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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-29
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1871
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hm. Muß kr >an,miMer "et. »xlchn Bedürfnis ' einkll fehl und auch rbtn dürfte. Einnahme, anMde, 1872 .ich Derlclte hin, welche rhöhen setz , brlrefteud er Finait. >t seine Sus- «beS ivudget e Erhöhuua i Millioue, lageren Le der näidstn, m die Le- mnistcriuwt )rS Henev sioranstläze ' Beschlüsse, oird morM berathunge, sten Mvulag m (Böhmnz -ch, in Falze lwt, 15 Per- fortgerisse». umliegende, rwüstet. Die enden. 1er leiblich. Delegation >en Finanz, lehmigle de, er Regierung ionaire roll te ist gestern tche Dring- Frichkiut tästlich früh 6s, Uhr. tedaeftoi «nt rrpedillo» JobanniLgafse 4/5. Acductcru /r. Hülteer. ü-rrecküunte d. Nedncticn EciU-iaq» rrn N—>2 Ut'k «at»«.,,« rra 4—L Udr. Iveadme der kür die nächst- «Agende Rümmer deilinuntrn zwerire tn den Wochentagen de« 3 Uhr Rachmiltags. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 9üv<» Ttbonurmentiprel» V'.crleljLbrli» I T6Ir 7'/« Rar,, mcl Biuigerlel'n I Ll'lr. l»Rgr. Zusceulr die Spaltzeile t'/« Rgr. tzeclamca unter d, ilediilltoliskrtch die Spaltzeile 2 Rgr. /illale Otto Kleniin. UnivcrsilälSslraste 22, Local-Eomploir Hainstraste 21. M 18V. Donnerstag den 2U. Juni. 1871. Zur geMigen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskartcn zum Abholen dcS Tageblattes beim Quanalwechscl den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an in Empfang nehmen lassen. sie» I vßpLlrrer V»irrkIt»tlS8. Bekanntmachung. Die Anstalten dcS GeorgenhauseS werden demnächst in die zeither vom Jacobshospitale benutzten Räume verlegt werden, und eS findet daher am Sonntage den 2. Juli d. I. der letzte Gottesdienst in der jetzigen Georgenkirche statt. Dem Georgenhause ist dagegen die Kirche im JacobShospitale überwiesen, und eö wird daselbst am Sonntage den 9. Juli d. I. der erste Gottesdienst gehalten werden. Leipzig, am 26. Juni 1871. Der Rath der Ltadt Leipzig. 1)r. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Auf Antrag der Gemeinde zu GohliS und mit Genehmigung deS Königlichen Ministeriums deS Innern wird die Benutzung deS Leipzig-Gohlis-Möckerner CommunicativnSwegS für daS zwischen Leipzig und Möckern verkehrende Lastfuhrwerk bei Vermeidung von 5 ^ —- —- Strafe für jeden Contravenlionsfall, wie hiermit geschieht, untersagt, und besagte- Lastfuhrwerk auf die eben dahin führende Chaussee verwiesen. Leipzig, den 27 Juni 1871. König!. ArntShaupturannschaft. l>r. Platzmann. und z, DieNn. V. d Düren, Lutz t M , Hotel in, Hotel st. au» Kostrzpii, >erz, Hole!,. Münch» Hos. grüner Baum, -tristen, und ?«ig, st tzow. Siesten, Sudt St. Homturg. Srost-Nelbliz, i« Pelertlurg, Brünn, Hotel « Beesenstetz, »fit«.. Lzer. tel Hausse St. r-ln, Letx'» Holrl. Pologi«, c an» vslkri, H de Pol»-«. t u»d Diener, d« Prüfst. . «. V«U>. m ^ Hott« Halfst. ew-Lork, und m. H.deAllsßL ch«', Holet, »erat, Dem«. «t. oüme» Gtzb. str> lau»»» ^.H.^.s me > nutz », »«a. a» r. »eokoda, HM Lebe'« Hotel. 