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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-28
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1871
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Av« vs» di,! iruriq >tatir« nll° lote tadl K» -»ich. I j Acht imaill« oM.! übl tL liwrld,! Smzhx irmlii, Keiikich «cichtjk »1 dam, ML st l. i >. t soch . «ch> . «ich, U dmh.rch.t . H°>ch i l nig, Sihll mdech iwstr,«. liru-d, . Hall kr t 'rühl I. imm. r 8>D . icoliiftr K br a.Kirt !, Nic»t«ihl au« Siitli delboni, Hainstk. oldhrbnj I istr ). . a «e oß!-llt).> Stadt! hewuih, l. H.drtz-i Müllerei üller'IH««! a NoaM >1 i. Sibwari hahng. « incr K^a» Stadl R« i, w. Sih»as u und '« Holet zer - Srnjdtlä! issrln Hs'. 2l.dk KK» icn, M«I H«I e a Heiß«:! »b'nhit,, pal bis. i. Zxchi.1 'sord. H»aN< - St.Drch» lsea. Hoirl M -lichtiut täglich früh 6s, Uhr. ^I>» und Lrpkdilloa Zohamiiszasie 4/S. , «cdacteur Fr. stüIMrr. k^näiuiidc d. Rctaclion ^MMa«S »sn II—I, UI>r »oa 1—L Uhr. der für die nächst- Hummer bestimmten in den Wochentage» ly 3 Nhr Mchmittazo. MiWgcr.Nagel« lall Anzeiger. Lmtrblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. Auflage S3VS. Xdo»»r»ei,»»»rei§ Vierteljährlich l Thlr. 7'/, Rar., i«cl. Bruigerlohn t Thlr. tu Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren f. Extrabeilagen 0 Thlr. Inserate die Epaltzcile l'/^ Ngr. ücclamen unter l». kritaelioursirich die Epaltzcile 2 Ngr. FNiate ^tto »ilemm, Univcrsitätsstr. 22, Loral-Comptoir Hauistraße 2 t. D 271. Donnerstag den 28. September. 1871. Zur gefällige« Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten znm Abholen des Tageblattes beim ^Malweä'sel den Andrang möglichst zu beschranken, können die gecbrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an Empfang nehmen lasten. LxpeMtloi» -Je« Lelprlirer Bekanntmachung. Die Entschädigung für die am 22., 29., Lo. und 31. Juli d. I. allbier am PeterSsteinweg, an der Elisen-, Sidonien-, Sophien-, Zeitzer Straße und vor dem Zeitzer Thore einquartiert gewesenen Reserve- und Landwehrtruppen vom Regiment Nr. 107 kann in den nächsten 2 Tagen bei unS er hoben werden. Der den Ouartierzettel Vorweisende ist zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 26. September 1871. DaS Quartier-Amt. Leipziger Parthen - Rcgnlmmg. Zufolge Beschlusses der Genossenschafts-Versammlung werden die Mitglieder der Genossenschaft hiermit ersucht, 2 Thlr. auf die Einheit init 15 Ngr. bis zum 31. diese- Monat-, 15 - bis zuin 31. Juli a. c., 15 - bis zum 30. September r». e. 15 - bis zum 30. November a. c. an Herrn Einnehmer Greif auf der RathS-Einnahmestube gegen dessen Quittung einzuzahlen. Zugleich werden Diejenigen, welche noch mit einer im vorigen Jahre ausgeschriebenen Raten zahlung in Rest geblieben sind, unter Hinweis auf die Bestimmung in tz. 32 der GcnossenschaflS- ordnung zur ungesäumten Zahlung aufgefordert. Leipzig, am 10. Mai 1871. Stadtrath vr. Vogel, Vorstand. Bekanntmachung. k Lm gestrigen Tage ist auf der hiesigen Cavilleret ein männlicher, auf einem Auge blinder Wachtel- w ron schwarzer Farbe, welcher am 24. lauf. Mon. von dem An der Pleiße Nr. 7 wohnhaften jziiilhttmer als der Tollwuth verdächtig abgeliefert worden war, umaestanden und hat die vor- nirmene Sektion daS Vorhandensein der Tollwuth mit Bestimmtheit bestätigt. nun der fragliche Hund nach Aussage deS EigenthümerS seit Mitte voriger Woche erkrankt, chü am Morgen. deS 22. lauf. Mon. entlaufen und erst am nächstfolgenden Tage zurückgekehrt jthie daß über sein Verbleiben in dieser Zeit etwas zu ermitteln gewesen, so sehen wir uns ver- W, den Eiaenthümern von Hunden die größte Vorsicht und strengste Überwachung zu empfehlen, lcr Caviller ist zu sorgfältiger Aufsichlführung angewiesen worden. Leipzig, den 26. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Jerusalem. «->chk > ^us L1aöt uuö Land. Leipzig, 27. September. DaS „Dresdner mal." bringt folgende amtliche Nachrichten: tdem Se. Majestät der König dem Slaats- fter Freiherrn von Falkenstein die mit ht auf fein vorgerücktes Alter erbetene Ent ring bereits am 28. Juli d. I. für den Zeit- hct, wo die Ernennung eines Nachfolgers ge rn fein würde, in Aussicht zu stellen geruhet iu, fo haben Se Maj. nunmehr, nachdem dieser punct eingetreten, denStaa:Sminister Frriherrn > Falkenstein von Ende dieses Monat- an, unter ^ikbarer Anerkennung der vielfachen und großen rdienste, welche sich derselbe während seiner lang ten, ,'mstchtiaen und pflichtgetreuen AmtS- ing nach mehreren Richtungen hin, in-be- auch um die Universität Leipzig, erworben i von der Leitung de- Ministerium- deS Cultu- Uffenilichen Unterrichts zu entbinden und auS »Staatsdienste überhaupt zu entlasten et." — Weiter meldet daS amtliche Blatt: Königliche Maiestät haben daS erledigte tisterium de- CulkuS und öffentlichen Unrer- dem Geheimen Iustizrathe Profeffor f. Karl Friedrich von Gerber, unter ,Innung desselben zum Staat-minister und Teilung de- Auftrag- in Lvangeliois, vom lLclober d. ZS. an zu übertragen geruht." Ii. Leipzig, 27. September. Zn dem achten Den Wahlbezirk, Riesa - Oschatz - Dahlen- , t, ist in einer am 24. September abge- hlltnrn Versammlung von confervativen Wählern ^ Leute nennen sich gemäßigt liberal!!) der M Balz in Oschatz al-Candidat aufgestellt n. Zn dem städtischen Wahlkreis Werdau» jmwiltzschau hat der von liberaler Seite in AuS- gmommene Advocat Temper doch noch jede vahl entschieden abgelehnt, und an seiner Heist der Fabrikant Hermann Kürtzel in ^«mihschau aufgestellt worden. Im fünften "hen Wahlbezirk ergiebt sich da- interessante mm, daß dem (Kandidaten der Gcsammt- ' u, dem Gutsbesitzer Fahnauer, ein ultra- ner, durch da- wendisch-katholische Kirchen il: empfohlener Candidat, der Gutsbesitzer Ilrauch, entgegengestellt wird. Zm Freiberger tdlicben Wahlbezirk ist von liberaler Seite der »fmann Zohnel in Freiberg ausgestellt. !* Leipzig, 27. September. Vom !. Oct. d. Z. »vndrn auf der Thüringischen Eisenbahn ^mehreren Zügen Wagen vierter Classe »gestellt werden. DaS Weitere ist ersichtlich aus betr. Bekanntmachung de- GesellschaflS-Direc- »mS. I - Zu Deckung de- Bedarf- für die römisch - «tholischen Kirchen zu Dre-dcn (mit Neu- A, Friebrichfladt, Freiberg und Meißen), Leip- g, Chemnitz, Zwickau und HubertuSburg ist m ! laufenden Zahre eine Anlage zu machen. ES dieselbe von den in gedachte Kirchen Ein- snrten, für diesmal aus drei Liertheile, mtl- ruf resp. '/«, V« und de- von den be iden Parochianen zu entrichtenden Gewerbe- PersonalstenersatzeS herabgesetzt, bi- zum fü. November d. Z. zu bezahlen. ' Lnozig, 25. September. AuSgangS Juni d. Z. Hrie eia hier wohnhafter Postillon auS Frank in dir Heimalh zurück. Er führte außer ! Gepäck auch zwei Colli mit sich, welche eine hl in Frankreich billig erhandelter Gegen- e, darunter eine altmodische Wanduhr, einen i, 1 Gewehr:c. enthielten. AlleS diese- ließ durch zwri Packträger gegen sofortige Bezah lt- in seine hiesige Wohnung schaffen, während l ielbft zunächst nach Dresden behufS seiner spä- Snilassllng weiter reiste. Bald darauf er- dei der Ehefrau deS Postillon« ein Pack- e, welcher alS angeblicher Vertreter der Arbeitergenossenschaft unter wahrheitswidriger Vor spiegelung noch einen Thaler von Ersirrer zu erlangen wußte. Wenige Tage später stellten