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02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 26.07.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18960726028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1896072602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18960726
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1896072602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-26
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- 02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 26.07.1896
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Es« so. »« YOU« St· III« »200. » puntaq den W. Juli IRS. (2. Aktggabed Auflage 44000 HIM .s.s,·sk.k«·x,«.«s.»z·zx-«x..s.sg-s»es s I »«»,,«.«,.sk..»»sz-«z.»zj mkzizzszzizw Gelesenste und verbreitetste Tagegzeitung der königl. Haupt- M ps.p.zfsk«.zs·»zjg·»tzszzzs»zz;zs«jzzzzs-»2-.-2--... sswäskåzksfszxsxxszkzszszkzsggsks S« und Nefcdenzstadt Dresden und der Votum. sc· wiss-'s isssswgzzzkkzzsssszsissch s» It» »s- OWYZESMMZYFHZUZQIEFET » dujipåsikvtetlichgä nuxilsszliizngiqe Zeigilinrirästkiär Jeixkrmancsnsz » IFZZEFFZYILIZTFI’ZNFZZJZFBTÆLEåEFFEPZJCCY er see e set ou « trennt: pztqek tra e l-82, Ecke der red ue, gegen er dem qnta le· eäu e. Eitelkeit« ( III! II I 0,50-·( 11. , sit-i« - »in-Ti- sssåisfsstps «« s. s—- .. llslzsatls Ilsallsttsll H ll!gskkssecxmgrxirsissssxasxrss»Es:« «« s-s·· ) s. » G M» GMMMJ iiemichcsdkr Ausschl. Masflv goldene Kette« vonsss—l2b Mk. -—.-.- Sssoolalltiit ..--.--.-.-- sc Ist-· cossssclssssaisssltsttsa v. 046 II« I . Wollständiger Ersatz für masslv gelb. Eurem) · II« lciährise Garantie. 111 [7932 ils-litt. 10 Ei« Wiss-Instinkt» in allen Preislagent allen Umstandes-gekerbt werden kann. Die nächste Biakinevoriage fordert beispielsweise Gelde: sur Auffrifchung des Materials an Paazekschiffem Das Ideal der Abrüstunkp sr! ein. j- usw; this; sehe »« dazu ges— -1 Stoffe, Id billig. Petrus. traße W. Izc winzem »c·.Seifeu, 131335 » ; IS M nimmt« im Plage srcjscu « als« erft·r.24. nijßiqnnz TTIZF felmsowic msgekittez ktttg 7be, wird : Cement 111. - 1,"1.et. M. J, Mit welcher Intensität tnan seitdem bemüht gewesen ist, die sehrtrast zu erhöhen, ist ersichtlicth wenn man ertvöah daß Deutsch zlqud sein Heer augenbtlcklich auf eine Kriegsftärte von ungefähr« 2550000 Mann gebracht hat, und dle Kriegsstärte der Hauptstaatetk Europas Deutschland, Oesterreich-Uttgarn, Italien, Frankreich, Nuß-» taub) zusammen sich aus mehr als W, Mlllionen Mann belaust! »dierbet sind die LandsturnnFormationen nicht mit eingerecbned sehnlich steht es in der Vermehrung der Fluten. Hier« hat Groß fbritanniem die ~.Königin der Meere«, mit seinen 700 Kricgsschifien guahezu dieselbe Stärke erreicht, wie die vereinte russifckksranzösische z«Flotte. Auch Deutschland ist unansgefeyt bestrebt, seine zlliartne nach TQuantitiit und Qualität so auf der Höhe der Zeit zu halten, daß sie Hibrer Ausgabe einer schlagsertigen Vettheidiqttng der Küsten unter unserer Im. It, cuch Ichen und Im! als IBM be: Rund um den Rreujthurm ice. ZU be- "- Es gefcbehen noib Zeichen und Wunder, man muß nur Augen « zu sehen und Ohren haben zu hören. Oder wie, ist es etwa iii Wunder, wenn eine simble Zwiebel fich einen Trauring »ansteckt« ? Jst es tein Wunder, wenn ein Frosch auf einer Maus Freiligraths xvnenritt baroriirti Oder wenn eine alte Glucke für ein Feitel csiiittetliche