Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185403316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-31
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.03.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
27 Freitag, den 31. März X«. 74. st. m. Kl mit Lii cstcbtn Heiden: endstun Zrand ei ehr Brand ltssme -enndei aitza. :n, 26.8 llgasse iltt, Zrabe: 'eit! n. ili'edn vril 1 statt. S ngm z rstand. Vertrauliche Eorrehwndenz zwischen England und Nußland über die Türkei. 5) Sir G. H. Seymour an Lord John Russel. (Geheim und vertraulich. — Eingegangen 6. März. — Auszug). St. Petersburg, 21. Februar. Der Kaiser kam gestern Abend einer Gesellschaft bei Ler Erbgrcßsürstin auf mich zu, nahm mich der gnädigsten Weise auf die Seite und sagte, er wünsche mit mir sprechen. Nachdem er mir in schmeichelhaften Worten das Ver ¬ alten, welches er in mich setze, sowie seine Bereitwilligkeit ausgedrückt attc, sich ohne Rückhalt über Dinge von der höchsten Wichtigkeit mit ir z.i unterreden, wie er, bemerkte Sc. Majestät, mir bei einer neucr- Hen Unterredung bewiesen habe, sprach er: „Und cs ist gnt, daß cs ist; dcnn cs ist mein sehnlichster Wunsch, daß zwischen den beiden egiernnzcn die innigsten Beziehungen bestehen; Ließ war nie so noth- mdig als gegenwärtig. Sie haben also, fuhr der Kaster fort, Ihre ntwcrt erhalten und werden mir dieselbe morgen bringen?" „Ich werde diese Ehre haben, Sire, antwortete ich, aber es ist Nv. Majestät bekannt, daß Lie Antwort genau so ist, wie ich sic in ussicht gestellt hatte." „Das habe ich zu meinem Bedauern ge- ört; aber ich glaube, Ihre Regierung faßt meine Absicht nicht richtig «f. Es liegt mir nicht so viel an Dem, was geschehen soll, wenn er kranke Mann stirbt, als daran, in Gemeinschaft mit England sest- ustcllcn, was nicht geschehen soll, wenn jener Fall cintritt. —„Aber estattcn Sie mir, Sire, zu bemerken, erwiderte ich, „daß wir keinen >rund haben, anznnchmcn, daß der kranke Mann (um Ew. Majestät usdruck zu gebrauchen) im Sterben liegt. Wir nehmen an seiner ängcren Lebensdauer so viel Interesse, wie wir glauben, daß Ew. Najcstät nimmt; während ich für meine Person zu bemerken wage, aß die Erfahrung mich lehrt, daß Länder sich nicht so beeilen, zu sterben. Die Türkei wird noch manches Jahr bestehen, wenn nicht ine unvorhergesehene Krise eintrctcn sollte. Gerade zum Zweck der ermcidnng allcr Umstände, die eine solche Krise hcrbciführcn könnten, Sire, rechnet die Regierung Ihrer Majestät auf Ihre hochherzige Intcrstntznng." — „Dann", entgegnete der Kaiser, „will ich Ihnen agen, daß wenn Ihre Regierung Anlaß gefunden hat, zu glauben, aß Lie Türkei noch Lcbcnselcmcntc besitze, sic falsch berichtet worden ein muß. Ich wiederhole Ihnen, daß der kranke Mann im Sterben icgt; und wir können nimmermehr zngeben, daß uns ein solches Ereig- iß überrasche. Wir müssen zu irgend einem Einvcrständniß kommen; und wir würden dazu gelangen, wenn ich eine Unterredung von nur 10 Minuten Dauer mit Ihren Ministern haben könnte — mit Lord Aberdeen zum Beispiel, der mich so gnt kennt, der volles Vertrauen in mich setzt, wie ich es in ihn setze. Und erinnern Sie sich: ich verlange weder einen Vertrag noch ein Protokoll; ein allgemeines Ucbcrcinkommcn ist ausreichend — dies genügt unter Gcntlemcn; und ich Lin sicher, daß in diesem Falle das Vertrauen auf Seiten der Minister der Königin so groß sein würde, als auf der meinigen. Für jetzt also nichts mehr; Sie werden morgen zu mir kommen, und Sie werden sich erinnern, daß, so ost Sie glauben, daß eine Unterredung I?«. Üner nM Tayesgeschichle. - Aus Riesa, vom 27. März, ist uns über die gestern statt gefundene Verunglückung eines Dampfschiffes der Magdeburg- Hamburger Gesellschaft heute von einem Augenzeugen der ent setzlichen Katastrophe folgende Mittheilung zugegangen: DaS Dampfschleppschiff „Stadt Dresden" kam diesen Morgen gegen 9 Uhr von Magdeburg mit zwei beladenen Kähnen bei Riesa an und legte oberhalb der Brücke bei, um etwas auszuladen. Als dies geschehen und es im Begriff war, weiter zu fahren, bemerkte man einen ungewöhnlich stark aufsteigenden Rauch au» der Oeffe, und während die Maschine schon thätig war, blieb das Schiff ganz bewegungslos. Sei es nun, daß einer der Kähne aufgefahren oder in der Maschine selbst etwas defect war, kurz, die Dampfkraft vermochte die zwei Schleppkähne nicht fortzubewegen. Während nun der Capita», der sich gerade über der Maschine befand, wahrscheinlich mit den Maschinist«» und Heizern über die etwaigen Ursachen sprach, erfolgte.die fürchterlichste Katastrophe — der Dampfkessel sprang und flog in die Luft; ein entsetzlicher Moment — ein Krach, als wen« 100 Feuerschlünde sich auf einmal entlüden. Der CapitLn ssoz todt aus der Höhe hernieder auf den Radkasten, während ein Heizer, seitwärts in die Elbe geschleudert, sich auf wunderbare Weise das Leben rettete. Von der sämmttichen Schifftzmann» zwischen Ihnen und mir einem glltcn Einverständntß förderlich sein könnte, Sie mir wissen lassen werden, Laß Sie mich zu sehcn wünschen." Ich dankte Sr. Majestät sehr herzlich, indem ich hinzufügte, ich könne ihm versichern, daß Lie Regierung Ihrer Majestät, nach meiner. Ueberzengung, sein einmal gegebenes Wort so gut wie eine Verschrei- . Lung betrachte. Ira HNUt.LffM Cs ist kaum nöthig, Ew. Lordschaft zu bemerken, daß diese kurz' aber richtig berichtete Unterredung von wenig Dauer Stoss für Lie an gelegentlichste Betrachtung darbictet. Es ist kaum anders möglich, als daß der Souverän, der mit solcher Beharrlichkeit darauf besteht, daß der Fall cincs Nachbarstaats drohe, Lie Ueberzeugung hatstiss müsse, daß,, wenn nicht der Augenblick seiner Auflösung, doch die Zeit für seine Auflösung nahe sei. Damals wie jetzt erwog ich,f Laß eine solche Annahme sich kaum wagen ließe, wenn nicht irgend ein, vielleicht allgemeines, aber jedenfalls inniges Einvcrständniß ztvi* scheu Rußland und Oesterreich obwaltete. Angenommen, meine Vermuthimg sei begründet, so ist des Kai-' sers Zweck, in Verbindung mit seinem eigenen Cabinet und dem von Wien, die Regierung Ihrer Majestät zu bewegen, sich an irgend ei« nem Plane zu einer schließlichen Theilung Ler Türkei und zur Aus schließung Frankreichs von diesem Uebereinkommen zu betheiligen. . . h, Wel l zu nden lei lßeNr. : Lust r, kann beim PÜ7.'t7! Dj - 27) Äl 1854. Freiberger Anzeiger - -- - und -- - , 7 Tageblatt.. ' — 7 uu. 2 nö:: : : 22 i.. : 2 ''.2 üt/.'fÄtrtZ' Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate «erden an den Wochentage» nurbiSRachmtttag S Uhr - ' -/ für die nächflerschelnende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfemrig« berechnet. - ;
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite