Suche löschen...
02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 04.03.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18940304024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1894030402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18940304
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1894030402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-04
- Monat1894-03
- Jahr1894
- Titel
- 02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 04.03.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
THE; 52 000 Abs-meisten. Yleueste Ylattjrjiijten zuzeiten-Visite: Hi; shtfpaltige Petitzetlk ls Oh» sit: auswärsge Jus-rate 20 Oh» im Rselmnethell sc Pfg. tzwwsschssvssesss via-mein. u. zøeschäfiistellcx Uaziusiliausallee s. Fett-sprechen Amt M, Nr. sage. geniracorgan für die Hgc Haupt— und Yesidenzstadi Dresden und das Königreich Hacijsem unparteiische, unabhängige Zeitung fiiv Jedermann. « Ums-IN« wo ««- Ftsipkäx ZEIVFZF -3s«»«.0- « · Fiik vkkzdpn usw vpkpm . monatlich 50 Pf wöchentlich lssß Zaum« Haus» me. sit« Oe .-Ung. darch die Post vierteljährh l. 1.93. postsesielksscumuer Mut. Hut-sahe. Yonntgk den 4. März 1894. Erscheint wiichentlich 7mal. J, « besser-tei- Kdgj l· «. Gercclehalxer neuer ver o l w dh h . T · Ist« Gssscksbsltss is« sIII! ! 0 f Jn den letzten Tagen des Monats Februar hat sich unsere Yvonnentenzatjl auf weit über 32 000 Die heutige Nummer enthält 20 Seiten. Yolitistike xvotljettfckiststs Es ist vollbracht Der russische Handels-vertrag hat dem Npichstage vorgelegen und in· gewaltiger Redeschlacht ist mit der Verweisung an eine Commission die vorläufige Entscheidung ge fzillt worden. Während der erste Tag der viertägigeii Debatten kein heroorragendes Moment bot, erhielt der zwe te seine Würze hgxch eine Caprivi-Rede und die einem politischen Testament gleichende Rede des Herrn von Bennigseih der es von jeher Hebt, seine Reichstagsreden mit allgdemeineren politischen Offen barnngen auszufiillem Die Rede es Reichskanzlers war ein Gabinetstiickz es fehlte ihr nicht an Pointen und glücklichen Ge danken, die Vorzii e des Caprivischen Stiles, der Eleganz mit Kürze und Einfakkheit verbindet, erhielten mit ihr einen voll endeten Beleg, a er es fehlte der große staatsmännisoxisie Geist mit) das staatsmännische Geschick, das früher auf dem ckplatze des Bundesraths vertreten war. «Herr Miquel Zeit am letzten Tage der Redsfchlaiht bekundet, wie sehr er dem rasen Reichs-» kanzler in dieser. Beziehung »überlegen ist. · s Die Riehtersehe Rede» ist trotz ihrer bitterbiisen Art filr den Grafen Caprivi und seinen Handelsvertrag ein werthvoller Bor ipaiin geworden. Die Nationailiberalem welche in dieser rFrage bekanntlich gleich den! Centrum gespalten sind, müssen na den einfachsten psycholokiischen Erfahrungen dnrch das Unwetter aus der Region der frei innigens Volkspartei zum miiglirhsten Zusamm schlusz gedrängt werden. Herr Richter hat gespottet iiber die; geringe Zahl er nationalliberalen Stimmen, welche na Balan-; kiriing der negativen in der Wagschale zu Gunsten des andels-! vertragssiibrig bleiben. Die Nationalliberalen werden A es thun, um ihn in dieser Beziehung zu einem falschen Propheten zu niachen Die Debatte kann dem jüngsten Werke des Grafen Caprivi nur neue Freunde gewonnen haben. Rechnet man dazu, was ein Wort des Kaisers, was die Liebenswiirdigkeit der Regierungs vertreter und ihrer befreundeteii Parteiführer vermag, wieviel Zuckerbrod und Peitschen die sogenannten amtlichen Stellen bergen, so darf man annehmen, daß das Zünglein der Ent