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Der Grenzbote : 20.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190404205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-20
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 20.04.1904
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Der Gren;bole Tageblatt mb Anzeiger Reclamen die Zeile 20 Pfg. für Adorf und das obere Vogtland Inserate von hier und aus den» BerbreUungS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonu- und Feiertagen folgenden Tage? tmd kostet vierteljährlich, vorauS- bezahlbar, 1 Mk. Lo Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS ' Mattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Fernsprecher Nr. 14. I SO. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer: in Adorf. Hierzu Gonntags die illuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. Mittwoch, de« SO. April 1S04. Iahrg. OS. Deutscher Reichstag. Der Reichstag nahm gestern Stellung zu den beiden Resolutionen zum Etat der Reichs kanzlei. Tie vom Wg. Gröber (Zentr.) begrün dete Resolution des Zentrums verlangt 1) Rück sichtnahme auf Handwerker und Arbeiter bei Vergebung von Arbeiten durch die ReichAbe- hörden, sowie durch die Heeresverwaltungen Preußens, Sachsens und Württembergs. 2) ein heitliche Bestimmungen für alte Submissionen und 3) Mitteilungen über diese Bestimmungen an den Reichstag. Hiergegen beschränkt sich die vom Wg. Dr. Braun begründete Resolution der Sozialdemokraten auf die Forderung nach einer Denkschrift, in der die mit Unternehmern abgeschlossenen Löhne und Arbeitsbedingungen berührenden Verträge mitgeteilt werden. Abg. Braun (Soz.) meinte bei feiner Begründung, das Handwerk werde nie wieder eine Rolle spie len, und machte sich einseitig zum Befürworter der Arbeiterinterefsen. Abg. Dr. Tröscher kons.) kündigte au, seine Partei werde geschlossen für die"Resolution des Zentrums und gegen die der Sozialdemokraten stimmen.. Tie Sozialde mokratie tue alles, nm den Mittelstand zu prole- tarisieren. Tas Handwerk sei aber trotz und teilweise sogar infolge der modernen wirtschaft lichen Entwickelung im Anfsteigen begriffen, und die konservative Partei werde alle möglichen Mittel anwenden, um diese erfreuliche Entwickel ung durch wirtschaftliche Vorteile im Verein mit verbesserter Bildung zu stärken und zu beschleu nigen. Abg. Dr. Hieber -nl.) betonte, daß sich die Nationalliberalen in der Beurteilung der beiden Resolutionen der konservativen Partei anschließen. Staatssekretär Graf Posadowsky betonte die Bedeutung des Submissionswesens für Handwerker und Arbeiter. Zur Zeit sei Preußen mit einer Neuregelung des Submis-. sionswesens beschäftigt. Sei diese abgeschlossen, dann werde auch das Reich diejenigen Aender- ungen vornehmen, die im Interesse des Mittel standes und der Arbeiter notwendig sind. Tas Ergebnis der Beratung ivar die Annahme der Resolution des Zentrums und die Ablehnung dcr der Sozialdemokraten. Tienstag l Uhr: Fortsetzung der Etatsberatung. Schluß nach 6 Uhr. Politische Rundschau. — Ter Kaiser als Gast bei einer Klosterein weihung. Man schreibt: Tie Einweihung des Klosters Fischbeck a. d. Weser wird im Juni oder Juli d. I. stattfinden. Ter Kaiser wird von Wilhelmshöhe nach .Hameln fahren, dieStadt Hameln besichtigen und von dort aus der Ein weihung des Klosters beiwohnen. B erli n, 18. April. Ter Budgetkommission des Reichstages ist die verlangte Denkschrift über die Verwendung der im Nachtragsekat für das südwcstasrikanische Schutzgebiet geforderten 2 Millionen Mark für Entschädigung derjeni gen, ivelche durch die aufständischen Eingebore