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Dresdner Nachrichten : 06.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186807064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-06
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.07.1868
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>ung, lig zu ver- »tr. S, Dreißiger, . Sittlich rmkeit und n "Vorrug. d Bl. s. rinne >g«, riinpxv Nr. 188. Dtthehiw Jahr«.' Montag, de» k. Juli 1868. »t gend, 10 n Olanri- hrsreichen rsthos mir sfel ^>ind > zu ver- , Anzah len ganz bedingen zeichneten fer r 24 >v, 9 u. 10 zewirkteir lr-, 5 "Ngr. >fe len, säuernde Happel. ti lge sind , diverse um die n Cassa hes mit bei an- z. Ädr. », Alt- ich. c eines 4 und äfts in 1 Jahre m und Lebens- m von ^gestellt f dieses, r unter he Adr. re Ft. franco efälligst c allen Ehren- vl ist zweiten gegen >ren u. t, wird 6, im bellr» Erscheint: Lig,ich früh 7 Uh,. Inserate werden angenommen: bi» Übend» V.Svnn- lag» bis Mittag» 1L Uhr: Marienstr«»« IS. Nnzeig. in dies. Blatte stutzen »ine rrsolgretchr Verbreitung. Anklage: o Lremplare. Tageblatt für Unterhaltung Md Mitredacteur: Theodor Drobisch. ^lbonnemeut: . ««erteljührlich 20Ngr. bei uuentgeldlicher Lte< sernng in'» Hau». Durch die König!. Post vlerleijähr!. 22>.,Ngr. Einzelne Nummer» i Ngr. Inseratenpreise: Kür den Raum einer gespaltenen Zeile: I Rgr. Unter „Einge sandt" dir Zeile . 2 Ngr. - Druck und Eigenthinn brr Herausgeber: Likpsch ör Utilharbt. — Verantwortlicher Redactenr: IlltluS NelchMtdl« Dresden, dm 6. Jult. — Das eben erschienene Justizministerialblatt enthält unter Ariderem eine Verordnung durch welche der FußtranS- port Gefangener nur noch auf solche Entfernungen beschränkt wird, die in einer Tagesreise zurückzulegen sind. Für weitere Strecken wird die Eisenbahn, oder wo diese fehlt, der Wagen benutzt. — Eine andere wichtige Verordnung bezieht sich aus locale Verbesserungen des Gefängnißwesens. — Man sieht in vielen Kreisen mit nicht gerade sehr freudigen Gefühlen die Entschließung des Bunvesrathes in Be treff des sogenannten Nothgeiverbegesetzcs entgegen. Bekannt lich war dem Reichs tage ein Entwurf eines Geioerbegesetzes vorgeleg* worden, welcher um ein Beträchtliches hinter der Ge werbefreiheit zurückblieb, welche die Mehrzahl der norddeutschen Staaten seit Jahren genießt. Das Gesetz konnte jedoch nicht durchberathen werden und cs wurde vom Reichstag bloS ein sogenanntes Nothgewerbegesetz angenommen, welches die ärgsten Zunftzöpfe der gewerblichen Verhältnisse in Preußen und Mecklenburg abschneidet und einzig auf diese Länder berechnet war. Für gewerblich entwickelte Länder wie Sachsen, Thürin- gm, Braunschweig, die Hansestädte u. s. iv. enthielt dieses Gesetz nur einige Fortschritte. Leider aber ist jetzt wenig Aus sicht vorhanden, daß der Bundesrath dieses Nothgewerbegesetz gutheißt. Es wird dann nicht Gesetzeskraft erlangen. Leider bleibt dann eine große Benachtheiligung für alle gewerblich wohlmtwickelten Länder bestehen. Währeno nämlich Sachsen und die andern obengenannten Länder von allen bei ihnen einwandernden Preußen und Mecklenburger keinerlei Prüfun gen, Meister- und Gesellenstücke, Beitritt zu dm Innungen u. s. w. fordern, verlangen Preußen und Mecklenburg dies Alles von