scheidung, welches nach der natürlichen Parteiconstellation so ziemlich balaneirt, sich u Gunsten des Vertrages neigen werde. Der Auslösnngsteufel ift in den Reichstagsverhandlungen zwar verschiedentlich an die Wand gemalt worden, aber mit seinem Erscheinen dürfte es noch gute Wege haben. Herr Miquel selbst hat das größte Interesse, diese Eventualität zu vermeiden; was sollte in einem iiach den Wiinschen des Herrn Richter zusammen gesetzten Reichstage aus seinen Reichs-Steuervlänen werden? Fürst Bismarck schweigt sich ans, er hat seinen Frieden mit, dein Kaiser« gemacht und rollt dem Kanzler des Kaisers keine« Steine mehr in den Weg. Er besitzt wieder die Freundschafti und Verehrung des Kaisers und ist damit zufrieden. Besser ist! dieses Loos als das des alten Gladstone in England, der hochbetagt und regierungslustig noch einmal das Ruder des Staatsschiffes in die Hand nahm und jetzt mit gebrochenen Kräften und ohne Früchte in der schaffungsfreudigeii Hand vom Schauvlatz treten muß. Das ist eintragisches Geschick. Um nicht ganz« vergeblich gesteuert zu haben, hat der graue! old man den Amendements des Oberhauses zum Kirchspielrathsgesetz seine Zustimmung ertheilt, obwohl sie ihm ganz und gar nicht behagen. Die eonservatine Partei in England hat übrigens keine Ursache, sich über den Rücktritt des gefeierten Premierministers zu freuen: derselbe besitzt in dem Leiter der auswärtigen An gelegenheiten Lord Roseberry und dem Schatzkanzler Harcourt »politische Erben, welche die volle Gewähr dafür bieten, das; die «liberale Politik sieh in verständigen Bahnen weiter bewegt. Anch Herr Crispi in Italien gehört zu den Ministern, die trotz vorgerückten Alters noch einmal die Bürde der Premier ministerschaft auf sich genommen haben. Sein Schicksal steht noch dahin. Bisher war sein Auftreten in der Kammer glücklich und er hat auch egen seine Ausführungen iiber die Vorgänge und Regierungsmaeznahmen in Sicilien nur die Opposition der äußersten. Linken zu verzeichnen Wahr. Auch diese Auslassungen Crispts waren mit einem Appe an den Patriotismiis der Depa tirten verknüpft und wiederum fand der italienische Staatsleiter damit osfene Herzen und willfährige Geister. Doch ein solches Niittel stumpfe sich nur zu leicht ab. Herr Crisvi wird im Ver laufe seiner ferneren Thätigkeit lediglich mit Vernunftgrünben vor die Kammer zu treten haben und wie diese aufgenommen werden, steht« und; im tiefsten Nebel der Ungewißheit. Was thut ich sonst in Europa? Die europäischen Con stellations- und Friedensvolitiker knüpfen an den Namen Ab b a z z i a die weitgehendsten Combinationein Virtuosen in Phantasiespriiiigen sehen dort bereits die Herrscher von Deutschland, Italien, Qester reich und Rußland die epochemachendsten Vereinbarungen treffen. Jn Frgukreich ist eine kleine Jntriguenmine aufgegangen, die Polizei thut sich gütlich in Anarchistenverhaftungen. Die Bomben explosionens und Bombenfunde nehmen kein Ende. Rußland rtchtet drohende Blicke nach dem s erbischen Lande, aber Milan und Sohn spielen« ruhig weiter· auf dem Zündloch der Kanone und bringen das Feuer dem Pulver immer näher, als ob es ihre göttliche Bestimmung sei, für ein etwai es Memoireneapitel ~Nevolntion, Entthronung, Flucht« den Stokff zu sammeln. Parlamentscomiidia Unter dieser "Svipmarke entwirft Jharden in der »Fukunst« gemeint-fes, wenig schtuexchelhafte Bild unserer parlamentaris en Ver: iiltni e: »Ganz so entwickelt wie in Frankreich ist bei uns der Parla mentaristiitts noch nicht: deßhalb sind uns PanamcuErfahrungen einstweilen noch erspart und wir müssen uns mit den intellectuellen Berheermkgen begnügen, die einc berufsmäszige Vertretung des Volkes immer hes.·beisübrt. Nach dieser Richtung aber haben wir schon eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Jcn Allgemeinen wird ja im Deutschen Reichstag nur gesrühstiickn die paar Leute, die es über haupt für nöthig halten, eine erbettelte Pflicht zu erfüllen hockeu in Gruppen und Cliqueii beisammen, essen und trinken und klatschem über einen Bericht aus der letzten Hoffens-e, über einen Witz »des Herrn v. Boettichety über des Austernfreundes Bedrängniß oder über Spätzles Abenteuer als vortragender Jäger. Inzwischen hält 2irgend ein gleirhgiltiger Mann irgend eine gleichgiltige Rede, bereit Ende die Bravornfer seiner Fraction get eisehnem um dann auch frühstiickeii zu können· · Aber an en großen Tagen, von denen die Presse niedlich gefalschte · Stint mungsberichtc bringt, da muß doch wohl, so träumt daheim siklfs der gute Bürger, ein Rauschen der Weltgeschichte durch die weiten Räume ziehen. Der einzige Unterschied gegen sonst besteht aber darin, daß etwas weniger gefriihstiickt wird: es wird auch etwas besser sen: sprachen, denn die Hauvtredner rücken in’s Feld und sie spreäzen eh, vor überfüllten Tribünen, in glänzender ParaderustuuF ährend der großen Tage der letzten Woche sind so ziemlich a e Matadore aufgetreten; Einige haben vernünftig, Andere wirksam gesprochen nnd wieder Andere haben sieh lächcrlich gemacht. Das ganze Niveau »aber hielt sich auf der Höhe eines Stammtisches von mittlerer Bildung und strammer Preßgläubigkeit Woher« kommt das? Sehr einfach: vom Parlamentarismus, der schließlich ja doch nur eine Art: politischer Schauspielerei ist und brave Leute von rechtschaffenen Durchschnittsanlagen dazu treibt, vor der Oeffentlichkeit eine Rolle zu spielen. Eine Rolle, die sie wacker hersagen, in der sie sich manch mal erhitzen, an die sie aber doch nur recht selten glauben. Wie die zufällig auf eine conservative Plantage gerathenen Kulis mit den in die Demokratie vermietheten Leidensgefährten süße Geheimnifse aus taufchen, so überwiegt auch bei den Parlamentariern fast immer ein Gefühl, das sie sinnig zwar Collegialität nennen, das im Grunde aber nur ein ängstlicher, ärmlicher Cliauengeist ist. Sie kaufen zum Spaß, vernichten einander zum Spaß und lachen insgeheim über die iDummem die solche Kämpfe mit sorglich gestumvften Waffen noch ernst nehmen. So schlimme Beispiele verderben natürlich am Bundes rathstisch gute Sitten und es ereignet sich, daß Graf Caprivi in einer Rede, die fast alle politischen und wirthschaftlicheti Argumente dem reichen Waffcnschatz Richards Cobden entlehnt, fiel) schließlich als den Vollstrecker der bismärckischen Politik enthüllh weil Bismarck in seiner« freihändlerischen Periode auch einmal ~einen« Handelsvertrag mit Ruszland als wünschetistverth bezeichnet hat. Daß es heil-Handels- Verträgen auf den Jnhalt ankommt, auf die Zeit ihres Adschlusses und die Länge ihrer Dauer, das; in Hannover noch Offieiere leben, denen der General Caprivi vor weniger als zwanzig Jahren die zweijährige Dienstzeit als undurchführbar bezeichnet hat ——: Das würde der verehrte Herr sicher zugeben, wenn er im Privatgesvräch sein ganzes Vermögen einzusehen hätte, anstatt in der Parlaments comtuödie eine Rolle zu spielen. -eterstr. 