nen in Südivestasrika in ihrer wirtschaftlichen Existenz geschädigt worden sind, zugegangeu. Danach soll die Entschädigung meist ohne Auf klage der Rückerstattung und auch an Ausländer gewährt werden, namentlich an solche, die dem Schutzgebiete gute Dienste im Kampfe gegen die Eingeborenen geleistet haben. Tie Entscheidung darüber empfehle sich, dem Reichskanzler vorzu- behalten. Für Beihilfen müsse die Voraussetz ung die Verpflichtung der Geschädigten zum Wiederaufbau ihres Anwesens und zur Fort setzung ihres Wirtschaftsbetriebes im Schutzge biet sein. Nur der unmittelbare Schaden sei zu berücksichtigen. Tie Beihilfe sei oft zweckmäßig außer in barem Gelde in Gestalt von Lebens mitteln, Saatgut, Baumaterialien, Handwerks zeug zu verabfolgen. Tie Beihilfen soll eine fünfgliedrige Kommission sestsetzen, als deren Vorsitzender der Kaiserliche Oberrichter in Wind huk bestellt werden soll. Das Kaiserliche Gou vernement schätzt in einem Telegramm die Höhe der Verluste durch die aufständischen Herero wie folgt: Vieh 5 Millionen, Häuser 137,000, totes Inventar 484,000, Warenbestände 702,000, Mobiliar, Kleider, Wäsche, 389,000 Mark. Ter Ersatz wenigstens des größten Teils des ge raubten Viehes werde voraussichtlich aus dem Beutesieg geleistet werden. — Ein Konflikt zwischen Krankenkassen und Aerzten ist in Kassel ausgebrochen. Die Kassen ärzte haben ihr bisheriges Verhältnis zu den Krantcutanen zum l Juli d. I gekündigt. Da raufhin berief die allgemeine Ortskrankenkasse eine Generalversammlung; in dieser wurde be schlossen die freie Arztwahl abznlehnen und das sogenannte beamtete Arztsystem einzusühren, d. h. es sollen in Zukunft die Aerzte bei der Kasse gegen ein bestimmtes Pauschalhonvrar, ohne jedesmalige Bezahlung der Einzelleistung, an gestellt werden. Wien, 18. April. Das Reichsgericht wies heute die Klage der Wiener Tschechen ab, welche deren Forderung enthielt, in Wien öffentliche tschechische Volksschulen aus Gemeindekosten zu errichten. Paris, l8. April. Ter Zar soll, dem „Peilt Parisicn" zufolge, sein Privalvermögen in ei ner ausländischen Bank gekündigt haben. Er beabsichtigt, alle von der Kriegskasfe geforder ten Summen unverzinslich zur Verfügung zu stellen. London, 18. April. Ter Kriegsberichter statter der „Daily Mail" in Niutschwang mel det, daß durch die letzte Beschießung der Forts von Port Arthur über 100 russische Soldaten und Matrosen getötet oder verwundet worden feien. — Tas englische llnterwasferboot A I, das am l9. März durch einen Dampfer gerammt wurde und gesunken war, ist gehoben und in den Hafen von Portsmouth geschleppt worden. Tientsin, 18. April. Mehrere Nachrichten besagen, daß eine Flotte von mehr als 70 japa nischen Transportschiffen signalisiert sei in der Richtung nach Kautschau, nördlich von Port Arthur. Zeitliches uns Sächsisches. Adorf, 19. April. Einen lebhaften Verkehr auf Straßen und Plätzen hat der heutige Jahr- marktstag mit sich gebracht. Besonders stark war der Besuch des Marktplatzes und der an liegenden Straßen, wo die Marktfieranten ihre Waren aufgrstapelt haben. Ter heutige Jahr markt tvar vom Wetter begünstigt, nur ein hef tiger Sturm fuhr manchmal, unangenehm stö rend durch die Budenreihen, hie und da ein Stück Ware mit sich reißend. Ter lachende Ton- nensckMn am blauen Himmel Hal von auswärts viele Leute herangezogen, die aber zum größ ten Teil am Spätnachmittage, meist truppweise, mit volldepacklen Körben oder Handwagen ihren Heimweg autraren. In den Abendstunden zog Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben die Geschäftsräume des unterzeichneten Stadtrats Sonnabend, den 