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Dresdner Nachrichten : 28.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187607289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-28
- Monat1876-07
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 28.07.1876
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M"L'.'.!U.Lr «Lrienstrat« I». Ad»n» »««enllpret» »Urteil««»» kq 3 Mark 30 PI«t„ durch sie Gast »Mark ItPIge. kinjel.Hummern loLNge. tlusl,,, 30000 »i»l. All! die HiU<k«»»e ein««» sondier Maniiscripte «acht sich die MedacU»» »ich» »erdtndltch. gnseraten-Nnnadm« »ud» «iirtd: ua« Let»jta. Wien, t graiiksurt a. Ws., Mün chen. — v»ub« « 6». in slranlsurt a. M. — Nr. Vvixt in «Ihemnttz. — II»» l-»I>tt». kialti»» t 0«, tn yartl. Tageblatt für Uokitik, Nntcrlialtung, Geschäftsverkehr, Börsenbericht und Iremdenkilte. Druck und Eigenthmn der Herausgeber: Elkpslh §c Reichnrdt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fnedr. Glltstskhe in Dresden. Lnlerate »erden Mart«»» Snras.e IN angenummin ,r Ad. b Uhr, Tannlc,» e>i» Mittag» »r unr. 2» vieusiadl: grobe Slolier. «atze Lin» Itachui. 4 Udr. — Der itiaum einer ein- spalliaen Pclitjciie kauet l« Psae. Eingejand» di« Zeile 31 Pjge. Eine Garantie siir da« nachiltagige Grschee- nen der Anscrate wird »ich» gegeben. slnswiirtige Nnnonien» «nslrage von un» unbe» kannlen Firmen und Per sonen tniertren wir nur gegen Prä nu »icra ndr» Zahlung durch Bries- inarlen oder Posteln-al- lung. Acht ^iiden lost n 13 Piae. Inserate inr die Moniag» Slumn.er »der nach eurem Jcluag» die Peutjkile 34 Pjgc. Kr. 210. Eimindzwanzigster Jahrgang, a«, dZ'SL; Politisches. Deutschland nicht bloS, auch Oesterreich, Frankreich, England und Amerika leiden sämmtlich unter den Wirkungen des wirthschaft- lichen Zerstörungü-Processes, den man Krise oder Krach nennt. Für dieses gemeinsame Leiden giebt es theils gemeinsame, thcils be sondere Ursachen. Folgende Ursachen machen sich in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien mit besonderer Schärfe geltend: „Die überhastete schrankenlose Einführung von Gewerbefreiheit, Frei zügigkeit, freiem Niederlassungö- und EheschließungSrecht." Das plötzliche Niederreißen aller, wenn auch unhaltbarer staatlicher, ge werblicher und socialer Schranken ohne gleichzeitiges Schaffen neuer organischer Gliederungen in Arbeiter-Verbänden, zeitgemäß gestal teter Innungen u.s.w. erzeugten einSpeculationsfieber, das von dem Glanz der französischen Milliarden geblendet, eine Ver schwendungssucht hervorricf, welche das Volksvermögen bei Weitem uberstieg, einen Rausch erzeugte, dem nun der lange Katzenjammer gefolgt ist. Ebenfalls tiefwirkende Ursachen des jähen Wechsels zwischen Angebot und Nachfrage waren der überstürzte Ausbau des ameri kanischen und russischen Eisenbahnnetze« und die Eröffnung des Suezkanals. Dadurch wurde die Eisen-Industrie zu krampfhafter Steigerung ihrer Leistungen veranlaßt, der Schiffsbau zu ungeahn ter Höhe getrieben, Riesensummen in Bewegung gesetzt und die Handelsbeziehungen und Verkehrsstraßen plötzlich verlegt. Alle diese Umstände schufen den Hauptgrund der ungesunden Verhält nisse, die über den normalen Bedarf weit hznausgehende Erzeugung von Eisen und Kehle. Von der Kohlen- und Eisen-Industrie ging jene große Lohnsteigerung aus, welche sich fast auf alle Gebiete deS Gewerbefleißes erstreckte und das Emporschnellen aller Preise verursachte. Der Schwerpunkt der Krise liegt, besonders in England, in der Ueberproduktion der wichtigsten Hilfsstoffe für die Industrie und es wird geraumer Zeit bedürfen, ehe die