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Dresdner Nachrichten : 29.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186801297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-29
- Monat1868-01
- Jahr1868
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- Dresdner Nachrichten : 29.01.1868
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Mittwoch, SS. Januar 18Ü8. Nr. SV. vrehebnter Jabrg. Erscheint: LLglich früh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: bi« Abend-8,Evnn» tag» bi« Mittag» IS Uhr: Marienstraße 13. Anzeig, in dies. Blatte staden eine erfolgreich« Berdreitung. Auslage: Lüttttv Exemplar«. Tageblatt str Uutcrhaltung nud Geschastsverlehr. Mittedacteur: Theodor Drodisch. Druck uud Aigrnchum d«r HrrauSgebrr: Llkpsch Neichardt. — Berantwottlicher Redacteur: ÄUllUS Netlhardt« Abonnement: Vierteljährlich LüNgr. beiuueiitxeldlichcrLit- ferung ir.'S Hau«. Durchdie König! Pos! vierteljährlich 22',» N. Einzelne Nummew 1 Agr Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zelle: 1 Ngr. Unter „E'ingr» sandt" die Zell« 2 Ngr. , Dresden, den 29 Januar. — II. MM drr König und dir Königin, sowie I. !. H. die Prinzessin Amalie haben sich gestern Vormittag -j I l Uhr, II kk. HH. der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin gestern Nachmittag j 3 Uhr nach Leipzig begeben. — Wie den ,.L. N." mitgetheilt wird, hat da» Finanz ministerium dem Direktorium der AlbertSbahn die förmliche Anzeige zugkhen lassen, daß es beabsichtige, diese Bahn für Rechnung des Staate» zu übernehmen, und hat gleichzeitig die in tz 20 der ConcessionL-Brdingungen vorgeschricbene einjährige Ankündigung ausgesprochen. Dem Datum der erfolgten Kün digung nach würde die AlbertSbahn am 22. oder 23. Januar 1869 in den Besitz de» Staates überzugchen haben. — Or Kefersteins achter Vortrag, über die Zeit von 1819 bis 1830, wird „die Juli-Neoolution in Frankreich" behandeln und Donnerstag, den 30. d. M. Abends 9 — 0 Uhr in Mictzsch' Hotel, ZahnSgasse 1, statlsindcn. Der Ertrag dieses Vortrags soll den Nothlridenden in Ostpreußen gewidmet sein. Zutritts karten zu 10 Ngr. sind in dm Buck-Handlungen der Herum Burdach (Schloßstraße) und E. am Ende Seesttaße) zu ent nehmen. — Uebcr Herrn Dr. W. Jordan, dessen erste Vorle sung gewiß heute einen zahlreichen Zuhö:erkreiS im Hotel de Pologne versammeln w ro, schreibt die Freiburger Zeitung, 7. Februar 1865: Aehnlich wie vor dem erhabenen Prachtbau unsere» Münsters fühlen wir unk vo» diesem D chterwerke bald gefesselt von einer der zahllosen Einzelschönheiten, bald wieder auf das gewaltigste ergriffen von der majestätischen Schönheit des Ganzen. Hier ist nichts unfertig, nichts unbe deutend, nichts entbehrlich, Eine« zum Andern, Jedes zum Ganzen untrennbar gehörig in gleichmäßiger Vollendung. Die plasthche Anichaulichleet tn der Sch.lr-eruvg von Personen, Vorgängen, Oertlrchkeiten ist bewunrernLwe th und keinem Dichter unserer Zeit in diesem Grade eigen. Der Hörer glaubt zu schauen, wa» ihm vo getragen wird; er sieht gleichsam mit dem Ohr. Der edel einfache, wie eS rem Epos angemessen, ruhig dahinstttßmde, an geeigne'er Stelle maßvoll gehobene Vortrag, dim das wohlküngenre, männlich