23., und Montag, den 25. dss. Mts., geschlossen. Das Standesamt ist geöffnet an beiden Tagen von vormittags 10—11 Uhr. Adorf, den 18. April 1904. Der S 1 kt d 1 P tt sich drr Hauptvertehr mehr in die Bierlokale, besonders in die mit Singspielgesellfchaften, wo ein fröhliches, geschäftiges Jahrmarktstreiben herrschte. — Znm heutigen Vie hm ar kl waren zugetrieben 48 Stück Rindvieh und 46 Schweine; I es wurden an Stärtegeld Mk. 15,78 verein nahmt. Adorf, 19. April. In die Kollektion des Herrn Adolf Kolbe fielen bei dcr heutigen Zieh ung 3000 Mark auf Nummer 53,023 und 2000 Mart auf Nummer 89,296. — Zwischen Pirk und Oelsnitz i. V. erlitt die Maschine des abends 7 Uhr 15 Min. von Reichenbach nach Eger verkehrenden Güterzuges am Sonntag einen Bruch der Mittelachse, in folgedessen der Zug durch eine Hilfsmaschine nach Weischlitz zurückgeholt werden mußte. Der Betrieb wurde zwischen Weischlitz und Oelsnitz eingleisig aufrecht erhalten: das Vorkommnis hatte keine weiteren Folgen. Bad Elster. Laut brieflicher Nachricht des Hofmarschallamts trifft seine Königliche Hoheit Kronprinz Friedrich August von Sachsen in Be gleitung seines Adjutanten Ende April hier zur Auerhahnjagd ein. Ter Tag der Ankunft, so wie die Dauer des Aufenthaltes ist noch nicht ge kannt gegeben. Mit Rücksicht aus das Eintreffen des hohen Jagdgastes werden gegenwärtig Auer- hähne fleißig angepürkcht: es soll deren An zahl keine geringe sein. Ein Abschuß des edlen Wildes ist jedoch z. Zt. untersagt. Bad Elster, 19. April. Wie wir nunmehr mitteilen können, trifft Se. Königl. Hoheit Kron prinz Friedrich Angust künftigen Sonntag hier zur Auerhahnbalz auf einige Tage ein. Der hohe Jagdgast wird wieder, wie im Vorjahre, im Königl. Kurhaus hier Wohnung beziehen. An Auer- und Birkwild ist in den hiesigen Re vieren kein Mangel. Mit Rücksicht auf das Ein treffen Sr. Königl. Hoheit zur Jagd auf solches Federwild in unserem Badeort haben die Jäger der bäuerlichen Flur hier, gleichwie auf Königl. Revier, noch kein solches Wild bis jetzt geschossen, obgleich hierzu schon öfters günstige Gelegen heit gewesen wäre. Annabcrg, 18. April. Schwer verunglückt ist in einer hiesigen Mühle der Obermüller. Er kam in die Maschine, wobei ihm beide Hände und der linke Unterarm völlig zerquetscht wur den. Besinnungslos wurde der Aermste auf dem Boden liegend aufgefunden. O b e rw i e s esii t h a l, 18. April. Ein über unser Gebirge hinziehendcs Gewitter, verbunden mit starkem Regen, hat im benachbarten Böh men an mehreren Stellen Schaden angerichtet. Tie Nachrichten melden von verheerenden Blitz schlägen. Bei den Ueberschwemmungen derPöhla sind Kinder mehrfach in die Gefahr des Ertrin kens gekommen. Auf dem Fichtel- und dem Keilberg hat das Gewitter viel zur Beseitigung des Schnees beigetrageu. Zwickau, 18. April. Der „Zwick. Zeitung" zufolge stürzte heute vormittag auf einem hie sigen Steinkohlenwerk ein Tageszimmerling aus Stenn in einen 384 Meter tiefen Schacht. Die Leiche wurde als formlose Masse zutage be fördert. Mittweida, 18. April. Gestern abend ging über die hiesige (Hegend ein schweres Ge witter nieder. Ter Blitz vernichtete beide nach der Lauenlainer Mühle gehenden Telephonlei- tungen. Tret Leitnngsstangen wurden beschä digt, mehrere Isolatoren zertrümmert und meh rere hundert Meter Leitungsdraht scheinen vollständig verschwunden zu sein. Im Spoech- apparat der Mühle ertönte ein Schlag wie ein starker Gewehrschuß. Leipzig, 18. April. Es ist ausfällig be merkt worden, daß bei Eröffnung des medizi nischen Kongresses nach den Worten des Kreis-
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