Capitalien wieder flüssig, die Vorräthe verbraucht, die Selbstkosten erniedrigt werden Als erschwerende Umstande bezeichnen wir die traurigen politischen Wirren, welche die Arbeiten des Friedens hemmen und die unnöthige schnelle Entwerthung des Silbers durch die Camphausen'sche Mnz-Politik. Das einzige radicale Heilmittel gegen diese zwei Welttheile verheerende Krankheit ist das unausgesetzte Sinken der Preise. Je weiter dieses Sinken vorschreitet, je mehr nähern wir uns gesünde ren Zuständen. Die Preise sind bereits etwas gefallen, aber noch innner erheblich höher als vor 10 Jahren. Die LcbenSmittelprcise in erster Linie müssen noch weit mehr ermäßigt werden, die wirth- schaflliche Reaction noch weiter fortschreiten, wenn die Krankheit der menschlichen Gesellschaft gehoben werden soll. Diese Genesung ist noch weit entfernt, wenn blvs die Arbeitslöhne und die Preise rer Jnduslriecrzeugnisse hcrabgehen, die Preise der Lebensmittel, der Wohnungen, des Velcuchtungs- und Heizmaterials und ähnlicher unentbehrlicher Dinge sich auf der alten Höhe erhalten. Erscheinungen wie die, daß in England 3 Proccnt sämmtlichcr Firmen und zwar mit 60 Millionen Pfund bankerott sind, daß im übrigen Europa die Passiven großer gefallener Firmen auf 70 Millionen Pfund, in Amerika auf 20 Millionen taxirt werden, sprechen doch deutlich genug. Nicht die reclamenartig ausgepriescnen Universalhcilmittel der Socialdemokratie, die den Umsturz der gan zen menschlichen Gesellschaft und ihrer Einrichtungen bezwecken, sind das Arcanum für die Wiederkehr gesunder Zustände, sondern die Rückkehr zu der weisen Gewohnheit unserer Vorvordern, nicht mehr zu produciren, als man bedarf, in der vernünftigen Selbstbcschränk- ung. Der Schwindel findet dann kein Feld für seine Thätigkcit mehr, während für eine gesunde Speculation noch Raum genug bleibt, und die Preise für das zum Leben Unentbehrliche werden dann für den fleißigen Arbeiter wieder leicht crschwingbar sein. Locales au» Sächsisches. DavoS, 27. Juli, 10 Uhr 30 Min. Vorm. (Priv.-Telegr.) Soeben reiste Se. Maj. König Albert von Sachsen, von Nagacz kommend und nach einem eintägigen Aufenthalt in Davos nach Parpan, woselbst Se. Maj. mit der Königin Carola zusammentriflt, um gemeinsam das Stätzerhorn zu besteigen. In Begleitung Sr Majestät befanden sich der Legationsrath von Watzdorf und Major von Ehrcnstcin. Beide Majestäten treffen am 10. August in Dres den ein. — Auf ihrem Ausflug nach Böhmen sind am 24. ds. II. KK. HH. Prinz Georg nebst Gemahlin, Prinz Friedrich August und Prinzessin Mathilde über Schwcizermühle und hohen Schncebcrg kommend, in Tctschcn eingetroffen und im Posthotel übernachtet. In Bodenbach wohnten die hohen Herrschaften in der Filialkirche einer Messe bei, besuchten den Tetschner Schloßgartcn und dinirten in, Posthotel. Andern Tags wurde die Reise in Begleitung des Rittmeisters v. d. Planitz und Hofdame v. Zedwitz in der Richtung WarnSdorf-Lausche fortgesetzt. — Dem Schuldirector August Friedrich Gotthclf Schreiber und dem Oberlehrer Ernst Wilhelm Teuch er, Beide in Maricn- berg, ist das Verdicnstkreuz, und dem Cantor und ersten Lehrer Jo hann Ehrenfried Wetzig in WcrmSdorf das AlbrcchtSlreuz ver liehen worden. — Die königliche Intendantur, welche sich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, für die Mannschaften des königlich säch sischen (12.) ArmeecorpS eine möglichst practischeFußbekleidung zu beschaffen, getragen hatte, ist jetzt mit einer Hartgummi-Fabrik in Frankfurt a. Ni. in Verbindung getreten und bezieht von dieser aus Guttapercha geformte Sohlen, welche