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Dresdner Nachrichten : 29.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-29
- Monat1875-08
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 29.08.1875
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Mrda» yeulNetvn: L»»>Ms» DreSden^Sounta^SS^August^ Die Handelr-erichte. Die Reichs Justiz-Con,Mission hat auf Antrag ihres Mitglieds, des ObertribunalratheS Reichrnsprrger-Olpe, mit allen gegen drei Stimmen beschlossen, in tzl de» GerichtS-Vcrfassungö-EnlwnrsS die Handelsgerichte zu streichen. Nachdem der Juristen tag und der Handeldtag sich wiederholt für Handelsgerichte ausgc fprochen, sogar die Zuziehung von Kausleutcn in der zweiten Instanz gefordert haben, nachdem ein deutscher Staat nach dem andern solche Gerichte eingeführt, erregt dieser Angriff auf ein als unantastbar betrachtetes Volksrecht, gerechtes Erstaunen. ES handelt sich dabei nicht um ein Standesvorrecht der Handelswclt, welches beseitigt werden soll, sondern es soll da-Laienelement au» der bür gerlichen Rechtspflege überhaupt entfernt werden Di« Gegner der Handelsgerichte begründen ihren Antrag »amit, daß man die Handelssachen nur künstlich aus der Gcsammt heit der bürgerlichen Nechtüstreitigkeiten ausscheidcn könne, daß Standesgerichte der allgemeinen Rechtsgleichheit widersprächen, daß die Handelsgerichte sich nicht bewährt, selbst in kaufmännischen Kreisen nicht Anerkennung errungen hätten und die Kaufleute in vielen verwickelten Fallen sich erst juristischen Beistand holen müßten, um zu einem Urtheil zu gelangen. Das Eompetenz-Bedenken wird dadurch entkräftet, daß das deutsche Handelsgesetzbuch die Ausscheidung der kaufmännischen An gelegenheiten bewirkt, daß das Reichs-Lbcrhandclsgcricht in den letzten 5 Jahren darüber eine wirksame Controls geübt Hot und die Erfahrungen der in einigen LandsStheilcn schon lang« bestehen den Handelsgerichte, denjenigen zu Gute koinmcn, welche in andern Theilen Deutschlands erst errichtet werden sollen. Ein wichtigerer Einwand ist der der Rechtsungleichheit, aber auch dieser fällt, wenn man das Recht der Handelswelt als den An fang betrachtet, das bürgerliche Element überhaupt wirksamen An- theil an der Gerichtüpflege nehmen zu lasten, ein hohes Ziel, welches „ur schrittweise erreicht rverden kann, von welchem der Nichtjurist sich nicht ohne Widerstreben wegdrängen lassen wird. Ob die Handelsgerichte sich bewährt haben oder nicht, könnte Vauin anders als auf statistischem Wege ermittelt werden. Tie Verhandlungen des deutschen Handelslager zu Berlin am Ende des MaimonateS 1875 haben die Erfahrungen aus 115 deut schen Handelsplätzen zusammengestellt und alle diese Städte haben sich für die Handelsgerichte erklärt. Sie haben die Erwartung aus gesprochen, daß der Reichstag dem Beschluß der Rcichsjustiz-Com- mission keine Folge gebe, eine Institution zu beseitigen, slir deren Erhaltung sich der erste, dritte und vierte Hand-.'lstag, der fünfte Juristenlag und der siebente Congrcß deutscher Bolköwirthe entschie den ausgesprochen hätten. Für den Werth der Bctheiligung der Kauflcule an der Rechtsprechung hat sich der Senator vr. DerSmann in