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Neueste Nachrichten : 02.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189808029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-02
- Monat1898-08
- Jahr1898
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- Neueste Nachrichten : 02.08.1898
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I - LUSTIGE-« « TO " ssxsxkkssskws «,;«k«.å.k-».5«2-zk-LI-Y ".E·f«ds.-s.«x."-«zsizks.-x.2skxå-.szsiik»fk F; Alt. Dienstag. Dresden. 2. AugYk 1898. Ykxxeisksfxbctitmszkictjisk s. n· . YÅ H« W C Inst« » DIE-«:-LMÆZLIHTILLALHZTTFTTTXZTH Gls st T s«k S chs s ZTTTL""Z-lI.TTILLF2; äsksxfxxtkkätkksszkzkpkkkä List-i· Es» Praqerstu Ich. Grimm« Falk-usw. is. e e e · tät· Damen um! Herren, sur völligen « Ausgleichung unregelmässig» Körper- h II ans not-se s Zaotlnklst and Ortlmpätl s «· sp Die heutige stumm« umfaßt 12 Seiten. Ren-Äms sub flqnveöamtliche Nachrichten siehe Beilage. Des Altreichslanzlers volle Bedeutung klar zu erkennen und zu würdi gen, wird erst der Nachwelt vorbehalten sein; den Zeitgenossen fehlt hier zu nvch der richtige Maßstab, und die Kenntniß manches Einzelzuges des grandiosen Lebensbildeä Man hat Bismarck mit den verschiedensten Größen aller Jahrhunderte zu vergleichen versucht, aber was ihn vor allen jenen Männern, so bedeutend sie auch an stch fein mögen, hervor hebt, ist eben iene ungeheure V i els e i t i gkeit seines Genies, jene souveriine Beherrschung alle r Gebiete des Lebens, welche den Namen Otto v. Bismarck sür alle Zeiten unter die ersten Namen der Weltge schichte einreihen wird. Zu seinen unsterblichen Verdiensten mußten alle diese besonderen Eigenschaften seines allumfassenden Geistes hinzu treten, um den unendlichen Totaleindruck zu verlörpern, welchen der Name des eisernen Kcinzlers auf allen Theilen der bewohnten Erde er- l weckt. Kaiser von diesen Anschauungen trennte, blieb Fürst Vismarck den Reichstagsverhandlungen über das Socialistengeseh fern und versagte seine Zustimmung und Unterschrift zu den im Kronrathe vom 24. Januar ausgearbeiteten Entwiirfem deren Durchsicht er sich jedoch noch auf Vtunsch des Kaisers unterzog, um eine ganze Reihe von Ab sihlvachungen den Erlassen vorzunehmen. Schon damals trug sich Vismarcl mit Rucktrittsgedaniem von denen ihn nur der Gedanke an die nahe bevorstehenden eu w ahle n zum Reichstage abhielt. Diese Wahlen entsprachen nicht den am Hofe gehegten Erwartungen, wohl aber der gegentheiligen Voraus-sage des Kanzlers Conservative und GemäßigkLiberale hatten Verluste, da sich die staats-treuen Parteien durch die Haltung des Kaisers beistimmt und entmuthigt fühlten, während die Opposition erheblich anwuchs Nunmehr hielt Bismarct ies fiir seine· Pflicht, auszuharrem um wenigstens die ins Auge gefaßte neue M i l ita rvorl a g e durch seine Autorität durchzusetzenk Jn dieser Zeit fand die von Vleichröder vermittelte berühmte Unter redung zwischen Vismarck und Windthorst statt, in welcher der Fürst sich über die Stellung der Centrumsfraction in dem neuen Reichstage zu vergewissern wünschte. Dieser Besuch veranlaßte den-Kaiser,demFürstenseinVefremdenausszusprechen und ihm den Verkehr mit Abgeordneten ohne sein Vorwissen zu untersagen, ein Vorgehen, welches dem Kanzler als eine Allerhiichste Controle seines perfönlichen Verkehrs außer Dienst erschien, der ser sieh nicht unterwerfen könne. Die hierduxch eingetretene Steigerung der Spannung wurde durch eine scharfe Mesinungsdisferenz »auf dem Gebiete der auswärtigen Politik bezgl. der Stellung