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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000307019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-07
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1900
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t»«s«arae»avr »».» . r.7». «» »->»-»»- »I» «-kü-diziwnc» ft» »i> nächst- »um-u-r -riolgt in dkr Hnnpq-I<v>il»stel«, »»icnstrafte «, u. ft, ft«, <-»«n-nm»tz»«ftr«en »na «nnn. » »i« » I1»r Nach». Sonnlaa« nnr AaSiOftr. 28 o. II—>,1 Uhr jAttags. Uureigentarif. Da I ipaltta» *>ru»d,cil« «m. 8 SUd-nft I» Pft, Snmndianii^en aus d«r Prwal im« Zeil« S» Pft: i>»pl>cl,cii» „unti-rn, Ztnä< (Smgesandt, «a Pt. eirund,UI« sur M-Utag- oder na» z-jtiugm M Pf. ft» K»»iii«anachricht«n u. w.,. ocj. L Ps, — MSwSrtift« Aufträge nur «,« «vrauSvkiaftluug. 8-t«gtkÄ»«r werft, mit >0 Ps. derechmt. M» Mckaaft« ri»g»I<mdt«r SchristsUftL» leim »«bindlichkeit. z-rnspr-chaufchlll-: Last k Ur» 11 ». Ur. SOS«. x« .Drrftftn» Aachrichirn» «schrtnru täglich Morgens. I. Orsväosr Wirtilrelis LStSL »eils»r!sl!ß Segrü«-ek 1856 Le«I»v«>L «U t)«. Üoüia-VLQILN 8r. Lürrip vc» 8»iltlff«o, OI»»v«»I»«I«>i, El»«»«», R»«»»vrt», lillnrolvorlmnt I>nv»«1en, ^Nniui^kt L. Telcgr.-Adreffr: Nachrichten, Dresden. § Llvktrotderspellvzeüez ^ lrsMÄ L ornwo üslle«!. I ^ " at K — B ZK .imukiiuri. üiurir. Ltchancftg.: <5 Ifte N«U>»irIcM«nu ä MsicvftLftLc ^ ii^-n ä« kl. H K 0-«t. »' Lmäsri nsadKrvk. vr. ösekiis,»« iat äar dcMe Lrsatr kür ltuttsrwLeü 2n dadm: II»Liwiliaos-LN«! klr. 5, Lingrwx bloritrstrasze. 0«8sII»ciis.it kür Lvrstnllnllk von Linäsr- unck issurmiieü. lti'tliiii'8el>mickt, vrvMMkliM k; Roüwvitrawtr. 31 D?88Ü6ll !»Ü!il3Il lieisavitrsrstr. 31. s ^ Laaadws rau InftlvratSi, und für äiv ,,D^e»«I»vr As»vI,r1«I,tv»." D ^ imä M««Iv-FI»z»»Li,i ' EI. !>I. liorzelisk M <» MmM K ß K Llallivtennnt tür-urstinckst »813 ^ 8tr«Ii- rml I?N«1int1»l»inlL < H bisttzi swt« mir üas i>s>,o;8w uvü 8««t<z ra dii!rx»k«ll krsissli. ' I. Idttnmmlm-klirijirMe v.«. »rr« UM. M MM r Nv-M' iik« 1 Lni»i»»s' Enülischc xricgslreditc und Rüstungen. Hosnachrichten, Lc>»diag. Gli'ckenweihe, RlterthuniS At», AZ», Verein, Gerichtsvechandluiigen. Lotterieliste. Mutlimas;!. Wittening:, ?liifklärend. Mmvochft7.Ärär;S;Ktt<). Englische Kriegskredite und Nsistnngeu. Äervas sind die Engländer im Allgemeinen nicht, aber ein bischen mehr Hast als sonst ist in das landesübliche Phlegma Mions jetzt doch gekommen. Das zeigt sich in der An. wie die öffentlichen Geschäfte geführt werden, u. A- durch die unerwartet plötzliche Einbringung des Budgets. Die varlamentarische Regel, die sonst von dem Stockengländerthnm wie ein Fetisch verehrt wird, hätte erfordert, dag das Budget erst nach dem Ablause des Finanzjahrs, d. h. unmittelbar nach der Osterpanse, vorgelegt worden wäre und die Regierung hotte auch noch vor einigen Wochen die Versicherung abgegeben, dai; an eine Aenderung de« herkömmlichen Brauches in diesem Jahre nicht gedacht werde. Inzwischen haben sich aber offenbar gcgentlieilige Erwägungen von zwingendem Gewicht eingestellt und dazu geführt, da,; der Schatz kanzler Hicks Beack bereits am Montag sein nächstjähriges Rechen- Programm dem Unterhaus«! vorlegte. Es wird manchem der .ehrrnwerthen Grntlemen" wohl ein bischen beklommen nm'S Herz geworden sein bei dem Anblick der Zahlendiviswnen, die Herr Hicks Beach als unwillkommene Ergänzung der südafrikanischen Soldaten- Divisionen in's Gcsecht führte. Die Ausgaben