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Dresdner Nachrichten : 13.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186805136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-13
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1868
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Nr. 134. Dreizehnter Jahrg.' Erscheint: «>,lich früh 7 Uhr. Inserate Mrrdr» augrnommr»: »t«AbendSV,Sonn tags bi« Mittags 12 Uhr: Marienstraste 13. Anzrig. in dies. Blatte fiubeo eine erfolgreiche Perdreituug Ruftag«: »s.v«u Exemplare. Mittwoch, de» 13. Mai 1868/ Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mittelstem-: Theodor Drobisch. F5su»e»nlt.' Vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldlicherLie» ferung in'S Haus. Durch die Lönigl. Post viertcljährl. W'^Ngr. LlNielue Nummer» > N,r. Inseratenpreise: ?^ür den Raum einer gespallene» Zeile: 1 Ngr. Unter „Eilige- saudt" die Zelle . 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber : L'ikpsch K Nkichardt. - Berautwortlicher Nedacleur: IlÜlllS Utlchar-t. Dresden, dm io Mai. — Der fürstlich Schwarzburg Sonde, shausen'sche Kämmer chen,- und Hauptmann a. D. Ntbin von Krieger zu Bautzen hat den oilerreichiichm Orden der eisernen Krone dritter Classe, der "r. Stadlrath Ludwig Lippert Dohne, der ' r. uwü. Stadt rath Chlotar Ludwig Müller und der Buchhändler und Buch bruckereibesitzer Herrmmin Friedrich Heinrich Giesecke zu Leipzig vm preußischen reihen Adler-Orden vierte, Classe, der Vicc- bürgermeister "r. Martin Eaurrd Stephani ;u Lcivzig den preußischen Kronen Orden dritter Classe, dir ßädlische Expedient und Protokollant des OuartieramtS zu Leipzig Johann Ccul I-ri.drich Lamp,echt den preußischen Kronen Orden vierter Classe erhalten. — ?. Auf erfelate srcundliche Einladung besicbti'ete„Flora" am vergangene:, Sonnabend des blühende lhhododendr.n Sor timent des H rrn trr. ,jur. Stein >. Bon dem reichhaltigen und vcn-tresslch cultivirten Sortimente zeichnen wir als neu und sehr schön besonders aus: 8»!« »r:<r «o:.vvm, lu/'un.?> uni a'a-g»retl>o, xrst!0Lvm, l uebe-5«! <!,; b'.-r?, 8«ronis, k'-uii leio u, a. in. Ferner erwähnen wir zwei von Seidel ge züchtete Sämlinge, welche gleichfalls durch Farbe und Bau aus gezeichnet waren. Auch mehrere der neuesten indischen Azaleen waren in Flor, von denen lttuabüäu und Pu» l'.nil als die vorzüglichsten erkannt wurden, obschvn sic eine gewisse Achn- lichkeit mit schon belanulli, alteren Lorten nicht zu verleugnen vermochten. Neben der trefflichen Cultur der Rhododendrons überhaupt wurden die Anwesenden auf ein reiche? Sortiment der neuesten Camclicn aufmerksam geinacht, deren Blühen erst später zu erwarten ist, und standen in, Garten selbst die Coni- feren sehr schön. Je seltner aber Psianzenfreunde Kmntuiß und Lust haben, sich mit der speciellen Cultur einzelner Pflan zenfamilien zu beschäftigen, obgleich im Allgemeinen die Liebe zur Pflanzenwelt und Florens Kindern erfreulicher Weise zu nimmt und wächst, um so danibarer war die Gesellschaft dem Herrn <w. Stein für den ihr gebotenen Genuß. Die vom Herin Particuli-r Schonert osftrirlcn vorzüglichen Birnen, „Bergamotte Herlnch", fanden wegen ihres Wohlgeschmackes allgemeinen Beifall. Nächste