Deutschlands im Osten wesentlich noch gesteigert. Noch ein Mal brachte der Fürst im Interesse des Viaterlaiides fein Selbstgefiihl zum Schweigen und stand von einem Abschiedsgesuch ab. Doch kam s e n Wille fortan nicht mehr in Frage. Am Morgen des 17. März erhielt er die amtliche Aufforderung, um seinen Abschied einziitommen, versammelte am Nachmittag den Ministerrath, um dessen Meinung zu hören, und erhielt, als dies dem Kaiser gemeldet wurde, am Abend eine erneute Mahnung des Llltonarchem sein Demissionsgesuch unverzüglich einzure i eh e n. Dieses weltgefchichtliche Document lautet wie folgt: Berlin, 18. März Is9o. Bei meinem ehrfurchtsvollen Vortrage vom 11. d. M. haben Euere Niajeftät inir befohlen, den Ordre-Entivur vorzulegen, durch welchen die Allerhdchft·e··prdre vom 8. September 1852,»ivelihe die Stellung eines Piinnterpraiidenten seineii Collegen gegenuber seither regeln, außer Geltung Leicht werden soll. Jch gestatte mir über die Geile is und Be deutiiiig dieser Ordre nachstehende alleriinterthäncgfte Darlegung. Eiir die Stellung eines· »Präsident·en des ··S·ta·iztsininiste·riiiliis« war zur Zeit des absoluten Konigthuins kein Veduriiiitz vortgandeii und es« ivurde zuerst auf dem geeinigten Landtage von I·B47·dur· die damaligen liberalen Abgeordneten (Mevisfeii) aiir das Bedürfnis; hingewiesen, ver fassungsmäßige Zustande durch Ernennung ·eiiie·s ,Preiiiie·i«-zljiiuisterq« anzubahnen, essen Lliixgabe es sein· wurde, die Einheitlichkeit der Politik des verantwortlichen· esainmtiiiinisteriums zu übernehnieip M t dein Jahre 1848 trat diese Fonstitutionelle Gepflogenheit· bei» uns ins Leben und wurden ~Prasid·enten des Staatsministeriums» · ernannt in Graf· Armut, Camvyaufem Graf Brandenburg, Freiherr von Planteuffch Fuijst von H·ohe·nzollern, nicht fur ein hinfort, ioiideijii tue· die Gefaiiimtuolilihdes Oabinets, also· der Gesaziimtheit der« Renortsi Die inenten dieser Herren hatten kein eigenes Nehmt, sondgrn nur das Prasidiii·izi, so zuletzt vor nieineni Eintritt der Fnrst von Ooheiizollerm der Zllciiiifter von Aiiersivald, ·der·Priiiz von Hghenlohk Aber es lag ighiii ob, in ·d·eiii· Staatdininisteriiim und· denen Beziehungen zuin ·loiiar·chei·i diejenige Einigkeit und Stetigkeit zu erhalten, ohne welche eine miiinterielleVerantwortlichkeit, ·wie sie das Wesen des VerfigsuiigO lebeus bildet, nicht durchfuhrbar ist-· Das Verhältnis des Staat-J -ministcjriiiins und seiner einselnen Ptitglieder zu··der neuen Institution des zlliinlsterprasidenteti bedur te sehr da d ei·n··er nahereiy der eriasiung entsprechenden Jliegeluiig wie sie iiii Einveritandniß mit dem damaligen Staatsministerium ·durch die Ordre vom s. Seätember 1852 eriqlg·t·isi. Diese Ordre ist seitdem entscheidend sur die tellung des Elltinnteis vkasideiiten zum Staatsministerium geblieben und sie ··al·lein gab· dem rsjzinisterprasidenteii die Autpritlth welche es ihm ·ermoglicht, dasjenige :k.lian von Verantwortlichkeit fcur die Gefaitimtvolittg des· Cabiitetö zn tibernehmem welches ihn; im Landtag und· in der visentlicåien Bceinung zugeinuthet wird. »Wenn iedereinäxeliiejiliinister Allqrhochste rlzivrdiiuiigen eätrahireii kann, ohne vorherige erstandigiing mit seinen Colle-gern so if einecinheitlichq Politik, f·ur welche Jeniaiid verantwortlich sein ·iann, nicht itiogliclx spfieinexii Minister und namentlich dem Ptiiiiitcryrasidenten bleibt die Mogqlichkeih sur die Gesaiinntpolitik des Cabiiicis die ver fassuiigsiiiiißige Jerantwortlichkeit zu tragen. Jn der absoluten Monarchie war eine Bestimmung, ivie sie· die Ordre ·von 1852 enthält, entbehrlich und wurde es noch heute ·seiii, iveiiii wir zuni Abso utisinns ohne minifterlclle Verantwortlichkeit åiiructtehrtem Nach den zu Ziezdt be stehenden versaffungsmanigen ·inrictituii·gen· aber ist eine vra idiale Leitung des Bzinxftercollegiums auf der Basis der Drdre· uoii 1802 un entbehrlich. Dieruber sind, ivie· tu der gestrigen Staatsniiniiterialsitzung fest c tcllt··tvurde, meine sämmtlichen· Cvllegen mit mir einverstanden und— auch« damit-er, das; auch Jeder meiner Lliaehfolger tin Piiiiiiterecasidxiiiii die Verantwortlichkeit nicht wurde tragen können, wenn ihm die ·Autoritat, welche di·e Ordre von lpd2·yerleiht, »niangelte. Bei jedem iueiuer Nach- IW i8t"?«-Z’«sZ«?-i3’st’IULEIZRTE åiikx«sx«äiikk"’käfsi"« sit« IF; Eis« IN« in n o u n ·« Einiges Prpisidiuiii und das Vertrauen der beiden soehjelicieii Kaiser isher vorliegen hat. Jch habe bisher« niemals das eduriiiiß geha t, mich einen Co egen gegenuber aufdie Ordre von 1852 ausdructnch zu beziehen. Die Exisyteng derselben und die Geivißheiz das; ad) das Vertrauen der beiden och eligen Kaiser Wilhelm und zxriedrig esafi, g·ciiilgt·en, uin meine Autorität im· Collegliuiii sicher fix stellen. iefe Gewissheit ist heute aber iveder filr meine Co egeii noch ur »auch selbst vorhanden. Ich» habe dzckhsrikiiki dkiöidrstzreeiiveiixscsärdtzttsisssurixckgresseggnnsfein um die nothige nein eneiukra eilen. Aus vorstehenden Gründen bin iZ aikher Stande, Eucrer Maiestat Befehl auszufuhrem laut dessen ich die Aufhebung der vor tkspkirzcm von mir n Erinnerung gebrachten Drdre von 1852 selbst herbciiuhieii und eonttriifsignireikutrotdem aber das Prtifidium des Staataiiiinistciivnis wei er u ren e . Nach· den Mittheilungen welche mir dei- General von Hahnle und der Geheime· Cabinetsrath Fsueanusdefterwgemacht haben, kann ich nicht im Zweifel fein, daß Euere Maie tat wif en und glauben, daß es r mich nsht indgliih ist, die Didre augzulkeben und doch Minister zu », leiden. ennvch haben Euere Maxefst en mir am l5· ertheilten efedl aufrecht erhalten und in Au cht gestellt, mein dadurch noths s wendg iverdendes AbscYedlgesuch·Hi«genehmitgen. Nu? fkuheren Be« ; sorechtiiigseii di« ich mit unser. Witz; t über d e Frage site, ob Stier- Pochstdeii elhen mein Verbleiben tm enste unerwiinscht sein wurde, del-De eh annehmen« daf- ei Illerböcllftdenielben aenebiii iotn wurde mit« - o Btsinarcki Tod. · . . E« was: ein Mann, neläjnt Alles nur in llem, seh werde nimmer sclzeånes Gleichen (Shakespeare, ·««HZnZllet««) Das, was körperlich an Bismarck war, ist uns entrissen. Sein geistiges Erbtheil wird uns mitHilfe der Vorsehung erhalten Jileiben für ewige Zeiten, sofern wir uns kjinftighin nur jederzeit und in allen Lagen die Mahnung vor Augen halten, die wir bei feinen Lebzeiten bereits beherzigt haben, näknlich: Was würde Biomarck dazu sagen? Wenn Deutschlands Volk und Regierung in der Zukunft bei a llen für das Wohl des Staates wichtigen Fragen in diesem bismarckischem also in echt deutschem und nationalem, Sinne wägen und entscheiden werden, dann wird man mit Recht sagen dürfen: Otto v. Bismarck hat nicht umsonst gelebt, all die höchsten Ziele, die er im schweren nnd inühseligeti stumpfe anstrebte, sind erreichtl Und das wird das schönste Denkmal sein, welches) Deutichland seinem größten Sohne setzen kann, denn erst dann kann sich das Wort des Dichters voll bestätigen: »Es wird die Spur von seinen Erdentagen Nicht in Aeoiien untergehen« Ein Staatsdocument Der »Berliner Local-Anzeiger« ist in der Lage, eines Jer bedeutendsten zeitgeschichtlichen Documente, d a s A b s Oh i e d s -- gesuch des Fiirstenlsismarck vom 18. März 1890, im Wortlaut zu veröffentlichen. Dieses eingehend begründete Gefuch, in dem der verstorbene Altreichskanzler um Enthebung von seinen Aemtern »bi«»tte«t und welches sich in seiner ruhigen, klaren und sachlichen, durch keinerlei persönliche Mißstimmung irgendwie getrübten Darstellung als ein Meisterwerk charakterisirh wird noch durch ein werthvollcs Commentar aus der Feder des bekannten Mitarbeiters des Fürsten, Moritz Busch, ergänzt, welches ganz neue und hochinteressanie Lichter auf die bis jetzt noch immer nicht ganz geklärte damalige Situation. und auf das Verhältnis; Bismarcks zu den Hohenzollerry speeiell zuWilhelmlL wirft. Moritz Busch, - welcher sein Commentar mit dem Ausspruche von Jesus Sirach einleitet: »Es steht in Gottes Hand, ob es einem Regenten gerathe; derselbe giebt ihm einen löblicheii Kanzler. - Einem weisen Knechte muß der Herr dienen, und ein ver- » nünftiger Herr murrt nicht darum«, - schildert zunächst das Verhält nis; Bismarcks zu Kaiser Wilhelm 1., der diesen Spruch verwirklicht-e und zu Kaiser Friedrich, der gleichfalls dem Rathe des Großherzogs von Baden folgte, der ihm kurz nach seineim Regierungsantritte die Ueberzeugung ausgesprochen hatte: »Ohne Bismarck kannst Du nicht regieren«. Alsdann sei dasßegiment mit denMachtspriichen »Vollllltas regis Suprema lex« und »Sie volo, sie: jubeo, stat pro ratione voluntas« eingetreten, welches, in kräftig ausgesbildctem Selbstgefühh nur noch die Subordination des Militiirs neben sich duldete, den Mentor und Censor aber als Hemmnis; für den eigenen Flügelschlag empfand· Für dieseßolle war der Kanzler nicht zu haben und daraus entwickelten sich Meinungsverschiedenhoitem die rasch zu einer Entfremdung und Erbitterung führten, welche mit einem Bruche cndigen mußte. Diese Meinungsverschiedenheiten entsprangen zunächst der Arbei t e r - fr a g e, bezüglich deren Fürst Bismarck die Anschauung Kaiser Wil helms 11. über die Art, die Socialdemokraten zu gewinnen, nicht theilte, weil man sich dadurch einerseits weite Kreise der höheren Bourgeoisie entfremde, andererseits aber unabsehbare Wünsche entfessele. Hieran schloß sich die Divergenz über die vom Minister Herrfurth befürwortete liberale Landgemeindeordnung, von der sich der junge Monarch bei den liberalen und unteren Klassen der ländltchen Bevölker ung Popularitöt versprach, die sich aber nach Ansicht des Fürsten gegen die Interessen der größeren und mittleren Besißerauf dem Lande wendete. Darauf folgte alsdann der Kaiserliche Befehl, der Bismarck aufforderte, die Cabinetsordre vom 8. September 1852, welche allein dem Ministerpräsidenten ermöglichte, das volle Maß der Verantwort lichkeit zu übernehmen, außer Kraft zu setzen und so die bisherige Be deutung und das Ansehen seiner Stellung zu schwächen. Jn der Arbeiterfrage gingen die idealen Wünsche des Kaisers, wie sich in den Erlassen vom 4. Januar 1890 offenbarte, dem Kanzler, welcher auf der Grundlage der Botschaft vom 17. November 1881 stand, zu weit. Als praltischer Polittker war er für das Verlangen nach Einschränkung der Arbeitszeit und Arbeitsgelegenheit nicht zu haben, weil damit nothwendigerweise eine Verminderung des Lohnes eintreten mußte, stooraus er sociale Schltden befürchtete. Fürst Bismarck wollte den Kamvs gegen die soetaldeurokratie tn anderer Weise ausnehmen und hatte bereits dein Retchstage eine Vorlage zur G r n e u e r u n g des zu Ende gehenden Soctalistengesetzes eingereichtz da für ihn die foeialdemokratische Bewegung keine Zeug; des Rechtes, sondern eine Frage der M a chit war, dle nicht vom juristischen, sondern vom politischen Standpunkte aus gelöst« tverden"milsle, Alcjich der . . . Es giebt einen Schmerz, der keine Thränen kennt, die eine« 111-rang fein würden. Das Auge brennt, die Lippe zittert-»Jeder. He zen herauf steigt ein Krampf in die Kehle nnd droht sie zusteht-stärkst) während es in den Schläfen pocht und hännnert - - Das is: der fchlimmste Schmerz, der keine Attflöficng in Thränen finden kann . . . » So war es uns in der Mitternachtsfmnbe des Sonnabend, als« jenes historische Friedricbsruher-Telegramm zu uns gelangte, welches in wenigen Worten die erschütterndste Tragik barg: »Unser Bismarck ist todt . . «« Es beißt ja, Niemand auf der Welt sei nnersctzlickx Armseliq Wort! Wer giebt uns unseren Bismarck wieder? Wir« wissen es, daß Seinesgleichen nicht wieder erstehen wird in dentschcit Sand-n und nur ein wahrer Trost stellt sich ein in dieser Fassungs losiqkeitdes ersten Schrnerzeck Der Stolz, daß er uns gehörte, daß er in seiner ganzen Wesenheiy in seinem Denken nnd Handeln, in der ganzen Entfaltung seiner Genialität deutsch war; und vor seiner Bahre beugt sich in ftummer Ehrerbietung heute eine Welt! . - . »Er war unser! Mag das stolze Wort Den lauten Schmerz gewaltig sit-ertönend« Diese kraftvollen Worte Goethes in seinem wundervollen Epilog zuschillero Glocke sollen uns in dieser fchweren Stunde ein lindernder Trost sein - der einzige, den es giebt im Angesicht eines solchen Verlustes, folchen Schmerzges- Wir haben unserem großen Todten gestern schon ein Erinnerungck blatt gewidmet- Wie manches thränende Auge mag wohl gestern fcktb auf das Bildniß des Cutschlafenen geblickt haben, während die leieilstzktternde Hand das Blatt hielt, welches die Schreckensknnde m te! Am IS. März 1890 entsasste Bismarck all seinen dienstlichen Stellungen und der politischen åillachy am so. Juli 1898 zog er nacd Wslballo scdimmerudem Ebrensaal zu den anderen Großen der D·Utichen· Jn dieser ganzen Zwischenzeit war er äußerlich nur Ztsichauer und Beobachter der geschichaichen Ereignisse und politischen Vskvtsungem Ader so groß und richtig war seine vorausgegangene- Leitung Preußens und des Deutschen Reiches, daß die destimmende sckkst für alle deutsche Politik am lebten Ende doch immer Er war. DE« stille Haus im Sachsenwalde ward sum politischen Wallsalsrm act; ntcht nur Privatpersonen, Deputattoneir und Vereine, ancd Staatemänner des Jn- und Anstandes, wie geirönte Häupter dklaetten dorthin. Wie einst, da irgendwo im alteu Hellas ein REMEDIES-· eine politische Sorge oder ein Bedenken entstand, die IV« Msch Delplsi asigetreten ward, um aus deu Worten Apollos da« Licht der Wahrheit zu erlangen, so wanderte man in den Musltlgebsabren dieses Jahrhundert« nach Friedricherab und man I« Ivtt stets die Wahrheit gesunden. · Der außerordentliche Einfluß aus die Gemilther des Volke« und d« Wfchliisse der Reqiecenden den der Fürs! außer Amt durch alle WI TM!- su til-en deraiochttz entsprang zuniichst dem Gefühl der UNDER« oegen den Scksiipser der deutschen Einheit und Meister des WchthbannaberauclsdemßespectderMittoelt gegenüber des: ansTctanens » MWlMDOUVOlCKUllldiesestiedermenschety der, ungeachtet aller schier Womit« Hindernisse. mit schakssm sum· um; weites« one: i U« HSW stets sizyer·dur»c»d· die drandenden Wogen zu lenken wußte; :
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