1«'» Hotel, i«, und erlin, Hotel de var a. kiel»« >, de RusHe. Stadt Lsl» m. a. vkoun- 1 a. >., Hotü Teutonia. i. * Leipzig, 27. Juni. Am gestrigen Tage hat Hierselbst die Generalversammlung der Allge meinen Renten-, Capital- und Lebens- rersicherungs - Bank Teutonia stattge sunden. Aus dem hierbei zuerst zur Vorlage gekommenen, in sehr übersichtlicher Weise zusainmengepellten Rechenschaftsbericht über das Jahr 1870 heben wir Folgendes hervor: Ter Bericht gedenkt m der Einleitung zunächst der Aufgabe, welche in einem Zeitraum von fünf Zähren nun bereits zwei Mal an die deutschen Lebensversicherungs-Anstalten heran getreten und ihre Organisation erprobt habe, die Kriege von 1866 und 1870 und thre für die in Rede stehen den Anstalten jcdeSmal ungünstigen Einwirkungen. Die Ziffern der Rechenschaftsberichte der deutschen Lebensversicherungs-Gesellschaften auf das Jahr 1870 bestätigen durchgängig die schlimmen Vor aussetzungen, die man zu hegen berechtigt war; sie melden übereinstimmend verhältnißmäßig ge ringeren ZmvackS an neuen, unverhältnisiinaig größeren Abgang an bestehendon V«rsichcr»u»g«,. Wenn dessenungeachtet die Rechnungsabschlüsse ein günstigeres Bild liefern und ern finanziell zufrie denstellendes Resultat pr. 1870 constatiren, so findet die- einerseits darin seine Erklärung, daß der Krieg auf dem Boden deS Feinde- begonnen, sortgesülnt und beendigt wurde, weiter aber auch dann, daß der Krieg im Jahre 1870 von dem sich ihm sonst regelmäßig aufdrängenden unheimlichen Gaste, der Epidemie, verschont' blieb. Diese allgemeinen Andeutungen gelten im Spe ziellen auä> für die Teutonia bezüglich ihres Ge schäfts im Jahre 1870 und des Resultates deS Abstlmses, Der Zugang an neuen Versicherungen ist hinter dem der Voriahre zurückgeblieben, der Abgang an bestehenden Versicherungen ist unver hällnitzmäßig groß gewesen; der Versicherungs bestand der Allstockt, zu drei Viertheilen aus den letzten Jahren datirend, und darum außergewöhn lichen Ereignissen und RothstandSverhältnissen gegenüber minder widerstandsfähig, hat im Jahre 1870 keinen Fortschritt gemacht. Dagegen ist da- Rechnungöergebniß auch bei der Teutonia kein un- allnstigeS, eS läßt die Vertheilung einer mäßigen Dividende an die Actionairc zu, da der Verlust bei den Eapital-Versicherungen auf den Todesfall durch daS Ergebniß der Renten-Versicherungen ausgeglichen wurde. Ungeachtet der geschilderten ungünstigen Ereig nisse und Verhältnisse des JahreS 1870 hatte sich im Laufe desselben die Teutonia gleichwohl neuer Anmeldungen auf Capitaloersicherungen im Ge sammlbelrage von 4319 Anträgen nnt 2,103,332 Thlr., aus Rentenversicherungen im Gesammt- berrage von 14 Anträgen mit 137!» Thlr. JahreS- rente zu erfreuen gehabt; davon waren 578 An träge msi 374,255 Thlr. VersicherungS-Capital und 1 Antrag mit 80 Thlr. Äahresrente abzu- lehnen. während 3569 Anträge mit 1,640,044 Thlr. Brrsicherungs > Capital und 13 Anträge mit 1299 Thlr. Iahrcsrente zur Annahme und Ausfertigung gelangten. Daß in Folge deS bcdauernSwerlhen großen Abgangs von Versicherungen der VeBsiche- rungSbestand der Teutonia im Jahre 1870 keinen Zuwachs, im Gegenrheil einen wcnn^M» nur ganz unerheblichen Rückgang erfahren, daß unter solchen Umständen der Bericht der Teutonia für daS acht