für das nächste Finanzjahr beziffert Herr Hills Beach ans insgesammt 3 Milliarden und 80 Millionen Mark; darunter befinden sich etwa 800 Millionen zu Heereszweckcn als einnialige Ausgaben und 80 Millionen als dauernde Vermehrung der laufenden Bedürfnisse. Daneben hat der englische Staatssäckel noch mit einem durch den Krieg verursachten Fehlbetrag in der gegenwärtigen Finanzperiode in Höhe von 3M Millionen Mark zn rechnen. Das macht zusammen eine allein durch den Krieg bervor- gerufene Vergrößerung der Ausgaben um rund 1 Milliarde 240 Millionen Mark, und dabei ist zur Zeit noch nicht einmal ab zusehen. welchen Umfang die kriegsmäßigen Aufwcndimgen bei einer weiteren Fortsetzung der südafrikanischen Vergewaltigungs- Politik in Zukunft noch anuehmen werden. Von dem dezeichneten Betrage sollen nach den Mittheilungen des Schatzkanzlers etwa 860 Millionen dnrch Anleihe beschafft werden, während für den Rest die Steue «kraft des Landes in Anspruch genommen werden muß. Zu dem Zwecke unterbreitet der Schatzkanzler dem Hause wlgende Pläne: Erhöhung der Einkommensteuer, Ausdehnung der Stempclgebühr für die Schlußnoten der Fondsbörse auf diejenigen der Produktenbörse. Steigerung der Bier- und Spirituosensteuer, sowie Erhöhung des Tabak- und Thcezolls. Herr Hicks Beach würzte den Ausdruck seiner Hoffnung, daß seine Vorschläge die Billigung des Halbes finden würden, mit einem chauvinistischen Hinweis aus die allgemeine Weltlage. England, so führte er aus, werde von den fremden Nationen mit nicht eben freundlichen Blicken beobachtet: das Ausland wolle sehen, ob die laiigen Jahre de? Friedens nnd des wachsenden Wohlstands den nationalen Muth und die nationale Ausdauer des englischen Volkes geschwächt hätten. Das Ende vom Liede war. daß die „Gentlemcn" des Unterhauses, init Ausnahme natürlich der irischen Nationalisten, eine imposante Mehrheit auf die BestcuerungSantrnge dcS Herrn .Hicks Beach vereinigten. Der Schatzkanzler, der sein Schäfchen so imerwartet mich nnd glatt in's Trockene gebracht batte, dürste eines auszeichncnden Händedrucks von Seiten des augenblicklichen Herrn und Meisters Englands, Chamberlain, nicht verlustig ge gangen sein. Nachdem die Methode der beschleunigten Geschäftsführung im Punkte der Finanzen so gute Erfolge gezeitigt hat, ist das Gerückt, die Regierung beabsichtige eine baldige Auflösung des Parlaments, nicht mehr unbedingt von der Hand zu weisen. Es erscheint sehr wohl möglich, dai; eine entschlossene Ueberriiiiwelungspolitik auch auf dem Gebiete der Neuwahlen der Regierung ein günstiges Er- gebniß sichert, nnd dieic Wahrscheinlichkeit ist um ko größer, sc enger «ich die Neuwahlen zeitlich an die englischen Waffenersvige in Südafrika amchlirßen. Ist einmal der jetzige KricgScnthnsias- mns mehr oder weniger verrauscht und haben die Wähler Zeit ge habt, über die stenerpolitische» und militärischen Wirkungen des Krieges zur Klarheit zu gelangen, so könnte schließlich doch eine rür die Chancen der Regierung höchst unliebsame Ernüchterung im Lande eintrcken. Es gilt daher, daS Eisen zu schmieden, so lange es heiß ist. und da das jetzige Parlament überhaupt nicht viel langer als ein Jahr noch gesetzlich zu leben hat. so wäre eS am Ende ganz tolgerichtig. wenn der gloriose Herr Chamberlain sich unter den jetzigen sin ihn günstigen Umständen zu einem großen politischen Fischzugc bereit machte. Die Loge ist also tatsächlich so gestaltet, daß man sich aus guten Gründen einer baldige» Parla