dm bei ihnen einwanderndm Sachsen, Thüringern u. s. w. Wenn nun auch unsere Handwerker wenig Neigung verspüren werden, sich der Segnungen Mecklenburgs theilhaftig zu ma chen, so findet naturgemäß eine beträchtlichere Einwanderung in preußische Provinzen statt und es liegt eine große Härte darin, wenn seiten der particularm Gesetze diesen, meist ärme ren Leuten eine große Menge Abgaben abgenommm und zahl reiche Schwierigkeiten bei der Gründung eines Nahrungszwei- geS gemacht werden. Nur Preußen und Mecklenburg «ider- setzen sich im Bundesrathe der Annahme des Nothgewerbe- Gesetzes. — Während die Festung Königstein hinsichtlich der säch. fischen Besatzung dem 12. norddeutschen Armee-Corps angehört, ist dieselbe als preußische Garnison dein Commando des 4. Armee-Corps untergestellt. — Das Zuspätkommen von Zuschauern im Hoftheater und die Störung, welche dadurch entsteht, hat auf eine Art überhand genommen, welche die strengste Rüge verdient. Eine Viertel- und halbe Stunde nach Anfang des Stückes kommen nicht selten solche Nachzügler wo z. B. im Parquet sich 8 -10 Personen erheben müssen um die Spätlinge nach ihren Plätzen gelangen zu lassen. Die Aufmerksamkeit auf das Stück wird gehemmt, die Illusion gestört, cS wird dringend im Namen Vieler Abhülfc begehrt. Wer zu spät kommt, mag im Gange warten bis der Aktschluß eintritt, das ist eine billige und ge rechte Forderung. — Die Vorstcllungen in Ncsmüllers Sommcrtheater be ginnen von heute ab wieder um halb 7 Uhr, Ende 9 Uhr. Zur Aufführung kommt heute „150,000 Thaler bei Schinck'. — Wenn es Pflicht der Presse ist, auf das Neue und Schöne im Reich industrieller Bestrebungen hinzudeuten, so dürfte cS heute am Platze sein, der neuen Fnßparkctt - Böden zu gedenken, die sich in 56 Mustern von vortrefflicher Erfin dung und schönster Ausarbeitung im Etablissement des Herrn Kunsttischler Friedrich, Dohnaplatz vorfinden und demselben von der bekannten Parketbsden-Fabrik von Wirth und Wagner zu Stuttgart in Commission gegeben worden sind. Diese Par- ketböden, in Tafeln von 1 Zoll Dicke, unterscheiden sich von den bisherigen dadurch, daß sie nicht eingeleimt zu werden brauchen, sondern sofort durch angebrachte Federn einen festen Standpunkt erhalten. Der Quadratsuß steht im Preis von 5 bis 18 Ngr. und fanden wir bei denen von höheren Preisen wahre Kunstwerke vor. — Einem süddeutschen Blatte entnehmen wir noch fol gende Details von der Feier des Lutherfcstcs in Worms. Nach der Einweihungsfeierlichkeit wurde besonders die Festhalle zahl reich besucht. Viele Hoch s waren schon ausgebracht. Der Be- richt fährt fort: Ein kleiner gelockter schnurrbärtiger Mann mit intelligenten Zügen und schwärmerischem Auge, Professor Hübner aus Dresden, bestieg die Redncrbühne. Leider ward sein Hoch auf die Stadt Worms nur von Wenigen verstanden. Er brachte cS in folgenden einfachen, aber poetischen Verse« aus: „Die dcirlsche Strd» mit manch' uraltem Tbunne Im Mauerkranz, cm Sutern in Stacht der S acn, Bezeugt im Lied von Freuden und vor Klaaen, Schwimmt heut' im WonnesaM und Frcudenstrr«e. Sie heißet Worms, von einem Ricsenwurmc, Den hier der blonde Sicgsricd einst erschlage», 2n jenen grauen Mielungentagen Voll Heldenkrast, im heißen Kampsessturmc. Ein andrer Siegsried kam nach tausend Jahren, Im (Yeisterkamps Itritt ß'uther hier voran, Heut' strahlet weit sein Bild in blankem Erz! Wer schus dies Bild zum Leuchllhunn in Gefahrene Das haben Bürger dieicr Siadt gethan! „Hoch lebe Worms" jauchzt jedes deutsche Herz! Hoch! Hoch! Hoch!" Ich ging mit einem live,tour >:« lettre« und Professor der Geschichte aus Straßburg durch die Halle, in der mehr als zwanzig Redner gleichzeitig sprachen. Wir blieben an einem Tische stehen, an dein sich soeben ein hagerer langhalsiger Mann erhoben hatte und also zu reden begann: Meine Herren! In dieser schönen Stadt, welche einst französische Barbarenhorden verwüsteten, müssen wir uns doppelt glücklich schützen, Laß wir jetzt unter dem Schutze eines mächtigen Fürsten stehen, es ist Wilhelm, König von Preußen, mein erhabenster Landesherr." — „Aber nicht der unsere," tönte aus zwanzig K.hlen gleich zeitig die Antwort. — „Es lebe der Enkel Philipps des Großmüthigm, der Großherzog von Hessen Darmstadt!" rief von dem nebenanstehenven Tisch die Stimme eines Offiziers. „Hoch! hoch und nochmals hoch!" antwortete die Umgebung. Mein Begleiter war an den Tisch getreten. „Meine Herren, sagte er, erlauben Sie mir, daß ich nehme ein Glas und aus bringe einen Toast. Ich bin ein Franzose und glaube, daß es nicht gut ist, heute, wo wir feiern ein universales Fest des Friedens, zu erinnern an die unglücklichen Zeiten, wo blutiger Krieg trennte die beiden großen Nationm der Deutschen und Franzosen. Deutschland hat schrecklich gelitten durch des gro ßen Ludwigs Kriege, es ist wahr, aber Frankreich nicht min der, und großer Jubel ist ausgebrochen, als er todt war. KnegSruhm lastet auf dem siegenden Volk oft schwerer, als auf dem besiegten. Möge Deutschland dessen stets eingedenk sein! Meine Herren, ich bitte Sie mit mir anzustoßen auf Friede und Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland." — „Das ist ein gutes Wortl Hoch Deutschland und hoch Frankreich!" Mit Verdruß sah der Kriegsapostel im Friedens- kleide die Begeisterung, mit der die wackeren Worte des Fran zosen ausgenommen wurden. — Die 5l0()fachc Brillant-Illumination des Schiller- schlößchcnS vereinigt sich heute mit einem Abcndconcert des Herrn Stabstrompetcr Böhme. — Auf der Moritzstraße wird sichtbar dahin gestrebt, der Straße ein besseres Aeußere zu geben. So wird jetzt auch das Fürstlich Schönburgische Palais abgeputzt und es wäre zu wünschen, daß das quer vorstehende sogenannte Kreißig'sche Haus endlich einmal auch seine Entfernung fände, damit der projectirte Durchbruch zu Stande käme und die Straße bis zum großen Garten fortgcführt werden könnte. — Vor wenig Tagen ereignete sich ein Unglück, das El tern durch ernste Warnungen sehr leicht verhüten können, vor ausgesetzt, daß die Kinder, wie es manchmal nicht der Fall ist, den Eltern Felge leisten. Ein Knabe eines Weichenstellers Z, der zugleich Hausbesitzer in Cotta ist, ging, 7 Jahr alt, in den Schooncr Grund und harte, wie das Knabrn dieses Alters thun, ein oder zwei kleine Glasflaschen bei sich, theils, um die eine für den etwa unterwegs cingetretenen Durst zu füllen, theils, um die andere zunr Aufbewahren gefundener Käfer zu gebrauchen. Der Knabe fiel, die Flaschen gingen entzwei und die Scherben zerschnitten ihm den linken Unterleib, etwa zwei Zoll lang, so daß die Därme herauszutreten begannen. Der Knabe wurde nach Brießnitz geschafft und dort erklärte der herzugerusene l>r. Starke, daß, iveil das Gedärm bereits über zwei Stunden bloS gelegen, an dem Auskommen zu zweifeln sei. Jndeß wagte l)i. Starke noch einen etwas weiteren Auf schnitt des Unterleibes, um die herausgedrungene Därmen wie der hineinzubringen. Das geschah. Hierauf erfolgte glücklicher weise ein Erbrechen von Seiten des Verletzten, was dem Arzte endlich die Versicherung gab, daß Glatsplitter in das Einge- weide nicht eingedrungen waren und sich die Heilung ermögli chen ließe. Der Knabe ist wieder geheilt und die Kur ist in 1 t Tagen glücklich vollbracht worden. Das nennt man Glück, nicht bloS für den Beschädigten, sondern noch mehr für den — Arzt. -— In der Nacht voin Sonnabend zum Sonntag und zwar in der 12. Stunde brach in der Pirna'schm Borstadt Feuer aus und brannte cs in den Parterreräumen des Gartengebäudes in dein umfangreichen Grundstück "Nr. 47 der Pillnitzerstraße, in welchem sich ehemals die Thierarzeneischule befand. Wie das Feuer entstanden, darüber herrscht allerdirgs, wie gewöhnlich, das alte Dunkel. Das Gebäude gehört dem StaatSfiscus. Im Vordergcbäudc befindet sich die Polizei- Jnspection und in dem gefährdeten Theile befanden sich die Heu- und Stroh-Vorraths Räume des Lohnkutschcrs Thomas und das GeschäftUocal des Tischlermeisters Hohlsild. Wie wir zuerst den Fcucrheerd sahen, glaubten wir allerdings, daß der Brand eine bedeutende Dimension annehmen konnte. Es gelan^ aber der furchtbaren, rastlosen und wahrlich tüchtigen und lobens' werthen Anstrengung unserer städtischen und Turner-Feuerwehr- die Gefahr binnen kurzer Zeit zu bändigen Der Kreuzthürmer hatte das bereits in den niederen Räumen von 11 Uhr an wüthende Feuer nicht vom Anfänge an sehen können, und soll der ansragende kreuzthürmliche Telegraphm-Apparat augen blicklich seinen Dienst versagt haben, so daß die Sturmglocke erst halb 12 Uhr ertönte. Von Unglücksfällen ist eigentlich nichts zu erzählen. Wir wissen nur, daß ein Feuerwehrmann in seiner aufopfernden Thätigkeit leicht verletzt und ein ande rer im Hause selbst wohnender Mann beim Netten seiner Habe durch Rauch in momentane Bewußtlosigkeit versetzt wurde. — Wir erzählten in einer der letzten Nummern, daß dem in Bärenstein wohnenden Gutsbesitzer Höhnel neulich auf dem Wege nach Böhmen ein mit zwei Pferden bespannter Wagen gestohlen und spurlos entführt worden sei. Wir sind heute im Stande, zu erklären, daß nicht blos die Spur, sondern auch der freche Dieb entdeckt und Pferd und Wagen wiedererlangt sind. Der Sohn Höhnels, welcher das Geschirr führte, ver folgte den Dieb bis Mariaschein; dort war es ihm unmöglich, die weitere Verfolgung zu Fuß auszuhalten. Er ließ nach allen Seiten hin dcn Telegraph spielen und hatte die Freude, mit Hilfe eines Bäckers und eines Gastwirthes, welchen der Dieb die Pferde verkaufen wollte, dm Spitzbuben nebst Pferden und Wagen in Kamnitz hinter Tetschen zu erlangen und fest zunehmen und zwar in der Person eines gewissen Dinkel aus Hermsdorf bei Frauenstein. Letzterer schien übrigens auf Alles gefaßt zu sein; denn er führte ein scharfgeladenes, doppel läufiges Pistol bei sich, nebst anderem Vorrath an Munition. Der Diebstahl des Geschirrs, mit welchem letzteren in Böhmen Kalk geholt werden sollte, geschah in Eichwald in den frühen Morgenstunden, während Höhnel, um Geld zu wechseln, in den Gasthof „Zur Dankbarkeit" hinunging. Sofort erfolgte der andere Act der „Dankbarkeit" für das Mitnehmen auf dem Wagen. — Bautzen. Es macht in hiesiger Stadt viel Aussehen, daß der 10jährige Knabe Ernst Albert Müller, Sohn des Feuermanns Müller Hierselbst, seit einiger Zeit verschwunden ist. Derselbe hat am 13. Juni von hier nach dem in der Nähe der böhmischen Grenze gelegenen Dorfe Neukirch gehm wollen, ist aber dort nicht angekommen und ebensowenig zu seinen bekümmerten Eltern zurückgekehrt. Trotz aller an gestell ten Nachforschungen hat sich eine Spur von ihm nicht auffin den lassen und es scheint daher nicht unwahrscheinlich, daß dem armen Knaben ein Unglück zugestoßen oder ein Verbrechen an ihm verübt worden ist. — Herrn G. A. P., Poststempel Königstein, besten Dank für die übersandten 2 Thaler. Sie machen den würdigen alten Leuten damit gewiß große Freude! Kleine Wochenschau. Wenn die gute Erde auch nicht stille steht, wie der bibel feste Pastor Knack in Berlin behauptet, so kann man ihr gleich wohl nicht verdenken, wenn ihr zuweilen der Verstand stille steht ob der curiosen Dinge, die sich auf ihrer von der Mensch heit und dem norddeutschen Bunde bewchnten Oberschale zu tragen. So soll jetzt in der anncctirten Stadt Kassel — wir können es kaum glauben, bevor es nicht als wahrhaft versichert wird — die wohllöbliche Polizei von Haus zu Haus gehen und sich bei den Hauswirthen erkundigen, ob die Miethbewohner ehelich oder außerehelich geboren sind. Da hörte denn der Gurkenhandel wieder einmal total auf. Entschiedener Aus verkauf. Hoffentlich werden wir aus das „Warum? ^ dieser unglaublich sittlichen polizeilichen Nachforschung nicht so lange zu warten brauchen, bis die Todtcn anferstehen, und würden wir uns schon heute mit „urkrästizem BehagerL ob dieses neuen kulturgeschichtlichen polizeilichen Fortschritts ergehen lassen, wenn wir nicht fürchten müßten, bereits über acht Tage die ganze Angelegenheit als erlogen widerrufen zu müssen; denn die Zeitungen scheinen heutzutage fast nur dazu da zu sein, um Sensationsenten auffliegen zu lassen, die sie den anoern Tag wieder einfangcn und ihnen dm Kopf eindrücken; denn Freund Publikus null unterhalten sein und das Papier muß voll werden. Welch prächtigen Schwarm humoristischer Knall erbsen könnte man loslassen, wcnn solche uneheliche Hühner- suchc unter der Kasseler nmddeut'chm Brüder- und Schwester- schaft in der That stattgefunden haben scllte. Wir wollen in- deß nicht vorlaut urtheilm; es könnte ja die wohlgemeinte Absicht mit zu Grunde liegen, daß die unehelich geborene Miethbewohnerschaft gleichsam als ein Ersatz für die abhanden gekommene legitime Vaterschaft künftig von dm höchst uner quicklichen Miethgroschens befreit wäre. In Wim würde z man sich eine solche Maßregel gar gern gefallen lassen. Da 1 dort die außerehelichen Geburten dm ehelichen die Waage hal- , ten, würde die halbe Stadl micthgroschensiei werden. Auch - die Hauptstadt der deutschen Intelligenz würde in diesem Artikel
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