Excmsioi, hoffentlich nach Tharand. — Die Kunstausstellung der zweitm Abtheilung Bilder aus der Ich. Mener'schen Sammlung im Ausstel- i.ungssaale auf der Terrasse. Privatschätze von Werth nicht dm Augen des größcrn km,schiebenden Publikums zu entziehen, zeigt nicht nur von Herzensgute und S««lenadel derjenigen, welche sich im Besitz solcher Kleinode befinden, sondern empfängt noch einen besonder,, Werth, wenn sich ein guter Zweck damit verbindet. Borgenannte Ausstellung soll zum Besten des Känsller-HausbawFendS dienen und so sind, wie schon früher ei mol dazu nur Werke großer und bekannter Meister hierzu «uüerwählt worden. Wir lenken zunächst die Aufmerksamkeit auf zwei werthvolle Landschaften von Andr. Achenbach, sodann aus den Secftrand von E. Hildebrand, der mit großer Natur wahrheit »er die Augen tritt, wie nicht minder die LandschaftS- bilder von Weber in Düsseldorf und NulhS. Gleich bemcr- ienöwerth reiht sich an diese eine Gruppe von Thieren, ein Kalb, meisterhaft von Rosa Bonheur ausgeführt- Stier aus der Weide von August Bonheur, Kühe von DchaaS u. s. w. Gm Meisterstück ist jedenfalls das wallachische Fuhrwerk und ,,n Bereich der Genrebilder sind Werke von höchstem Interesse vorhanden. Wir nennen hier: „der neue Hauslehrer" von Bautier, die „Whisiparthi«" von Fiche! in Paris, der „Schnl- auSgang" van Merie,beim und Andere. Das beste Stück der Sammlung bleibt jedenfalls: „Empfang eines Fürsten in einem hessischen Dorfe" von L. K»au8. Meist:,Haft gruppirt und von trefflicher Wirkung in allen T heilen, tiefe, feine Characterisi- rung ohne irgend an sie Carricatur zu streifen, bietet tiefes Bild mit seiner Ir fflichm Individualist,ung ein Stück auS dem „greift nur hinein in'S volle Menschenleben". Bl an be trachte den in größter § c.'vticn dastehenden Schulmeister; van dem Scheitel bis zur Sohle ein stereotypes Complimcnt, wäh rend der Gutsbesitzer mit seinen Bollbauch und seinen, Selbst vertrauen ruhig der Anrcdeentgegen harrt, die er unfehlbar von Sr. Durchlaucht erwartet. Sodann die Bauern, wo man sagen möchte: Dieser oder Jener hat dem Maler zum Bilde als Mo dell gestanden. Wer, wenn man den begleitenden Offizier des Fürsten mit dem Augenznickcr sicht, wird hier nicht sofort an den Baron Strudclwitz erinnert. Man glaubt aus dem geöff nete« Munde die näselnde Stimme tcs Hochivohlgeborcncn zu vernehmen. Voran die Gestalt deS Fürsten mit der kalten, strängen Physiognomie, dies. Alles ohne auffallende Effecte und dennoch so frei, so malerisch, wir müssen gestehen: dieß Bild all, in ist des Besrich-S wc,lh und machen alle Kunstfreunde noch befinde,'s hierauf aufmerksam. — Ein Vorfall, der bereits der criminalgerichtlichcn Ent scheidung in sihr gerechter Weise verfallen ist und in Bezug auf sein Object den Betreffenden sehr theuer zu stehen kommt, «ereignete sich in diesen Tagen. Mir erzählen ihn, nachdem wir uns durch amtliche Atteste von seiner Wahrheit überzeugt, theils als Warnung für Pfcrdebesitzer, theils als Beispiel sonderbarer Gefühllosigkeit Ter Thierichutzecrcin hat ebenfalls davon be reits die geeignete Notiz genommen. Zn einem hiesigen Pri- vatslallmk-istcr kamen 2 Herren und 2 Damen (?) und miethe- ten sich auf 2 Stunden vier Pferde. Schon in der