auf den unteren Ledc» sohlcn mit 16 Schrauben befestigt werden. Ob sich diese neue Ein richtung auch für die Dauer bewähren wird, steht noch dahin. Sachverständige bezweifeln es. — Es ist auch manchmal zu Etwas gut, wenn Kinder im Sande spielen. Am Mittwoch fanden im Garten des Victualicn- händler" Lehmann in Blasewitz dessen Kinder, beim Graben eines Baches einen Topf, in welchem 23 Spcciesthaler friedlich schlum merten. Dicht daneben lag noch ein so ziemlich verfaultcr Strumpf aus welchem noch 68 österr. Zwanzig-Kreuzerstücke, 43 sächsische 2^.,-Groschcnstücke und 1 preußisches Viergroschcnstück heraus quollen. Sämmtliche Münzen sind noch ziemlich gut erhalten und mögen wohl von dem Großvater des jetzigen Besitzers dieses Grund stücks, welcher 1813 Eigenthümcr war, in den Kricgszeitcn dort ver graben worden sein. — Auf einem Neubau in der Dürcrstraße siel gestern Vor mittag in der 11. Stunde während des Heraufziehens von Nüstholz, der daselbst beschäftigte Zimmerpolier, Namens Gärtner, so unglücklich vom Dachstuhl, so daß er nach einigen Minuten verstarb. — Gestern, von 9 Ubr Morgens bis tn die 4. NachmittagS- stunde, währte die Schlußberathung deö II. E uropä i s ch e» Blinde n-Congresseö, welcher eine Zeit lang aul der Regierungs-Tribüne der Herr Landcöconsistorialpräsitent Uddc belwotznte. Die vorgestern abgebrochenen Verhandlungen über die Bildung eines Vereines ward fortgesetzt und beendet. Der gegründete Verein, welcher den Namen führt: „Verein zur För derung der Blindenbilduiig" constituirte sich auf Grund eines schließlich allgemein angcnvmincncn Statuts; seine Ausgabe ist die von uns schon gestern dargelcgte. Hieran schloß sich ein Be richt deö Ausschusses für'Prüfung der ausgestellten Unterrichts mittel, die In demselben zum Ausdruck gelangenden rein sachlichen und methodischen Ansichten dürften sich dem allgemeinen Interesse entziehe». Leider mußten zwei Vorträge, die mck der für die drei SItzungStage berechneten Tagesordnung standen, auLiallcn, weil die Herren Eongreßmstglicder in Folge aiiügedchntestec Debatte» und langer Meinungsverschiedenheiten die vorbedachte Congreß- daucr bereits reichlich am'gezebrt hatten. Gerade aber dies; beiden Vorträge wären für das Interesse der Lelcrwclt gewiß ergiebig ge wesen und hätten dura, eine wenn auch gedrängte Wiedergabe in den Blättern dem Vlintenmcsen vielleicht wieder manchcn helfenden Freund zugekührt, was der Sache unserer armen geprüften Brü der und Schwestern Immer herzlich zu wünschen ist. Zwar wer den die Vorträge in Fachblättcrn erscheinen, doch eben dadurch der großen Menge unbetannt bleiben. Besonders wichtig ver sprach, dem Titel nach, derjenige deS Herrn Dir. Molde». hower auö Kopenhagen, „übcr die soziale Stellung der Blinden", zu werden; dcr andere, vom Herrn Direkter Heller in Aussicht gestellte, sollte sich über das „Prinzip der Unmittelbarkeit in dcr Bstndcnschule" verbreiten. Schließlich ward festgesetzt, daß der nächste OU.) Congreß I» drei Jahren in Berlin abgchalten werden soll; derselbe wird aber dann nicht mehr „Europäischer", sonbcr» nur„Bli»den-Lehrcr-Eo>igrcß" benannt werden. Während dcr Sitzung machte Herr Dlrector Reinhard der Versamm lung bekannt, daß der hiesige blinde pract. Arzt Herr Welt von Ehrenstein die Herren elnlade, seine cleclrische Heilanstalt, Aininon- straße 81, zu besuchen. Der schon erwähnte AnSflug nach M o- ritzburg wurde durch ein solennes Souper abgeschlossen, bei welchem »nlcr anderen Toasten auch der Vertreter der Presse, als „dcr Vermittler zwischen dem Volke und den Humanitären Bestrebungen deö