Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186402199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-19
- Monat1864-02
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1864
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Anzeiger. Amtsblatt dlb K«»U. BkMgaichti ««b b« Nchk dir Stadt Schiia. W 5«. Freitag den 19. Februar. 1861. Eeivnaer ÄladtHiealer I Stimmung, des tiefempfundenen, schwermüthig düsteren Colorits. ' I Um endlich auf Zerline zu kommen, so war Fräul. Karg neben Mozarts „Don Juan* gehört in seiner gegenwärtigen Be-1 Fräul. Klotz die Veste im Ensemble. Sehr hübsch sang sie u. A. setzung zu den allerschwächsten Leistungen unseres Bühnenpersonals! im zweiten Act das „Fühlst Du, wie's klopfet hier" und auch im und dadurch, daß bei der Aufführung am 15. Februar ein Gast, I Dialog gelang ihr Einiges überraschend, z. B. gleich die ersten der früher einmal in Darmstadt engagirte Herr Scharpff, den! Worte beim Zusammentreffen mit Don Juan. Leporello sang, ward an dieser Thatsache leider auch nichts geändert. I Am 16. Februar sahen wir den neueinstudirten, seit der Othe- Genannter Herr soll vor etwa zwanzig Zähren ein tüchtiger und l graven'schen Zeit (1852) nicht wieder gegebenen „Doppelgänger", angenehmer Bariionist gewesen sein, setzt, als Baßbuffo, ist er!DaS Holbein'sche Stück ist bekanntlich die Dramatisiruna einer bereits längst sicher seine Blüthe hinaus. Die zwar immer noch I amüsanten Erzählung von Adolph Schaden. Unter dem „Doppel- vorhandenen Stimmmittel entbehren nun des Wohllautes und I ganger" werden die beiden Lieutenants August v. Zonau und August jugendlichen Schmelzes und es fiel ihm offenbar schwer, dem! Seidler verstanden, die sich nicht nur an Persönlichkeit,. sondern Musikalischen der Partie einigermaßen zu genügen. Sein Spiel! sogar an Stimme, kurz in Allem vollständig ähnlich sein müssen, bewies Mangel inneren Humors und enthielt nur äußerlich eine! Diese Gleichartigkeit wird dadurch erzielt, daß dem Hauptdarsteller sehr groteske, in Uebertreibungen sich ergehende Komik. Merk-lalle mit Dialog verbundenen Scenen und Situationen beider würdig, daß unsere meisten Leporello's noch immer nicht davon I Charaktere zufallen, der blos mimische Theil der Rolle dagegen abkommen, einen vierschrötigen Tölpel zu geben! Dieser vertraute ! von dem zweiten Repräsentanten vertreten wird. Die ganze Er- Bediente Don Juans, der ihm bei seinen Liebesabenteuern ein l findung ist hübsch und kunstreich, wenn der Verfasser sie auch gewandter und gewitzigter Helfershelfer ist, mag in solcher Schule ! etwas gar zu weit ausgesponnen hat, so daß sie zuletzt fast er- stch immerbin emen gewissen seinen Schliff des Benehmens an-I müdet, umsomehr, da sie sich, wie kaum anders möglich war, auf geeignet haben. Wie wäre es sonst nur z. B. möglich zu denken,! dem Grunde einer zur Spitze getriebenen Unwahrscheinlichkeil weiter- daß Elvira bei der nächtlichen Zusammenkunft einen Augenblick! baut. Doch unterhält die Sache namentlich, so lange sie neu, und über die Person im Zrrthum ist. Herr Scharpff bot hier eben-1 in einzelnen Scenen waltet eine so frische und gute Laune, daß falls bloS eine Caricatur und nichts weiter. Ihm speciell eigen ! die Wirkung auf den Zuschauer durchaus behaglich ist. Das Stück waren aber außerdem noch mehrere sich fortwährend wiederholende I kann wirklich auch jetzt noch gegeben und gesehen werden, wenn unschöne Geberden mit Kopf und Hand, sowie Bewegungen mit I verschiedene theils veraltete, theils zweideutige Stellen daraus ent- den Füßen, wie wir sie wohl an einem altmodischen Tanzmeister I fernt sind. gewahren. Zn Summa — das Debüt dieses Gastes war kein! Zn letzterer Hinsicht zeigt sich das Lustspiel als echtes Kind glückliches, soviel Mühe er sich auch gab. I seiner Zeit, der den Mund voll von LaScivitäten nehmenden Letzteres gilt von Herrn Hochheimer gleichfalls. Möglich, I Kotzebue-Claurenschen Epoche. ES war damals stehender Ge- daß der in kleineren Partieen gar nicht üble Sänger als Don Juan! brauch, namentlich die Rolle des niefehlenden „Kammerkätzchens" sein Bestes giebt, doch ist das immer nur wenig und zum min-1 reichlich