Hamburg, welcher 10 Jahre lang einem der bedeutendsten Han delsgerichte präsidirt hak, ausgesprochen: „Durchschnittlich haben weder Juristen noch Kauflcute eine richtige Vorstellung von dem Einfluß, welchen die kausmännischen Richter in den aus Juristen uird Kauslcuten zusammengesetzten Gerichten arisüben. Wo die geschäftSmännijchc Anschauung der juristischen widerstreitet, liegt dies nur in der Zweifelhaftigkeit des Falles, meistens aber werden die Erkenntnisse mit Einstimmigkeit abgegeben. Im Allgemeinen ist der kaufmännische Einfluß auf das Urtheil ist fast ein unbe wußter und um so mehr berechtigt, weil das Ab schließen von Verträgen der Lcbensberuf des Kaufmanns ist. Während jeder andere Beruf höchstens mit dem Familien- und Erb recht vertraut macht, giebt das kausmännische Leben eine ganze Reihe von Ncchtsbegriffen, wie Angebot und Annahme, Ucbergang der Gefahr gekaufter Sachen, Wirlungcn des Vrrschwcigrns u. s. w. Der Unterschied liegt nur in der Art wie Kausleute und wie Juristen z»m Endurthcil gelangen. Ter Kaufmann wird m t schnellem Blick inslinctiv aus der ganzen Sachlage sich ein Urtheil bilden, während der Jurist nach rechtlichen Gründen auf dem Wege der Logik an das Ziel gelangt. Die Verschiedenheit deS Weges kann ein Auüeincindcrgchcn möglich machen und dann wird nochmalige Prüfung den Jrrlhum aufklärcn, ob der Jurist auch den rechten Nechtosatz auf den betreffenden Rechtsfall angewcndct hat, ob die Kausleute auch die ursprüngliche WillcnSmeinung der Parteien (das Püä notum »it rntor p crtoe) richtig getroffen haben." In ähnlicher Weise hat sich I>r. Goldschmidt ausgesprochen, welcher bei dem RcichSobcrhandclSgcricht Gelegenheit hatte, über den Werth der Handelsgerichte reiche Erfahrungen zu sammeln. Er tritt nicht nur der Ansicht entgegen, als könne eine bloße Be fragung von Sachverständigen die Thcilnahmc kaufmäniiischcr Richter ersetzen, sondern er befürwortet die Zuziehung von Kausleutcn zur thümlichen Zusammensetzung dieser Commission zuschreiben können. Unwillkürlich fühlt man sich dabei an einen Ausspruch vr. LaSkerS erinnert, der, wie in parlamentarischen Kreisen wohl bekannt ist, stet« bei der Zusammensetzung ähnlicher Commissionen warnte: daß man nicht zu viel Juristen wähle. Wir sind weit davon entfernt, den Beruf der Rechtskundigen anzugreifcn, den alte,» bestehenden Gesetzen Achtung zu verschaffen, wenn cs aber gilt, neue Gesetze zu schaffen, oder schwer errungene VolkSrcchte prciszugcbcn, dann hat das ganze Volk ernstlich mitzu- redcn. Das Laienelement in der Rechtspflege soll nicht rückwärts, sondern vorwärts schreiten und die Befreiung von dem Anwaltszwang nicht bloS der Handelswelt, sondern mehr und mehr allen Kreisen des deutschen Volkes zu Theil werden und zwar in der verbesserten Form des mündlichen Verfahren«, welche allein die Möglichkeit einer segensreich sich entfaltenden Thätigkeit giebt. Der deutsche Juristentag wird jetzt die Frage erörtern: „Soll die Jury in den deutschen Civilprozcß eingesührt werden?" Vor aussichtlich wird dies einer späteren Zukunft Vorbehalten werden, aber man wird doch bei Reform des Prozeß- und CivilrechteS auf die künftige Einführung der Jury Bedacht