CongrcffeS" gedacht ward: die »lack geladenen Vertreter der Presse gulttlren dankend iür diese Aufmerksamkeit. Wir schließen unsere Mittdellungeii über den Congreß mit der auirichtigcn Hochachtung vor der allseitig in dcr Versammlung sich kundgcgcbcncn. warmen Hlugabc an den schönen und hoch- cdlcn Berns, den Blinden ibrc Nacht mehr und mehr zu erhellen und sie so viel als möglich frei und selbstständig zu machen. - Die in Ictcm Jahre vorzunchmende Besichtigung des hiesigen städtischen M a r sta ll i n pe n ta rö bat am 1<i. Juli durch Dcputlrte dcr beiden Coücgicn der Stadt stattgcstmden. Das Maritallwesen steht bekanntlich seit längeren Jahren unter dcr Inspektion des Herr» StadtrathS Hoigürllermcistcr Schf- fart h. WaS nun aber die Jnvcntaricnstücke sowohl, alö na mentlich auch die aus 22 Pferden bestehende Bespannung anlangt, so hat sich abermals heransgestclit, mit welcher Hingebung und Sachkenntnis! Herr Stadtrath Schssarth das ihm an. vertranten wichtige» AmteS wartet. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Pferde fortwährend stark im Dienste verwendet und daß ihnen »ur halbe Rationen gcrcläst werden. Dcr städtische Mar- stali wurde bekanntlich auch früher bei Beerdigungen verwendet; seitdem nun aber die Prlvatspcculatton sich derselben bemächtigt hat, sind natürlich auch die recht lucraliv gewesenen Lclche»- conducte größtcnthellö in Wegfall gekommen. Vielen ist es ausgefallen, daß letzt schon, wenn auch nur strichwcIS. verschiedene Bäume, namentlich die Lindcnbäumc, sich eines Tbetleö ihres BlätterschmnckS entledigen. Die Ursache die ser Erscheinung liegt an dem sogen. Honigthau, einer klebrigen, süßlich schmeckenden-Substanz, welche vor einiger Zeit nach cin- gctretencm schnellen Temperaturwcchscl die Blätter dieser Bäume auSgeschwitzt hatten und in Folge der dadurch cingctrctcncn Sait- stockung abgestorben sind und nun hcraviallen. Die Wahrneh mung. daß die äußeren Blaltschlchten mehr als die inneren durch icncn Teiiipcraturwechsel aificirt worden sind, erklärt sich dadurch, daß letztere durch die erstereu Deckung erhalten haben. Ein Jrr- thum ist S übrigens, wenn Manche glauben, dieser sogenannte Than falle von Außen, durch Luftströmungen, auf die Blätter der Bäume. — Blumenfreunde seien hiermit auf einen reizenden Flor massenhaft blühender „Schottischer Zwc rgnialvcn", ähnlich in Form und Farbenpracht den Georginen, hlngcwiescn. welche die renommirteKunst- undHandelögärtnerci von Theodor Tube, hier, Löbtaucrstraße 25, gezogen. Die Vollkommenheit unb Schönheit der Blumen und ihre prächtigen Farben lohne» den Besuch dieser Gärtnerei. — Daö allen Hunden mit Recht verhaßte Institut dcr Maul körbe ist in Birmingham seit zwei Jahre» abgeschaflt worden, und zwar, wie versichert wird, mit dem besten Eriolge. Im Sommer 1874 kamen dort erschrecklich viele Fälle von Waster- schcu vor. trotz der strengen Verordnungen über Hundcspcrre und Maulkörbe. Seitdem hat man cö mit dem Gcgcnthclle versucht, man läßt die Hunde frei und korbloö heruinlauien »no trotz der afrikanischen Hitze der letzten Woche» ist Heuer In Birmingham noch kein einziger Fall von Wasserscheu vorgekommcn. — Uno bei unS? — Wer ein Freund von Volksfesten in der schönsten Bedeu tung dieses Wortes ist, und besonders, wen dcr Anblick einer Dresden, Freitag, 28; JnU 187G. genossen, her zu einer grünen Stadt umgcschafscne Festplatz, die freudestrahlenden Gestchrer von Jung und Alt und die lcbhaite Behelligung der Bcwohnerschait Roßwcinö bei dem nur aller 3 Jahre wiederkehrenden schönen Feste können nicht vcrschlcn, aus jeden Besucher den