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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185307143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-14
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1853
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r,7'». .. und Anzeiger. -------- — iss. Donnerstag dm 14. Juli. I8SS. Srricht über die Witterungs- und Lrankheits- verhättnisfe im Monat Juni. Der verflossene Monat zeichnete sich durch eine bedeutende Zu nahme der Temperatur auS, die im Mittel die Höhe von -j-15,4« erreichte bei häufigen Gewittern, von den 2 au- 8VV. und 880. über die Stadt und 5 auS 80., und in der Nähe vorüberzogen, die alle mit vielem Regen begleitet waren, der außer dem an 6 Tagen ununterbrochen und an 4 Stunden lang fiel. Der wärmste Tag war der 29., dessen mittlere Tage-temperatur bei VV8W. -j-20,r« betrug; der kühlste hingegm der 26. bei ^V. und einem mittleren Werthe von -j-9,g« Wärme, die im Vergleich zu dem vorhergehenden einen Unterschied von 5,2« auf jede Tages zeit wahrnehmen ließ. — In Folge der häufigen Gewitter und de- Regen- waren nur 7 völlig und 4 ziemlich heitere Tage zu zählen gewesen; trotzdem war aber der Feuchtigkeit-grad in Folge der hohe« Temperatur und ziemlich starken Lustbewegung — -j-V,is«, d. h. trocken. Die Windrichtung war in den Tagen zwischen 4—7., 1V—12,, 16—20. konstant 0. und 8., an den andern Lagen sthr veränderlich, wie die- au- folgender Zusammenstellung zu ersehen kss: 80. 12, 080. 11, 880. S, 8. 2, 8>V. 16, 8V8.- «8>. und 0. je 1/ 80. S, 080. S, 8. 2, 8^. 12, W8M>. k, S8W.'S, V. 8. Der Stand de- Barometer- war Vtt Verlaufe des ganz« Monat- ein mittlerer. Dasselbe erhob sich vom 1., 27" 6,</", bei täglichen geringen Schwankungen langsam bi- auf 27" 10,i^" am 18., fiel von da rafth bi- zum 23. auf 27" S,s'" und stkog Wieder langsam bi- auf 27" 8,^" am 30. Mit Ausnahme der herrschenden kalten Fieber, de- Keuchhustens und der Diarrhoe unter den Lindern waren die Erkrankung-stille im M. Juni minder häufig gewesen. Die Zahl der Gestorbenen betrug 128, excl. 7 todtgeb. Knaben und 2 Mädchen. Davon starben: 13 männl., 5 weibl. Jndiv., vom Halbjahr bis mit I.Jahr . 8 - 7 - - - 1. di« mit 5. Jahr . . . 9 - 8 - - 5. - - 10. 1 - 4 - - - 10. - - 20. ^ » » » 3 - — r r - 20. - - 30. - . » 11 4 - - 30. - - 40. » » » 5 - 3 - - 40. - - 50. - ... 7 - 3 - - 50. - - 60. ^ » » « 5 - 3 - - 60. - - 70. ^ » » » 7 - 12 - - - 70. - - 8V. - ... 3 - 5 - - 80—.. 2 - 2 - 74 männl., 54 weibl. Jndiv. Arber die Erhöhung der Hundesteuer. (Tingesendet.) Wegen dieser ist ein Beschluß gefaßt worb«, der wohl nicht so gefaßt worden wäre, wenn nicht die Antrag stellende und ge nehmigende Behörde au- meist so gut gestellten Personen zusammen gesetzt wäre. Man möge dessen Beleuchtung aber auch vom andern Standpunkte au- gestatten. Vorerst erscheint die Zahl der Hunde nicht zu groß, 1 auf 32 Mensch«, die Zunahme nicht bedrohlich, da die Bevölkerung gestiraen, und durch die Jahre 1848 und 1849 Abnahme oder — nur Minderverstemmng erfolgt war. Nicht wünschenswerth erscheint eS, Leipzig mit Berlin und dessen extremen Verhältnissen wenigsten- hinsichtlich der Steuer gleichzusetzen, ja zu überbieten, obgleich nur 400,000 Einwohner fehlen. Denn in Berlin wird die Steuer nur halbjährig und erst nach ein paar Monaten erhoben*), so daß man für einen Hund, den man durch die öfter« Zufälligkeiten bei einem solchen Besitz thum, vielleicht nur eine oder ein paar Wochen hat, dann gar nicht- oder nur die Hälfte der Steuer zu erlegen hat. Uebrigens wurde die hohe Steuer durch die schlechtere Finanzlage Berlins dictirt, indem von dem Ertrage die Platten de- Trottoirs gelegt wurden, womit man noch nicht zu Ende ist. Nebmbei bemerö, ist dort auch noch die zu billigende Einrichtung, daß Fremde, die ihre« Hund nicht führen wollen, vor dem Wegfangen desselben durch bloße Deponirung einer halbjährigen Steuer geschützt werdm. Soll der Mensch nicht bloS ein arbeitende- und Steuer zah lende- Geschöpf sein, so erschwere man ihm nicht zu sehr eine reude und Erholung. Nur Misanthropen können die-, z. B. sogar Steuer auf jeden Vogel rc. beabsichtigen. Folgerecht müßte man jeden Droschkenfahrer bei jeder Fahrt besteuern, denn durch die Pferde, besonder- Luxuspferde, wird man jährlich und täglich mehr erschreckt, geschehen mehr Unfälle, als durch die Hunde. Bon lrtzterrn find e- gewöhnlich nur die Bulldoggs und ganz großen Hnade, welche gefährlich und lästig find oder scheinen, weil man fie oft nicht bewältige» kann. Albere vetsten meist nur, wenn fie, zumal von Lindern, gereizt werden. Zu möglichster Verhütung auch der Desorgnlß vor HundSwuth erschektt aber dienlich: ersten- die Erleichterung de- Halten- weib licher, daun die Stillung de-Durste- bet der Hitze. Sonst boten hier die Brunn« Löschung de- Durste-, jetzt ist bei denselben durch die Ablaufs-Kreuze kein Tropf« Wasser. Am meisten scheint die Krankheit bei Kettenhunden auf dem Lande und Ziehhunden au-zubrechen, welche oft und lange der Sonnenhitze und dem Durst auSgesetzt werden, letztere auch noch eine widernatürliche Anstrengung haben. Beide Classen, welche in der Stadt meist unnöthig erscheinen und am ersten die Menschen erschrecken oder beißen, will unser Exposäist gerade von der Steuer befreien. Nicht zu billigen ist dessen Aeußerung, daß durch höhere Steuer als irgendwo in Deutschland der „Unbemittelte" von diesem „LuxuS" abgehalten, der „Bemittelte" wenigsten- abgeschreckt werden soll. Es bleibt also blo- dem Reichen, allenfalls dem verhältnißmäßig« Verschwender diefer „LuxuS." Wie Mancher, dem keine Familien- fteuden, keine Schmäuße und Gärten zu Gebote stehen, entschä digt sich durch ein treue- Thier! — Als angemessenere Vorschläge erscheinen: die Steuer wird auf 1 Thlr. für einen Hund herabgesetzt (ein weiblicher die Hälfte, so wie nöthige Ketten- und Gewerbs-Betriebs-Hunde), dagegen jeder 2te Hund 2 Thlr., der 3te 4 Thlr. u. s. f. Dabei ist zu wünschen, wie in England die Steuer nach dm Größen und Racen der Hunde einzucheilen, von 2/,—2 Thlr., oder von 1—4 Thlr., wo durch die lästigen tischhohen Hunde in der Stadt vielleicht am ersten verschwänden. Betrachtet man die manche- Jahr hohen Kosten bei der Er hebung dieser Steuer, andererseits die öfter», von oft blindem Schreck« eingegebenen Eingriffe in die Existenz dieser treuesten Hausthiere und in da- (obendrein versteuerte) Ekgenthum (jedoch *) Auch in Dresden und Frankfurt a. M. wird die mit der bisherigen Leipziger ganz oder faß gleiche Steuer erst zu Ostern erhoben.
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