mit mehr oder weniger verhüllten Zoten zu bedenken, deften nichts, was dem Mozartschen Bilde des bezaubernden > Lisette im „Doppelgänger* macht von der Regel keine Ausnahme, Mannes ähnlich sieht. Auch Herr Zungmann bat nicht da-1 und wir haben das artige Frl. Albert bedauert, daß sie so un- Zeua zum echten Octavio. Fehlt Jenem der Feuergeist und die mit I feine Worte sprechen mußte. Die widerliche Scene mit dem fil- sich fortreißende Laune, so Diesem der milde Ernst und die sanfte I zigen Kober wäre am besten wohl ganz zu streichen. Den Witzen, Schwermuth. Sogar gesanglich leistet der Erwähnte fast in jeder! welche Letzterer im WirthShauS zu machen hat, verhalf Herr Lück anderen Rolle Befriedigenderes als gerade in der betreffenden! zu effectvollem Ausdruck, indessen sollte die Gestalt in ihrer Ge- Oper. Zm Spiel könnte er wenigstens etwa- mehr thun, z. B. I sammtheit noch schärfer charakterisirt werden als schäbiger Geizhals wäre auch er doch gewiß im Stande, bei der den Octavio ja aufs! und schleichender Zntriguant. Hier würde Herr Kübns noch Tiefste berührenden Erzählung Donna Anna's von dem erlittenen! besser am Platze gewesen sein. Die Doppelrolle SeidlerS und Ueberfall mindestens emige Bewegung und Theilnahme zu zeigen. I ZonauS hatte Herr Ellmenreich inne und führte sie mit bis Herr Scaria als Gouverneur mag angehen; daß aber den jungen! zuletzt anhaltender, die physischen Anstrengungen der Partie über- Masetto noch Herr Gitt singen muß, ist zu beklagen. Der in I windender Frische und Sicherheit durch. Ein kleines Schwanken allen ihm zusagenden Partien so fleißige und wackere Darsteller lim letzten Act tt« sehr verzeihlich. Der, wie wir nun sahen, auch fühlt sich subst offenbar unbehaglich in der genannten Rolle. I für das LuststM reichbegabte Darsteller hielt die beiden verschie- WaS die Damen anlangt, so kann Fraulein Beitl (Donna! denen ChamAere, den Bonvivant und den Hypochonder, scharf Elvira) schon äußerlich nicht die in Haß, wie Liebe gleich leiden-1 auseinander, verlieh einem Jeden gewinnende und fesselnde Züge schaftliche Rächerin des geschehenen Frevels sein. Em Zug der I und machte im Ganzen eisen höchst liebenswürdigen Eindruck. Größe mangelte diesem immer nur niedlichen und dabei auch etwas I Besonders gelangen ihm imNM die Stellen, wo der durch sein kühlen Wesen ganz und gar. Ihr Spiel verrieth nichts von tieferer I Ungemach etwas verschüchterte. Heidler durch die Nähe einer ihm Erregtheit und bei der Stelle z. B., wo Don Juan sie für wahn-1 freundlich zufprechenden Dame SMvillkürlich erwärmt und in seiner sinnig auSgiebt, machte sie nur so obenhin eine leichte Bewegung I Stimmung gehoben wird. HM OLsmmich verdiente für seine des Erstaunens, wie sie in ähnlicher Situation etwa die Soubrette I ansprechende Leistung vollkommen dm gespendet« Beifall. Mit des Lustspiels machen würde. Dagegen blieb ihre angenehme! ihm spielte Frl. Grösser ihre Scene in asgoschrner Weise, auch Stimme und ihr correcter Gesang m der Arie des ersten Actes! Frl. Carlsen traf als Heloise dm rechten Gefühlston, und nur nicht ohne freundliche Wirkung. — Weitaus die hervorragendste I Frl. Huth (Natalie) müßte noch mehr aus sich herausgehen und Leistung des Abends bot Fräulein Klotz als Donna Anna. Ihr I lebendiger in der Action so wie runder in dm Bewegungen werden. Verständuiß der Mozart'schen Musik ist nicht nur ein immer! Die Herren Stürmer (Dolemann) und Cza sch re (Zonau- re- wachsendes und ihr Vortrag demgemäß ein immer sichererer, son-1 präsentirten ihre beiden KomtdiMNttn entsprechend. Herr von dem auch Sviel und Erscheinung war, bis zu einem gewissen IFielttz führte die Episode des Gärtner- gut durch, aber an der Grade wenigsten-, diesmal schon durchaus entsprechend. Zwar! Darstellerin seiner Krau störte ein starker Dialektanklang. Herr hat sie noch nicht dm Gipfelpunct jener reichen und erschütternden! Jungmann 1mg eine der des Herrn Ellmenreich möglichst ge- Tragik erstiegen, welche Mozart in die Gestalt legte, aber das I treue Ma-ke. vr. Emil Kneschke. Gemälde hat doch bereit- mehr als nur einen Anflug der rechten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite