. Wohin das ganze Getriebe führen wird, läßt sich noch immer nicht klar erkennen. Ver mutlich handelt es sich lediglich um ein grossangelegtes Tarnungsmanöver der Linken, hinter dem sich andere Ab sichten verbergen. Dem Ansehen der Demokratie sind di« Vorgänge keinesfalls förderlich. DK Regierung Janson ist, wie die vorhergehende Re- qierunq van Zeeland, eine parlamentarische Mehr heit S r c g i e r u n g, die sich aus die Sozialdemokraten, Katholiken und Liberalen stützt und in der Portefeuilles unter diese verschiedenen Parteien verteilt worden sind. Zum ersten Male seit 1884 ist die Ministerpräsidentschaft nicht der Katholischen Partei zugefallen. Ministerpräsident Janson ge hört der Liberalen Partei an. Er ist aber nicht mehr Mitglied des Parlaments, dem er vom Jahre 1912 bis zum »fahre Mit säst ununterbrochen angchörtc. In der politischen KräftevertcUung hat sich innerhalb der Regierung gegenüber dem Kabinett van Zeeland nichts ge ändert. Tie Sozialdemokraten haben ihre tt Posten (darunter Finanzininister de Maus, die Katholiken ihre 8 Portefeuilles uuü die Liberalen ihre 3 Posten behalten. Ministerpräsident Janson ist Im Jahre 1872 geboren und bat sich sowohl als Rechtsanwalt wie als Politiker grosses Ansehen erworben. Im Jahre 1920 trat er in die Regierung als Minister jiir die Landesverteidigung vi». Später war er würden mit Erstaunen seststellen, dass kein wirk- Grund zu Mißtrauen bestehe, wenn sie sich entschlössen, den Weg zu bereinigen. Seuche fast tn ganz Frankreich Paris, 24. November. Die „Epoque" erklärt im Zusammenhang mit der in Frankreich herrschenden Maul- und Klauenseuche, baß man mit einem Verlust von mindestens einer Milliarde Franken rechnen müsse. Die Ausdehnung der Seuche sei außerordentlich stark. Am 18. Oktober seien 88 Departement-, b. h. fast ganz Frankreich, von dieser Seuche heim gesucht gewesen. In zahlreichen dieser Departement- seteü »wischen 8990 und 7000 Gehöfte befallen. Selbst Rstc Zoologische Garten tn Part- sei nicht verschont geblieben.
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