8. erhöht. Eine amtliche Benrkundnng L hierüber werden wir demnächst veröffentlichen. The graut! olcl matt. (Von unserem Londoner n-Correspondenten). Des »großen alten Mannes« Herkschettage Haben sich ihrem Ende zugeneign wer weiß, wie bald auch feines Le ns Use! Da« »Hm; von MidlothianE wie der Volksmund zu Ehren von Gladstvnes Wahlkreis den greifen Pkemier genannt hat, wird bald nicht mehr das Herz Englands sein. Der Premietminifter geht, und der Schloß: g. Jahrgang« Rund um- den Yåreuzthurnu Dkesbner Spasletqänqr. »Der Jahrmarkt ist. ausgebaut. Der— Krenzthiiriiier sieht wieder auf eine Budenstadt herab,·wenn er überhaupt etwas sieht, was bei der in den Morgenstiinden text herrschenden Umnebelung nicht immer möglich ist. Die Dresdner inder freuen sich auf die Jahrmarkte Pse ernüsse, die am Altmarkt wohnenden Bürger ärgern sich über den Trubeh der bis in den späten Abend hinein zu ihren Ohren dringt, die Tafihendielie erharreii sehnsnchtsfroh der für einige Tage zu erwartenden Belebung. i res Geschäfts entge en uiid freuen sich über die liebenswiirdi e O enheit der ~weiblciHen« Maiiteltaschem während die Offenheit qder Geschiistsliiden ani Jahrniarktssoiiiitag von den jungen Kaufleuten niit geringerer Freude empfunden wird, da sie einmal wieder um ihre Soniitagsriihe gebracht find. Ja, der Aerger hierüber würde ein vollkommener sein, wenn nicht der Fiininel ge- Mnlich ein Einsehen und eiii recht griiuliches Aussehen ättr. · Der in Panz Deutschland an Jahriiiartstageii übliche Regen traiifelt Tkotestropsen auf den Schiner; der Handliingssüngeiy ie uns nur Mlltch den Jahrinarktsregeii dringen, das; sie as Blaue vom bininiel brriiiiterfliichem weil sie um ihren geniiithlichen Sonntags liichmittagsaiisgeästat gehracht sind. » · Nun, ich w re der Beste, der den Aerger iider die geraubte Sonntagsruhe nicht verstün e und nicht auch Allen ihren freien Sonntag gsnntez Jeh wünsche Allen so viel freie Fett, wie niir irgend möglich, und mein Her; hat vor Freude aiii le ten Sonntag eine laute Lache aufgeschlagen, als ich die Sonntagsdriefe erst eine Stunde später empfing, weil auch die Stadtpostbriestriifzer nun ab- Mchseliid der pblliäen Sonntags-ruhe theilhaftig werden allen. Den» Atmen geplagteii tadtpostbkie Tiger-n ghnne ich diese Freiheit schon VII-old uai so lieber, weil sie in eh nun aiii Sonntas eine Stunde Idqter aus meiner Sonniagsruhe stören. Auch den arbieren und Talente-i, deren Vereiiiiaiiiigeii ietzt wieder als Friihlingsbotschast » Bekannttnachuiig tieriisseiitltchciy dass ihre Mitglieder von iiiin ad Ihre Geschäfte iini zwei Mir at«- den Sonntaana inittageii schließen. gönne ich diese sonnnerliche Ausdehnung der Sonntagsrnhe von Herzen. Bis un! zwei Uhr kann schließlich Jedermann mit seiner Toilette fertig sein. Freilich drängt steh dadurch das ohnedies am Sonntag »so rege Geschiistsleben des Friseurs und Barbier-s noch auf mehr Stunden zusammen, und toer schon bisher den Besuch einer Barbiekstnhe am Sonntag Vormittag als eine stille Geduldsüdung ansah, wird nun den Stuhl, auf· den ihn der Barbier bei seinem Eintritt complimentirh als Platz für die ausgodehntesiq freilich un freiwilltge Sonntagsruhe ansehen müssen. Doch mit der Ruhe nnd der damit verbundenen freien Zeit hat es überhaupt seine eigenthümliche Bewandtnis» Diejenigen, die ein gesperrt sind, pflegen a in der Regel dce meifte freie seit zu haben. ur wissen sie nicht, was sie· damit anfangen sollen. Und je mehr Leute Sonntagsruhe genießen, je mehr Sonntagsuttruhe haben die Ge hiilfen des Gasttvirthsgewerbes und die Beamten der Verkehrsinstitutq der Eisenbahnen und Pferdebahnety Droschteii :c. I Nur die letzteren, die Droschkem werden vielleicht in der nächsten Zeit einer wenig erfreulichen Ruhe ssgenießen Zu Ostern sollen in resden fünfzig Droschken erster