nehmen müssen. Die dem Juristentag vorliegenden Gutachten über die Schöffengerichte lauten nicht so glänzend, als die Gegner der Schwurgerichte ge wünscht haben. Wo die Frage vorliegt, ob Schöffen- oder Ge schworenengericht, ist nach diesen Gutachten den Letzteren entschieden der Borzug zu geben. Die Erfahrungen, welche die Mitglieder des deutschen Juristentages mit in die Hcimath bringen werden, machen hoffentlich dem Umstand ein Ende, daß die verdienten Männer, welche die Geschworenengerichte mit in das Leben riefen, zu Gunsten der Schöffengerichte die eigene Schöpfung bemängeln. Zur Selbst verwaltung will das Volk erst erzogen sein und das deutsche Volk braucht nicht eine ganze Generation in der Wüste umher irren zu lasten, um den Nachkommen erst das gelobte Land zu zeigen. Wir wollen uns noch selbst in die Freiheit einleben l Locale» uvd Sächsisches. — Bessere Wohnungen zu schaffen, ist nicht nur eln Gebot der Gesundheitspflege, sondern auch ein wesentliches Mittel, socialen Bewegungen ihre Schärfe zu nehmen. Noch liegen die Tage der „WohnungSnoth" nicht weit hinter unS; für gewisse Klassen von Quartieren ist diese grausame Noth wohl noch jetzt vorhanden. Es ist nun gewiß von Interesse, zu sehen, was andere Culturvölker tüun, um das Wohne» der arbeitenden Klassen zu verbessern. Lehr reich sind in dieser Richtung zwei praktische Vorgänge, die wir unter „Volkswirthschastliches" in der „Sonntagsbeilage" mitthcilcn. — Gestern sind die ersten Fünfzig-Pfennig-Stücke ('/§ Mark) in den Verkehr gegeben worden. Dieselben sind außer ordentlich klein, nämlich wenig größer wie die in "Nickel auSgebrach- ren Stücke von 5 Pfennigen. Wenn man diese neuen Münzen nebeneinander sicht, kann mau sich einer gewissen Befürchtung nicht enlschlagcn. daß, wen» die Münzen nicht bei vollem Tageslicht sehr genau angesehen werden, im Verkehr leicht Verwechslungen slattstn- dcn können. Von den ausgeprägten Nickelmünzcn unterscheiden sich diese neuen Fünsug-Psrnnig-Stücke ebenso wie die schon im Verkehr befindlichen Marlstücke durch einen gekerbten Rand, während die Nickel Stücke bekanntlich ganz glatten Rand haben. — Aus Meerane wird beuchtet: Die Spur deS dem Glauchauer Bezirksgericht entsprungenen Untcrsuchunge'gcsangcncn Flügel läßt sich bis jetzt nach dein Torfe Zehma bei Gößnitz verfolgen. Im dortigen WirthShauS hat der Flüchtling das in Ricdcrhohndorf ge stohlene Pferd eingestellt, und nachdem er sich bereits einmal ent fernt gehabt, aber nach kurzer Zeit wieder zurückgclehrt war, das Wirthshaus unter Zurücklassung des Pferdes dann für immer vcr- Rechtsprcchung in Handelssachen auch in zweiter Instanz. In gleichem Sinne haben sich »och andere bedeutende Rechtskundige, wie vr. Braune (Wiesbaden), vr. Alex. Meyer (Berlin), vr. Dörre (Magdeburg), ausgesprochen und sind für die Richtigkeit des Satzes eingetretcn, daß Handelssachen nach Handelsbrauch zu richten sind. Das Recht ist (nach dem Ausspruch vr. A. McycrS) kein ungeheurer Schrank, in dessen Schubfächern die Entscheidungen für jeden möglichen Streitfall angesammclt liegen, sondern das Recht befindet sich in fortwährendem Fluß und dankt sein Dasein der menschlichen Thätigkeit. Jede Rccht-strcitigkcit beruht auf einer Unterbrechung des ursprünglichen Gedankens, der nicht sachgemäßen Ausführung einer Verabredung. In Handelssachen muß das Leben inmitten kaufmännischer Thätigkeit dazu treten, um den juristischen Begriff durch den wirthschaftlichen zu ergänzen. Die vertiefte wissenschaftliche Bildung des Juristen hat dagegen das RcchtSgefühl zum NcchtSbewußtsein zu erheben. Im Schooß der Reichsjustizcommission haben die Handels berichte nur an dem Vertreter Hamburgs, vr. Wolffsohn, einen rüstigen Fürsprecher gesuyden, ein Umstand, den wir nur der eigen- lassen. Dies geschah am Montag früh. Flägcl zeigte sich hierbei nicht mehr in der Garderobe, welche er bei seiner Flucht getragen, sondern im Stallauzug eines Knechtes, den er in Mosel „auf der Durchreise" gestohlen haben soll; selbst mit Stiefeln hatte er sich be reilS versehen. — Die Flucht aus dem Gcfängnißhof hatte Flägcl dadurch bewirkt, daß er vermittelst zweier aus seiner Bettstelle ge brochenen Eiscnstäbe an dem ca. 4 Ellen hohen hölzernurThor empor- kletterte und von dort hcrabsprang. — Repertoire der Königlichen Hoftheater. Alt stadt: Sonntag: Ter Templer und die Jüdin. — Dienstag: Das Glöckchen deS Eremiten. — Mittwoch: Aschenbrödel (Märchen). — Donnerstag: Der Prophet (Ans. >/z7). — Freitag: Dcü Königs Befehl. — Das Versprechen hinterm Herd. — Sonnabend: Der fliegende Holländer. — Neustadt: Sonntag: Großstädtisch. — Montag: Robert, und Bertram. — Dienstag: Der Vetter.— Domcstiguciistreiche. — Donnerstag: Mcdea. — Sonnabend: Groß städtisch. — Etwas für SchlcppcnabtretungS-Enthusiastcn! Vorgestern gegen Abend standen auf der WaisenhauSstraße, unfern der Prager straßenecke, zwei Männer im lebhaften Gespräch, von denen der eine anscheinend ein Tischler, Stellmacher oder dcrgl. — zwei über Mann'ü lange Balken neben sich stehen hatte, die er mit dem einen Arm, damit sie standen, umklammert hielt, während er den andern zu lebhaften Gestikulationen verwandte. Beide standen den» Trottoire ziemlich nahe. Eben war eine Dame an ihnen vorübcrgcrauscht, deren Kleid den Staub in kleinen Wölkchen auswirbclte. als dem Balkcnmann ein Balken entglitt, nach dem Trottoir zu und auf die StcnibcrzcugungSfahne oder Schleppe siel, und zwar mit solcher Wucht, daß der ganze Hintere Theil dcü Kleides zerriß und sich die elegante Schleppe zu einem — Fetzen verwandelte. Die Dame er schrak gewaltig und obwohl sie vollständig berechtigt gewesen wäre, den unvorsichtigen Menschen, dessen Balken überdies, wenn er ein Kind getroffen hätte, dessen Tod veranlassen konnte, zum Schaden ersatz heranzuzichen, zog es vor, den unteren Theil des Kleide« zu- sammenzuraffen und ^ wenn wir recht sahen — mit Thronen im Auge hastig weiter zu gehen. Auch der Balkenmann hielt Bewegung für gcrathen, lud seine Hölzer auf die Schulter und bog schleunig um die Ecke. — Diese Dame ist vielleicht vom Schleppcntragen curirt. — Ein hiesiger Kellermeister traf am vorgestrigen Abend eine Frauensperson, der er einige wichtige Mittheilungen unter vier Augen machen zu müssen sich plötzlich erinnerte. Um dies recht ungestört thun zu können, veranlaß«« er dieselbe mit ihm einen in einem Gehöfte