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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187105281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-28
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1871
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Orschetut täglich früh 6'/r Uhr. LttillN«, ,«» tlPk-tti«« Johannisgasse 4/S. Redatteur Fr. Hüttacr. Eiprrchstunde d. Redaction »mmn-«« von ll—ir Uhr «-ch»tt!-g« von «—L Uhr. der für die nächst- tzlt»dr Nummer bestimmten Zusmüe in dm Wochentagen dt» 8 Uhr Nachmittags. MipMer .Lagelilalt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. B 148. Sonntag den 28. Mai. Auflage SOSO. Adoooementipeei» Vierteljährlich I Thlr. 7 V« Nqr., inct. Bringerlohn 1 Thlr. 1t) Ngr. Inserate die Spallzeile 1V« Ngr. Leclamea naler d. Nrdaciton-jirich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. UniversitätSslraße 22, Local-t5omptoir Hainstrajje 21. 1871. Bekanntmachung, die AuSloosuna Leipziger Stadtschuldscheine der Anleihen von» I. Juli I8S0, 1. Juli L8SV, » April L81»4 und 2. Januar L8VS (Theater -Anleihe) betreffend. Bei der heute öffentlich erfolgten Ausloosung von Capitalscheinen der hiesigen Stadtanleihen vom 1.Juli 1850, 1. Juli 1856, 9. April 1864 und 2. Januar 1865 sind von der Anleihe des Jahres L8Stt die in Serie 46 enthaltenen Nummern: lät. ü 500 Nr. 226. 227. 228. 229. 290. Iät.L. ü 100 aF Nr. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 683. 684. 685. 686. 687. 688. 689. 690. lät. 6. ü 50 901. 902. 903. 904. 905. 906. 907. 908. 909. 910. 911. 912. 913. 914. 915. 916. 917. 918. 919. 920. von der Anleihe des Jahres I8S« die Nummern 66. 309. 331. 611. 1137. 1209. 1527. 1599. 1797. 2836. 2890. 2966. 3399. 3644. 3796. 3808. 3843. 3883. 4284. 4457 . 4855. 4927 . 5400. 5528. 5561. 5571. 5641. 6114. 6160. 6300. 6305. 6358. 6695. 6766. 6818. 7114. 7205. 7321. 7341. 7376. 7398. 7538. 7572. 7955. 8325. 8789. 8998. 9053. 9139. 9920. 10092. 10106. 10148. 10467. 10526. 10649. 10926. 10963. 11556. 11626. 12010. 12053. L 100 von der Anleihe des Jahres L8tt4 die Nummern 27. 313. ü 500und Nr. 12847. 12993. 13035. 13266. 13435. 13474. 14087. 14307. 14367. 14559. 15240. 15269. 15403. 15406. 15451. 15638. 15735. 16215. 16281. 16480. 16615. 16660. 16895. 16920. 16948. 17247. 17328. 17332. 17648. 17827. 17871. 17932. 18143. 18203. 18331. 18410. 19115. 19131. 19250. 19359. 19520. 19747. 19941. 19969. 20068. 20353. 20503. 20592. 20664. 21030. 21140. 21202. 21207. 21989. 22015. 22102. 22172. L 100 Thlr. von der Anleihe des Jahres I8ttS (Theater-Anleihe) die Nummern 156. 809. 855. 902. 932. 1078. 1194. 1621. 2057. 2204. 2278. 2617 2642. 2663. 2836. 2853. 2985. 3029. 3045. 3085. 3281. 3419. 3436. 3758 L 100 Thlr.. mögen worden, deren Nominalbeträge sammt den davon bis Ende December dieses Jahres laufenden Zmsen mit Ablauf dieses HinslermineS, gegen Rückgabe der Eapitalscheine nebst den dazu gehörenden TalouS und Coupons an die Inhaber derselben bei unserer Einnahmestube auSgezahlt werden sollen. Wir fordern daher die Letzteren auf, die gedachten Capitalbeträge und Zinsen zu Ende deS MvnalS December d. I. in Empfang zu nehmen. Im Falle der Nichterhebung deS Capuals werden dir etwa auf spätere Termine erhobenen, mithin ohne Verpflichtung gezahlten Zinsen davon am Llpitale bei dessen späterer Erhebung gekürzt werden. Zugleich werden die Inhaber der in früheren Terminen auSgeloosten und zahlbar gewordenen Obligationen a. bezüglich der Anleihe deS JahreS 18SV: 8er. 39 lät. ä. Skr. 191. 192 L 500 Thlr. - 18 - 6. Nr. 346 ü 50 Thlr. - 38 - 6. Ätr. 757. 760 kt 50 Thlr. - 48 - 6. Nr. 947. 949. 951 ü 50 Thlr. k. bezüglich der Anleihe des JahreS 1830: Nr 4. 18. 328. 337. 766. 769. 1402. 1414. 1484. 1495. 1560. 1652. 1732. 1753. 1878 2054. 2727. 2882. 4626. 5192. 5201. 5321. 5792. 5850. 6018. 6045. 6047. 6054. 6249. 6446. 6632. 8189. 8218. 8353. 8616. 8692. 8780. 8933. 8999. 9001. 9081. 9517. 9520. 9809. 9960. 10238. 10267. 10346. 11421 ü. 100 Thlr. «. bezüglich der Anleihe deS JahreS 1804 Nr. 12590. 12624. 12644. 12902. 12954. 12970. 13090. 13503. 13806. 14386. 144 83. 14569. 14880. 14950. 14951. 15508. 15779. 15980. 16214. 16323. 16486. 17095. 17673. 18504. 18628. 18755. 19555. 19630. 21572 L 100 Thlr. S. bezüglich der Anleihe de» JahreS 1803 (Theater-Anleihe) Nr. 306. 2892. 3041. 3125 L 100 »/. »überholt aufaefordert, ihre Capitalbeträge zu Vermeidung fernerer Zinsenverluste, ohne längere biumuih in Empfang zu nehmen. Ferner machen wir darauf aufmerksam, daß die nach der Bekanntmachung vom 11. Novbr. 1870 an diesem Tage auSgeloosten Eapitalscheine der hiesigen Stadtanleihen vom 1. Juli 1856, 9. April 1864 und 2. Januar 1865 (Theater-Anleihe) und zwar von der Anleihe deS JahreS 1850 die Nummern 58. 259. 459. 602. 654. 878. 970. 1721. 1912. 2140. 2172. 2418. 2579. 2680. 2787. 2958. 2968. 2988. 3040. 3150. 3201. 3272. 3536. 3894. 4124. 4616. 4660. 5036. 5349. 5508. 5596. 6011. 6137. 6761. 6776. 7565. 7595. 7761. 7968. 8036. 8043. 8259. 8312. 8525. 8575. 8609. 8627. 9435. 9765. 9832. 10147. 10193. 10344. 10376. 11071. 11245. 11516. 11639. 11845. 11846. 123 36. 12456. 12457 ü 100 Thlr. von der Anleihe des JahreS 1804 die Nummern 143. 204. 473 L 500 Thlr. und Nr. 12616. 13860. 14123. 14269. I444I. 14547.14617. 14921. 15095. I5I29 15487. 16104. I6I17. I6I58. 16337. 16361. 16388. 16419. 16444.16492. 16839. 16877. 17284. 17291. 17524. 17712. 17813. 17876. 18133. 18748. 18845. 19388. 19403. 19499. 19539. 19583. 19729. 19748. 19803. 19900. 19915. 19940. 20301. 20351. 20559. 20818. 21329. 21480. 21626. 21784. 21844. 21958. 22072. ä 100 Thlr. von der Anleihe des Jahres I80S (Theater-Anleihe) die Swmmern 284. 318. 633. 710. 755 1165. 1267. ,5,36. 1771. 2311. 2318. 2328. 2484. 2547. 2935. 2968. 2974. 3016. 3189. 3258. 3372. 3966. 4036. ä. 100 Thlr. und Nr. 4166^. 4166 8 L 50 Thlr. zur Zahlung für Juni d. I. ausgefetzt sind. Leipzig, den 16. Mai 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Seidemann, Stadtcassirer. Bekanntmachung. Die öffentliche Badeanstalt am Kopfwehre wird mit den, I. Juni dieses JahreS eröffnet. Rücksicktlich ihrer Benutzung verweisen wir auf die unter D nachstehenden, auck im Locale der Anstalt auShängenden Vorfchnsten. Leipzig, am 26. Mai 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. D 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgens 5 bis Mittags 1'j. Uhr und von Nachmittags 3',i! Uhr bis zum Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Tie tägliche Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 3) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelassen; nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort aus den Bassins und sodann mit möglichster Beschleunigung aus der Anstalt zu entfernen. 4) Die Perrons, Brücken, AuS- und Ankleide-Stellen, Bassins und sonstige Räumlichkeiten der Anstalt dürfen in keiner Weise verunreinigt werden. 5 Niemand darf den Andern bespritzen, unlertauchen oder sonst belästigen. 6- Alles unnöthige Schreien, Lärmen und Herumlaufen in der Anstalt ist untersagt. 7) Abwaschungen mit Seife dürfen nicht vorgenommen werden. 8) Das Ein- und Aussteigen darf nur auf den Treppen geschehen. 9) Die jedesmalige Benutzung der Anstalt ist auf die Dauer einer Stunde beschränkt. 10) DaS Mitbringen von Hunden in die Anstalt ist verboten. 11) Das Betreten der Rasenböfchungen, das Ueberstcigen der Barrieren und daS Baden in den Zu- und Abflußgräben ist nicht gestattet. 12) Jeder Besucher der Anstalt hat dem Aufseher auf dessen Verlangen seinen Namen und Stand, sowie seine Wohnung zu nennen. 13) Testen Anordnungen ist unweigerlich Folge zu leisten. 14) Widersetzlichkeiten gegen denselven oder Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe oder Haft oder auch mit dem Verbote fernerer Benutzung der Anstalt belegt. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf H. 1 der Instruction für die Ausführung von Wasterrohrleitungen und Wasteranlagen in Privatgrundstücken vom 7. Juli 1865 machen wir hierdurch bekannt, daß sich Herr Klempnermeistec Hermann Emil Hackel, Katharinenstraße Nr. 17, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vor richtungen nachgewiesen hat. Lerpzig, den 23. Mai 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Heinke. Bekanntmachung. Der Bau einer hölzernen Brücke über die Elster zwischen dem wilden Rosenthale und den Möckernschen Rittergutswiesen, ingleichen der Bau eines neuen massive« WehreS an der Gohliser Mühle sollen, unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern, auf dem Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche den einen oder anderen dieser Baue oder auch beide zu übernehmen beabsich tigen, wollen die Zeichnungen und Bedingungen in dem Bureau des Herrn Wasierbauinspector Georgi, Sternwartenstraße Nr. 40, in den Vormittagsstunden einsehen und ihre Forderungen ebendaselbst bis zum LO. Juni L87L versiegelt abgeben. Leipzig, den 24. Mai 1871. DeS Raths Deputation zur Wafferregnlirunq. Paris. " Wären wir Deutschen ein minder gebildetes, rm minder sittlich tüchtiges Volk: könnten wir vl- nicht freuen über DaS, was sich jetzt in Paris mträgl ? Freilich tragen wir die Phrase von der Brüderlichkeit aller Nationen nicht fortwährend im Runde, brüsten wir uns nicht mit einem alle Menschen, gleichviel ob sie selber unS Wohlwollen oder nicht, in Liebe umfastenden Kosmopolitismüs. Aber das grausenhafte, wenn auch selbstverschul dete Unglück eines großen Volkes in der Häufung, wie jetzt in Paris, stößt uns, neben den Gefühlen deS Schreckens und des Abscheueö vor den Ur hebern, nachgerade daS Gefühl tiefen Bedauerns ein, und wir beklagen lebhaft, was der wahn sinnigen ZerstörungSwuth der für Gleichheit, Frei heit und Brüderlichkeit kämpfenden Brüder sckmöde zum Opfer fallt. Dahin mußte er führen, der von den Fran zosen über unS heraufbeschworene Krieg, an besten Beginn der erwachende Sommer uns so lebhaft erinnert. ES stehen uns unmittelbar bevor jene aufregenden Tage, in welchen vor Jahresfrist Vas Kneasgeschrei in Frankreich sich erhob, wo man der Welt kein Hehl mehr daraus machte, daß man daS Nickis ahnende Deutschland überfallen, schän den, berauben wolle, wo in Paris die Minister mit den Gastenbuben wetteiferten in kriegerischen Prahlereien, wo Alles drunter und drüber ging vor der Freude deS — unausbleiblichen Triumphes! Und seht euch heute an dieses selbe Paris! Noch nicht ist ein Jahr verflossen, seitdem eS sich so frech und so vermessen erhoben, und heute — Brand und Mord und Verwüstung Hausen schreck lich in seinem Innern, alle Bande der Ordnung, der Sitte sind gelöst, die Gesetze der Menschlich keit sind zum leeren Schalle geworden, Paris wüthet furchtbar in seinem eigenen Fleische. Das sind die Wege der Gerechtigkeit in der Geschichte; so erschütternd und so gewaltig haben sich ihre Spuren wohl noch nie gezeigt. Wir glaubten, die Vergeltung sei schon gekom men, als Sedan uns die gan,e Armee und den Kaiser, der ja mit seinem Namen die ruchlose Kriegserklärung hatte decken müssen, in unsere Hände lieferte. Aber es ist, als ov die Geschichte die Mitschuld des französischen Volkes an dem Kriege hätte strafen wollen. Auch dieses, welches mit der ihm von Deutschlands Gnaden zu Theil gewordenen Republik einen willkommenen Deck mantel erlangt zu haben glaubte, um das alte Spiel unter neuer Firma fortrusetzen, mußte ge schlagen werden. Die französische Republik wurde geschlagen, das „heilige, unbezwingliche" Paris von uns bezwungen. Die Republik mußte, erschöpft und heruntergekommen, einen Frieden mit Deutsch land schließen, der alle die von den ersten Staats männern bis zum letzten Pariser Gamin bis zum Ekel wiederholten Phrasen von der Unverletzlich keit Frankreichs, seiner Einheit und Untheilbarkeit Lügen strafte und dein neu erstandenen Deutschen Rercke gab, waS ihm von Gottes und Rechtes wegen gebührte. Eine Nation, so aufS Haupt geschlagen wie die französische innerhalb 9 Monaten, wo giebt es in der Geschichte ein zweites Beispiel? Aber noch immer sollte der Kelch des Leidens für sie nicht geleert sein, noch immer halte die Nemesis, die selten in der Geschichte so beleidigt worden, ihr Vergeltungswerk nicht erfüllt. DaS französische Volk, welche- vom ergrimmten Feinde geschlagen worden war, so, daß es am Boden röchelte, aber mit Aufbietung aller Kräfte, mit Energie und sittlicher Kraft doch sich bald wieder erheben konnte. eS mußte sich selber noch schlagen, bis zur Vernichtung und bis zum Unter gänge schlagen; das französische Volk mußte Hand an sich selbst siegen; unter einander mußten die Franzosen noch wüthen und sich gegenseitig zerflei schen bis zur Unkenntlichkeit, bis zum äußersten Ruine. Es gewährt einen befriedigenden Eindruck, wenn wir in der Geschichte Völker gegen ihre Unter drücker sich erheben sehen, um das Joch, welches diese ihnen auferlegt endlich gewaltsam selber abschütteln. Es hat Momente m der Geschichte gegeben, wo solche Revolutionen zum tief gefühlten Bedürfniste eines ganzen Volkes, zur Nothwendigkeit geworden waren. Nicht schlecbthin alle Revolutionen sind daher als selbstmächtige Auflehnung gegen die bestehende Ordnung ver werflich. Nicht eine solche Revolution war aber die, welche jetzt in Paris in ihrem Todeskampfe noch dw ganze Welt in Schrecken setzt, diese Revolution gegen die Republik! In einer Zeit, wo jeder Patriot — und jeder ehrliche Revolutionär ist gleichzeitig der beste Patriot — sein ganzes Sinnen und Trachten darauf richten mußte, den durch einen unglücklichen Krieg außer Rand und Band gegangenen Staat wieder einzurichren, ihm wieder aufzuhelfen, ihn zu kräftigen, stifteten ein paar ehrgeizige Agitatoren — gestochen von eitler Ruhm- und Herrschsucht, die von Freiheit und Republik nicht wohl einen andern Begriff zu haben scheinen, als den, daß Jeder herrschen darf, Nie mand zu gehörten brauckt — einen Aufruhr an, widersetzten sich mit roher Gewalt der aus dem freien Stimmrecht hervorgegangenen Regie rung und wußten hierfür keine anderen Gründe anzugeben, als daß die republikanische Regierung bei ihnen im Dunste monarchischer Umtriebe stebe und daß Paris ein größeres Maß kommunaler Freiheiten haben müsse; als ob man nicht, waS ersteres anlangt, erst den Dunst hätte greifbare Gestalt annehmen lasten müssen und in letzterer Beziehung nicht hätte ruhige Zeilen abwarten können, um DaS auf friedlichem Wege zu erreichen zu suchen! Aber es steckten in der Thal hinter jener Revo lution ganz andere Tendenzen, die bald in den Handlungen, oder bester den Mißbandlungen der Herren Insurgenten klar vor die Augen traten. Von einer Volkserhebung konnte auch gar nicht die Rede sein, da die Leute zur Jnsurrection ge preßt wurden. Uns müßte diese Revolution, als wirklich tra gisches Ende der großen Tragödie, gar nicht un lieb sein; wahrhaft genugthuend waren ja für uns die Umstände, unter welchen sie sich vollzog, und selbst jetzt, wo wir ihre Schreckniste so levhaft be klagen, wie eS die Pariser vielleicht gar nicht um uns verdient, kann das Gefühl einer gewissen Selbstbefriedigung nicht von uns weichen. Hießen nicht dieselben Männer Frankreichs eben das ihr eigenes Paris bombardiren, welches sie vor dem heilig gesprochen vor der Welt, welches an zugreifen sie dem deutscben Feinde zu einein Acte unerhörter Barbarei stempelten ? Die Deutschen, die mit Recht erbitterten Feinde, lagen in zögernder Zurückhaltung Monate lang vor der Festung Paris, um sie wenn möglich durch andere Mittel als die äußersten zu bezwingen ; die Franzosen selber scbießen,
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