Stadt galoppirten sie in verbotswidriger Weise auf dem Pflaster hin, namentlich auf der Christianstraßc, so daß buchstäblich das Pub likum schon hier gefährdet war. Schlimmer aber und in ein vollständigrS Nasen ging dieser „j-'mazoncnntt" am Feldschlöß chen über und aus der weiteren Tour, so daß Alles sich fluch ten mußte. So kam cs, daß das nunmehr auf 70 Louisd'or tozirts Pferd, welches die eine Dame (?) ritt, nach der Rück kehr sofort in die Thierarzneischule geschafft werden mußte, wo cs noch, wie das tlncrär-chlichc Zeugniß sagt, wegen „Hüften- lähmung" steht. So wird mit dem Eigeruhum Anderer, so wird mit du, armen Thieren umgcgangci, und Referent, der oft die Wandcrstraße deS Sonntags und Wochentags hinauS- zieht, könnte uon dergleichen Parforceriltcn, die mit dem richti gen Namen „Thierquälerei" zu bezeichnen sind, mehrere Fälle erzählen. Einer Dame wäre allerdings mehr Gefühl zuzuschrei- bei, «gewesen. — In Lsbau wird, wie wir hören, am 20. Ata, eine Gcmerbeausstcllung mii einer Ausstellung von Fohlen statt- findcn, an welcher sich auch Nicht Löbauer betheiligeu können. Bei dieser Gelegenheit wird auch eine Vcrloosung von Pferden und gewerblichen Gegenständen stattfinden. — In Leipz'g ist den Damen der Halbwelt der Besuch des neuen Theaters polizeilich untersagt. — In Leipzig ist der vor einigen Jahren schon wegen verschiedener Wechselsälschuugen aus Sachsen flüchtig gewordene Kaufmann Namsbeck — er war zuletzt in einem Nochlitzer Geschäft — in Begleitung eines mit seiner Abholung von Frankfurt a. M., wo er zur Haft gekommen war, beauftragten Gerichtsdieners eingetroffcn und in gerichtliche Haft genommen worden. Der Betrag der begangenen Fälschungen soll sich auf 9000 Thaler belaufen. — Die allbekannte, seit etlichen Decennien bestandene Naumann'sche Papier- und Kunsthandlung an der Post ist seit gestern geschloffen. — Herr Musikdirektor Pohle concertirt heute im schönen Garten des Lincke'schcn Bades. — Ein im Jnscratcntheile befindliches Inserat der hie sigen Grosso Handlung von Johann Scholz, Rampesche Straße Nr. 20 bringt eine enorme Anzahl Niederlagen des durch diese Firma seit Jahresfrist nach Deutschland überführten orientalischen Caffee-Schrotes. Wie wir bereits früher berichteten, ersetzt der selbe fast ganz den indischen Bohnen Eafsee und ist so außer ordentlich billig, daß man sich von einem Loth, welches circa 1 Pfennig kostet, 12 bis 15 Taffen guten Caffee bereiten kann. Es ist diese», Artikel nicht nur durch sächsische Zeitungen und wissenschaftliche Journale, sondern auch durch die auswärtige Presse viel Anerkennung gespendet worden. — „Bautzen oder Budissin?" Das ist jetzt endlich entschieden worden, wie sich die Bewohner jener alten Stadt von nun an zu nennen haben. Die unlängst höheren Orts nämlich zur Entscheidung vorgelegte Frage, ob diese Stadt Bautzen oder Budissin namhaft zu machen sei, ist zur allge meinen Befriedigung dahin beantwortet worden, daß fortan „Bautzen" die allein zulässige Bezeichnung sei. — Das drille allgemeine oberlausitzcr Gauturnfest wird den 7. und 8. Juni in Seishcnnersdorf abgehallen werden. Der dasige Turnverein zählt zur Zeit 160 Mitglieder. — In der Buchdruckerei von Blochmann u. Sohn (an der Kreukirche) ist ein Taschensahrplan der Eisenbahnen, Dampf schiffe, Posten und Omnibusse nebst Droschkcntarif e, schienen, der bei dem billigen Preise von 1 Ngr. noch ein Berzcichiüß der Sehenswürdigkeiten und Bäder Dresdens bringt — Am 6. Mai brach in Niedcroderwitz im Wohngebäude der Webers Kühnel auf bis jetzt uncrmiUclte Weise Feuer aus und legte in kurzer Zeit dasselbe in A>che. — Wahrscheinlich auS Lebensüberdruß hat der 71 Jahre alte Auszügler und Schneider Johann Nehor in Puscknvitz seinem Leben durch Er hängen ein Ende gemacht Er war übrigens ein leichtfertiger, dem Trünke ergebener Mensch. — Am 80. April erhiug sich der an der Brustwaffersucht leidende 69 Jahre alle Weber, MusiluS und Gcrichtsschöppe Johann Gottfried Vurig in Bo deritz, jedenfalls in einem durch seine Krankheit hcrvcrgkrliftnen Zustande von Beängstigung. — In Steinichtwolmsdorf begab sich am jüngstvergangenen Walpurgisabend der Häusler und Weber August Lehmann mit seinen Kindern auf das Feld, um e alten Sitte gemäß das Walpurgisseuer anzuzündcn. Hier ein cr bci war der hinzugekommene, 15 Jahre alte Johann Gottlieb Zosel mit der 12jährigcn Tochter Lehmanns in Streit gerathen und batte die Letztere zu Boden geworfen. Lehmann brachte die Streitenden aus einander, indem er den Zosel am Halse anpackte und ein Stück wegschleuderte. Kurz darauf — und wie man sagt in Folge der von Lehmann erlittenen Mißhand lung — ist Zosel trank geworden und am 5. Mai verstorben. Lehmann hat sich selbst den Gerichten gestellt. — In, Zucht-- haufe zu Walvheim erhiug sich ein wegen Diebstahls zu drei jähriger FieihciU strafe verurtheilter Dienstknecht aus Böhmen, und in Ziegra bei Döbeln ein zwölfjähriger Cchulknabe au» Furch, vor einer ihn erwartenden Strafe. — In GroßwalterS- dorf bei LNderan ist am 29. April das Wobnhaus des Kra mers und Stuhlbauers Eckert nicdergebrannt. Es ist anzu- nehmcn, daß das Feuer absichtlich angelegt worden, auch hat die Gendarmerie einen dieser Thal dringend verdächtigen Maurer und Steinbrecher aus Großhartmanusdorf arretirt und de« Gerichten überliefert. — In Klcinböhla bei Oschatz ist am 4. Mai das Bretschneidersche Gut ein Raub der Flammen ge worden. — In Obermuschütz bei Lommatzsch ist am 5. Mai ? das Wohnhaus, die Scheune und das Seitengebäude der vcrw. ) Borsdorf abgebrannt. Auch sind 5 Pferde, 5 Kälber und 24 ! Stück Schweine im Feuer mit umgekommcn. Man vermuthet > Brandstiftung. — In der Gegend von Großröhrsdorf b-i Lieb- - stadt ist am 7. Mai der Leichnam eines ungefähr 50 Jahre ! alten Manne-, welcher sich erbangt hatte, in einem Busche auf- i g.funden worden. Die bei dem Leichnam vorhandenen Papiere i ergaben, daß derselbe einem Straßenbauunternehmer auS Rcik t cmgehörlc. — Kirchberg. 5. Mai. In vergangener Nacht brach ! eine Wand auf dein Eoertschachte zusammen und tödtete de» i hiesigen Einwohner Friedrich August Schwarz auf der Stelle, k während zwei andere Arbeiter nur leicht verwundet wurden.— Ain 5. Mai hat sich der Zimmermeister Friedrich in Leipzig, jedenfalls wegen schwerer Körperleiden, erhängt. — Ein 2HLH- riger Bäckerlehrling machte daselbst seinem Leben gleichfalls auf diese traurige Art ein Ende. — In Lssnig erhing sich ein 60 Jahre alter Handarbeiter. — Dasselbe thaten ein 43 Jahr« alter Handels,nann aus Schönheide, welcher eine Wittwe mit 7 Kindern in den ärmlichsten Verhältnissen zurückläßt, und ei« 44 Jahre aller Gutsbesitzer in Kröbern, welcher Vat.r »o« 8 Kmdcrn war. (S Dfztg.) — In Käinsdorf bei Zwickau wurde neulich unter großer Vctheiligung von Nah und Fern der Grundstein zu einer neuen Kirche gelegt. Kainsdorf ist binnen 30 Jahren von 1000 auf 8500 Seelen herangewachsen, weshalb ein besonderer Kirchcn- bau und die damit zusammenhängende Auspfarrung von der alten Parochie Planitz geboten war. Interessant ist, daß dieser Kirchcnbau völlig ohne eigene Lasten erfolgt, denn in Folg« einer alten Stiftung Heinrich v. Aeust's, eines Ahnherrn des früheren sächsischen Ministers, jetzigen österreichischen Reichskanz lers, fließen den Kirchenäraren aus den v. Arnim'schen Kohlen schächten so bedeutende Einnahmen zu, daß jetzt bei der Tren nung 60,000 Thaler getheilt werden konnten, wozu jährlich 5000 bis 6000 Thaler laufende Kohlengelder außer den Zin sen kommen. 1). — Hoftheater. Als fernere Rolle seines Gast spiels hatte sich vorgestern Abend Herr Otter den „Narciß" in Brachvogels gleichnamigen, Schauspiel gewählt. Für Künstler, selbst von Bedeutung und in der Bühnenwelt accreditirt, ist es immer gewagt, in einer Parthic vor ein Publikum zu treten, welches noch von großen Erinnerungen zehrt und zu sich sagt: diese Nolle sah ich von Dawison und er ist mir unvergeßlich. Zu diesem Ausruf fühlt sich Mancher veranlaßt indem er hin zusetzt: ich mag keinen Anderen sehen, ich will mir dm gute» Eindruck nicht verwischen lassen. Aus diesem Grunde, wen« nicht auch das schöne Wetter mitwirkte, dürfte dar leere Hru- an jenem Abend zu betrachien sein. Herr Otter ergriff dies« bekannte N-lle mit allen dm geistigen Mitteln, die er in dm früheren zwei Darstellungen kund gab und gemahnte uns i« dieser Rolle sehr oft in Sprache und äußerer Erscheinung an Dawison. Wenn der vcr.hrte Gast diesen Grübeler mit der Brille der Vernunft, diesen Narren mit so vernünftigen Ge danken, diese geistig körperliche Sägemühle, welche, einmal ge trieben, Alles zermalmt, was man ihr unterschiebt, auch nicht so ganz erfaßte, wie Dawison, so gab es doch Momente von wirtlicher Bedeutung Es traten solche vorzüglich im vierte« und fünften Acte hervor und cs sind die mehrfachen Hervor rufe dcu, Künstler von Herzen zu gönnen. Noch vor wenige« Jahren sehen wir Hendrichs vom Berliner Hostheater in dieser Glanzpart sie, der sich damit einen gewissen Ruf errungen; frei und ehrlich sei aber hiermit das Bekenntniß abgelegt: Herr Otter überragte ihn unbedingt, und wenn wir dem äußerst str.-bsanun -Mann einen Namen von BMutung prophezeien, glauben wir nicht zu irren. Ein Schauspieler, noch in den Zwanziger Jahren und „eben eiucm Narziß den Lear, dm Wallenstein, das dürste wohl nicht so oft Vorkommen Die Besetzung der anderen Rollen war die frühere und es sei nur erwähnt, daß Frau Bayer als Marquise de Pompadour durch vortreffliche Darstellung an dm gespendeten Beifallsbezeigung«», gerechten Antheil nahm. — Vor mehreren Tagm brachten wir die Mittheilung, daß ein hiesiger Ktempnerlehrting seinen Lehrherrn namhaft de-
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