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Auer Tageblatt : 29.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192508298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-29
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 29.08.1925
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Mer Tageblatt »«»««» »I« »,lNI,Uch. ß«,nspr,ch. ^osthluß n». »r. Mzeiger für das Erzgebirge p«Nt»«tU f»r n»»,«,«» I»» H», m,» »» «»»» «MlUch, XU» « >»U,k,«U„. ««gramm», Lagsblau Enthalten- -le amtllchea vekaanttnachungra da» Nate» -er Stadt »ad des Amtsgericht» flae. P»M»«.«-U», fwu L-spzi»«'. ,ee» Nr. 20l Sonnabenä, äen 2S. Kugust 1S2S 20. Jahrgang Reichsregierung und Preisbildung. Ueberwachuna Ser Kartelle und Simdlkate. — Weckung -er freie« Konkurrenz. — Aufhebung -er Geschästsaufsicht. - Berlin, 27. August. Lite Reichsregierung hat gestern unter Mitwirkung de» RetchSbankprästdenten hinsichtlich dar allgemeinen Preisbildung etnsttmjmig folgende Be schlüsse gefaßt» 1. Gegen alle Bedingungen und Abreden, die uw mittelbar oder mittelbar zu einer Steigerung der Preise oder zur Aufrechterhaltung übersteigerter, Preise führen und die von Kartellen, Syndikaten und gleich artigen Zusamnnnschlüssen oder von einflußreichen Ttn- zelunternehmungur ausgeh en, werden künftig, alle Macht mittel d«!r Verordnung gegen Mißbrauch wirtschaftlicher AMachtstellungen vom 2. November 1928 (Kartellverord- nuttg) in Anwendung gebracht werden, und zwar auch dann, wenn diese Kartelle usw. sich nur auf Teile des Reichsgebietes, z. B. nur auf einzeln« Länder oder Ge meinden, erstrecken/ Tiabet soll dieses behördliche Ein schreiten nicht nur im Verwaltungswege, sondern auch im weiteren Umfange, als dies bet der bisherigen Wirt schaftslage notwendig war, durch Klage vor dem Kar tellgericht erfolgen. Klauseln, die eine preissteigernde Wirkung haben können oder aus anderen Gründen wirt schaftlich schädlich sind, werden künftig im Sinne des 8 4 der genannten Verordnung als die Gesamtwirtschaft und das Gemeinwohl gefährdend angesehen werden Hierzu gehören u. a.: RepartierungSklauseln, Gold klauseln, GcldentwertungSkläuseln, Klauseln, die eine gleitende oder freibleibende Preisbewegung zum Ziele Huben, Treurabattklauseln, Klauseln über die Preisbil dung der folgenden Wirtschastsstufen, Gegenseitigkeits- und Ausfchlietzlichkeitsklauseln. Falls die Durchführung dieser Maßnahmen zeigt, daß kein genügender Erfolg! eintrttt, wird die Reichs regierung den gesetzgebenden Körperschaften eine ent sprechende Verschärfung der Karte Überordnung Vor schlägen. Insbesondere wird dazu eine Abänderung der genannten Verordnung derart in Aussicht genommen, daß im Verkehr mit Lebensrnitteln Verträge oder Be schlüsse der in 8 1 der genannten Verordnung bezeich neten Art von federn Beteiligten auch ohne wichtigen Grund fristlos gekündigt werden können, wenn Je Ver pflichtungen über die Art der Preisfestsetzung oder die Forderung von Preisen für Lebensmittel enthalten. 2. Tas Reich wird in Anknüpfung an bereits er griffene Maßnahmen innerhalb der ReichSressortS mit den Ländern und Gemeindeverbänden in Verbindung treten, damit bet Vergebung von öffentlichen.Aufträ gen die freie Konkurrenz in vollem Umfange wieder zur Fbünüeruug -er Konkursor-nung. Geltung kommt/ Lite Einführung einer Pflicht zur Be kanntgabe aller, bet Abgabe der Offerten eingegangenen Preisbindungen wird dazu erforderlich werden. Vereinbarungen, die die freie Konkurrenz bet öffent lichen Versteigerungen und öffentlichen Ausschreibungen zu beeinträchtigen geeignet sind, sollen gesetzlich unter Strafe gestellt werden. 8. Ten gesetzgebenden Körperschaften wird ein Gesetz entwurf zur Aufhebung der Geschäftsäufsicht, die mit Bekanntmachung vorn 14. Dezember 1916 zur Abwen dung de» Konkurses etngeführt worden .war, unter gleichzeitiger Abänderung der KonkurSvrdnung vorge legt werden. 4. Die öffentlichen Gelder de» Reiche» werden so be wirtschaftet werden, daß nicht nur keine Gefahr einer Steigerung der privaten Geldsätze entsteht, vielmehr der Antrieb für ihre Senkung gegeben wird. Mit den an deren öffentlichen Geldgebern, insbesondere den Ländern und Gemeinden, wird das Reich in Verbindung treten, um die gleichen Grundsätze bei der Ausleihung öffent licher Gelder an diesen Stellen zu gewährleisten. G Tie Reichsregierung fordert "die gesamte Bevölke rung, Produzenten und Konsumenten auf, im! eigensten Interesse die eingeleitete Gesamtaktion zur ^Verbilli gung der Lebenshaltung der.Bevölkerung zu unter stützen.' Tie Spitzenorgantsationen der Wirtschaft Haben bereits LUgesagt, ihren ganzen Einfluß dafür einzu setzen, Haß die Auswirkung der Steuerermäßigungen, insbesondere der Ermäßigung der Umsatzsteuer auf 1 Prozent, in den Preisen zum Ausdruck kommt. Von den Ländern und Gemeinden erwartet die Retchsregie- rung weitestgehende Unterstützung; die zuständigen Ressorts werden Verhandlungen in diesem Ginne auf nehmen. n » TvS Reichsbankdtrektorium hat dazu heute folgen den Beschluß gefaßt: TaS Reichsbankdtrektorium ist den Maßnahmen.und Absichten der Reichsregierung in der Richtung des Preis abbaues in vollem Umfange beigetreten und wird der Durchführung derselben in demselben Dienstbereich jede nur mögliche Unterstützung leisten. Insbesondere wird die Retchsbank bet ihrer Kreditpolitik auf Auswüchse der Kartelle und Preiskonventionen systematisch acht- geben und erforderlichenfalls entsprechende Maßnahmen ergreifen. Rußlanäs Wünsche unä Hoffnungen. Unterredung de« Freiherr« von Schoenalch mit Trotzki. Bet einem Besuch«, den Frhr. v. Schönaich Trotzki abstattete, erklärte derselbe r . > ,-Rußland kann heut« nicht in d«n Völkerbund treten, weil e» sich nicht tn lebenswichtigen Fragen majorisieren lassen kann/ Man sagt, wir sollten «iw treten, um mitzuarbeiten an der Abstellung der Fehler, die dem Völkerbund heute noch anhasten, ich glaube, da» können wir al» Außenstehende besser tun. al» wenn wir al» Mitglied gebunden wären. Beßarabien ist eine Wunde für unS, die schmerzen wird, solange das Land nicht wieder,zu un» gehört. Eine akute Kriegsgefahr sehe ich von dort nicht, denn wir werden sicher die Rühe, behalten Md keine Tor heiten machen. Tas beßarabtsche Volk fühlt mit Ruß land. Außerdem macht Rumänien dort so viel Fehler, daß die Zeit für uns arbeitet. Auch die Ruthenen von Ostgaltzien gehören zu unS, aber diese Wunde ist nicht so schmerzhaft, weil -aS Land vor dein Kriege nicht zu uns gehört hat. Auch gegen Polen werden wir die Ruhe behalten. Dazu gehört allerdings große Geduld, denn erst gestern ist an der Grenze wieder ein Russe von Polen erschossen