mentsauslösung in England versehen darf. Ergeben i« solchem Falle, wie zu erwarten steht, die Neuwahlen ein dem Chamber- lam ichen Imperialismus günstiges Resultat, so wird die nottz wendige unmittelbare Folge davon sein, daß Herr Chamberlain und Genossen Alles oufbieten werden, um die imperialistische Stimmung der Volksmassen, welche die Herren auf weite« 7 Iah« am Ruder belassen hat, vor Abkühlung zu bewahren. DaS ist der gefährliche Punkt, der die nächste ionerpolitische Entwickelung tu England für die ganze übrige Welt und insbesondere für den europäischen Kontinent als überaus bedeutsam erscheinen läßt. Das heftige Rüstungsfieber, das die englischen Regierungs keife schon jetzt ergriffen hat, läßt im Voraus ahnen, was man «kt in gewärtigen haben wird, wenn dag imperialistische Regler- »ngsshstem auf abermals 7 Iah« die gesetzliche Weihe dnrch die Wählerschaft Englands erfahren hat. Wenn man in London die Präsenzzifser jählings um eine Biertelmillion Maiinschnften in die Höhe schnellt und obendrein noch an alle Kolonialregicrungen gcheimnißvolle Anfragen wegen weiterer Dklstäiknngeu und deren eventueller.anderweitiger" Verwendung richtet, wenn feiner die Königin Victoria veranlaßt wird, ihre Reise nach Bordighera mit einer gewissen Ostentation oufzugeben, obwohl doch die elngetrctenc günstige Wendung in den südafrikanischen Kriegsereignisscn den ursprünglich angeführten Grund für das Dnheimlfleiben der Königin illusorisch gemacht hat, so heißt das offenbar nichts Anderes, als daß England mit Verwickelungen im Orient, in Eghpten, in Mittelasien oder in Indien rechnen ;n müssen glaubt und sich deshalb anschickt, aller Welt die Zähne zu zeigen. Damit stimmt auch die Haltung der englischen Presse überein, die sich fortgesetzt mit den unwahrscheinlichsten Kricgsnwglickkeitrn nnd den Chancen einer .feindlichen Landung" auf englischem Jnselboden beschäftigt, wobei in erster Linie Frankreich eine Rolle spielt. Ein Blatt argumentirt beispielsweise folgendermaßen: .Es fehlt an einem führenden Oieist in der militärischen Organisation Eng lands. Lord Wolselctz ist alt: Sir Evelffn Wood ist tcnid: Lord Lansdowne ist schwach und unentschlossen «daS ist ja ein reizendes militärisches Kleeblatt!). Eguvtcn ist beständig van Meutereien, Indien von Hungersnot!, heimgesucht. In den Vereinigten Staaten spricht sich die Volksstimme immer mehr zu Gunsten der Buren aus. Dcr Czar, obgleich friedliebend, ist vertragsmäßig bc,-pflichtet. Frankreich in einem Kriege gegen England zu Hilfe zu tonimen Für den Fall, daß die Kanalflotte gerade abbernfen ober durch Stürme stark leduzirt wäre, könnte nichts die Franken davon abhaltcn. öO.OOO Mann mit 2">0 ichnellseuernden Gc-ichntzcn an der englischen Küste an's Land zu setzen: nnd wenn einmal ein solches Heer aut der grobbritannischeil Hauptini'el festen Fuß gefaßt halte, dann könnte nichts in der Welt es von einem Vormarsch aut London zurückhalten." Gleichzeitig veröffentlicht der Pariser „Matin" einen Artikel, in dem den Engländern Angriffsgelüste yeaen Frankreich nachgesagt und die Franzoien ausgewrdert werden, sich bereit zn halten, um einen englischen Eintallsveisuch zurückmeist.? zu können. Die .Berl. N. N." glauben aber nickt a» den Ernst dieses Kriegs- ruscs. sondern weisen darauf hin. daß der .Matin" eng mit der Londoner „Times" verbunden sc,, die „mit aller Macht aus einen Konflikt zwischen Deutschland und England hinarbeilen". Man sieht also, eS ist das reine