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Dresdner Nachrichten : 02.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186809021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-02
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1868
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr Mitredacteur: Theodor Arabisch. Abonnement: vierteljLhrlich 20Ngr. bei uiieutgeldl.cher r .«» serung in'? Haut, Durch die Ni »igl 4 »f vieueljähii 22> rStgi Lin;elne SiummerU I Agr -1 Mscratenpreise: , ksür den Raum «ine» gespaltenen Zeile: ^ 1 Ngr. Uuler „Ttuge-l' sandt" die Zette 2 Ngr. Vruck und Nigentham der Herausgeber: Likpfch Sl Rkichardt. — Berautwortlicher Redakteur: Autkui Vkeichardl. Dresden, den 2. September. — So. Maj. der König, dessen Rückkehr gestern Nach mittag erfolgt ist, hat hier im königlichen Schlosse gespeist, den Nachmittag im Kreise der königlichen Familie zugebracht und in der Residenz geschlafen Heute hat sich bekanntlich Se. Majestät zu den Manövern in Großenhain begeben. — — Die öffentliche Ausloosung der dreiprocentigen land schaftlichen Obligationen vom Jahre 1830, der vierprocentigen StaatSschuldcnkaffcnscheine vom Jahre 1847 und der dreipro centigen StaatSschuldenkafferüchcine vom Jahre 1855 wird den 14. September d. I. und folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an, im hiesigen Landhause statisinden. Auch soll die Aus zahlung der im Termine Ostern 1868 auSgeloosten Capitalien schon den 14. laufenden Monats ihren Anfang nehmen. — Der „Sachs. Ztg." schreibt man aus Berlin: „Die politische Bedeutung des bevorstehenden Besuchs des Königs von Preußen in Sachsen liegt aus der Hand: er wird eine Besiegelung des neuen Verhältnisses zwischen Preußen und Sachsen sein, welches sich durch die aus beiden Seiten bewie sene Loyalität und durch das rücksichtsvolle Benehmen Preu ßens zu einem sehr freundschaftlichen gestaltet hat. Zwar geben sich Diejenigen, welche es nicht verschmerzen können, daß Sach sen im Jahre 1866 nicht annectirt worden ist, Mühe j des Symptom feindlicher Stimmung gegen Preußen zu vergrößern; aber diese unvermeidlichen Nachwehen des 1866er Krieges ha ben sich doch rascher abzeschwächt, als man hätte erwarten können." Die,Sächs. Ztg" setzt hinzu: Wenn wir nur nicht von Zeit zu Zeit immer wieder Stimmen aus Preußen hören müßten, die uns zu Gemüthe führen, daß unser Land der Annexion doch nicht entgehen soll! — Es liegt uns die gedruckte Uebersicht des communtichcn Haushalts und Vermögensabschluffcs Dresdens auf das Jahr 1867 vor, die interessante Einblicke in das Innere der Ver waltung gewährt. Die Zinsen von außenstehenden Capitalien ergaben eine Einnahme von 101,538 Thlr. 21 Ngr. 4 Pf.; Reinertrag der Commungrundstücke 42,891 Thlr.; Ucberschuß von den Wochenmärkten 15,343 Thlr. Was diesen Ucberschuß betrifft, so hat der vermehrte Verkehr und die erhöhte Frequenz der Jahrmärkte die Einnahme gesteigert. An indirectcn Ab gaben finden wir eine Einnahme von 108,799 Thlrn. Auch die Hundesteuer, die Abgabe vom Grundwerth, sowie die der Miethzinsen hat ein Mehr ergeben, wenn wir in Bezug auf crstere die Zahlen des Voranschlags 8100 mit 8326, in Bezug auf die zweite 76,000 mit 103,077 und in Bezug auf die letzte 131000 mit 134,900 vergleichen. Die Zahl der steuer pflichtigen Hunde hat, wiewohl in vermindertem Umfange als früher, zugcnommen. Die Summe aller Einnahmen, veran schlagt aus 563,000 Thlr., ergab den wirklich erfreulichen Rechnungsabschluß von 605,176 Thlr. re Ebenso ergaben die Ausgaben pro 1867 nicht ganz ungünstige Resultate, wenn man überhaupt erwägt, daß für Verschönerung und Verbeffc rung der Stadt viel geschehen ist. Für das Straßcmvesen waren 92,499 Thlr. veranschlagt, der Abschluß ergab 112,123 Thlr. Die öffentliche Beleuchtung sollte 68,903 Thlr. kosten, man ist aber um 2413 Thlr. billiger weggekommen. Das »nuß man allerdings der weit ausgebreiteten Finsterniß und dem Mondschein im Kalender zu Gute rechnen. Der Zuschuß zur Feucrlbschanstalt hat die verhältnißmäßig geringe Summe von 1144 Thlr 12 Ngr. erfordert, indem die geringe Zahl von Schadenfeuern dieses Minus von Kosten an den Remu nerationen für die Löschmannschaften zur Folge gehabt hat. D e Besoldungen beim Stadtrath sind von 66 33i auf 65,695 Thlr. heruntergegangen. Zu dieser Ersparnis; hat namentlich die zweimonatliche Baeanz der neunten Neferendarstelle, dann ein Minderbedarf an Remuneration für Hilftarchitccten, des Poliers beim Hochbauwesen, ferner durch Einziehung der Stelle des Stadttourieis rc. verholfen. Die Ausgaben für den Zu schuß an die Bürger , Bezirks und Gemeindeschulen waren auf 58,801 Thlr. 23 Ngr. 3 Pf. vorveranschlagt, hier hat sich aber ein Mehrbedarf heraukgestcllt und zwar in der Höhe von 5078 Thlr. 20 Ngr. 7 Pf. Dieser Mehrbedarf gründet sich im Wesentlichen darauf, daß die Beiträge an die Schul- kaffe bei Besitzveränderungen einen um 1128 Thlr. 23 Ngr. 3 Pf. niedrigeren Ertrag ergeben haben und zur Ausstattung der beiden in Antonstadt errichteten Turnhallen ein Aufwand von 1409 Thlr. 15 Ngr. 8 Pf. sich erforderlich gemacht hat. Außerdem hat bei mehreren Schulen, insbesondere den 3 Bür gerschulen, die Schülerzahl sich vermindert und erhöhter Bau- Reparaturaufwand den Voranschlag überschritten. Der Zuschuß an die Armenversorgung?bchörde hat 1867 leider den Voran schlag von 8663 Thlr. 8 Ngr. 9 Pf. um 13,888 Thlr. 27 Ngr. 4 Pf. überschritten. Wir werden aber dieses Zeichen der Zeit wohl in jedem communlichen Haushalt wiederfinden, mag «r uns in Nord- oder Süddeuischland unter die Hände kom men. Es wird dies bei uns um so weniger auffallen, wenn wir ersehen, daß zu diesem erheblichen Mehrbedarf circa 3027 Thlr. verminderter Eingang an Beiträgen bei Vesitzoeränder- ungm, 6707 Thlr. Mehrausgaben an fortlaufenden Almosen und außerordentlichen Unterstützungen an Geld, BekleioungS gegenständen und Brennmaterialien, zur Unterhaltung der Me- dicinalpflege, an Kur und BerpslegungSkosten sür im Stadt krankenhause rintergebrachte Arme rc. beigetragen haben. Ver gleichen wir die Gesammt-Einnahmen und Ausgaben des com- munlichen Haushaltes endlich, so finden wir eine Mehrern- nähme von 13,184 Thlr. 14 Ngr. 6 Pf. In Be,ug auf den Vermögensabschluß betrug die Summe der Aktiven am letzten December 1867: 5,230,370 Thlr. 9 Ngr. 3 Pf., an demselben Tage 1866 aber 5,183.009 Thlr. 29 Ngr. Die Suinmc der Passiven am 31. D-eember 1867 aber 3,382,246 Thlr. 6 Ngr. 6 Pf., am 3l. December 1866: 3349,205 Thlr. 11 Ngr. 8 PO Es stellt sich also ein vorhandener Ver mögensbestand der Residenzstadt Dresden am 3l. D.ccmber 1867 in der Höhe von 1,908,133 Thlr. 2 Ngr. 7 P . heraus. — Die städtische Steuer-Einnahme hat lrir den Staat 505,8>v6 Thlr. 7 Ngr. 6 Pf. an Grund-, Gewerbe und Personal - Steuer und Brandkaffenbeiträgen erhoben. — Der Dresdner handelöivissenschastliche Verein veran staltete am Montag Abend zu Ehren der Abgeordneten für den Verbandstag im Garten des Schillerschlößchens ein Concert das durch das Musikchor des 2. Grenadierregiments Nr. 101 unter Herrn TrcnUers Direktion zur Aufführung kam. Es hatte sich ein großer, schöner Damenflor dazu eingesunden, da nach dem Concert ein solenner Ball in Aussicht stand. Man sah die ausgesuchtesten Toi'etten. Daß natüeltch Herr Musik- direclor Trenklcr auch für ein exquisites Programm gesorgt, läßt sich denken. Nach dem Concert eröffnet« eine Polonaise durch den Garten, der im Flammenglanze tausender von Gas lichtern schimmerte, den Tanz. Der lange Zug bot einen schö nen Anblick. Bis in die späte Nacht hinein erklangen die hei tren Melodiecn. — In Bezug auf den Abgeordnetentag ist noch zu erwähnen, daß iin Ganzen 27 Vereine etwa eine Kopfzahl von 6000 umsassead) durch Delegirte vertreten waren, so namentlich Stettin, Berlin, Breslau, Mannheim, Reichenbach in Schlesien, Hirschberg. Gleiwitz. Groß-Strelitz, Olbernhau, FrePerg, Magdeburg. Chemnitz Bautzen, Altenburg Gotha, Wernigerode. Die Debatten wurden namentlich durch die Bres lauer, Altenburger und Berliner Abgeordneten sehr lebhaft. Ein besonderes Thema gab die Abkürzung der Arbeitszeit der Commis und Lehrlinge, da letztere Sonn- und Wochentags öfter so ausgedehnt sei, daß sie den Betreffenden alle Gelegen heit zu wissenschaftlicher Fortbildung raube. — Das königl. Ministerium des Innern hat mit Rück sicht darauf, daß das Kohl'sche Geheimmittel gegen den Biß toller Hunde in gewissen Kreisen der Bevölkerung ein großes Ver rauen genießt und obschon dieses Mittel sich in nicht we nig Fallen als unwirksam zur Verhütung des Ausbruchs der Wuthkrankhcit erwiesen hat, doch andere absolut sichere Heil verfahren zur Zeit nicht bekannt sind, laut Verordnung der königl. Kreisdircction beschlossen, die fernere Zubereitung und Verausgabung desselben dem Gasthossbesitzer Traug Wilhelin Kohl zu Heidersdorf bis auf Weiteres unrer der Voraussetzung zu gestatten, daß derselbe sich verbindlich mache, sich aller öf fentlichen Ankündigung seines Geheimmittels zu enthalten, bei jeder Verausgabung desselben eine gedruckte Gebrauchsanweisung, in welcher die gleichzeitige ärztliche Behandlung der Wunde als unerläßlich bezeichnet wird beizufügen und zur Einsichtnahme für den Bezirksarzt eine Lrste zu führen, in welcher bei jeder Verausgabung der Name und Wohnort des Empfängers und der Grund zum Verlangen des Mittels angegeben »verdcn. — Die „Zukunft" schreibt aus Berlin: Unter all den Selbstmorden, Wcchsclmorden und anderen Morden welche die Localnachrichten jetzt täglich zu »neiden haben, thut es selbst dem hartgesottensten Reporter wohl, auch einmal von einer Ge burt mittheilen zu können, die von so gesunden Eltern und so leicht und unter so günstigen Umständen erfolgt ist. daß sie, wie es scheint, jedes Mordattentates wird spotten können. Am 25. August Abends nämlich ist ein Verein zu Stande ge kommen, ,die gewerbliche Schntzgenoffcnschaft Berlin" benamset, welcher den Zweck hat, ,der Reellität eine Stütze zu sein und dem Schwindel einen Damm zu setzen", oder mit anderen Worten, dessen Zweck „das gemeinsame Eintreten der Vereins mitglieder für die Forderungen des Einzelnen und die War nung vor faulen Schuldenmachern" ist. Unter faulen Schuld nern wurden drei Kategorien bezeichnet: 1) solche, die nicht be zahlen können und 2) solche, die nicht bezahlen wollen. Letztere zerfallen wieder in zwei Unterabrheilungcn, nämlich in Schwind ler und in „reiche Leute", d. h. solche, die heute bei diesem und morgen bei jenem Handwerker Bestellungen machen und die Forderungen derselben so lange hinzuzieh.-n wissen, bis sie an Zinsen des Kapitals so viel heraui geschlagen haben, um die Forderung bezahlen zu können. In Sachsen ist schon ein sol ches Kind zur Welt gekommen, und wenn Schreien ein gutes Zeichen ist, so ist es recht gesunder Constitution. Das Kind ist aber trotzdem artig und schreit nur, wenn es an der Z it ist; dann aber so in die Ohren gellend, daß alle Gevattern, d. h die faulen Schuldner, von nah und fern herbeikomme", um das Kind zu beruhigen. Hier in Berlin ging die Geburt glücklich von Statten, trotzdem einer der Accoucheure Herr Panse war, der sich, was nicht verkannt werden soll, seiner Aufgabe als Referent des von den Jnnungsvorständen erwähl ten Comitv mit unverkennbarem Geschick entledigte. Ein zweiter Accoucheur war Herr Knöfel, der erpreß zu diesem ,sichtigen Act aus Dresden herbeigekommen war. Unvorbereitet, wie er war, und als schlichter Handiverksmann, der von Morgens bis Abends zu arbeiten hat, hielt er eine sehr wohlgesetztc und mit Beifall aufgenommene Taufrede. Nur etwas mehr Galanterie gegen die Damen hätten wir gewünscht, wie auch von Herrn Aurin, Mitglied des Berliner Arbeitervereins, bemerkt wurde. Damen nämlich sollen zwar Mitglieder sein können, aber nicht stimm- und wahlfähig sein, was, »vie ein Redner als Motiv hervorhob. gegen d:e „deutsche Sitte" verstieße. Uns schien das Gegentheil der Fall zu sein. Die „Gewerbliche Schutzgemein- schast Berlin" ist großdeutsch. Eine Mainlinie erkennt sie nicht an und beabsichtigt, sich mit der Zeit zu einer C ntral Schutz - und Warnungs-Anstalt für ganz Deutschland zu machen. Das Beitrittsgeld beträgt UO Sgr, das Mitgliedsgeld vierteljährlich 5 Sgr. Allvierteljährlich werden Listen der faulen Schuldner vcrtheilt. Die „heilige Lehme", »vie der Verein in Sachsen genannt wird, will bei dieser Veöffentlichung jedoch mit Hu- manität verfahren. Der Vorstand, w.lcher sich mit Eintreibung der Schulden zu befassen hat, ist gehalten, nachdem die For derungen aktenmäßig geprüft sind. Vergleiche der billigsten Art zu vermitteln. WechsA werden vom Vorstande nur respectirt, wenn sie auf Grund von Waarenlieferungen contrahirt sind. Kurz, wenn »vir uns auch nicht der Illusion des Herrn Panse hingeben, daß der Verein, insofern er den Meistern die Be zahlung sür geleistete Arbeit sichern soll, eine Lösung der Lohn ober socialen Frage sein wird, so halten wir ihn doch trotz der Befürchtungen, welche Herr Schulze-Delitzsch noch im vorigen Jahre gegen die Aushebung der Schuldhaft hegte, für eine recht gesunde Selbsthilfe gegen die etwaigen Nachtheile der Aufhebung der Schuldhaft und wünschen dein Verein ein gutes Gedeihen. Zahlreiche Zeichnungen zum Beitritt fanden schon am Abende der Gründung statt und er wird in einer demnächst zu be rufenden Versammlung sich definitiv constituiren. — Unter der Rubrik „Gerüchte" schreibt dis Sachs. Ztz.: Das Wiener „Neue Fremdenblatt" bringt uns Kunde von einem in Wien verbreiteten, aber „für unbegründet erklärten" Gerücht, nach welchem König Johann beabsichtige, abzudanken, und sagt die Veranlassung zu diesem Gerüchte jolle in angeb lich bevorstehenden wesentlichen Veränderungen des Verhält nisses zwischen Preußen und Sachsen zu suchen sein, welche namentlich aus eine Erweiterung der zwischen beiden Staaten bestehenden Militärcouvertion nach Art der preußisch mecklen burgischen Convention abzielten. Die Berliner Blätter hatten uns bekanntlich kürzlich eine ähnliche Mllitärconvcntion, wie sie Mecklenburg bekommen Hai, in Aussicht gestellt, und bereits lesen wir in Folge der letzteren, daß zwei preußische Generale zu Brigade Commandeuren der mecklenburgischen Caoallerie- und Infanterie-Brigade und ein preußischer Oberst-Leutnant zum Commandeur des rnecklenburgi chm Grenadier Regiments ernannt worden, ein mecklenburgischer Major der Caoallerie aber in preußische Dienste übergetrcten sei. dem mehrere Stabs offiziere und Haupilcme der Infanterie Kalo folgen würden. Selbstverständlich jubeln auch die National Liberalen über die sen Umschwung der D.ngc, der „entschieden von den aller- wohlthätigsten Folgen für die Truppen der beiden Großher- zsgihümer sein und das parlicularistisch.', allen imtioualen Ge meiiigust abgeneigte Zopflhum, gründlich hinwegiäumen helfen werde." Wir unsererseits bestreiten auf das Bestimmteste, daß eine mecklenburgische Milüärconvention, welche die Versetzung aller Offiziere des mecklenburgischen Cvntingcnts in die preu ßische Armee und umgekehrt gestattet, in den Wünschen der sächsischen Armee liege oder von den „allerwohlthätigsten Fol gen" sür dieselbe sein werden, können aber auch nicht glauben, daß ein sächsischer Minister säh'g wäre eine solche Convention abzuschließen und zu unterzeichnen. Und bis jetzt hat man in Berlin noch immer versichert, daß, Seitens tnr Bundes- Präsidialmacht keinem der Bundesgenossen Gewalt angethan we.den solle. - Besondere Geistesgegenwart zeigte am Montag gegm Abend ein Trainsoldat. Er dirigirte einen zweispännigen Rüst - ,vagen von der Meißnergaffe her nach der Klosterstraße zu, vor »v.lchen zwei »nuthige Pferde gespannt waren. Als daS Ge schirr an die Neustädter Wache kam, »var eben, wie eS für jetzt bestimmt ist, gegen 5 Uhr Nachmittag« neue Mannschaften unter Trommelivirbcl aufgezogen, gingen die Pferde durch. Am Eingänge der Klosterstraße hob sich die Waage von der Deichsel aus, trotzdem zogen die Rosse mit der Brust das Gefährt in vollem Jagen fort. Der Trainsoldat hing schwebend auf der
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