t efe Organ des Nhop oeen einen besonder» Reiz leiht, läßt jede Siloe in völ liger Deu'lichk-it vernehmen und ist so weit «ntstrnt von er müdender Monotonie, daß man am Schluffe glaubt, ihm noch stundenlang folgen zu können. — Der hiesigen Diakonisicnanflalt ist in diesen Tagen durch Vermittelung de- Herrn Generalmajors v. Neitzenstein, Vorsitzenden des sächsischen internationalen Vereins, eine sil berne Medaille zugefertigt worden, mit welcher bei dem am 3l. August 1867 in Paris adgehaltenen Congresse sämmtli- cher europäischer int.nationaler Vereine gekannte Anstalt in Anerkennung der von ihr uud ihnr Schwesterschaft im letzten Kriege erworbenen Verdienste um die Zwecke der Tätigkeit des international n Vereins bedacht worden ist. Gedachte Medaille ist ein wenig größer e.!s unsre Eilb.nhaler und tragt auf ler einen Serie drc Devication: ,,/4>ix sneors cke otuuilv cko 8«xv" mit d«r Umschrift: „kxpi-?ilinn et ccuiterell- evo mlarastiollgles. Paris 1867'; auf der andern Seite trägt sie das lelannte Kreuz de» wternatiorralcn Vereins mit der Umschrift: „Lvcoars «ux dleosor mililaiis". — Wesentlich auf tue Nicht Höherbesteuerung einzelner Klaffen von Gewerbtreide.idcn, welche erst mit höheren Be trägen herangezogen werden sollten, hat drr Umstand gewirit, baß die Finanzeeputütion der Zweit.n Kammer nicht immer im Einverstän^n ß mit dem Finanzministerium einzelne Posten deü Einnahmebuvgets höher ausgestellt hat, als es daS letzte »m Budget Entwürfe gethon har. Die Mehreinnahmen hier decken die Mindereinnahmen dort. Bisher pflegre man näm lich die zu erwartenden Einnahmen vorsichtig niedrig aufzu stellen, was mehr eingwg. sigurirte als Uebcrschuß. J-tzt aber, bet L2 Procent Zuschlag zur^Grundsteucr und 80 Procent Zuschlag zur Gewerbe- und Perjonalsteuec ist eS besser, die jährlichen Einnahme-Ucberschüfle etwas zu kürzen, um die jetzt geserdertcn Steuerzuschläge thunlichst zu ermäßigen. Die Nutzungen au» den Forsten und Jagden sind nicht blo», wie die Regierung wollte, um 350,000 Thlr, sondern um 400,000 Thlr. höher angesetzt al» das vorige Mal, nämlich zu 1,650,000 Thlr., die Nutzungen aus den «ammcrgütern, Teichen re. zu Ir 2,0)2 Thlr., au» den k. Steinkohlenwerken zu 86,000 Thlr. Die k. Porzcllanmanufactur zu Meißen bringt 18.000 Thlr. (5000 Thlr. mehr), die Hosopolheke 2600 Th!r., die Berg- und Hütiennutzungen, die General- schmelzadministration, da» OLerschlemacr Blaufarbcnwerk re. 155,000 Thlr. (50,000 Thlr. mehr), lie StaatSeffenbahnen 3, l50.000 Thlr. (300,000 Thlr. mehr), die Leipziger Zrtiung 18,000 Thlr., die C-ausste- und Brückengelder 248,000Thlr., die Zinsen von Actro-Kapitalien 700,000 Thlr., die Lande»« Lotterie 625,180 Thlr. (3420 Thlr. mehr- rc. Roch sti er wähnt, daß die angeregte Einziehung der Hauptcollecieure, um zu ersparen, deshalb nicht weiter verfolgt wurde, weil die Ne- gierung erklärte, ein solcher Schritt sei nicht im Interesse der Solidität der Lotterie. Die Staatsbahnen verzinsen die auf sie t,ew»ndetcn Kapitalien, welche nicht weniger als 49,272,670 Thlr. betragen, durchschnittlich zu 7 37 Procent, nämlich die westlichen Staatsbahnen zu 8.57, die böhmische Bahn zu 4,35, die schlesische 7.52, die Tharandt-Freibecger zu 0,78 Priemt. Am theuersten Herzulellen war die böhmische Bahn, hier kostete die Meile zu bauen 916,50t Thlr., dann kommt die Tha- randt-Freiberger Bahn, wo die Meile 894,717 Thlr kostet; am billigsten zu stehen kommt die Meile bei drr schlesischen Bahn (599,925 Thlr.) und der obererzgebirgischen Bahn (-96,582 Thlr.). Im Jahre 1865 wurden auf den sächsi schen Staatkbahnen 4 208,441 Personen und 67,159,808 Centner Güter trankportirt. Im Nebligen verwendete sich die Finanzdeputation sehr lebhaft bei der Negierung, daß diese Alle» ausbieten möge, die sür den Binnenhandel so drücken den Frachtunterschiede möglichst abzuschasfen, damit nicht inehr Sendungen in rie Nähe thcucec zu stehen kommen, als solche auf weite Entfernungen. Wenn man sonst von „Künstlers Erdenwallen" sprach, wenn man insbesondere der Söhne und Töchter Thaliens gedachte, z igt sich vor dem geistigen Arge manch wechselndes Bild. Hier «ine Sängerin, der eine cnthusraßmirte Menge die Pferde vor dem Wagen aubspannt, dort ein im öffent lichen Krankenhaus einsam sterbender Schauspieler, hier Gold, Lorbeeren, Champagner, dort Lumpen, Elend, kaum ein Bissen Brod. So war eS in der Schauspielkunst, so wird cs noch lange in ihr sein. Der Neuzeit war es jedoch Vorbehalten, namentlich bei Sängern und Sängerinnen eine neue Seite von Künstlers Erdenwallen auszubilden, welche man früher nicht kannte: den brutalen Uebermuth, gepaart mit Habsucht. Wem ein gütige» Geschick etwas Metall in die Kehle gelegt hat, dessen Tasche ist zugleich zur nie versiegenden Metall grube geworden, und es gehört schon ein hoher Grad sittlicher Bildung deS Herzens dazu, wenn der also Begnadete die Bortheile seiner Stellung nicht rücksichtslos gegen Mitmen schen, Publikum, College» und Theaterintendanzen auSbeutet. Liest man von den enormen Summen, die ein Tenor jetzt aiS feste Gage erhält, dem fabelhaften Spielhor.orar und der steigenden Anzahl von UrlaubSmonaten, sieht man auf der anderen Seite an, wie mühselig manch armer Teufel um seine Existenz ringen muß. so ist unzweifelhaft etwas faul im Staate Dänemark. Ob ein Vorfall, der in allen Kreisen unserer Stadt jetzt lebhaft besprochen wird, noch in Mehreren eine ähnliche Gedankenreihe Hervorrufen wird, wissen wir nicht; sicher ist, daß das Benehmen des k, preußischen Kam mersängerS Albert Niemann eine lebhafte Verurthsilung allerwärts i rfährt. Herr Niemann war bei der hiesigen Hof bühne auf 3 Monate deS Winters engagirt, er erhielt für jedes Auftreten 200 Thlr. Spielhor.orar. Als er seine con- tractlichcn Verpflichtungen erfüllen sollte, riefen ihn unauS- drückbare Beziehungen nach Petersburg. Von Seiten unserer Generaldirection wurde ihm großmüthtgec Weise das plötzliche Verduften »rach Petersburg als Urlaub ar-gerechnet, es wurde von der Bedingung de» Contractes, daß Herr Niemann bei Nichterfüllung seiner Verbindlichkeiten 4000 Thlr. Strafe zah len soll, abgesehen. Endlich nahte der Tag, wo er hier zu singen versprochen hatte. Fra Diavolo war angesetzt. Man telegraphirt nach der russischen Kapitale — keine Antwort; wohl aber hört man, daß Niemann am selben Abend in Berlin den Cortez gesungen. Damit hatte er offenbar seine Schiffe hinter