internationale Vepirspiel, das da von London aus betrieben wird, ans dem einstweilen kein Mensch recht klug werden kann. Nur jo viel scheint fest zu stehen, daß drei Momente in ihrer Zummmcnwirkung für die Haltung der englischen Machthaber bestimmend sind. das imvcrialistiiche Sensationsbedürfniß im Allgemeinen, sowie die Neigung, daS britische Müthchen an einem bestimmten europäischen Geg »er zu kühle». im Besonderen als anrcizende Faktoren und die zwar gcheinie und unausgciprvchene. aber doch de» ganzen englischen Staatsorganisnnis beherrschende Furcht vor Rußland als hemmendes Gewicht, 'so lange der mssöche Regulator sich noch stark genug erweist, um gegenüber dem imperialistischen Hvchmuth Englands ansgleichcnd zu wirken, erscheint die iniernntio nate Lage nicht ernstlich gefährdet, und man wird so lange die eng lischcn Drohungen als bloße Scheinmanöver zu betrachten liaben, die mir den Zweck verfolgen, das imperialistische Stsstcm im Innern zu stützen und ausz,ivanen. Eia derartiges Verfahren fuhrt aber schließlich einmal zu dem Pnirlt. wo die Gewalt der entfesselten Leidenschaften nicht mehr zn bändigen ist: dann tritt der „psycho logische Moment" ein. wie 1870 in Frankreich, der die Katg strophe herbeiführt. ES kann deshalb keinem Zweifel unterliegen, daß ein imperialistisches England je länger, desto mehr eine Gefahr für den Weltfrieden bildet und alle fremden Mächte zwingt, auf ihrer Hut zu sein. ganz auf Seiten des Jiinkcrthunis. Mg, B e ck b - Koburg (frei«. Volksp.i plaidirt ebenfalls für Berücksichtigung der Petition. Ter bestehende Zustand sei kaum noch ein Rechtszustcmd zu nennen. Wenn die grauen jetzt civilrechtlich wenigstens annähernd den Männern gleichgestellt seien, so könne ihnen das doch auch wirth . schriftlich und pölititch nicht verweigert iverden. Mg. Bändert ! (Soz.) verbreitet sich über die Handhabung der Vereins und Ber i jammlungspolizei im Staate Schillcr's und Goethe's. iw Großherzog >thum Sach'en-Weimar. Abg. Büjtng mat. lib.s verwahrt die Ncitionalübercilen Mecklenburgs gegen den Vorwurf, mit dem Junkerthum zusaminenzngehen Zwischen der dortigen hochkomc. vativen Partei nnd den NativnalUbcralen bestehe in der mecklen burgischcn VeifasiungSfrage ein tiefer Riß, nnd als er selbst in seinem Wahlkreise zur Stichwahl mit einem Sozialdemokraten stand, hätten dortige Konservative erklärt: Lieber den Sozialdemo kraten als Büssing, und wie sei er von den bochkomcrvativen „Mecklenburger Nachrichten" angegriffen worden. Dieser Riß werde auch m Zukunft immer bestehen bleiben, solange bis die mecklenburgische Verfassnngsfrnge gelöst >ei. Mg. v. Treuen felS (konf.i bestreitet, daß eS in Mecklenburg irgend Jemunden gebe, der den Arbeitern ihr Koalitionsrecht verkümmern wolle. lLachen links.) Wenn gegen den verehrten Abgeordneten Büssing bei de: letzten Wahl eine solche Aeiißening gefallen sei. wie dieicr sic angesührt habe, so könne er selbst das nur bedauern. Daß gegen die Sozialdemokraten die staatserhaltendcn Parteien Hand m Hand zn gehen hätten, halte er für selbstverständlich. Gegen die Stimmen der beiden konservativen Fraktionen wird die Petition §ur Berücksichtigung nberiviescn. Eine Petition um Einführung des Befähigungsnachweises im Baugewerbe soll nach Vortrag der Kommiisson zur Berücksichtigung bez. als Material überwiesen werden. Mg. Frv hme kSoz.l lrehauvkel, die Unfälle im Baugewerbe feien in? Allgemeinen nicht die Folge von Un kenntnis;. sondcm vielmebr von Gcwinnlust. die zur leichtsinnigen Bauweise verleite. Angesichts der Verantwortlichkeit, um die es sich bei solchen Dingen handle, könne man allerdings einer Prüfling durch eine staatliche Koinmiision zustimmei!, nicht aber durch Jnn- rrngSorgcme. wie es hier verlang: werde. Abg. Werner >Res.) wünscht den Befähigungsnachweis überhaupt für das ganze Hand werk, umso mehr aber stir das Baugewerbe. Abg. Dr. Hahn fBund der Lcmdwirthc) hält die gegenwärtige Organisation des Handwerks für noch durchaus nicht genügend: wenn irgendwo, io sei aber jedenfalls bei dem Baugewerbe der Befähigungsnachweis notlstvendig. Abgg. P a n l i - Potsdam stvildtons.l und Binde wald (Res. treten ebenfalls für den Befähigungsnachweis ein. Abg. Pachnicke (frei». Ber.) dckämvfr denselben. Gerade für das Platte Land würde der Befähigungsnachweis Schwierigkeiten und Verchenerrmg des Baues zur Folge haben. Aba. Gröber (Centr.): Die Sozialdemokratie bewege sich in Widerwrucken. indem sie sonst gegen das Großkapital ankämpfe, hier aber dem kleinen Handwerk den Schutz vertage. Abg. Kettner (nnt-lib.) svncht sich für den Befähigungsnachweis im Baugewerbe aus. Abg. Stolle (Soz.): Der Befähigungsnachweis nütze dem kleinen Handwerk gegen den Großkapstalismus im Baugewerbe genau ebenso wenig, wie gegen die Uniällc. Das .Haus beschließt gegen Sozialdemokraten »nd Freisinnige den Kommiisionsanträgei'. gemäß. — Morgen: Dritte Lesung der Konsulargerichksbarkest. Rechmmgssnchen, Reichsschuldcnordnung. Petitionen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus begann beute di-' Berathnng des Kultusetat. Mg. v. Pavvenhcim (koui.- brachte die Neißer'scheu Syphilis-Impfungen, die in Breslau an vier Kindern wider deren Willen vorgenommcn wurden, zur Svrache. Die von Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 6. März. Bavreuih. Bei der Reichstags-Ersatzwahl wurden bis 10 Uhr Abends für Friede! lnat.-lib.) 0870 Stimmen und für den sozialdemokratischen Gegenkandidaten 10A> Stimmen gezählt. Die Äadl Friedel's ist somii gesichert. * Monigomerv iWestvirginiciO. Infolge einer Erplosion in den Rada'hgrubcn wurden heute Vormittag 70 Bergleute ver schütte!. Bisher sind nur 2 der Verunglückten gerettet. * Montgomer u. Bisher wurden von den in den Radash mincn Verunglückten 10 als Leichen geborgen. Berlin. Reichstag. Der Gesetzentwim über die Kon fulargerichtSbarkelt wird in zweiter Lesung ans Antrag des Abg. Schräder on blae in der von der Kommission vorgelchlagencu Fass iing angenommen. — Uebcr eine Petition des Bundes Denticher Jrauenvereinc zu Leipzig, best, die einheitliche Gestaltung des deutschen Bereins- und Versammlungscechies beantragt die Kom Mission Nebergang zur Tagesordnung. Abg. Pachnicke (steif. B« ) beantragt die Nebcnveisuna an den Reichskanzler zur Be rücksichtiguna. Es entspreche nicht mehr dein heutigen Rcchts- bewußtsein. daß Frauenspersonen, wie sich das Vereinsrecht aus drücke, cm politische» Vereinen oder gar, wie dos in einzelnen Stauten der Fall sei, an politische» Versammlungen nicht theil nehmen dürften. Dieser Rechtszustand sei um so unhaltbarer, als auch sachgewcrbliche und soziale Bereinigungen re. unter den Begriff von politischen Vereinen fielen, sobald sie irgendwie eine Einwirkung ans die Gesetzgebung erstrebten. Und wie viel Tausend weibliche Personen leien heutzutage aezwunacn. für ihre» Ecwerb zu arbeiten; dann könne ihnen auch vaS hier begehrte Recht Nicht länger vorentholten werden. Ada. B r ck» Heidelberg erklärt NamenS der Nationolliberalen. daß sie sich dem Anträge Pachnicke und RIckert anlchließen und überhaupt eine «ichSgesetz- licbe Regelung drS Bereins- und BrrfammlungsrechtS für nöthig hielten. Abg. Stolle lSoz.) bespricht die Verhältnisse unter dcmDerrinSrrcht in Sacken. Aba. Herz seid (Soz.). die in Meckenburg, speziell in WiSmcu:. Dort werde das Koaimonsrecht der Arbeiter durch das Junkerthum im Benin mit den Behörden einfach zu Nichte gemacht, dort ständen auch die Nationolliberalen der zur Verhütung wlcher Vor 19,700 Inmssen gestiegen. Abg. Dr. daß den Wünschen des Centrums schon viel gekommen sei. Wollte man allen Wünschen Regierung getroffenen Maßnahmen zn kommnisse seien'unzureichend. Leider seien die Reißer'schen Ver suche nicht vereinzelt. Bon hochstehenden Autoritäten der Wissen ichasi werde daS Vorsichgeheu solcher Imvfungev zngecMen und entschieden vernttbeüt. Ein anderer Arzt habe zwei st vdilcante mit Jnriinkel-VirnS insizirt; Beide seien gestorben und der An habe das Ergebniß seiner niederträchtigen Versuche in den Fach- zeitungen milgctheilt. Die Regierung habe die Pflicht, gegen wiche unerhörte Vorkommnisse einzuschreiken. (Bestall.> Abg. Sänger ttzoiv. d. stell. Voiksp.). v. Iagow (toni.). Gral Moltto isteilons.), Sattler (nltt und Fritzen (Eeiilr.i schließen sich dem Abg. v- Pavvenlieim und dessen Entrüstung über die erwähnten Fälle an Ministerialdirektor Althoff legt dar. daß der Regierung nach keiner Richtung ein Borwurf gemacht werden könne. Bist,er habe die Sache bei dem Staatsanwalt geschwebt. Erst ga».-, kürz sich sei der Bescheid ei »gegangen und sofort sei Alles gestbchen was geschehen konnte. Was die Neißer'scheu Fälle -mlaiige. n seien seit sechs Jahren keine neuen Jmysnngen vorgeronuneu Di zahlreichen anderen Fälle, die jetzt bekannt würden, bedürften noll- lehr der Aufklärung. Kultusminister Studt bedaueri die Vor kommnisse sehr und verspricht Alles zn tknn, um solche für di- Zukunft zu verhüten. In dem Falle Neißer müsse er sich Zurück Haltung austrlegen wegen des ichwebcnden DiSciplinarverfohrens. Abg. Dr. Vstchvw (stell. Volkspst meinte, es würde schwer sein, feste Grenzen für die ärztlichen Maßnahmen besonders in Bezug aus die Uebertragung von Kcankheitsstossen auf Personen anders als in dem Pflichtbewusstsein der Aerzte ;u finden. Lange habe mau die Tubcrkcl-Jmvfung für sehr nützlich gehalten, später sei man davon zurückgekommen Die Seriimtherapic sei gar »ich ander- zu handhaben als durch solche Uebertraguiigen. Abg. Frei Herr v. Zedlitz lsteikvns.): Experimente wie solche, die hier vor getragen wurden, dürsten absolut nichr Vorkommen. Tie Erklär nngen des Ministers könnten nicht befriedigen. Die Fälle leien durch bureaukratischc Langsamkeit und Schioerfälligkeit uuentlchnld bar verzögert. Damit wurde die Debatte über den Gegenstand ge schlossen. Bei dem Ausgabe-Titel .Ministergehalt" brachte Abg Freiherr v. Heercmann (Centr.) die üblichen Beschwerden des Cenrruins über ungerechte Behandlung von Katholiken, Polen nnd Ordensschwestern vor. Minister Studt trat diesen Beschwerden (nat.-lib.) erklärte, zn west entgegrn- CentrumS nach gegen polstciliche Eingriffe bei dem Zentrum nicht bemerkt. Abg. v. Blankenburg (koni.) beschwert sich darüber, daß die Regierung die Alt-Lutheraner noch immer nicht als öffentliche Religionsgescll- schaft anerkannt habe nnd daß dem altlntherischen Gastlichen st»
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