zehnte Jahr ihre« Bestehens nicht wie in den roraufgtgangenrn Jahren das Bild fortschreitender Entwickelung und Vergrößerung ihres Versiche- rungSbestandrS bietet, ist lediglich daS Resultat de- KricgSjahreS, über welches jedoch die Hoffnung auf eine der Erhebung des Vaterlandes entsprechende, den LebenSversicherunas-Instituten gleichfalls zu Gate kommende industrielle und commercielle Ent wickelung der folgenden Jahre zu trösten vermag. DaS Jahr 1870 schließt mit einem VerstcherungS- destande von 22,700 Einzelversicherungen mit 10,363,563 Thlr. VersicherungS - Capital, 27,867 Gruppen «Begräbnißgeld)»Versicherungen mit 1,042,083 Thlr. VersicherungS - Capital, in Sa. 50567 Eapital-Versicherungen mit 11,405,646 Thlr. Lerncbrrungs-Capital und 252 Renten-Versiche rungen mit 18,779 Thlr. Jahres-Rente. Die DurcbschnittSsumme einer Einzelversickierung beträgt 457 Thlr., gegen 418 Thlr. im Voriahre, die einer Gruppen-Versicherung 38 Thlr. wie im Vor jahre, und die einer Renten-Versicherung 74 Thlr., gegen 80 Thlr. im Vorjahre. Der Durchschnitts betrag der versicherten Summe für eine Person hat fick somit im Jahre 1870 gehoben. Die Teutonia hat durch Tod einen Abgang von 14 Renten- und 1067 Eapital-Versicherungen er litten. An demselben waren betheiligt 1051 Per sonen mit 205,026 Thlr. Versicherungscapital und 7 Personen mit 1741 Thlr. Jahresrente. Rach der Wahrscheinlichkeitsberechnung ergiebt sich eine überrecknungsmäßige Sterblichkeit von 107 Per sonen mit 23,997 Thlr. Versicherungscapital; der Verlust der Bank aus der Sterblichkeit in den Eapital-Versicherungen beziffert sich jedoch nur auf 12,891 Thlr., weil die Bank auf Grund der Htz. 60 und 70 a (Selbstmord) ihrer Statuten in Höhe von 11,106 Thlr. enthoben wurde; diesem Verlust steht überdem ein Gewinn aus der Sterb lichkeit in den Nenten-Versicherungen von fast gleicher Höhe gegenüber. Einen essectiven Verlust hat die Bank durch tzie Sterblichkeit des Jahres 1070 nicht crk«*«». Bci Ausbruch dcS Kriege- beanlragten 336 dem Militairstande bereits ange hörende, bez. zum Dienste einberufene Personen die Aufrechthallung ihrer Versicherungen gegen die üblichen Zusatzprämien ; die Zahl der Gefallenen bez. Verstorbenen beläuft sich auf 10, welche mit einer Summe von 7500 Thlr. versichert gewesen waren. Von den erwähnten 205,026 Thlr. ge langten 166,910 Thlr. »ur Ausgabe, 23,631 Thlr. wurden in Reserve gestellt, während die Zahlungs verbindlichkeiten der Bank hinsichtlich einer Summe von 14,480 Thlr. sich erledigten, bez. erst im Jahre 1871 regulirt wurden. Die Gesammlspcsen der Bank beziffern sich auf 71,360 Thlr. (um ca. 8000 Thlr. niedriger als im Vorjahre); die im Jahre l870 erlittenen EourS- vcrluste sind bereits wieder ausgeglichen und stellen pro 1871 einen erheblichen Gewinn in Aussicht. Auf die BegründunaSschuld sind 2000 Thlr., auf Mobilienconto 333 Thlr., aus Conto zweifelhafte Forderungen 782 Thlr. abgeschrieben worden ; die Zinseneinnahme betrug L4,245 Thlr., die Prä- mieneinnahme Ser. 365,240 Thlr., von welcher indeß außer der rechnung-gemäßen Reserve von 35,597 Thlr. noch 2020 Thlr. für eventuelle weitere Verluste durck den Krieg reservirt wurden; die Einnahme Ser. 11. betrug 12,957 Thlr., die Ser. 6. 2293 Thlr. Die gesammten Passiva der Bank exclusive Actieucapiial repräsentiren die Summe von 825,182 Thlr.; ihnen gegenüber steht an Aktiven und zwar an Hypotheken, Bankhaus, Effecten, Lombard-Darlchnen, Außenständen, baarer Casse rc. eine Summe von 831,887 Thlr. Die Begründungsschulb betrug Ende 1870 138,510 Thaler. DaS Gewinn- und Vrrlustconto balancirt mit 1,I I3,191 Thlr, das Bilanzkonto nnt 1,413,783 Thalern Aktiven und Passiven. Der Bericht schließt nnt einem Saldogcwinn von 6601 Thlr. 6Rgr. 5 Pf. Neues Theater. Leipzig, 27. Juni. Das ziveite Auftreten deS Herrn Unger befestigte noch das Urtheil über die Gesangsweise und Action deS jungen Künstlers, welcher als „VaSco" in Meyerbeer'S Oper „Die Afrikanerin" wiederum recht guten Stimmfond, aber auch zugleich große Schwächen in der Bildung des Organs und in der dramcuiscken Haltung offenbarte. Jedenfalls halten wir das Talent des SängerS für so auSgiebig und bedeutend, daß eine strenge Schule zur Eultivirung der Raturanlagen für wünschenswerth zu erachten ist. Zunächst wäre auf freie, edle Tonbildung hinzuarbeiten, damit die Verwendung deS Materials fernerhin nicht durch gaumigen Ansatz zu leiden hat. Daneben müßte ein sorgsames Studium lyrischer Partien angebahnt werden, welche die Stimme nicht allzu sehr anstrengen und dem Tenoristen Gelegenheit geben, sich im sicheren Treffen und im reinen Jn- lonirrn ru üben; denn namentlich in leidensckaft- lichen Momenten und bei Behandlung deS Reci- > talivs mackt fick eine Vernachlässigung im genauen 'Erfassen der Töne unangenehm geltend, welche gewiß mehr auS Ueberstürzuna als auS Mangel eine« sicheren musikalischen Gehörs entspringt. Endlick hätte der junge Künstler auf feine Ausarbeitung der Klangverbindung und ela stische Bewegung dcS KörperS zu achten, damit nach und nach eine gewisse Virtuosität iin musika lischen Vorträge und dramatisch wirksame Dar stellung erzielt werden könnten. Gegenwärtig sind die Reproduktionen des Herrn Unger — für Leipzig wenigstens — als Versuche zu betrachten, die bereits hinreichend bewiesen haben, daß in ihm die Kraft lebt, mit Erfolg nach höheren Zielen zu streben, falls ihm der Rath eines gründlichen, er fahrenen Gesangslehrers zu Theil wird. Obgleich die übrige Besetzung bekannt ist, wollen wir doch noch besonder- darauf Hinweisen, daß Fräulein Bosse als „Selika" ein köstliches Organ und treffliches JnlerprelalionSoermögen entfaltete; der oft hinreißende Ausdruck der Künstlerin, die volle, mächtige und doch so weiche, snmpaihische Stimme, die musikalisch sichere, verständnißvolle Durchführung bekundeten deutlich, wie Fräulein Bosse fort und fort auf ihrer ehrenvollen Bahn weilerschreilet und die Erreichung der höchsten Stufe im Ange behält. Wir glauben, daß Leipzig in ihr eine dramatcschr Sängerin besitzt, ivelch« <n nicht ferner Zeit bedeutenden Weltruf zu erlangen im Stande ist. I»l-. Oscar Paul. Neichsltlegraplitiiweseil. >v. Leipzig, 27. Juni. DaS Telegraphcnnetz bedarf noch sehr der Erweiterung, der Dienst der Bereinfachung und damit die Abfertigung und Beförderung der Beschleunigung, die Taxe auch noch einiger Ermäßigung, ehe der Draht dem