Anwandlungen empfindet? Jst es tein Wunder, wsnn tiloiiliai die Rathswaage der »Alten Stadt« in Tbätigkeit tritt, so daß sinaii nun genau controliren tann, wie viel »Gewichtigteit« man in idn Waagiaiale zu werfen bat, gerade jetzt, wo Allesblos noch fur Erholung Sinn hat? Kein Wunder, wenn der groize Chinefe »in Paris neue, ungeahnte Töne feines reichen Jnneniebens zum irr: iiiiigen bringt und auf feine Weite befclieiden erklärt, daß ihm trog seiner Größe ~nicbts NienfchlicheM fremd ist? Und dann in Nürnberg, in Halla in Eisenach, in Berlin und Gott weis; in welchcn Nestern» noch ~tagt« es, bald finddt die Radien bald die Schachsr. liald »die Bärte« dann die Lehrer, die Angler, die Fiiiueih die Zwitter-ed« tagt iiberall. Und daß ei! trotzdem iin neuen Teutfchcii Ntlch nicht tagen will, das ist wunderbar. Und gar erst das groizte Eile! Wunder - dafz man auf der chiiriürftlichen »Oui«-übt» M! Siiienbild der stärksten Sorte aufsübrl guni Ergöszen der frumben Seelen! Die ~Alte Stadt« ist eine »ireie' Stadt geworden, und die EIN« Bühne« blieb frei und ward alt dazu. Aber taub ich bit! kein iieiifreiser und ain wenigsten ein Fresser von hevß Epim- UIID d« Vttllvtiaaie ist, daß-fiel) an dem beißen Eisen reibt Viele erwärmen, dar beider fintenden Temperatur jetzt vielleicht ganz angenehm Dtldtn durfte. Pia-i wird also vorausfichtlicb das heiße Eisen nicdt v bald zum alten Eisen werfen: das tann man bei unserm Theater s! d« »Am« Stadt« erwarten, im« hinsichtlich feiner Fremden« und E« Zllgkraft feiner Stücke eine gewaltige Niusterbiibiie nor dein III! geworden ift. Amt) ein Wunder, ein blaues Wunder in dieser It der Tbeatercalaniitiiten und der Thealertrachr. Wvhittgegttt tiederuin das Theater in Alt-Berlin ein Wunder nach der« und-M Hi« bin genannt werden muß. Nicht etwa, weil es den Weg alles HAVE« gegan n« ist, sondern weil es fast noch Monate weit« ritt, als reif; tiingst inauietodt war. Und nun kommen »die Itlltkndeii Erben und streiten fiel» wer die Schulden DOIIHW NU- W Gtkicht hat die Concurseröffiiung wegen Mangels an Jitssse WIM Sehr· wunderbar. Co gab doch Stücke, Reinfalle Dumm- ssksssssss wi en «FsB«p Ccsi Fabrik- Hägiv kikW-s s . Lsj Wie« III; It; bis· USE I R. Wäre nicht der Brief des kürzlich heimgegangenen Ernst Caritas, der von der Zukunft des Friedens handelt, in der o Pmssk veröffentlicht worden und, einem schüchternen Sonnenstrahl ver g«zchk,«k, dukch die Wettetwollcn militärifcher Riistnngem in die der alte Continent unabiinderlich gehüllt ist, gedrungen, man hätte sieh schwerlich noch jener Bewegung erinnert, die dereinst machivoll durch die Lande sluthete, bestimmt, die Dienichheit einem edlen Ziele ent- Wklzuführen. Denn edel muß das Ziel genannt werden, welches »O» geht, die miinnermordenden Kriege zu beseitigen und den Nationen die Segnungen des Friedens zu erhalten. Als damals das Nun« des Vöiteririedens aufgevflasizt wurde, da fchaarten sich badi mgeiehene Männer susainmem freudig bereit, ihre Kraft in den Dienst «: guten Sache zu stellen- Mit gefvanntem Jnteresse verfolgte man allenthalhen die ersten Consereitzen dieser,,JntervarlamentarifchenFriedensligaC De« hinreißenden Reden fehlte der Beifall im Lande ebensowenig, wie den erichövfenden Resolutionem in denen man die Ergebnisse der gzkgthungen zusammenfaßte. Allncälig aber verminderte sich, wie es nun einmal im Leben zu sein pflegt, die öffentliche Antheilnahmy