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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185508307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-08
- Tag1855-08-30
- Monat1855-08
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1855
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Leipziger Tageblatt Mid Anzeiger. 242. Donnerstag den 30. August. 1855. Bekanntmachung. Es ist vielfach wahrzunehmen gewesen, daß in hiesiger Stadt Teppiche, Decken und dergleichen Gegenstände an den öffentlichen Fahrstraßen und solchen Plätzen gereinigt worden sind, wo durch das mit dem Ausklopfer, verbundene Getöse und die flatternden Bewegungen deS Zeuges, bei der häufigen Passage von Pferden, letztere leicht scheu werden, und dadurch Unglück veranlassen können. Um allen hieraus entstehenden Unfällen vorzubeugen, sehen wir uns veranlaßt, daS dagegen unter dem 23. November 1821 erlassene Verbot hierdurch wieder einzuschärfen, und bemerken, daß das Ausklopfen der bezeichneten Gegenstände nur auf der Barriere am Pleißenufer 1) zunächst der Wasserkunst und 2) dem Garten deS Herrn LegationSrath Gerhard gegenüber ferner gestattet werden kann, Zuwiderhandelnde aber unnachsichtlich werden in Strafe genommen werden. Leipzig, am 27. August 1855. Der Math der Stadt Leipzig. Berger. G. Mechler, Act. Unsere Blumengärten. Seitdem die Gartenkunst wieder mehr zum reinen NaturcultuS zurückgek-hrt ist. die steifen verschnittenen Hecken, welche aus Frank reichs älterer Gartenkunst zu uns herüberkamen, eben so wie die tausenderlei architektonischen Verzierungen auS unsern Gärten ver schwunden sind, hat sich von Jahr zu Jahr die Liebe zu den Blumen und ihrer Cultur gesteigert; der Eifer der Blumisten, ihre Gärten immer wieder mit etwas Neuem zu schmücken, ist bedeu tend im Wachsen, und wenn attch unser Deutschland es noch nicht zu so großartigen Gartenanlagen gebracht hat, wie z. B. England, Holland, Belgien und Frankreich, so zeigen uns doch die jährlichen BlumenauSstellungen, welche in unsern Hauptstädten abgehalten werden, deutlich gmug, daß auch der Deutsche nicht zurückgeblieben ist in der edeln Gartenkunst, vielmehr gewaltige Fortschritte gemacht hat. Mit wahrem Vergnügen können wir aussprechen, daß man dies auch von unsern, Leipzig sagen kann. Zwar ist mancher große und schöne Garten Leipzigs durch die überhandgenommene Baulust verdrängt worden. Da, wo sonst weltberühmte Gärten, wie der Groß-Bosensche und Reichelsche Garten Tausende von Einheimi schen und Fremden anzogen, sind ganze Straßen, ja ganze Vor städte entstanden; doch sind mit den neuen Anbauen auch zahlreiche neue Gärten entstanden, die zwar nicht an Größe, aber doch an Schönheit den verschwundenen gleichkommen, nicht der zahlreichen kleinen Gärten zu gedenken, die wie z. B. im JohanniSthale massenhaft entstanden Doch nicht bloS durch diese Gärten spricht sich die Liebe zu den Blumen bei uns auS, auch der zahlreiche Besuch der Blumenmärkte und besonders unserer Ausstellungen spricht laut und deutlich dafür. Wie häufig finden wir auch bei unS die Zimmer, namentlich die LieblinqSplätze der Frauen mit Blumen geschmückt, und Blumen, welche die Freundschaft und Liede reicht, sind auch bei unS ein gar liedeS und theureS Pfand. Tausende haben kleine Gärten in oder vor ihrem Zimmer, ja legen sich sogar kleine Gewächshäuser an. Ist nun aber der Sinn für die Kinder Floren- wirklich so groß, wie kommt es denn, wird so Mancher fragen, daß unsere schönsten Gärten so wenig besucht «erden, ja, Vielen kaum dem Namen nach bekannt sind? Wir suchen dies nicht in einer Gleichgültigkeit für die edle Gartenkunst, auch weniger in den zahlreichen öffentlichen Gartenconcerten, die das Publicum kaum zu Athem kommen lassen und von dem Be suche jener reizende« Blumengärten, die freilich nur einen stillen, aber für den gefühlvollen Menschen gewiß herrlichen Genuß ge währen, wohl abhalten könnten, wir suchen eS vielmehr tkeils darin, daß bisher da- Publicum noch zu wenig mit unsern Gärten be kannt gemacht worden ist, theilS in einer gewissen Scheu, die an der BesorgN'ß entstanden, daß man vielleicht dem Besitzer oder Gärtner lästig fallen, oder wohl gar von. ihnen äuSgewiesen wer den könnte. Was nun in Einsender- Kräften steht, für die Bekanntschaft mit unsern Gärten beizutraqen, da- wird derselbe mit Freuden thun, und schon heute beabsichtigt er, eine Schilderung unserer vor züglichsten Gärten in diesen Blättern zu beginnen, dabei nicht nur die großen, sondern auch die kleineren berücksichtigend, wenn sie Bemerkenswerthes enthalten. WaS aber den zweiten Grund betrifft, so erlaubt sich Einsender zu bemerken, daß jenes Bedenken auf gar großer Täuschung beruht. Ein Gartenbesitzer, der Zeit, Geld und Fleiß auf seinen Garten verwendet, wird gewiß nicht blos für sich und seine nächsten Angehörigen so große Anstrengungen machen, und wahrlich er hätte nicht die rechte Passion für die Blumen, wenn er den hohen, reinen Genuß, den sie gewährt, nicht mit Andern theilen wollte. Dem Gärtner aber muß ja vor Allem daran gelegen sein, recht viele Blumenfreunde in seinem Garten zu sehen, denn ihre Freude, ihre Bewunderung, die sie gewiß oft lebhaft aussprechen werden, wenn sie diese oder jene Erzeugnisse der Gartenkunst erblicken, ist ja das schönste Lob für den Gärtner, und er wird sich dadurch nicht nur hoch erfreut, sondern auch mäch tiger angespornt fühlen, nach noch immer Höherem zu streben. WaS aber die HandelSqärtner betrifft, so wissen diese ja recht gut, daß sich unter den zahlreichen Blumenfreunden gewiß auch mancher Käufer befinden wird, und viele, die vielleicht nicht zu kaufen die Absicht hatten, sich doch bald, wenn sie so manche- Neue und Schöne in dem Garten erblicken, unwiderstehlich zu dem Wunsche hingezogen fühlen, dasselbe selbst zu besitzen und, wenn eS die Mittel erlauben, sogleich oder doch später auch in den Besitz dessel ben sich zu setzen. Um aber da- geehrte Publicum nicht in irgend eine Verlegenheit zu setzen, da es doch Sonderlinge, Misanthropen u. s. w. geben dürfte, die fremden Besuch nicht gern sehen, auch manche äußere Ursache den Besuch für den Besitzer nicht wünschenS- werth machen könnte, so wird Einsender nur solche Gärten die Revue passiven lassen, von denen die Erfahrung ihn gelehrt hat, daß fremde Besuche, natürlich anständiger Personen, weß Standes sie auch sein mögen, vom Besitzer wie vom Gärtner gern gesehen werden. Wenn Einsender nun aber seine Wanderungen durch die
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