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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191111041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19111104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19111104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-11
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Sonnabend, den 4. November 1811 ^257 Zrankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger begründet lS42. 7v. )ahrgang. der Leute war. Aus finanziellen Gründen sollten bisher möglichste Ersparnisse im Heere gemacht werden, aber dies Sparen zu unrechter Zeit erweist sich heute als recht teuer. Peking, 3. November. Hier eingetrvffene amtliche De peschen besagen: Das Regiment, welches den Kaiserlichen in Scheust zu Hilfe geschickt worden ist, hat gemeutert. ES tötete den Brigadegeneral und ermordete über 1000 Mandschus, darunter den Gouverneur und seine Familie. Der Damen des Gouvemeurs wurde zerstört. Peking, 3. November. Da die Forderungen bewilligt sind, wird die zweite Nordarmee sogleich nach dem Jangtse aufbrechen, um die Aufständischen zu vernichten, da diese bei einer Fortsetzung des Kampfes nicht nur gegen die Dynastie, sondern auch gegen die Konstitution handeln würden. Petersburg, 3. November. Die Revolution in China greift nunmehr auch auf die Mongolei über. Die Mongolen verlangen die kulturelle und ökonomische Erschließung des Landes durch Gewährung von Handels- und industriellen Konzessionen an die Ausländer, was bisher von den chinesi schen Behörden hintertrieben wurde. llMlrtlcbmmg Ser «temred- krsmSrircben MaiEo-Ubkommenr. Berti», S. Nov. Der Vertrag über de« Kongo ist heute abeud vom Staatssekretär von Kiderlen-Wüchter und dem Botschafter Lambon paraphiert worden. Die Unterzeichnung der ganzen deutsch-französischen Verein« darung dürfte nächsten Sonnabend erfolge«. Nach einer Berliner Meldung soll die Beantwortung der Marokkointerpellation durch den Reichskanzler um einen Tag auf den 9. November verschoben werden. Die Regierungen in Berlin und Paris haben vereinbart, den Marokkovertrag im Reichstag und in der Deputierten kammer gleichzeitig vorzulrgen, so daß beide Parlamente an demselben Tage in die Besprechung darüber eintreten können und die Verhandlungen der Frage in Berlin und Paris ohne wechselseitige Beeinflussungen erfolgen können. L. Lin Auszug des Vertrags soll der Presse zugesE werden, nachdem dieser dem Reichstag zugegangen ist. HolzversteigemngLaus Reichenbacher Staatsforstrevier. HauSnerS-Gasthof zu Obergruna, pmwiüwv, 10. Rovwm!»»* Ivi», ws»n nonon. «ni 2038 fi. Stämme u. 2116 fi. Klötze. Aahlschläge in Abt. 8 u. 3ö.LDurchforstungen in Abt. 4,A6,A11,H 13,^,^21,^28^33*34^ 37, 39, 41 u. 48. " , ' Kgl Korftrevterverwaltnug Reichenbach «ab Kgl. Forstreutamt AvgustnSbnrs. Ankündigungen sind rechtzeitig anszugeben, und zwar großer« Inserate bis g Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags de- jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann ein« Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. Paris, 3. November. Der unmitttelbar bevorstehende Abschluß des Marokkoabkommens hat bereits das französische Auswärtige Amt veranlaßt, eine neue Kongokarte mit den veränderten Grenzen anfertigen zu lassen. Paris, 3. November. Die Unterzeichnung des Kongo- Vertrags in Berlin wurde hier erst in später Abendstunde bekannt. Sie rief lebhafte Befriedigung hervor, wie diese auch in den heutigen Morgenblättern ihren Ausdruck findet. Obgleich der Wortlaut des Vertrags erst später veröffentlicht werden soll, kann „Petit Parisien" die Grundlinien des er zielten Abkommens schon heute mitteilen: Teil 1 betrifft Marokko: In dem ersten Artikel dieses Telles verpflichtet sich Deutschland, das französische Vorgehen in Marokko zur Durchführung von Reformen auf gerichtlichem, administrativem, finanziellem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet nicht zu stören und gibt seine Zustimmung zu den von Frankreich als notwendig erachteten Maßnahmen. Im Artikel 2 erkennt Deutschland Frankreich das Recht zu, Marokko militärisch zu besetzen. Artikel 3 spricht von den Reformen, die Frankreich zu Wasser und zu Lande durchführen wird. Dem Artikel 4 zufolge wird Deutschland keinen Einspruch dagegen erheben, daß Frankreich die Angelegenheiten des marokkanischen Staates prüft und dessen Interessen im Ausland vertritt. Artikel 5 schafft die Konsulargerichte ab. Gemischte Gerichte werden fortan nicht mehr bestehen. Im Art. 6 verpflichtet sich Deutsch land, bei der Revision der Listen der fremden Schutzbefohlenen auf dem Gebiet des Handels und der Landwirtschaft mitzuwirken. Artikel 7 erklärt die wirtschaftliche Gleichheit in Marokko und proklamiert volle Freiheit für daS ganze scherifische Reich. Die Ausbauung der großen öffentlichen Betriebe, speziell der Eisenbahnen, bleibt dem amerikanischen Staate Vorbehalten, der sie an dritte abgeben darf. Im Artikel 8 werden beson dere Bestimmungen über die Grubenausbeutung und speziell solcher von Eisenerzen getroffen. Auf letztere dürfte kein Aus fuhrzoll gelegt werden. Der zweite Teil des Abkommens betrifft die territorialen Kompensationen und besagt, daß Deutschland einen Teil des französischen Kongos erhält, was sein Gebiet in Kamerun bedeutend vergrößert und erweitert. Ouresso bleibt außerhalb der Grenzlinie. Deutschland erhält Zugang zum Kongo und Ubanghi. Zu ersterem durch eine Landzunge zwischen den Flüssen Bikuala und Sangha; zum Ubanghi durch einen Punkt nördlich von Mangouba. Zur Regelung der Grenz schmierigkeiten zwischen Togo und Dahomey tritt Deutschland das in Frage kommende Gebiet an Frankreich ab, desgleichen den Entenschnabel im Norden Kameruns. Des weiteren er hält Frankreich daS Recht, Etappenposten längs des Benui auf Kameruner Gebiet zu errichten. Dir Telegraphenlinien deS Ubanghi bleiben französisch. ver Krieg um Lttpslk. Solange Türken und Araber die feindlichen Stellungen täglich und nächtlich angreifen, solange ist die Kriegslage für die Italiener in Tripolitanien unbefriedigend. Bisher haben in den entscheidenden Augenblicken stets die Kriegsschiffe ein greifen und Unheil abwenden können. Sind die Schiffe, was in der jetzigen Periode jeden Augenblick eintreten kann, durch Sturm und widrigen Seegang einmal gehindert, sich an den Landoperationen zu beteiligen, dann ist es wohl möglich, daß die Türken selbst Tripolis noch eimal zurückerobern. Große Bedeutung für den Verlauf deS Krieges hätte diese Zurück- eroberung freilich nicht; denn dir Italiener würden sehr bald durch ein stärkeres Bombardement die Türken zwingen, Tri polis wieder zu verlassen. Die Frage: Wer hat Tripolis? ist daher auch keineswegs von so maßgebender Bedeutung. Die Entscheidung liegt im Innern Tnpolitaniens, wie da« der deutsche General v. d. Goltz schon vor der KriegSeröff- nung vorausgesetzt hat, und ob sie hier von den Italienern jemals wird herbeigeführt werden können, daS ist die Frage, um die es sich hauptsächlich handelt. - Ein neuer Artillerickampf fand am Donnerstag früh vor Tripoli« statt. Nach römischen Meldungen wurde ein erfolg. Vie kevoimisn in Lbina. Uuanschikai, der vor zehn Jahren LihungtschangS Nach folger als Vizekönig von Petschili wurde, seit nahezu drei Jahren aber außerhalb deS Amtes in tiefster Ungnade lebte, hat