sich wiederum zwei Personen, darunter auch der vor- gevachte Unbekannte, in der Wohnung der Ehe frau des zurückgckehrten KriegerS ein, von welchen die eine sich für einen Comroleur drr Arbeiter genossenschaft auSgab und unter Vorlegung einer hierauf lautenden Quittung für den Transport obiger Effecten noch eine Nachzahlung von 28 Ngr. 8 Pf. und für sich ein Trinkgeld verlangte; er erhielt zusammen 1 Thaler. Nach seiner Entfer nung «öffnete der andere Unbekannte der Frau, welche sich alles Dies nicht recht erklären konnte, in geheimnißvoller Weise, daß er ein geheimer Polizist sei und in Erfahrung gebracht habe, daß die von ihrem Ehemann- an- Frankreich müge- brachtea Sachen ßchUHken fein», sowie daß »hr Mann deshalb in den nächsten Tagen erschossen werden solle. Wenn ihr Manu diesem Geschick entgehen solle, müßten die Sachen alsbald bei Sette geschafft werden. Er, der Unbekannte, meine eS gut mit ihr, de-halb wolle er für die Besei tigung der Sachen sofort Sorge tragen rc. Die auf- Höchste bestürzte Frau vermochte sich kaum zu fasten und gab stillschweigend ihr Einverständ nis; zum Vorschlag deS Fremden. Dieser nahm nunmehr unverzüglich die Uhr an sich und ließ die übrigen Gegenstände durch einen PacktrLger wcg- schassen. — Nachdem sich die Frau von ihrem ersten Schrecken erholt hatte, gelangte sie zu der Uebcrzeugung, daß sie da- Opfer zweier Schwind ler geworden, und erstattete am nächsten Tage der hiesigen Polizeibehörde über den Vorfall Anzeige. Den sofort angestellten Erörterungen gelang eS auch alsbald, dre Uhr bei einem hiesigen Trödler, bei welchem sie für 5 Thaler versetzt war, sowie auch den Verpfänder in der Person de- schon be straften hiesigen MechanikuS Johann Gottlieb Herrmann D. und später auch besten Genossen in der Person de- gleichfalls hier wohnhasien Musi- kuS und Zimmergesellen Heinrich Karl Theodor E. zu ermitteln ; auch die übrigen Effecten fand man noch in der Wohnung de- Elfteren vor. Bei ihrer Vernehmung behauptete D-, von E. aufge fordert zu sein, ihn zu der «ehrgedachten Frau zu begleiten, weil „da ElwaS zu machen sei". Auf vie Frage nach dem Was ? habe ihm derselbe er widert, „da- würde er schon sehen, wenn er mit- ginge". Er habe den E. begleitet, und nachdem sich derselbe nach einer kurzen Besprechung mit der Frau eiligst wieder entfernt, habe chm die bestürzte Frau ängstlich eröffnet, „wenn sie nur die (obge dachten) Sachen gleich wieder loS wäre", worauf er sich erboten, selbige an sich zu nehmen. Da gegen stellte er in Abrede, daß er von gestohlenen Sachen gesprochen sowie davon, daß deshalb der Postillon erschossen werden solle. E. hingegen gab zwar zu, daß er daS Geld eincassirt habe, er wollte aber von D., dem er davon erzählt, daß der Postillon zwei schwere Säcke vom Bahnhof in seine Wohnung habe schaffen lassen, zur Begleitung m die Wohnunader Ehefrau deS Abwesenden auf gefordert sein. Dabei blieben die beiden Angeklag ten auch in der Hauptsache später stehen. Zn der am vorgestrigen Tage abgehaltenen Hauptver- Handlung wurden sie beiderseits wegen Betrugs und E. außerdem wegen Fälschung einer Urkunde zu beziehentlich 4 und 5 Monaten Gesängniß und 1 Jahr Ehrverlust verurtheilt. Vorsitz, Anklage und Vertheidigung waren durch die Herren Ge» richtSraih Stemberger, Assessor v. Wolf und Adv. Krehtaa vertreten. — Die „Const. Ztg." schreibt: Her Consisto- rialrath Stolle kommt hinsichtlich der Glaub- haftigkät seiner Behauptungen, resp. Berichtigun gen ,n immer übleren Ruf. AuS der Ober- lausitz schreibt man uns: „Zn Bezug auf die katholischen Lehrer Sachsens ermöglichen in den Eiblanden die Verhältnisse im Allgemeinen ein höheres Einkommen