weil ein praktischer Erfolg sich nicht einstellen wollte. Theorien h» sich ja die Vollsgunst niemals aus die Dauer zuwenden können. Aug, mag sich wohl want-her, ehedem so begeisterter Freund der wendet: Friedensbestrebungem müde, für eine aussichtslose Sache »pkiterhin einzutreten, von der öffentlichen Thiitigleit gurückgezogen Mk. »Wie wenig, ach! hat fich entfaltet, dies Wenige, wie lieu« und birgt« " Jn deutscksen Parlamenten wurde die Abrüstungsjxage zuerst an zeichniiten im Herbst 1869 durch den fortschrittlichen Abgeordneten Fehlt-them, dessen Antrag die Staatsregierung ausserdem, dahin zu stritten, daß durch divlomatische Verhandlungen eine allgemeine jhküftung herbeigeführt würde. Freilich erfolgte bald daraus durch Sie französifche Kriegserlliirnng ein Avvell an die Waffen, und der« Lilie Deutschland so glorreiche Verlauf des ikrieges fegte naturgemäß eile Ilbrüstuitgsgedanken mit einem Schlage hinweg. In den folgen- Hden langen Friedensjahren haben nun die Völker Europas die llirrende sksieffenrüstung nicht wieder abgelegt, eingedenk des Riimerwortse si pi- hseekn »»- vetikm wem: Du des: Friede» somit, rüste Dichi nun stieg l). Zeigen nun diese Zahlen hinlänglich, daß Europa heut in Waffen starrt, wie kaum se zuvor, so werden die Bemühungen der Ab rüstungssreunde ferner nicht unwesentlich beeinträchtigt durth die wie sich nicht umgehen läßt-· theilweise kriegeristhe Colonial politik der ilJiächte. Spanien muß Trnppen über Truopen nach »Cuba senden, England hat seinen Sudanfeldzug und die Kämpfe in ’Südafrika, Frankreich fein Madagaskay der unglückliche Feldzug in Ahessinien legt den Jtalienern wohl kaum Abrüstungsgedassken nahe, und letztbin sah sich auch Deutschland genöthigt, wegen der Unruhen in den Calonien Truhpenverstärkungen dorthin abzusendem Die Geschichte der gesammten Colonialpolitit aller Völker beweist, daß es für das Mutterland unerläßlich ist, zum Schuhe der überfeeischen Besitzungen jederzeit einen gewissen Theil der Ariegsmacht zu Wasser und zu Lande in Bereitschaft zu halten. Selbstverständlich haben sich die Geistesheroen aller Zeiten und Länder mit den beiden Faktoren ».ikrieg« und »Frieden«, die so mächtig in die Entwicklung der Völker eingreisen, eingehend beschäftigt. Esi ist interessant, aus dem reichen Schatz der Weltliteratur einige be merkenswerthe Ausspriiche übe: diesen Gegenstand zusammenzustellem Der große Griechenredner Demosthenes nennt die Tapferkeit die Vollendung aller Tugend. Der deutsche Philosoph Chalhbäus, einst Professor zu Ziel, stellt den Saß aus, daß kein Fortschritt in der menschlichen Gefchichte ohne Unterdriictung des Bestehenden möglich. der Krieg mithin ein geschithlieh nothwendiger Gewaltaet sei. Maechiavelli bezeichnet den nothwendigen Krieg als gerecht, und Schiller räth den Vedrükttem wenn er nirgends Recht finden kann, und kein Mittel mehr versangen will, zum letzten Mittel, zum Schwert - um allerdings an einer anderen Stelle hervorzuheben, daß cs noch höheren Werth gäbe als triegerischen und im Kriege das Letzte nicht der I Krieg sei. Schopenhauer oergleicht das Leben der Völker mit dem des Einzelnen und findet bei Beiden nur dann und wann einmal, gewisser maßen als Zwischenaetq sriedliche Jahre. Das Volk, wie der Ein zelne, The in beständigem Kampf und sterbe, die Waffen in der Hand. Der große Schlachtendenler Graf Moltke ist überzeugt, daß selbst · ein glücklicher Feldzug mehr kostet, als er einbringt, denn materielle . Güter mit Menfchenlehen zu erkaufen, könne kein Gewinn sein. § Paseal nennt die Gewalt die Königin der Welt; der niilde Sinn i des verblichenen Griethenfreundes Curtius will fest an den Frieden « glauben. . . . « Die Ziele der Friedensliga wird jeder Menfchenfrennd nur billigen können. Un! so ichmetzlichcr ist es dann, erkennen zu müssen, daß diese Ziele mehr und mehr den Charakter von Jdealen annehmen, die auf dem rauhen Boden der Wirklichkeit nicht fußen können. s Politische Ueberficht « Dresden, 25. Juli. Als im vorigen Jahre im Gefolge des Kaisers eine ftattliche An: zabl deutfcher skricgsfchiffe im kvolrnt erschien, konnte die eng· lifclse Preise, die »doch etwas aussehen niußte an der deutschen Flotte, sich gar nicht genug thun in der avschätzigen Bcurtheituna dek- Aicsfrlscno snfcrcr Use-Her: sie seien wahre Hllckonstra der - iis;li(lpkeit" "" heiten usw., Alles en weisse, und nun mangels-I mit einem Piale an xlitasse? Ja, was verlangt das Gericht denn eigentlich? Dactne man etwa, das Geld noch »massenhast« in den Kassen zu finden? So schon Masse und Kasse auch mit einander reimen, so stehen sie dochselten nuxr nahe bei einander, es müßte denn sein, daß die Kasse leer und die Masse nicht vorhanden ist, wie Figura eign illa, das Altberliner Theater mag sich trösten. Es war zwar seht« dumm an gefangen, Herrgott, wie dumm, wunderbar-dartun; Paul Blumen reich, der sich so plötzlich aus einem FeuilletoncorresvondetckJndaher, Librettoschreider und Vrentidrentiger in einen Theaterdirector ver wandelt sah« hat ungefähr gezeigt, was das neue große Theater-»des- Westens in Berti-n von seiner eitung zu erwarten bat; aber Sau-dumm drüber! Wie dumm auch die ganze Sache angecangen war es wäre unter keinen« Untständen etwas geworden, Kam» nicht einmal, wenn das größte allek Wunder geschehen und yreuth mit seinen Wagnevsfestsvielen nach Berlin verpslanzt worden wäre! Das ist auch so ein Stückchen blaues Wunder, das sich da jedesmal in dem schönen Frankenstädtchen abioieltt der viel Jgöschmähtr. bitter defehdete wenig erkannte todte Meister zwingt der » ett seinen Fuß auf den Nackem und die Itachfolaer Dem, die das ~Kreu·zlge idn!'· schrieen, wallsahrten zu seinem Theater wie zu einem Tempel, um dort andem Hand) einer geliiuterten Kunst sich zu erquicken. Ader wenn man doch blos einen schlimmen, schlimtnen Gedanken los werden könnte! , Zu den vieien Teufeln, dem Pfui-wieviel. dem .4-la-mocie-Teusei’ Hosfartoteufei te. der Sittenvrediger des is. und 17. Jahrhunderts bat sich· das scheidende IV. Jahrhundert einen Extrateufel zugelegt, der ans dem besten Wege ist, Beeizedub aus seiner He etnonie zu verdrängera Er· hat ein bestechendes Aeuszery drängt sich Ytbetall ein, wird überall »vröferire·t«, denn mit seiner Hilfe tann man die Menschen so schiin über innere Dobideit und über die Scheu vor ernster Betpiiiigung bintvekztäitschen und kann sich doch den Anschein eines beschaftigtem sogar e nis hervorragenden! Mannes geben. Dieser kleine Satan, der erst ganz beschciden seine Fänge ausstteckty überall imit Nasenrümpsen betrachtet nnd sviiterdin nur gedaidet wurde, letzt aber ein gewaltigen tyrannischer Herrscher· geworden ist, sheißt der« Sporiteu ei. Nichts ist var diesem Unboid mebr siedet. Vor lauter Sport kommt man heut garnicht mehr zur Besinnung, zum· Arbeiten, und wenn irgend wo eine starke Bewegung entsteht, regt sich in mu dao Musikanten, ob sich nicht etwa schon wieder der Sportteufel der Sache bemächtigt bat. Will irgend eine Idee garnicht recht in Fluß wegen der «scht»tiußigen grauen Farbe ihres vluntven Leibes«- Nun mehr ereiihlt die Hilsestmittster Gazette« ihren liefern, in Kreisen der Admiral tät habe man die Frage erwogen, ob nicht der hechtgraue Anstrich der deutschen Kriegoscbiffe für den Ernstsall praktischer sei als die gesälligere Farbe der englischen Panz-r. Man gehe mit der Absikbt tun, versuchsweise einen oder zwei er neu zu erbauenden Krtegsschtsfe mit der deutschen Grundfarbe zu versehen. I· s· I Die nunmehr zum Abschluß gelangten Verhandlungen m der Zweiten Kammer des Großherzogthums dessen über die Betst-tat lichung der hessischeu Ludwigsbahn gewannen durch die er weiterten politischen Gesichtspunkte, weiche von mehreren Nednern in dieselben hineingetragen wurden, ein über die ursprüngliche Bedeutung der zu erledigettden Frage hinausreichendes Ansehen. Die Grundlage der Debatten bildete im Wesentlichen der zwischen Preußen und Hessen vereinbarte Vertrag vom W. Juni d. J. über die gemein schattliche Verwaltung des beiderseitigen Eisenbahnbesißes sowohl was den Betrieb als was die Finanzgebabrung anlangt. Die Abmachuagem welche das hessische Ministerium als Ergebnis; seiner langwierigen Lierdandiungen mit den preußischen Behörden der Kammer verlegte, nehmen selbst nach dem Eingeständniß entschiedener Gegner dieser Vertragsbestimmungen aus die hessische Sonderart weitgehende Rück sicht, und dennoch hat die Ovbvsition in der Kammer stürmischen Protest gegen den Vertrag erhoben. Klerilaly Antisemitem Sachl decnotraten und Freisinnige standen in diesem Falle in sonderbarer Wafsenbrüderscbat zu einander, um eine Reform zu Boden zu rennen, von der sie anerkennen müssen, daß sie sieh nothwendig und niitzlich sür das Land erweist - wie Staatsminister Finger auseinander-setzte. IDer Staatsminister führte aus, daß die Versiaatlichung der Ludwigs bahn eine unbestreitbare Nothtvendigkeit sei und dem Erwerbe der Bahn eine Verständigung mit Preußen unbedingt vorausgehen mußte. Die vreuszische Regierung sei bei der Vertheilung der Comvetenzen und bei Regelung der Finanzfrage mit größter oyalität verfahren. Die oberste Eisenbahnverwaltun freilich könne nur in«Berlin ihren Sitz haben; doch sei ein hessiszcher Referent zugestanden. Für die hessischen Angelegenheiten sei durch Errichtung einer Direktion in Mainz mit fünf hesiisciten Mitgliedern ausreicbend gesorgt· Darm stadt und Gießen erhalten eine größere Zahl von Beamten als seither, Gießen sogar vier Jnsvectionem Die Rechte des Großherzogs fiir die Ernennung der bessisctien Beamten seien völlig gewahrt. Jedenfalls set der Einfluß bessens aus die gemeinschaftliche Ver waltung auch in der Personentrage vollständig gewahrt. Der Staats tninister fcblo· seine Ausführungen mit der lleberzeugung, daß es v ’und vreußischer Politik tvidersvrechr. ihre Ueber niactbt znr Vergewaltigung der kleineren und kleinsten Bundesstaaten zu ntißbrauchem Gerade diese Versicherung aber wollten die Gegner nicht als der Wahrheit entivrechend gelten lassen. Sie dosinerten gegen die rüclsichtcioie Ausbentung Hessens durch den preußischen Nachbar. Troß dieser Bctnühungen der Ovvosition wurde jedoch schließlich der Vertrag durch krlitige Unterstützung von national« liberaler Seite mit Si) gegen 16 Stimmen attgenontmerr. Deutschland. -—«· Reisen des Kaisers. Ver: unserem Berliner Bureau mirs-Zins« geschrieben: Unmittelbar nach Beendigung seiner Nordlandsreise wird der Kaiser seine Revräscntationousiichten in volletn Umfange wieder aus nehmen und zwar ist das bereits festgestellte Programm sür die plitonnte August und September ein besonders reichbaltigeb Am J5. August begiebt sich der Monarch zunächst nach Danzig und von da am 7· August noch Wesel zur Einweihung der neuen Kirche. Von dort gebt die Reise nach Rubkort zur Enthüllung des Kaiser: WilbcinvDenknmiD wobei ein Vesuch auf der· Villa des Geh. Ratbs Kruuv vorgesehen ist. Taran schließen sich in der letzten Hälfte des August verschiedene Besichtizjungen und Jagdquesiugr. Linfangs September wird der Kaiser· den bayeiischen Corvsiiianövern in W ii r;- vurg beiivobnem vom 4. bis 6. September· die große Parade in —·j-" kommen, dann stempele man sie mit der Platte »Svort«, bringe ein bischen Recordjagd hinein und man soll sehen, wie das zieht! Und An efichts der großen Wallfahrt nach Bavreuth könnte man fast aus den schlimmen Gedanten kommen, als wäre Wagner zwar nicht Gerneingut der civilisirten Menschbeiy aber doch sportfähig ge worden. Und es sind da im Anhören von Wagnerausfåhrungen ichon so rcspeetable Neeordleistungen vorgelegt worden, das; man schon eine sehr gute Form zei en muß, um die WagnersChampions um eine Nihelungenlänge zu Eisingen. Gott, tvelches Gebiet hat der Sport noch nicht oecupirti Sport und Sport und wieder Sport! Sport erfüllt unsere Kunst, unsere Wissenschaft, Sport ist die Gesetz macherei mit ihren verbliisfenden Reeordekh Sport ist unser Vergnügen, Sport ist das Sammeln von allen möglichen Dingen, Sport ist das Verleumdem das Stelleniagem der Genuß . . . Fa, wenn man recht zusieht was ist denn nicht Spott? Und lag glich sinnen die Gutgesinnten daraus, neue Gebiete in den Bereich des portes zn ziehen. Schreiht da doch neulich eine ühereisrige Seele an den Briestastenonteh er hätte einen neuen Sport erfunden und möchte nun einen« Cluh zur Pflege dieser herrlichen Entdeckung griinden. Das ist tunlich. Unsere Post: und Eisenbahnhehörde hat sich seit längerer Zeit einen Specialsport zurecht gelegt und schon sehr achtungswerthe Recorde er zielt: Die Verdeutschun der sogenannten Fremdwörter. Mit der Umwandlung des Bahngofsportiers in den Herrn ~Ansager« leistet sich der Uehersetzungssport wieder einen großen Triumph. Aber schließlich ist doch nur ein sremdes Wort an die Stelle des Fremd tvortes getreten. Auch eine Errungenschasti Aus Wundern und Sport ist unsere Zeit zusammengesetzt: man findet schließlich nichts mehr wunderbar; höchstens noch den Necord. Max. Kunst unxxsissettfchssfx ·' Gedenktasel siir Montag den 272 Juli. 1794. Robesvierre gestürzt. - Is3o. Revolution in Paris. - 1841. Der russische Dichter Lcrmontow fällt in( Duell. « Auf der »Steine Bühne« in der »Nun Stadt« sieht man dem. neuen zur Liussübrung gelangenden Stück »Das; Hevs Evs en« von Hans Sachs nach wie vor sehr sytnvathisch gegenüber und die ~Freic Bühne« ist allabendlich bis aus den letzten Pius; gefüllt. Die Darsteller und Darstelletinnen der einglnen Rollen siud aber auch voll und ganz bemüht. der- eigenartigen arstellutzkssveisg wie sie sur Zeit des Hans Sache til-lich var, unch jeder lebt-uns
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