in der Nähe des Gewandhauses stehenden »»bespannten Kutschwagen zu besteigen. In diesem Kutschwagen schlief unser Kellermeister aber sehr bald ein und wissen wir nicht einmal, ob er zuvor mit seinen Mittheilungen zu Ende gekommen war, oder nicht. Als er gegen Morgen erwacht«, war er allein in der Kutsche, dagegen sein wohl- gefüllteS Portemonnaie — es sollen über 30 Thalcr darin gewesen sein — aus der Tasche verschwunden. Wie wir nun hören, soll das Portemonnaie, wenn auch etwas leichter, gestern wieder ausfindig gemacht worden sein und zwar in dem Besitze jener Frauensperson, mit welcher der Verlustträger am Abend zuvor sich in den Kutsch wagen gesetzt hatte. Wahrscheinlich hat die Dame das Portemonnaie mitgenommen, damit eü dem Eigenthümek während seines Schlafs nicht etwa gestohlen würde. — Auf drin Berliner Bahnhofe wurde vorgestern Abend gegen 11 Uhr in Folge des PfeifenS einer Maschine eln Droschkengaul scheu, drehte um und ging mit der Droschke durch. In der neuen Berlinerstraße stürzte er mit dem Wagen jedoch in eine Schleußen- grube, wodurch letzterer ziemlich beschädigt, leider aber auch der Kutscher nicht unerheblich contusionirt wurde. — Ein Soldat des hiesigen CchühenregimentS hat vorgestern Abend den Versuch gemacht, sich in der Elbe zu ertränken, er ist jedoch von einem Fischer, der durch seinen Hund auf ihn aufmerksam gemacht worden war, wieder herauSgezogm und gerettet worden. — Nächst dem GeorgSplatz brach Freitag Abend ein schwer mit Holz beladener Lastwagen über dem Geleis der Pferdebahn zusam men und versperrte den Durchgang der Bahnwagen, auch nach Plauen auf einige Zeit. — Die Schraubenbampfcr auf irr Elbe haben in den letzten Tagen je ihre dritte Fahrt nach und von Blasewitz auSfallen lasten müssen, da der dritte Dampfer wegen Unwohlseins sich auf der Schlick'schen Werft befand. Bei dem kleinen Wasserstand der Elbe fahren die Beete natürlich auch vorsichtiger und gebrauchen über eine halbe Stund — An dem Su^-ende deS Bahnhofes der Magdeburger Bahn in Halle wurde am 27. d. früh von einem Bahnwärter der Leich nam eines UnteroGcicrS der sächsischen Artillerie aufgcfunben. Der Unglückliche, welcher durch Ucbcrsahrcn sein Leben cingcbüßt, hat, wie man vcrmulhet, den Frühzug zur Hicrherfahrt benutzen wollen, ist aber beim Ausspringen zum Fallen gekommen und so gelobtet worden. — Gutem Vernehmen nach. schreibt kmS „L.T.", bcabilck'tlat die Regierung mit tc: Eiiiziciiung der kleinen« Gerichts »itcr im Gebirge langsamer vorzugebe» nab a» bereu Stelle vicimcbr bie Einziehung solcher im Rictcrlaute w.eör -u hcichlcumgen. May, gkbcnb nir ticic Absicht bürten namentli-h tic im RIebManbe horhanbcncn zahlreicheren uub dcgiiciucrc» Eoiiimunieationoiiüttcl scni, bie cö ben Gcllchtöiiilaücii v cl eher gestatten, >Ii:e etwas größere Entkernung b!S zum Sitz ber Geiighöde! öibc zu üdac» winkcn, a ö bicö im Gedilgc ter stall ist. Tic Einhchuvg böb klein.rcn Gcrichibämicr gan; cliniisicllen. nie hon hülcn Leiten ghboyt wuitc. liegt sonach nicht im Sinuc ber Regierung; bie burch bic Trennung tcrIui'liz hon ber Verwaltung b tiiigtc Ver mehrung tcr Amtohauhlmanuscha t n hat icbcnso.IIö so bcbcutcnbe Kosten