und eine raschere Beförderung alS die in drr Oberlausitz. ES ist daher erklär lich, daß oberlausitzer katholische Lehrer den Wunsch haben, in den Erblanden angestellt zn werden, während die erbländischen katholischen Lehrer eine Versetzung in die Oberlausitz nicht wünschen. Ober- lausitzer katholische Lehrer melden sich in der Regel deshalb nicht in die Erblande, weil sie wissen, daß die erbländischen Lehrer ihnen vorge igen werden, und weil sie nicht wissen, ob und welche Stellen zu besetzen sind. Ein katholischer Lehrer in der Oberlauf,tz, der seit fünf Jahren HülfSlehrer war, hatte zufällig erfahren, daß in den Erblanden einige Lehrerstellen zu besetzen seien. Auf sein Gesuch um eine Anstellung in den Erh; landen erhielt er unter» 20. Juni d. I. vom tz» tholischen Consistorium zu Dre-den Bescheid, baß dre sämmtlichen an katholischen Schulen in den Erblandcn erledigten Lehrerstelleu wieder besetzt worden seien, ohne daß daS Apostolische Bicariat hierbei sein Gesuch in Berücksichtigung gezogen abe." Bekanntlich hat darauf Conflstorialrath -tolle in Dresden öffentlich erklärt, eS sei ander katholischen Schule zu Gnmma ein preußischer Lehrer nur deshalb angestellt worden, weil sich kein sächsischer Lehrer um diese Stelle beworven habe. Möge Herr Stolle in Zukunft die Confi- storialacten besser studiren. — Von der Saale, 24. Septbr., wird der „Hall. Ztg." geschrieben: Die alte Rudels- burg erfreute sich vor einigen Tagen de- Be suches ihrer ganz speciellen Gönner und Freunde, nämlich der Gesellschaft der deutschen Alterthum-- freunde, die, wie bereit- mitgetheill, ihre ZahreS- zusammenkunft in Naumburg gehalten hatten. Unter denselben befanden sich auch der Conservator der Alterthitmer, Geh. Regierungsrath v. Quast, welcher von den auSgeführten RestaurationSarbeiten sichtlich überrascht und befriedigt war, und der Baurath vr. Mothes auS Leipzig, nach dessen Idee die Arbeiten auSgeführt sind; derselbe er lheilte über alle einschlägigen Fragen die gewünschte Auskunft. Mit welcher Gründlichkeit und mit welchem Interesse zur Sache der Herr MotheS die von ihm angeregte Verjüngung der alten Veste betrieben hat, ergiebt u. A. namentlich die That- sache, daß von demselben allein 36 verschiedene größere und kleinere Handzeichnungen angefertigt worden sind. Nach einem etwa einstündigen Aufenthalte auf der Burg setzten die Besucher ihre Wanderung zu der Nachbarin, der SaaleckSburg, fort. Abends vereinigte rin Mahl im „muthigen Ritter" die Gesellschaft. — Zn Meerane wurde am 25. September MoraenS der im 63. Jahre stehende Ziegler Gott lob Hochmuth vor dem an seine Wohnung an stoßenden Ziegelofen ermordet aufgefunden. Der Mörder, welcher mit der Localität auf daS Ge naueste bekannt gewesen sein muß, hatte in der Wohnung sodann ein Pult geöffnet, in welchem sich ein Geldkästchen befand, und diese- mit einem Schlüssel, den der Ermordete bei sick» trug und den er demselben abgenommen, erschlossen. AuS diesem Kästchen hat der Mörder gegen 8 Thlr. Geld entwendet, hat auch eine an der Wand hängende Taschenuhr mitgenommen. Durch die von der Polizei sofort angestellten Erörterungen ist e- gelungen, die entwendeten Gegenstände in der Nahe deS HauseS versteckt aufzusinden. Ein der Thal dringend verdächtiges Suvject ist bereits gefänglich einaezogen. — Am 8 ZiehungStage der 5. Elaste 80. Lotterie erhielt die Collection von Moritz Lauterbach hier aucb den Haupttreffer von 80,000 Thaler und zwar auf Nr. 43,637, nachdem in dieselbe Collec tion am 1. ZiehungStage gegenwärtiger Lotterie bereits ver Hauptgewinn von !0,000 Thaler auf Nr. 5810 gefallen ist. — Der „Köln. Ztg." schreibt man aus Dresden: Die lange von unseren Particularisten hcrbeige- sehnte Räumung der Festung Königstein von preußischen Truppen wird nun endlich Statt finden. Den l. Oktober wird die Infanterie-Compagnie, welche P, rußen bisher dort stehen hatte — es ist jetzt eine vom 4. thüringischen Infanterie-Regi ment Vir. 72 — die Festung verlassen und durch eine Compagnie auS den in Dresoen stehenden Regimentern ersetzt werden. Verschiedenes. — Aus Königsberg berichtet die dortige Hartung'sche Zeitung: Zn Gelehrtenkreisen der Stadt macht geaenwä,tig eine literarische Fehde »wischen dem Professor der Geschichte an hiesiger Universität vr. Maurenbrecher und einem ;ungen Leipziger Gelehrten Dr. Richard Mucke viel von sich reden. I)r. Mucke hat die Absicht, sich an der hiesigen Universität alS Privatdocent der Staais- wistenschaften zu habilitiren und ist auf Grund seiner 1860 erschienenen Doctordistertation: „Zur Vorgeschichte deS deutschen Zollvereins, insbeson dere die Bestrebungen deS mitteldeutschen Vereins aegen den preußischen Zollverein", durch die philo sophische Facultät von der statutenmäßig vor- geschrtebenen Nostrification für die HavtlUalion entbunten worden. Prof. Maurenbrecher, Mit glied der genannten Facultät, hat sich hierauf ver anlaßt gesehen, (allerdings zwei Jahre nach ihrem Erscheinen), die genannte Dissertation deS Itr. Mucke in der Sybel'schen historischen Zeitschrift 1871, Heft 3.) einer Kritik zu unterziehen, welche neben andern eben nicht wohlwollenden Aus stellungen auch den Vorwurf auSspricht, daß die darin enthaltene „scheinbar selbstständige recht hübsche Ausführung über die Wiener Conferenzen sich alS ein sauberes,Plagiat enthülle." Dieser Vorwurf mußte den Verfasser der Dissertation um so gewaltiger treffen, als er im Vorworte zu der selben daS Bedauern au-gesprochen, daß er das „vortreffliche Werk", an welchem er das Plagiat verübt haben soll („Weber, über den deutschen Zollvereins, zu seiner bereits druckfertiaen Arbeit nicht mehr habe benutzen können. Einem Plagiarius und Lügner ist die Laufbahn eines akademischen LehrerS verschlossen. 1)r. Mucke hat darum seine angegriffene Schriftsteller- und ManneSehre zu vertheidlgen gehabt und thut dies in einer soeben auSgegebenen selbstständigen Broschüre: „Abge drungene Erklärung gegen Herrn Profeffor Mau renbrecher in Königsberg rc. Leipzig, Paul Wolfs." Wir können auS Raumrückstchtcn auf diese Schrift hier nur so weit eingehen, alS sie das „saubere Plagiat" »um Gegenstände der Besprechung hat. Durch Bescheinigung deS Verlegers seiner Disser tation und durch Nachweise auS dem Vorworte derselben und dem Börsenblatte 'rücksichtlich der Zeit drr Abfassung und deS Erscheinens beider Werke stellt I)r. Mucke zunächst äußerlich fest, daß er daS Werk von Weber nicht benutzt haben kann; sodann aber giebt er die von Prof Maurenbrecher citirten Seiten, welche nach dessen Behauotung daS „saubere Plagiat" Nachweisen sollen, in 'Neben einanderstellung. Da gewahrt der Leser nun daS Wunderbare, daß die Dissertation vr. Mucke's ausführlichere Angaben und ein größere- Detail enthält, ja mehr Gegenstände zur Sprache bringt alS Webcr'S Schrift — und der Verfasser der Broschüre kommt daher zu der gewiß nahe liegen den Frage an Herrn Prof. M,, aus welche Weise man aus dem Werke Jemandes etwa- abswreib.'n könne, daS sich in demselben selbst gar nicht vor- sindrt. Wir übergehen die Consequenzen, welche der angegriffene junge Gelehrte auS seiner Dar legung Uber die Kritik und den Kritiker seiner Dissertation ziebt und sind gespannt, in welcher Art Herr Prof. Maurenbrecher die gewünschte
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