sich noch nicht rockig verbrennen wollen, denn er kam später nach Dresden, um eine Vorstellung — absagen zu lassen. Zum Besten des HostheaterstngcchorS wird eine Vorstellung angesetzt, zu der der Eole seine Mitwirkung zu gesagt; da diese jedoch als zu einem milden Zwecke natürlich ohne Honorar sein sollte, so sang an dem gedachten Abcnv der Uneigennützige den Fra Diabolo nicht, sondern Frau Kainz-Prause den Fidelio. Am letzten Montag waren die Hugenotten angesetzt, Wer nicht zur Probe kam, war der Rücksichtsvolle. Man schickt in das Hotel und erfährt, daß da» Bett de» Liebenswürdigen längst kalt geworden, denn be reit» halb 5 Uhr war der Zartfühlende, ohne auch nur eine Zeile zurück zu lassen, ohne nur den Grund seine» Verfahren» gegen Jemanden anzugeben, fort und davon gedampft. Wo hin? Da» wissen die Götter. Da sich Herr Niemann in glänzenden pecuniären Verhältnissen befindet, so wird nach solchem Betragen die Intendanz wohl nun nicht länger die Stimme der Großmuth, die wahrhaftig hier übel angewandt ist, hören, sondern Herrn Niemann wegen Contcactbruch» zu Zahlung der festgesetzten Strafe von 4000 Thlr. anhalten — Eine höchst sonderbare und sehr unangenehme Ueber- raschung wurde dieser Tage einem hiesigen Gewerbteeibendcn bereitet. Derselbe stand im Begriff, in einem Hause der Neu stadt an einen seiner Kunden ein sür denselben gefertigte» Kleidungsstück abzuliefern. Kaum war er aber in da» Hau» getreten, so erhielt er von einer anderen Person, die ihm förmlich aufgelauert haben mußte, mit einem Stück Holz einen solchen Schlag über den Kopf, daß die dadurch dem Bedauern»- werthen zugrsügten Verletzungen eine längere ärztliche Behand lung nöthig machen sollen Da der Thäter gekannt ist, so dürste '.as Ende dieses Drama» auf der LandhraSstraße spie len; jedenfalls werden demselben dort die richtigen Begriffe über das Frustrccht bcigebracht werden. — — Ein hestigee Schreck widerfuhr in der Nacht vom Sonntag zum Montag einem hiesigen Droschkenkutscher. Der selbe hatte mehrere Herren nach dem Waldschlößchen gefahren und war, indem er sein Fuhrwerk außen stehen ließ, auf eine kurze Zeit mit in die Restauration gegangen. Bei seiner Rückkehr war jedoch sein Fuhrwerk verschwunden und wurde selbiges erst gegen Mitternacht, vier Stunden darauf, auf der Bautznerstraße herrenlos angetroffen. Jedenfalls hatte ein müder Nachtschwärmer die aufsichtslose Droschke benutzt, um möglichst schnell und wohlfeil nach Hause zu gelangen. — — Vor einigen Tagen ist hier ein Fletschergeselle ver haftet worden, welcher hinter dem Rücken und zum Schaden seines Meisters ein eigenes, gar nicht uncinträgl'.cheS Geschäsl in Bttriei gesetzt hatte. Obgleich erst kürzere Zeit bei seinem gegenwärtigen Meister in Condition, so hat er demselben doch nach und nach eine sehr bedeutende Quantirät Fleischwraren gestohlen und solche größtenthiil» unter Beihilfe erner anderen Person im Einzelnen verkauft. — — Nicht genug können wir dem Publikum anrathen, auf die jetzt zahlreichen Bettler besonders aufmerksam zu sein, da durch dieselben nur zu häufig GelegenhcitSdirbstähle aus» geführt werden. So ist, wie wir hören, vorgestern in Neu stadt ein Bettler verhaftet worden, welcher versucht hatte, bei einem dortigen Händler mehrereS Hrukgeräthe zu verkaufen, welches er kurz vorher in einem anderen Hause, zum Danke dafür, daß er in demselben beschenkt worden war, gestohlen hatte. — — Hinsichtlich de» am Sonnabend Abend zu Blasewitz geschehenen bedeutenden Uhrendiebstahls hat sich ein dringender Verdacht auf den Uhrmachergehilfen Wladislaus CzerminSky aus Warschau geler.kr. Selbiger war bis Ende Oetober v. I. bei dem Bestohlenen in Arbeit, ging dann angeblich nach Leipzig und hielt sich unter höchst verdächtigen Umständen mit einer schweren Reisetasche Sonnabends in der Nacht zu Klein- Zschachwitz auf, wo er sich zuerst sür einen Schneidergesellen aus Bodenbach auLgab, bis der dortige OitSrichter den wah ren Namen und Sta^d aus dem Reisepaß e sah. Montag srüh liest ein Arbeiter aus dem Dorfe den Diebstahl in den Dresdner Nachrich-cn und eilt sofort auf die Polizü, um An zeige zu erstatten. Noch hat man den Cjermir.Sky nicht er mitteln können; selbiger ist 28 Jahre alt, mittlerer Größe, hat angehende Glatze und spricht daS Deutsche höchst mangel- hsst; Kleidung: hellröihlicher Ueberziehrr, hellgraue Hosen, Frlzhut mit Band. Die entwenocten Uhren beliefen sich in der Zahl an 100, das Stück vor 2—65 Thlr. — Der am Freitag vor dem Leipziger Postgebäude ab handen gekommene Llechkasten mit circa 700 Thlr. werthen Gelvbriefen ist am Sonntag, nachdem die Oberpostdirection eine Belohnung von 20 Thlr. auSgesetzt hatte, von einem an der Thüringischen Bahn beschäftigten Tischler, der ihn herren los dastehend gesunden und mit nach Hause gekommen hatte, unversehrt an die Polizei abgeliesert wordrn. -- Ern Gibet auf der E.br. Bor nrniz Lagen hätte eine Kahnfahrt in den EiSmasstn der Elbe balv einen sehr tragischen Ausgang gesunken, welche von Kötzschenbroda über den Strom nach dem benachba-ten Goh is in der Nähe der dortigen Mühle stattfand. Die zu einem Ka pstnschmauß im oberen Gasthose bestellten Musikanten waren mit mehreren Dienstboten, im Ganzen 1t Personen, am gcnannlcn Punkte von dem Fährmann Höhle eingeschifft worben, aber trotz furchtbarer Anstrengungen will die Rückfahrt dem wetteretsah- renen Piloten nicht gelingen, denn immer stärker und undurch dringlicher umbrausen die gewaltigsten Eikcolosse daS zerbrech liche Fahrzeug mit seinen fast verzwrifelndrn Passagieren. Stunde auf Stunde verrinnt, tiefe Dunkelheit lagert bereit» über Berg und Thal und nirgend» ist Rettung zu erspähen oder da» bergende Ufer. Vergeben» Übrrlönen die ununter brochenen Hilferufe der in tiefsten Nethen schw:benden Männer und Frauen da» hohle Rauschen der ausgrstruten Fluthen, da» dumpfe Prasseln des berstenden Eiste. Da greifen die zittcrnden Hände der rathlosen Musikanten wie zum letzten HoffnungSanker nach ihren Jnflrumeitten, den treuen Beglei tern in mancher fröhlichen Stunde, und feierlich tragen die schwingenden Lüste von bebenden Lippen den herrlichen Cho ral: „Wer nur de« lieben Gott läßt walt n", durch die von keinem Stern erhellte Nacht. Und drr Allmächtige erhörte da» inbrünstige Flehen seiner armen, von menschlicher Hilfe oer- lassenen Menschenkinder. Nach fünfstündigem, harten
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