verursacht und wirb sie, wem, ma» sich nicht noch zu größeren Vkr>ii>lachiliigcii, alti wie sic jetzt an bcr Tagcöertvung iin.b, ciuschlicyt. auch weiterhin vcrurlachi», baß ede» gespart wer be» muk, wo es nur g ht. Daß aber von be» vorhanbcucii klei nen Remtern jebeniallö noch ganz gut welche entbehrt werben können, liegt aui tcrHanb nnb leuchtet schönem, wenn manz.B. bic trci I» unmittcibarslcr Nähe Leipzigs hcsinbüchc» GcrichtS- ämtcr Taucha, Zwenkau nnb Marlraustäbt in Betracht zieht. Alle trci haben nur ilcine Bezirke, alle tpZ Gcrichtsamtösitze lie ge» In zicmiicki gleich naher Ent crnimg von Leipzig, mit welchem ne übcrti S intg sg» int burch Eiimhahiic» pcrhimbcn sinb, und cublich haben wohl alle Juiasscn ticür Bezirke mchr ober weni ger Beziehungen geschäftlicher ober Gültiger Natur io ichon zu Leipzig, io baß cö In t r 2hat schwer cinzulchcn sein würbe, wenn ma» ti.ie Acmtcr alle »och iorlhcsteheu lauen wollte, nach- bem ilmcn eine große Arbcltslgst burch Ahnahmc ber Vcrwal- tungSgeicliäst: cnt allcn ist unb bie eihilrechtlichenAi gelegonheiten bcr Bewohner k einer Stätte nnb b>ö plaitc«, Laubes nicht io erhebil.h unb zablr ich s in werbe», um tic Erhaltung kreier Ge« richtsämter von kleinem Umiangc z» rcchticrt gen." Ein AntcrcS ist eS aUcrbingS nach »»lerer, ber Rctaction bicics Blatte-, An sichten. in t ben GcrlchiSäintcizi Attenberg unv Laueiistei». Sollten Belke in Ein- vcrsN'inolzcn, unb von t.in Einen ober kein Alitercn.Qrticl'aftcii ahgctrnmt und ben Gcricl'tSämlcrn Franciislcln, Divkolbl-walbe ober Pirna znaclbeilt werten, so würben bie Bewohner bcr an bcr Grsnze buht- unb langhin ge legene» Dörfer im Winter, weicher in ben tertigcn Gegeilten öc- kanntlich sehr hart aiütritt unb tic Eommlinuaiwncn sehr be schwerlich, ja sogar ott ganz unmöglich macht, iminei^iiii't tcn größten Schwierigkeiten zu kämvicn haben, »m in bic Amt-sh bte zu gelangen. ES bürste lieh bahcr wohl im Interesse bcrGcrichtö- bciohlencn mir cmvichlcn. beite »Acmtcr bestehen zu lasse», av- gcsel>e» »och bavvn, baß in Attenberg ein scbr schönes Aiiitsge- bäube vorhanbcn ist. nnb, wa- Laucnsicln anlangt, in kein käsi gen SchloUe gcnügcnbe Räumlichkeiten zur Verfügung stchrn» und unter tcn jetzt odwattcntcn Vcihättuincn ein Neubau auch keineswegs sich nöthlg machen türite. Lobte kies aber tcnnoch . bcr Fall sein müssen, so würbe der Besitzer bcr Herrschaft Laucn- stcin, Herr Gras von Hobentbal-Püchau gewiß in gewohnt libe raler Weise bereit sein, Qpicr z» bringen. V.-a- wir in Volstehen- dcm ausgesprochen baden. kcrubt auf eigener Erfahrung. — Meteorologische Notizen unb Anbeiitung dev Witterung-gange-. Ans viclj, Migen und viele Qrte umiasscnbt» Beobachlungen sinb solgcnbc ErüihrungSsätze abgeleitet worben: „Die Wärme nimmt z» bei Dst-, Sübost- unb Sübwlnbcn, gebt au- Zunahme in Abnahme über bei Lüt- westwind. nimmt ab bei Wcsh. Rortwcsi- unb Nortrvind und geht auö Abnahme in Zunabmc über bei Rorbostwint." Man nennt diele im Allgemeinen herrschende Regel: „Die ther mische Windrose." — „Der Druck tcS atmosphärischen Wasserdampfct nimmt zu det Ost-, Sübost« und Südwinden, gebt
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