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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190109219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010921
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-21
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.09.1901
- Autor
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WM-LtztMWU Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HMsts-KnzeM sm KoWms, Ködlih, Kernrdorf, Küs-orf, St- ßgidien, Keinrichsort, Msenm u. Mülsen. Amtsblatt für den Stadlrat M Lichten stei n. —— — 51. Jahrgang. — Nr. 221. Sonnabend, Len 21. September 1901. Bekanntmachung. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Laufe dieses Monats die mit Allerhöchster Genehmigung erlassene und im Gesetz- und Verordnungs blatt (S. 98 flg.) veröffentlichte Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 6. Juli V. I., die Untersuchung geschlachteter Hunde aus Trichinen betr., in Kraft getreten ist. Es sind daher alle Hunde, welche mit der Bestimmung zur Nahrung des Menschen geschlachtet werden, durch einen verpflichteten Trichinenschauer auf Trichinen mikroskopisch zu untersuchen und dürfen die genießbaren Teile nicht ehrer zur menschlichen Nahrung dargeboten werden, als bis diese Untersuchung mit dem Ergebnisse statlgefunden hat, daß in dem Hunde, von dem sie herrühren, Trichinen nicht gefunden worden sind. Die Gebühr für die Untersuchung der Hunde beträgt die Hälfte der bei der Untersuchung von Schweinen zu zahlenden Gebühr. Lichtenstein, am 11. September 1901. Der Ltadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. GruudMcksverpachtung. Dienstag, -en 24. September c., nachmittags 4 Nhr, sollen im Fürst! Rentamt« nachstehende Grundstücke auf 11 bezw. 12 Jahre, vom 1 Oktober c. an, verpachtet werden: Die Feldteile 45 bis 48 der Vorwerksgrundstücke, zusammen 2 U 13,9 ar, die Feldteile 62, 63, 64 am Schieferberge, zusammen 85,5 m-, die Wintersche Wiese im Käppler — 62,9 ar, das Veetel am Hohensteiner Wege — 2 U 5,4 ai Wiese, das Stistsseld — 1 st 65,5 uv. Fürstl. Rentverwaltung Lichtenstein von Uslar-Gleichen. MsKlichek: Mittwoch mid Smmteü von 12—1 Wr. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Die Nachricht von einer neuen Zusammenkunft unseres K a i ! e r s mit dem Zaren in Spala wird von unterrichteter Seile für unglaubwürdig gehalten. Ebenso weiß man in Wien, entgegen der Meldung in gestriger Nummer, nichts von einer bevorstehenden Begegnung zwischen dem Kaiser Franz Joses und deni Zaren in Scierniewice. * Anläßlich der Kaisermanöver haben die kom mandierenden Generäle des ersten und 17. Korps, von Lentze und Graf Finck von Finckenstein, den Schwarzen Adlerorden erhalten. * Das Kohlensyndikat will nach einer Meldung aus Essen a. d. Ruhr für das letzte Vierteljahr die Förderung um 20 Proz. einschränten. — Die Gelsenkirchener Gußstahlwerke machen vom 1. Oktober ab 15 Proz. Lohnabzug. Auch Feier schichten werden eingelegt. Schweiz. * Was nützen alle Heldenoäter und alle Vater landsliebe, wenn die militärische Disziplin der Söhne schwindet? Widersetzlichkeit sind in der Schweizer Miliz etwas Alltägliches. Ein tolles Stück ist wieder im Waadtländer Landwehrbataillon inLavey vorgekommen. Von 1300 Landwehrmännern waren 146 zu spät eingetroffen. 18 waren schwer betrunken. Als nun der Oberst Geilinger der Truppe Vorhalt machte, traten einige Leute aus Reih und Glied, bedrohten den Oberst mit dem Gewehrkolben und beschimpften ihn. Einige riefen: „Wir lassen uns nicht von deutschen Schweinen kommandieren!" — Was mit den Aufsässigen gemacht wurde, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls geschah ihnen nicht viel. Serbien. * Aus Belgrad wird gemeldet: Es heißt, die Regierung habe dem König den Rücktritt ange boten, weil der König die Absicht, seinen jüngeren Schwager zum Thronfolger zu ernennen, fchon am 24. d. M., dem Geburtstagsfeste der Königin Draga, auszuführen gedenkt. Frankreich. * Das Zarenpaar ist gestern in Rheims angekommen. * Nach Pariser Berichten beabsichtigt die fran zösische Regierung, alle in Frankreich sich auf haltenden türkischen Studenten auszuweisen. England. * Der englische Torpedozerstörer „C o d ra" ist in der Nordsee untergegangen. Südafrika * Die Kolonialarmee von Natal ist vom Gouverneur unter die Waffen ge rufen worden, da ein Einfall der Buren befürchtet wird. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 20. September. * — Wir verfehlen nicht, auf das heute abend im „Goldnen He lm" stattfindende Konzert der 3. Abt. des 7. Felü-Artill.-Reg. Nr. 77 auch an dieser Stelle aufmerksam zu machen. * — RaschtrittoerToddcn Menschen an, es ist ihm keine Frist gegeben. Diese Worte bewahrheiteten sich gestern nachmittag an der Gattin des Panvramabesitzers Lucas. Als dieselbe auf dem Wege von Mülsen St. Jacob nach Heinrichsort begriffen war, fiel sie in der Nähe des Albert-Turmes um und war sofort tot. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein jähes Ziel gesetzt. Der tiesbekümmerte Gatte, welcher sich in ihrer Begleitung befand, und dem sie so viele Jahre in Freud und Leid eine treue Lebensgefährtin gewesen, veranlaßte die Ueberführung der Heimgegangenen nach der Parentationshalle in Heinrichsort. * — Der Verlust, den der Sächsische Staats fiskus aus dem Daclehn der Lotterie-Därlehnskasse von 10 Millionen Mark gegen Pfandwechsel an die im Konkurs befindliche Leipziger Bank erleidet, wird auf über fünf Millionen Mark geschätzt. * — Eallnberg. Gestern nachmittag überreichte Herr Bezirksschriftführer LehrerMeley aus Glauchau im Auftrage des Bundespräsidiums dem hiesigen Kgl. Sächs. Militärverein das Kaiserliche Fahnengescbenk, bestehend in Schleife und Nagel. Möge es dem genannten Verein vergönnt sein, sich recht lange dieser hochehrenwerten Auszeichnung zu erfreuen! Dresden. Fünf hiesige Handelsredakteure, welche der Annahme von Geschenken seitens der verkrachten Dresdner Kreditanstalt beschuldigt sind, haben ihre Stellung niedergelegt. Es handelt'sich hierbei um folgende Zeitungen: „Dresdner Journal", „Dresdner Anzeiger", Dresdner Nachrichten", „Dresdner Neueste Nachrichten" und „Dresdner Zeitung". Die Angelegenheit soll übrigens schon mehrere Jahre zurückliegen. Dresden. Einen Todessprung führte am 18. d. M. früh 6 Uhr ein 21 Jahre altes Mädchen in selbstmörderischer Absicht dadurch aus, daß es aus dem 1. Obergeschoß eines Hauses der Ammon- straße in den gepslasterten Hosraum sprang und hier liegen blieb. Das Mädchen hat durch diesen Sprung so schwere innere Verletzungen davonge tragen, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Dresden. Der seit dem 10. Juli in Unter suchungshaft befindliche ehemalige Redakteur der Dresdner Rundschau, Rudolf Quanter, welcher im Revisionsverfahren am Dienstag zu 1 Jahr Ge fängnis verurteilt wurde, wovon 2 Monate als verbüßt gelten, ist gegen eine Kaution von 5000 Mk. vorläufig aus der Hast entlassen worden. Leipzig. Von dem verstorbenen Bankier Jacob Plaut sind der Stadtgemeinde drei Ver mächtnisse im Gesamtbeträge von 900000 Mark zu wohlthätigen Zwecken ausgesetzt worden. Die Garnsirma Karl Brückner in Ehemnitz befindet sich laut „Confektiouär" in Zahlungs schwierigkeiten. Die Passiven betragen 170000 M. Zwickau. Einen Bierulk leistete sich unlängst in einer hiesigen,Wirtschaft ein vierblätt'riges Klee blatt von „Reiseonkels". Witze und Wetten wurden geschlossen, in deren Verlauf zwei Mann des fidelen Quartetts zu größeren Quantitäten Bayrisch und ein dritter, R , zu einer „Stange" Cerve latwurst ver„donnert" wurde. Während sich nun die vier Freunde den köstlichen Stoff munden ließen und auch der Wurst tüchtig zusprachen, be teiligte sich der Wurstspender an diesem solennen Bissen nur scheinbar, er ließ die Scheiben der „delikaten" Wurst in seinen Taschen verschwinden. Tie anderen hauten tüchtig ein, waren aber nicht wenig verblüfft, als nach Beendigung des Mahles der Wurstspender mit seiner Bezugsquelle und seiner eigenen Portion herausrückte — die Wurst war nämlich von dem Tiere, das man früher vor die Straßenbahn spannte — P f e r d e w u r st. Tableau! Meerane. Drei junge Mädchen sind in den letzten Tagen von hier verschwunden. Die eine davon, Tochter eines hiesigen Turnlehrers, wurde bei Glauchau tot in der Mulde ausgefunden, die andere, eine 18 Jahre alte Fabrikarbeiterin namens Pilz, wurde ausFinzels Teich hierselbsttot heraus gezogen, und das dritte Mädchen, namens Bauer, 25 Jahre alt, ist seit 17. d. M. abends von hier spurlos verschwunden. Man befüchtet, daß auch dieses junge Mädchen den Tod auf irgend eine Weise gesuckt hat. In den letzten beiden Fällen dürfte Liebeskummer das Motiv der That, bezw. des Verschwindens sein. Neumark. Der 20jährige Streckenarbeiter Paul Geipel von hier aß am Sonntag Pflaumen kuchen und trank kurz nachher Bier darauf. Am Abend gab er sich noch dem Tanze hin, verspürte aber später Schmerzen im Leibe, die ihn veran laßten, den Arzt zu Rate zu ziehen. Am 17. d. ist G. nach schwerem Leiden verschieden. G. sollte kommenden Monat zum Militärdienst eintreffen. Am Montag sollte in Lommatzsch Roß- und Viehmarkt stattfinden; er ist gar nicht beschickt worden. Weder ein Pferd, noch eine Kuh, noch ein Schwein war auf ihm zu sehen. In einer sozialdemokratischen Versammlung in Markranstadt meldete sich in der Debatte der 37 Jahre alte Maurer Bergmann zum Wort. Als er etwa zwei Minuten gesprochen hatte, fiel er kopf über nach vorn. Er war an Herzlähmung gestorben. Elsterberg. Ein Raubmordverfuch ist. am 18. d. M. abends hier vorgekommen. Eine hier wohnende Frau überraschte einen 21jährigen jungen Menschen bei einem Einbruchsversuch. Als die
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