angenehmsten Eindruck zu machen. Die Stadt hat vermöge ihrer Lage und Umgebung sonst manches Anziehende, und mangelt cö zu einer Partie dahin auch nicht an dcr wüiischenswcrthcn Bahnverbindung in jedcr Richtung. — Ein Jeder hilft sich, wie ec kann; so mochlen auch zwei hiesige Handarbeiter und Dachdecker, welche am Frcibcrgcr Plag ein Dach zum Rcparircn bekommen harten, gedacht haben, denn sie stahlen jedesmal früh vor Beginn der Arbeit daö von ihnen am Tage zu gebrauchende Bi aterial aut einem Neubau. Ob gleich nun diele Herbeilchasfung von Material mehrmals recht gut von statten gegangen war, so stellte sich für die Diebe doch noch zu zeitig ein Hindernis) in den Weg, welches ihnen ihre Kalk- und Zicgelnicdcrlage für dergleichen weitere Abnahmen unzugänglich machte. Sie sollen, wie wir hören, scslgenommcii worden sein, um sich während einiger Zeit zu bedenken, daß wenigstens Jemand zu Hause sein muß, wenn man sich irgend etwas zu kamen oder zu holen gedenkt. — Dcr der Unzucht mit einer Perion unter 14 Jahren beschuldigte Handarbeiter Friedrich August Sauer von hier ward gcstcrn nach der unter Anöichluß der Oeffentllchtcit stattgciundcncn Schöfsengcrichtösitzung von der Anklage srcigcsprochcn. Dem Ge richtshof präsidirte Herr GecichtSrctth vr. Flügel, die StaalS- Anwallschast war durch Herrn Reichc-Eisensluck und die Vertei digung durch Herrn Atvocat Richard Schanz vertreten. — Die Bemühungen dcr sächsischen und österreichischen Gen darmerie haben ergeben, daß der vor einiger Zeit im KricgS- waidcrStaatssorstrcviere erschossene Wilddieb der 43 Jahre alte Helmert, welcher zuletzt in Hohenofen bei Komotau wohnte, war. Dcr alö gefährlicher Dieb bekannte Mensch hatte Im Jahre 1^68 den hcirschastlichen Förster Stein aus Rothen- Haus, in Gcmclnichait mit anderen Spießgesellen, so schwer miß handelt, daß der brave Beamte bald daraus starb. Gestern Nachmittag in dcr 2. Stunde scheute unerwartet daS vor die Droschke Nr. 55 gespannte Picrd und rannte mit dem Gelahrt, dessen Führer aus dem Bocke saß und dasselbe nicht zu erhalten vermochte, vom Stationsplak am DivpoldiSwaldacr- platz nach der kleinen Plauenschcnsirciße strackö in daö große Schauicnstcr deS Ladens vom Schaitiabrikant Herrn Schöne, Ecke am See und kleine Plauenschcstraße. Nachdem eS die Scheibe zertrümmert, ist cs in den Laden eingcdrungen, bat da selbst drei Nähmaschinen umgcworicn und theilweiie zertrümmert, verschiedene Waarenvorrätbc beschädigt und zwei beim Nähen be- schästigtc Arbeiterinnen zum Glück nur leicht beschädigt. DaS Pferd selbst har auch mehrere erhebliche Verletzungen davongctra- gc» und sich die Pnlkadcr des rechten VorteriußeS zerschnitten, sowie verschiedene Wunden am Kopse erlitten. Der Kutscher ist bei dem Anprall au da» Schaufenster vom Bocke gefallen und ist »nr ganz sticht contuuonirt worden. Dcr dem Locallnhabcr er wachsene Schaden dürste mindestens mehrere Hundert Thcllcr be tragen. - Vorgestern Abend wurde In einem hiesigen Eolonlalwaa- rcngeschä't eine auö Nickel gefertigte Marke alS cin20-Pfcn- nigstück in Zahlung angebracht. Ist daö falsche Stück auch mit der Jnsclwist: Spielmarke I. versehen, io kann cö doch, nament lich dci cingclrcstncr Dunkelheit, zu Tänschiuigcn benutzt werden. Man möge daher bei Annahmc her kleinen Geldstücke hübsch vorsichtig sein. - Wie schon so manchem andern eine hiesige Elb-Bade- anstalt Benutzenden schon früher, so ist cö auch vorgestern einem jungen Manne passlrt, daß er auf dem schlüpfrigen, daS Bassin umgebenden Brclcrgangc auSgleitetc und der Länge nach hinstürztc, dadurch abcr sich einige Contusioncn zuzog. Diesem Ucbelskandc in dem sonst so vorzüglichen Etablissement könnte durch Legen von Decken leicht abgcholien werden. — Zu einer Heimbürgin in terAinalicnstraßc kam vorgestern ein Ihr unbekannter Mann mit einer Schachtel und forderte sie auf, daS in derselben befindliche angeblich todtgeborcne Kind nach dem Friedhose bringen zu lassen. Als sich nun die Frau weigerte, dicö ohne behördliche Genehmigung zu thun, nahm dcr Mann die Schachtel und entferntcl sich eiligst damit. Man verfolgte ilm zwar, jedoch vergebens. — Am Mittwoch früh hat. wie wir erfahren, in einem hie sigen Hotel ein Gardinenbranb stattgeiuntcn, welcher ver- muthlich durch leichtsinniges Wegwcricn eines abgebrannten Streichhölzchens vom Seiten eines daselbst logircnden Fremden entstanden sein mag. In G o m m er» bci Pirna hat sich am 25. Juü der dem Trünke ergebene Vahnarbcitcr Bcvcr auö Schlesien erhängt. — In der Nacht zum 21. Juli Ist inG > aShütte bei dem Kaufmann Tctzncr ein Einbruch verübt worden. Nur einiges Geld in gangbaren nnd ungangbaren Münzsorttn, sowie ein Paar Hundert Cigarren sind den Dieben zur Beute geworden. — Beim Abträgen tcS betteten PieilerkopttS der Elb brücke bei Riesa Ist ein bedeutender Thcil dcssclbcu zusammen und »ach vorn in die Finthen gestürzt. De» oben auf dem Pfeiler bcschäitigtcn Arbeitern gelang cö »och rechtzeitig, sich ins Sichere zu bringen. Die Benutzung desselben zur JntcrimSbrückc ist nun nicht mehr möglich und cS wird das Sprengen der Eisenthcile wieder beginnen. In Glauchau hat sich am 23. Juli dcr Weber Louis Georg! erhängt. — Alö vor Kurzem ein in Plauen i. V. in Arbeit stehender Handarbeiter auö Wci schlitz eine dcr von ihm gekauften Ci garren angcbraunt halte, und, durch einen derselben entströmen de» stechenden Oualm aufmerksam gemacht, sie mit dcr linken Hand anö dem Munde nahm erfolgte eine Erplosivn, wodurch dem Manne 2 Glieder deS Daumens und Zeigefingers abgerissen wur den. Die Cigarre scheint mit Dhnanut angctüllt gewesen zu sein. — Vor einigen Tagen wurde dcr Tuchmacher Ludwig wegen eines angeblich verübte» Verbrechens gegen die Sittlichkeit in Crimmitschau in Halt gebracht. Bald daraus zerbrach er ein Fenster unb schnitt sich mit dem Glase einige Adern auf, ver suchte aber, als man dicö entdeckte und ärztliche Hilfe hcrbeigc- holt werden sollte, an dcmHemdcnsaume sich zu erhängen. Auch dieser Selbstmordversuch wurde vereitelt und der Mann im städti schen Armenhause untergcbracht. — Am 21. d. wurden auö dem Winzcrhauie eines Weinbergs« besltzciS in Obcrlötznitz verschiedene Gegenstände und Eßwaa- rcn, auch unter Anderem eine Taschenuhr gestohlen, ohne daß eö bis letzt gelungen wäre, deö LlcbcS habhaft zu werden oder dem selben auf die Spur zu kommen. O e f s c n t I Ich e G c r i chtösitzungcn am 27. Juli. fröhlichen, festlich geschmückten Kinderschaar selbst daö Herz im! Der Handarbeiter und Hausbesitzer Carl'WÜhclin Ernst Wahl in Leibe lachen macht, der gehe nächsten Sonntag oder Montag in > Birkigt nannte seinen ehemaligen Micthcr HclnrichZimincrinan». daS Mnldenstädtchen Roßwein. Dort feiert man an die- nachdem ihn derselbe erst in Harnl'ch gebracht batte, einen „H — scn beiden Tagen ein Schul- und Kindenest, wie es wohl nur trciber". Die zwecke Instanz bestätigte trotz deö von W. crhobe- wcnige Ortschaften Sachsens auf,»weisen haben dürsten. Der inen Einspruches den aus 5 M. Strafe lautenden Bescheid deS bunte, geschmackvolle Farbenwcchskl im Zuge der kleinen Fest-'GerichtSamteS Döhlen. - Die Llauidatorcn der Meißner Ma-
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