worden. Wir wissen auch ganz genau, daß Herr Ptlsudskt und sein Anhang durch einen püpulÄen Krieg wieder in die Macht kommen wollen. Sie werden sich da» aber dreimal überlegen, denn sie wissen ganz genau, daß die rote Armee nicht mit sich spaßen läßt. Ich glaube nicht, daß die reaktionäre Regierung in Deutschland eine Gefahr für den Frieden ist. Tie Herren reden heute genau so pazifistisch, wie Ihre Freunde «S seit vier Jahren tun. Außerdem glaube ich- daß Deutsch land in der wirtschaftlichen Gesundung begriffen ist, das ist kein Boden für extreme Laten. Weit größer ist die Gefahr in England, dessen Wirt schaft langsam aber sicher rückwärts geht. England möchte daher am liebsten die Randstaaten gegen Rußland mobil machen, wenn irgend möglich, auch Deutschland, das aber hoffentlich nicht darauf reinsallen wird. Deutschland und Rußland sind wirtschaftlich auf einander angewiesen und werden hoffentlich in immer engere Beziehungen zueinander treten/ Ueberrelchung -er -rutschen Antwort i« Parks. Paris, 27. August. Der deutsche Botschafter v. Hoesä hat heute nachmittag 6,36 Uhr dem französischen Außenminister die deutsche Antwort auf die kürzliche französische Demarch in Berlin in der Gicherheitsfrage überreicht. Die Antwort die sehr kurz ist und knapp eine Seite umfaßt, wird am Sonnabend früh in Berlin und Paris zur Veröffentlich»« gelangen. Temps über -ke französische Note. Pari», 27. August. Bon den Abendblättern be schäftigt sich nur der „TempS" mit der französischen Ant wortnote an Deutschland. Er schreibt u. a. r Die fran zösische Antwortnote ist in versöhnlichem Geiste abge- faßt. Deutschland wird darin keinen Borwand stnhen, um den Versuch zu machen, sich de» Angebot» eine» StcherhettspakteS zu entledigen. Man muß jetzt di« Rück wirkung der Antwortnote auf die deutsche öffentliche Meinung abwarten. Der erst« Eindruck scheint in Ber lin günstig zu sein. Deutschland steht jetzt gm Scheide wege und muß «ine Entscheidung ln dem vpllen Be wußtsein seine« Verantwortung treffen, von ihm hängt ei» ab, ob der Stcherhettspakt Wirklichkeit wird. Iu»tausih Leipzig-Moskau l Die drei im Lschekaprozeß vom Staatsgerichtshof in Leipzig zum Lode verurteilten Reumann, Püge und Skoblewfkh sollen gegen di« vom Moskauer Tribunal zum Tod« verurteilten drei deutschen Student«« angeb lich auSgetaüscht werden. -»Ilggung polnisch-russischer Grenzsireltigkeiten. Warschau, 27. August. Gestern wurde in Jampol tn Wolhynien ein polnisch-russisch«» Abkommen betres« sdnd di« Beilegung der letzten Grenzzwischenfäll« un« tergeichnet. traf Be das Besuch Severing» lm Schnei-emühler Gptantenlager. Vchneidemühl, 27. August. Heute nachmittag der preußische Minister des Innern Severing zum such de» Optantsnlager» hier ein. Er besichtigte Lager eingehend und überzeugte sich von der wesentlich verbesserten „Unterbringung der Flüchtlinge. Die Be setzung beträgt zur Zeit 2942 Personen, darunter Aber 700 Verdrängte, sodaß insgesamt nur 2200 Optanten bleiben. Minister Severing erklärt«, es bestehe die be rechtigte Erwartung, daß bi» Mitte de» nächsten Monat weiter« 1000 Flüchtlinge weitergeleitet werden können. Er hoffe auch, baß da» Lager nicht bi» in den Winter hinein beibehalten werden müsse. Di« Unterbringung derer, die am 1. November au» Polen au-gewtesen würden, sei ein« GiedlungSfrage, da «» sich hier ja nur um Grundbesitzer bandle. Ueber di« .Verpflegung und die Wohlfahrtseinrtchtungen de- Lager» sowie über die Tätigkeit der lokalen Behörden und der Lagerleitung sprach sich der Minister anerkennend au». «uelandihilf« für di« vertriebenen Optanten. Der Deutsch« Zrntralausschuß für di« Au-land-htlf« teilt dem.Preußischen Ministerium de» Innern mit, daß da» Zentralkomtte« for th« erlief of distreß tn Germanh and Austria in Pewhork 1000 Kisten Leo«n»mtU«l für, di« au« Polen verdrängten Vedüvsttg«n Optanten im Lager Schneidemühl zur Verfügung gestellt hat. Diese Spenden sollen auch anderen Optanten, die da» Lager schon verlassen haben, zugutekonunen. «mssis- - chinesischen Konferenz. Lalllaux' Mission been-et. Churchill über da« englische Angebot an Frankreich. London. 27. August. Zu dem bereits gemeldeten englischen Bericht über das britische Angebot an Frank reich zur Regelung der Rückzahlung der französischen Kriegsschulden an England hat der Schatzkanzler Chur chill eine Erklärung abgegeben, tn der es nach einer Begründung der von England verlangten ZahreSquote von 12Vs Millionen Pfund Sterling Wetter heißt: Die britische Regierung hat von Beginn der Verhandlungen an unmißverständlich klar erkennen lassen, daß irgend eine Regelung dieser Frage von dem oft erwähnten Prinzip ausgehen müsse, daß Großbritannien von Frankreich proportinell und pari passu Zahlungen er halten müsse, sobald Frankreich an die Vereinigten Staaten Rückzahlungen seiner Kriegsschulden leistet. E» würde für Europa, da» sowieso schon ernstlich gefährdet sei, nicht von Nutzen sein, wenn Opfer etne-l Gläubiger- Frankreich» nur zum Vorteile eine» anderen Gläubi ger» dienen würden/ Irgendein Abkommen, da» zur Zeit zwischen Großbritannien und Frankreich abgeschlos sen werden könnt«, kann daher in dieser Hinsicht nur «inen provisorischen Charakter haben, so lang« die Er gebnisse anderer Verhandlungen noch unv«kannt find. Im Anschluß an diese Erklärung teilt« Churchill mit, daß dis Verhandlungen fortgesetzt w«rd«n würden. Sinan-minist«r Catllaux gab dem Vertreter d«» R«utersch«n Büro», bevor er sein« Rückreise antrat, di« folgende Erklärung ab r Ich wünsch« allen Mitgliedern der Regierung, mit denen ich in London zusammenM- kommen bin und die mir gegenüber di« ausgezeichnetste Zuvorkommen-ttt an den Lag gelegt haben, meinen herzlichsten Dank autzzufprechen. Ich fand die gleichen Gefühle d«r Herzlichkeit und den gleichen Wunsch, zu einer Verständigung zu gelangen, bet den hervorragen den Geschäftsleuten, die ich zu sprechen Gelegenheit hatte. Niemand wird überrascht sein, wenn ich meinem ausgezeichneten Kollegen in d«r britischen Regierung, Churchill, meinen besonderen Lank aussprech«. In den langen und zeitweilig lebhaften Unterredungen» di» wir hatten, zeigte Churchill, während er die Interessen fett Vektng, 27. August.' In d« Eröffnungssitzung der ne» Lande» mit großer Kraft und Sachkunde verteidigt«, russisch-chinesischen Konferenz wurde beschlossen, da- stet» die größte Herzlichkeit und den aufrichtigsten sechs Unterau»schüss« zur Erörterung der au»stehenden Wunsch, «ine Vereinbarung zu erzielen. Seine Hin, Fragen ernannt werde« fällen. gab» an die Entente zwischen unfern beide« Lände»«,
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