Kla e in den Dienstgestellt werden und da alle Leute, und nichtniur die Dresdrier. sich zunächst auf alles Neue stürzen, so werden diese Droschken erster Klasse, oder; wie maii iii Berlin sagt, erster Jiite, gewiß zuerst sehr freauentirtwerden und die Drosclzkeii zweiter Klasse in den Schatten stellen. Ob aber Dresden sur das Institut der Drofchken erster Klasse für die Dauer schon berangereift ist, das wird seist« lebhaft in der Bewobnerschaft bezweifelt werden, ob mit Reis? wii die allerncichste Zukunft lehren. In Dresden steht uian jeder euernng steptischzzegeniiber und freut sich erst derselben, wenn sie durch eine andere u erholt ist. Freilich die Notbwendigkeit der Droschten erster Klasse hat ikä hier uieinals so bemerkbar gemacht, wie dies· einst in Berlin der Fa war. Unsere Dresdner Droschkeiy die plötzlich durch die fünfzig neuen Wagen in eine L. Ilangklasse versetzt sind, übertreffen in mancherlei Beziehungen ihre Berliner Collegiiinen ungenieiip vor Allenudurch den besseren Bestand des Dresdner PferdeniaterialC Jn Berlin Kalt stets als der langsaniste Tod der, sich von einer Droschke zweiter lasse uderiahren in lassen. Jst Dresden brauchten sich »die Droscdlenaäule bisher eine außergewöhnliche Langsanikeit nicht vorwerfen lassen. Der Berliner Schusterjuiigeiiwitz ein Droschkenpferd sei schneller als ein Gedanke, denn, wenn man denkt, es falle, liegt es sahen, hat für die Dresdner Droscbkenpferde keine Anwendung. Von allzugroßer Gebrechliehkeit der Pferde kann bei den Dresdner Droschken nicht die Rede sein«. Aber das- Klassensdstem der Droschkeii erstreckt sich nicht nur aus die Wagen selbst, sondern auch auf die Fahrgiiste Man wird den Fabr: gast nun darnach beut-theilen, ob er mit »der Droschkii erster— lage zur Staatsvisite vorfiihry oder sich mit einer solchen zweiter Kla e begniigtllnd das ist das Böse an der Sache, - aber vielleicht auch für die funfzig Droscbken erster Klasse das Gute, denn inanch einer, der für etwas Nobles ehalten werden will, wird aus der Westen: taschc die letzten 70 Psennige herausklaubem um sich eine Drosihke gest? iJiitefju kaufen. Die Droschke macht die Leute H—- das wird ie o ung- en. Nun, sehen wir, wie die Dresdner sich mit der neuen Cinrichtunk absinden werden und ob wir uns bald an diese Droschken erster Klasse gewöhnen werden. T: mehr wir mit ihnen, je besser werden auch die Besitzer mit ihnen breit. Wünschen wir ihnen, daß sie ein so gutes Geschäft machen, daß wir uns stets nur darüber zu ärgern haben» wenn wir eine Droschkg brauchen und keine kriegen können. Zu den» vielen Räsonnements uder die— neue Einrichtung gehbrt ja auch die, daß ein halbes Hundert solcher Wagen für· das ageoße Dresden und seine Umgebung eine recht kleine Anzahl ist u sich kaum im Straszenleben Dresdeiis bemerkbar machen wird. Das Berkehrsleben Dresdens nimmt so immer rbßere Formen an, und dabei ist man noch iir eislich, daß andere qlzlaniingensiws Wasser fallen. Herrn Stadtratk Linckes Project einer Diesdner Ringbahn ist nun auch wieder einmal auf unabsehbare Zeit vom Landtage iul act« gelegt. Das Project kann» nun bei den Kranken und Altersschwachen in deni von— Den-n -Lingke- »so tresslich geleiteten Sieebenhause Kräftigung suchen zu einem neuen Ansturm aus den sachstschen Landta .in zwei Jahren. Svmdathiseb Isteheii wohl sllle dieser Um iirtung Sresdens niii einein Ei cui-ahn jringe gegenüber. Aber es ählt das Geld dazu. Die Vahnb bauten kosten o. schon genug! Woher das Geld nehmen und nicht«-stehlen f·
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite