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Dresdner Nachrichten : 05.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186311051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-05
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1863
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L»Mrang< Mt« i« d«r rrpedtti», Marienftraße 1». Hageötalt für UnterhaltuW lind Geschäftsverkchr. Mitredaeteurr Theodrr Drobisch. Me» sos Donnerstag, den 5 November 1863. »»zeige« i. dies. Blatte, »a« zur Zeit t« 8VV0 «rempt ^ erlmeint. finden ein, erfolgreiche Verbreitung Dresden, den 5. November. — Von den 43 Mitgliedern der Ersten Kammer haben sich vorgestern 36 angemeldet; die Kammer ist also beschluß fähig. Von den Mitgliedern der Zweiten Kammer waren be reitS 46 angemeldet und gestern Vormittag ist die Zahl der Angemeldeten auf 50 gestiegen. Da jedoch infolge des neuen Wahlgesetzes, durch welches die Zahl der Mitglieder der Zwei ten Kammer auf 80 erhöht worden ist, zur Beschlußfähigkeit derselben die Anwesenheit von 54 Mitgliedern nothwendig ist, und tz 10 der Landtagsordnung vorschreibt, daß die Einweisung» commission jeder Kammer eine vorläufige Versammlung der letzter» erst dann zu veranstalten hat, wenn die beschlußfähige Anzahl der Mitglieder beider Kammern angemeldet ist, so hat gestern noch in keiner der beiden Kammern eine Präliminarsitzung stattfinden können. — Königliches Hoftheater. Dienstag, den 3 November: Das Wintermärchen" von Shakespeare. Un ter den Dramek Shakespeare», die das Repertoir unserer Hof- bühne zieren, erfreut sich dieses einer besonders guten Darstell lung. Das „Wintermärchen" und sein heiterer Bruder: „Der SommernachtStraum", find, trotz Flick und Flock, im besten Sinne des Worts zu Volksstücken auf unserer Bühne gewor den, und finden fast bei jeder Wiederholung ein gefülltes Haus. Von den Vorzügen dieser Dichtung hier zu reden, ihre Eben bürtigkeit mit den andern Dramen Shakespeares, die ihr be stritten worden, zu beweisen, verbietet uns die Rücksicht auf den sehr beschränkten Raum, der dem Theater in diesen Blättern zugewiesen ist. und so begnügen wir uns diesmal, der Regie einen Wunsch ans Herz zu legen. Dem schönen Äesammtein druck der Dichtung und ihrem Verständniß ist eS nämlich sehr nachtheilig, daß der Galgenvogel AutolhkuS, bei der dermaligen Besetzung dieser Rolle durch Herrn Räder, zu einer plumpen, gar zu galgenmäßigen Figur wird, die mit der Dichtung durch aus nicht übereinstimmt AutolhkuS muß ein junger flotter Bursch sein, gewandt in seinen Bewegungen, schnell, leicht und schelmisch in seiner Rede Wir wüßten keinen Schauspieler, als Herrn Jauner, der hier an seinem Platze wäre. Auch Herr Marchion ist als Schäferssohn MopsuS viel zu massiv. Seine Rolle sähen wir weit lieber Herrn Näder übertragen, voraus gesetzt, daß dieser sie ohne Uebcrtreibung und mit jener Haus hälterischen Benutzung seiner drastisch komischen Mittel geben wollte, wodurch ihm manche seiner Charakterrollen vortrefflich gelingen und zu ächt künstlerischen Leistungen erhoben werden. ES mag im modern englischen Geschmack« sein, diese beiden Fi guren, den AutolhkuS und Mopsu», in Clowns zu verwandeln; wir Deutschen wollen aber einmal nicht einen so blöden Lachkitzel auf Kosten eines Kunstwerks. Die Besetzung der übrigen Rol len ist eine sehr glückliche zu nennen, und giebt fast allen nam haften Kräften unserer Bühne eine zweckmäßige Verwendung Der König LeonteS de» Herrn Dawison ist eine Leistung, der w»r unfern Respeet nicht versagen, wenn wir auch in einzelnen Zügen mitihr nicht einverstanden find. Hermione ist vielleicht^ nächst Göthe'S Jphigenia die Rolle, worin Frau Naher ihr ausgezeichnete» Trlent am schönsten zeigt Sie spielte dieselbe auch dieses Mal mit der Vollkommenheit, die man früher an ihr bewundert und empfunden hatte. Mit warnum Gefühl und wohlthuender kräftiger Entschiedenheit giebt Frl. Berg die Ge mahlin des Antigon uS. Die Ruhe, Milde und gehaltene Männ lichkeit, womit Herr Walther den Polyxenes darstellt, verdie nen volle Anerkennung. Herr Kramer trägt den Camillo wahr und lebendig vor. Frl. Ulrich ist als Perdita sehr lie benswürdig, und Herr Porth in der Rolle des lebenslustigen alten Hirten durchaus originell, treuherzig und komisch — WaS die Bühnenbearbeitung de« Stückes anbetrifft, so ist die Weg lassung des ProloguS, der den Zuschauer vor dem dritten Aete in symbolischer Weise, in Gestalt der Zeit, auf das Kommende vorberriten, seine mächtig erschütterte Einbildungskraft von neuem aufrichten soll, und daher in der dürftigen Notiz auf dem Zettel, die an die Bühnenromane der Frau Birch-Pfriffer erinnert, keinen Ersatz findet, , gewiß mit vollem Recht bedauert worden. — „Erst das Geschäft und dann das Vergnügen", hieß es vorgestern Abend von Seiten des OmnibuS-Vereins, indem solcher seinen Leuten auf dem Waldschlößchen ein Abendessen nebst Ball veranstaltet hatte Man feierte den Jahrestag der neuen Aera dieses Geschäfts, das immer mehr an Ausdehnung gewinnt und sich schon jetzt als rentabel gezeigt hat. LonducteurS und Kutscher in ihren Uniformen nebst Frauen und Verwandten saßen mit den Unternehmern vergnügt an der Tafel, wo Lust und Freude die Zügel schießen ließen. Was die Tafelreden anbelangt, so.ging man flott ins Geschirre. Jeder war gesat telt, es peitschte ein Toast den andern. Der Saal war von Herrn Guhrmüller recht nett geschmückt worden, und für Gesell schaften von nicht zu großem Unfange eignet sich die» Lokal ganz herrlich. — In dem in der Nähe des großen Garten» vorüber, fließenden Theile der Kaitzbach, worin man neulich eine Bombe fand, ist vorgestern Abend von einem Droschkenkutscher ein todter Mann aufgefundrn und herausgelangt worden, der dort hinein- gefallen und, wie aus seinem Zustande zu schließen war, darin chon einige Zeit gelegen haben mußte. ES soll ein fremder Handwerksgeselle sein. — Bei der am 30. Oktober in Rathen stattgefundenen Landtagswahl für den 8. bäuerlichen Wahlbezirk wurden gleich im ersten Wahlgange der frühere Abgeordnete, Gutsbesitzer May in Polenz, mit 74 Stimmen von 79 Abstimmenden zum Abgeordneten und der Mühlenbesitzer Schink in Kunnersdorf mit 45 Stimmen zu dessen Stellvertreter gewählt. — Die Bitte des Herrn Prof. Theobald v. Oer für die Abgebrannten in AhauS in Westphalen hat bereits die Summe von 90 Thlr. eingetragen. " . - — Ein Kindchen wurde gestern auf der Gerbergaffe von eine« Doctorwagen überfahren, ohne dadurch gerade erheblich Verletzt zu sein.
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