cor- respondirenden Publicum so umfassend nützlich wird, wie dies in Amerika schon jetzi der Fall ist. Man höre nur, was die Telegraphen auf den ungeheuren, zwei Oceane verbindenden Linien Rordamerikaö leisten und bewäliigen, welche ungeheuren Depe; scheu sie für die Zeitungen in kürzester Zeit ab- telegraphiren, ohne daßdie Beamten allzusehr belastet werden. ES wird nock geraume Zeit dauern, ehe da- deutsche Staats-Telegrapheiinetz sich den Bedürfnissen entsprechend erweitern wird. Wohlan, so mögen denn Privaten und Gemeinden selber Telegraphenlinien anlegen und in Betrieb nehmen, entweder für sich ausschließlich oder für das Publi cum mit. Führer für derartige Unternehmer ist ein von dem ReichS-Telegraphen-Direktor Julius Ludwig, früher BundeS-Telegraphen-Direclor in Dresden, bei W. Baensch hier herauSgegebenes illustrirteS Werk von 300 Seiten u. d. T „Der Bau der Telegraphenlinicn mit beson derer Berücksichtigung der Vorschriften derTelegraphen-VerwaltungdeSRord- deutschen Bundes. Für Telegraphen-Beamte und Techniker." Director Ludwm, dessen man sich in Sachsen auch in publicistischen Kreisen wegen seiner außerordentlichen Zuvorkommenheit gegen die Presse dankbar und freundlich erinnert (ist jetzt in Frankfurt a. M l, empfiehlt namentlich unterirdische Leitungen, wenn sie auch theurer zu stehcn kommen als oberirdische. Tie Melle eineS Drahtes mit 3700 Thlr. statt 800 Thlr. Äns Stadt und Land. r. Leipzig, 28. Juni. DaS Obertribunal in Berlin hatte bisher den Grundsatz beständig fest- gehalten, daß, wenn der Wechselbeklagte in vont»- n,i». iam oerurthetlt worden ist, das Wechselsepara- tum dennoch zulässig sei, um nachträglich die Rich tigkeit des Wechsels bestreiten zu rönnen. Das Bundes-OberhandelSgericht hat durch Er kenntnis; voin 10. Juni diese Ansicht verworfen und damit ein folgenreiches Präiudtz geschaffen. — In neuerer Zeit sind falsche, auf photo graphischen Wege nachgedildete ZinS-Coupon- zu zwei königlich sächsischen Staatsschulden- Eassen-Scyeinen über je 100 Thlr. von der vereinigten Anleihe der Jahre 1852 68 und zwar zu den rc. Scheinen Rr. 6754 Serie II und Rr. 153,240 Srrit II. zum Vorschein gekommen Diese gefälschten Zins-Coupons sind bei nur einiger Aufmerksamkeit sofort erkennbar, denn da- dazu verwendete Papier zeigt iin Gegensatz zu dem zu ten echten Coupons gebrauchten Papier von reiner weißer Farbe die der Photographie einige bläuliche Färbung, die Buchstaben deS Textes,, ebenso die Ziffern sind bleich und rauh, und an der Stelle, an welcher auf den Original- Coupons daS sächsische Wappen als Stempel scharf kingeprägt ist, befindet sich stall der scharfen Stempel-Prägung nur ein unkennbarer ver schwommener Umriß eines solchen. Außerdem fehlt auch in den nachgebildeten Coupons das Wasserzeichen, daS >n jedem Original-Coupon in einzelnen Schristzügen, gegen das Lickt gehalten, deutlich bervortritt. Wir warnen das Publicum vor diesen Falisificaten und weisen darauf bin, daß von der StaaiScasse ein Ersatz nickt geleistet wird. Die königl. KreiSdirection bierselbst macht bekannt: Rach tztz. 2 und 3 der Verordnung, die Ausführung beü BundeSgesetzcS über den llnler- slützungüwohnsitz betresscnd, vom 6. Juni 1871, haben bis aus Weiteres die OrtS-Armenver- vände der Unterstützung der Land-Armen, vor behaltlich der Erstattung des ihnen dadurch er wachsenden Aufwandes aus der Staatskasse, sich zu unterziehen. Diese Bestellung der Orts Armcn- verbände zu Organen deS Lanv-ArmcnverbandcS schließt indeß selbstverständlich nicht aus, daß sich die Orts-Ariuenverbände in Bezug auf die faclische Unterbringung und Verpflegung von Land-Armen ebenso, wie in Bezug auf dieienigen der am Orte unterstützuttgöwohiisitzberechtiglen Armen, hin wiederum der Bezirköarmenhäuser bedienen können. ES bleibt ilmen in dieser Beziehung ganz über lassen, je nach Lage der Verhältnisse Las Rölhige nut den Vertretungen der Beznksarmenvereine zu verabreden. r. Leipzig, 28. Juni. In der „Zeitung dcS Vereins deutscher Eisenbahn-Verwaltungen" wird noch ein weiterer Vorschlag zur Vermeidung der aus Verschleppt! ng von Gütern auf Eisen bahnen hervorgehenven üblen Folgen geinachl. Derselbe lautet: „ES ist ohne Zweifel ein Fort- schritt zum Besseren, wenn die Absender und Auf geber den Zeichen der Colli den Bestimmungevrt hinzufügen, allein warum gebt man nickt gleich weiter und beantragt, daß die Absender eine Marke aufkleden, welche zugleich ihren Ramen erkennen läßt ? ES ist bekannt, daß in kaufmännischen Ge schäften für elegante GeschäflSpaplere, Siegel, Trvckenstempel, Siegelmarken und dergleichen viel ausgewendel wird, und eö wäre deshalb wohl kaum zu viel verlangt, wenn den Versendern zugemuthet würde, ihre Colli mit derartigen Siegelinarken zu versehen. Solche Güter können nur «chwer ver schleppt werden, und geschieht es ja einmal dock, so ist durch Rückfrage an den bekannten Absender rasch Abbülfe zu erlangen. Die Versender können aber auaz bei trockenen Gütern zur Vermeidung von Verschleppungen noch dadurch beitragen, daß sie oben auf die Waare, bevor der Verschluß n- folgt, ihre Adreßkarte legen. Unbestellbare Colli brauchten sodann von den Güterexpedilionen nur geöffnet zu werden, um rasch Kenntniß von dem Absender und somit auch dem Empfänger zu er halten." In der letzten Rümmer der genannten Zeitung sind wieder viele Hunderte von Gütern verzeichnet, welche in den Monaten April und Mai bei den Güterexpedilionen der deutschen Eisenbahnen als unbestellbar zum Erliegen gekommen sind. — Die „Dr. Rachr." melden aus Dresden, 28. Juni: Seit gestern finden bier bei der Ge- neralvirection der kgl. sächs. Staats-Eisenbahnen Verhandlungen statt, welche die Vervollkommnung und Ausdehnung der VerkchrSbeziehungen insbe sondere für den Gütertransport zwischen Deutschland und Italien Uber die Brenner- Linie (Kufstein-Ala- zum Gegenstände haben, wodurch eine von dem Handelsstande gefühlte Lücke hoffentlich in nächster Zeit befrietigend wird auögesülll werben. In der Conferenz sind außer den sächsischen Staats Eisenbahnen vertreten: 1) die österreichische Südbahn durch die Inspektoren Meißner und Schreiber, 2 die bayerischen StaatS- Eisenbahnen durch General-Directionsrath Petri, Assessor Matthäus und Secrelair Fischer, 3) die würllcmbergische Siaatöbahn durch Finanzralh i Mohn, 1 die badtscke S'aatsbahn durch Ober-
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