jetzt mit der Ministerpräsidentschaft unbegrenzte Voll machten erhalten. Er ernennt alle übrigen Minister and ver handelt mit den Revolutionären ganz nach seiwem Ermessen. Hält er eS für zweckmäßig, so wird Uuanschikai, der selber ein Mandschu ist, unbedenklich die Mandschu-Dynastie opfern. Das weiß man am Pekinger Hofe, und deshalb herrscht dort nicht nur tiefe Niedergeschlagenheit, sondern auch Zwiespalt zwischen dem Prinz-Regenten und den übrigen Miigliedern der kaiserlichen Familie. DaS Leben des Regenten soll ernstlich bedroht sein; daß er Selbstmord verübt hätte, wird bestritten. Die gesamte Herrschermacht ist vom Hofe auf Uuanschikai übergegangen. — Für den Frieden, den Uuanschikai zwischen der Regierung und den Revolutionären vermitteln soll, vwr- den diese die Bedingungen diktieren. Der OberbefchlShaber der Rebellen Lijuanhung wird das KrirgSministerium oder rin andrres hohes Amt in Peking erhalten; China erhält eine Verfassung auf demokratischer Grundlage, den Rebellen wird kein Haar gekrümmt. — Uuanschikai« Friedensbemühungen wurde« wesentlich durch die Furcht der Chinesen vor einem Eingreifen Japans unterstützt. Es heißt auch, daß Uuan- schikai die deutschen Truppen in Tsingtau um ihren Schutz für den Fall bitten ließ, daß er zur Flucht gezwungen wer den sollte. Die kaiserlichen Truppen haben nach vorheriger Ankündi gung dir Chinesenstadt von Hankau in Brand ge setzt, um weitere Straßenkämpf« zu vermeiden. Es wütet ein« rirsige Feuersbrunst. Die Niederlassungen der Europäer sind von dem Brande unberührt. — Ein Angriff der kaiserlichen Truppen auf Hanyang und Wutschang und die Uebersetzung der Truppen über den Hanfluß werden vor bereitet. > «n ° Urschet«« a« jede» Wochentag abend« für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 4- Trägerlohn extra. - Einzelnummern lausenden Monats b Z, früherer Monate 10 4. UefteNnnge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Ausland« Versand wöchentlich nnter Kreuzband. Die Aufgabe von Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig al- Möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir uns bis vor mittags S Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie des Abdrucks in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. ltslied. * Zum Beginn des Jahres 1896 hatte die italienische Regierung zu einem energischen Vorstoß ausgeholt, um den König Menrlik von Abessinien zu zwingen, ihr Protektorat über sein Land anzuerkennen. Unter dem Oberbefehl des Generals Baratieri zog ein italienisches Korps von 20000 Mann von Massaua an der Küste des Roten Meeres in das Innere von Abessinien, u u Menrlik den Frieden zu diktieren. In Rom gingen Meldungen ein, daß der König eine starke Armee zusammengtzogen habe, und ein Abgeord neter interpellierte deshalb das damals am Ruder befindliche Ministerium Crispi, ob die italienischen Truppen auch ge nügend stark seien, um dem Feinde erfolgreich die Spitze bieten zu können. Die Regierung bezog sich auf die zuver sichtlichen Berichte des Generals Baratieri, daß an seinem Siege gar nicht zu zweifeln sei, und fügte hinzu, „mit den Paar Spitzbuben werde man schon fertig werden". Wenige Tage später kam die Kunde von einer großen Schlacht bei der abessinischen Stadt Adua. Für die italie nischen Zeitungen mußte es selbstverständlich «in voller Sieg gewesen sein. Dann hieß es, der Kampf sei unentschieden gewesen, und endlich — tropfenweise — ward die furchtbare Wahrheit bekannt. Am 1. März 1896 war der allzu steges- grwisse italienische General von dem König Menelik geradezu vernichtend geschlagen; an 8000 Italiener lagen, meist ent setzlich verstümmelt, auf dem blutigen Felde, der General Dabormida war gefallen, an 2000 Mann, darunter die Ge nerale Arimondi und Albertone, wurden von den Abessiniern gefangen, in deren Hände auch 50 italienische Geschützt fielen. Damit war der Traum von einer Annexion des afrika nischen Königreichs in Rom ausgeträumt. Das Ministerium Crispi wurde zum Sündenbock für die militärische Katastrophe gestempelt und mußte zurücktretrn; sein Nachfolger beschränkte sich auf den Besitz von Massaua und machte mit Abessinien Frieden. Der geschlagene General Baratieri ist vor einigen Jahren in einer kleinen norditalienischen Stadt, wo er als Pensionär gelebt halte, vergessen und unbeachtet gestorben. Vergessen haben aber auch die italienischen Politiker und Zei- turigen die Warnung, die in diesen Tatsachen liegt; nament lich die Presse ist es gewesen, die in bodenloser Unterschätzung der Türken zu dem Zuge näch Afrika aufgereizt hat und nicht züm wenigsten die Schuld hat, daß alles in den enthu siastischen Rüs: „Nach Tripolis!" einstimmte. Aus den allmählich eingehenden brieflichen Berichten von Privatpersonen und unabhängigen Zeitungskorrespondenten ergibt ,sich zux. Genüge, Laß die StimniUng des italienischen Korps, mit der Möglichkeit ernster Kämpfe recht wenig ge rechnet, und daß auch die Ausrüstung manches zu wünschen übrig gelaffen Hal DaS Schlimmste ist, daß die Kavallerie- Pferde uni) Zugtiere, lote früher schon mitgeteilt, nicht für den Wüstensand trainiert sind, daß die italienische Reiterei also den schnellen Arabern gegenüber im Nachteil tst. Aber nach dem Rückzug der Truppen in die eigentliche Stadt Tri polis zu schließen, sind auch die Soldaten gerade nicht her vorragend für den Wüstrnkampf geeignet oder die Türken sind viel stärker, als man bisher glaubte. In der Schlacht bet Adua stand den Italienern eine fünf fache Uebermächt gegenüber. Von einer solchen zahlenmäßi gen Ueberlegenheit der Türken und Araber kann indessen dies mal keine Rede sein, und man kann daher die Annahme nicht ganz von der Hand weisen, die Soldaten seien nicht stramm genug für den schweren Kriegsfall ausgebildet gewesen. Na türlich tut die afrikanische Sonne auch das ihrige. Immer hin wird die italienische Regierung der Zuversicht ihres heu tigen Obergenerals nicht solches Vertrauen beimesfen dürfen, Wie eS 1896 der Fall war, wenn nicht noch unliebsamere Möglichkeiten eintreten sollen. Der Ministerpräsident Giolitti wollte der Volksströmung nachkommen; er hofft« das Ziel auch verhältnismäßig billig und mit geringen Opfern an Menschenleben erreichen zu können. Beide Hoffnungen sind heute schon getäuscht, und die leicht enthusiasmierte Bevöl kerung der apenninischen Halbinsel spricht jetzt ganz anders, wie vor wenigen Wochen. Gerade weil Italien unser Ver- bÜndetrr ist, kövneit »vir nur Wünschei, daß in Rom die mi- liläüsche Verantwortlichkeit gestärkt werde, denn «S ist z. B. kein Geheimnis, daß der Mannschaftsbestand der italienischen Regimenter ost zu schwach für eine gewissenhaft« Ausbildung dln»eige«prei»: Die «-gesp. Petitzetle oder deren Raum 1b bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt* im Redaktionsteile SS z. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, sür Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarts. Fm» Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 z Extragebühr berechnet. Juseraten-Aanahme auch durch alle deutschen Auvonreu - Expeditionen. FMlM sm die MM -MWtmmW IWMMMAmkgmcht mS Sm KM»! ja ImkMz i. Ku Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg k. Sa. — Druck und Verlag von E. B. Roßberg in Frankenberg t. Sa.
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