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Dresdner Nachrichten : 20.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187611204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-20
- Monat1876-11
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 20.11.1876
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«r. 8S» »kl, 7 U»r t« d«r «»riniftrate ». »b,n. n««k»t»prci» »lertcltLdr. NchLMs-c SUP,«- .durch di- Pult »Mark 7L V «e. «t»t«l.Nummrr» WPsge. «lu,„„ 30000 <kk»l. gllr die Rti-tftiibe ringt» sandirr Mannscripir «acht sich die iXcdaclton nicht verbindlich. Jusrratrn-ilnnabmr au»- wärtl: »»<! Votier in Hamburg, «cr- It». Wie», Lcivjia. Basel, vreilau, Jrautiurt a. M. — liuä. U„»»» in Berlin, Lcipga, Wie». Haniburg, Mankilirt a. M.. MUn- che». — v»ub« « (v. i» Urankfur, a. M. — kr. >«!»t in Clxnmld. — II»- -»».„»litt», I!uM»r L o». in Parii!. Mttredackenr: vr. -är das Feullletoar I-uetTst» L»rta»«n». ^ verantw. «ebacteur: Nrleelr. <->«ecki»vl»« in Dre-dtN. Montag, M. «o»' Tageklatt für Politik, Unterhaltung,Heschästsveikehl. Börsenbericht. Iremdcnliste. AI. Jahrgang. Inscraic werden Marie», e-irade N> b!1 Ab. » Ud» eng - onini!», Sonntag! d.r Alitlaxd > 2 Ubr. In dlcm adl: »rabe Kloster, gajje ö vt!> tliacht». 4 Ubr — Der Ul-.UNI einer ein spaltige» Petilleile kostet I- Ps,e. tein- - saudi die gcilr!!> -ltl.e. Eine -laeat tic sur In! » > ch it l-»I ge (l -lchei »c» der Inse-atc wird nicht gege beit. KnSwKNqe Annoncen. Anstroge von nn» nndr fnnnlc» Sinnc» co-dPci sone» inwrire» wir »t» xege» -p > n» »mera » b -» -saliltuig it->ch Btt't luarlen »ioittint-i» l.in- . . l tettlx» iotl'i' I.ö Par. Auserute >-> die »t-ania-i» »!»>! »tel «rer »a t> «ino» -u>> -.« die Pcltlwilc »0 p-gc. Druck lm^ Eigen thnin der Herausgeber: Li«pb<«t» «L in Dresden. Dresden, 1876. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 10. November. Der Leitartikel des Peters burger Journals spricht di« Hoffnung aus, die Türkei würde unter dem einstimmigen Drucke Europas den Forderungen nachgeben. Die Rüstungen Rußlands seien keine Bedrohungen des Friedens, vielmehr ein schweres Opfer, welches das Kaiserreich sich auferlcge, um die Wohlthaten des Friedens zu sichern und die Christen zu schützen. Wenn aber der Krieg unvermeidlich, werde die Nation denselben um so energischer unterstützen, da er erst nach Erschöpfung aller friedlichen Versuche folgen würde. Der Ncgicrungsanzciger bringt einen kaiserlichen Erlaß, welcher die 4. Emission von 100 Millionen Rubel H-proc. BankbilletS, hcrvorgerufcn durch außer ordentliche Ausgaben gegenwärtiger Situation, anordnct. Locales and Sächsisches. — Als NeichstagScandidaten für Altstadt-Dresden beabsichtigt man von mehreren Seiten, den Landtagsabgeordnctcn Kaufs er, bekannt durch seine Wirksamkeit als Schuldirector, nnszustellcn. Im Leipziger Landkreis wird von conservativcr Seite Bezirksassessor Haberkorn, der begabte Sohn des langjährigen Präsidenten der Kammer, ausgestellt. Für den Wahlkreis Borna-Pegau-Groitzsch hofft man die Zusage des Bürgermeisters Heinrich zur Annahme eines Mandats zu gewinnen. — lieber bic soeben geseblosscue LantcSsl'iiobc hört mau mancher, barte Urlbell. Die Gegner ictcn positiven Glau bens, riese indirekten Beförderer dev Atheismus und de, Social- demokratle. werden nicht müde, das Verhalten der Synode gegen Su'-zc zu rügen. Von hochachtbarer Seile geht uns nun, zur Ergänzung unserer eigene» Berichte, noch wlgcntc Darstellung der Sachlage zu. Es war nicht Ausgabe rer Synode, über Glaubens- und Beteimtniß-Fragen init I'. Sülze zu streiten. Der Synode, zum größeren Tbeile auS Laie» zusammengesetzt, stände gar nicht daS Recht zu. über solche Fragen zu entscheiden. Sie steht nicht über, sondern unter dem Bekenntnisse der Kirche. Sie dürste nur dem vom Bekenntnisse Abweichenden das Be kenntnis» entgegen halten. Mehr hat sie nicht gcthan. Wohl stimmt I'. Sülze noch in einigen Punkten mit dein Bekenntnis, überein, aber dies genau zu ermitteln, ist nicht eine Synode der Ort. Ein Geistlicher der Kirche siebt zu Ihr anders als ein Phi losoph. Daß U. Snlze seine Gegner, hochverdiente Gelehrte, die sich seiner Freundsci ait nicht rühmen können, lcidenschastlich zu Msrbdcn verstanden hat, ist den Kennern der Kirehengesehlchte nichts Neues. Von einem Ketzergerichte war also schlechterdings -leine Rere. Auch erfordert eö wohl die Gerechtigkeit, anzucrkcn ne», das, all' die Befürchtungen, mit denen man der Synode cntgegcnsah, fick) nicht verwirklichten. Keine AbendmahlSzlieht. steine Kirchenstrasen für Sabhalhs-i'äiidcr, keine Verweigerung schrliche» Begräbnisses für Ungläubige n. dergl. Ist cs wohl -aber unbillig, das, Diejenigen, die Trauung, Taufe oder Eonfir- niatlon der Kirche verweigern und sich damit ireiwiliig der Kirche itiitsrcmdc». nicht zu Handlniige» zugelasse» werden, bei welchen eine Vertretung der Kirche in Frage ist? Solchen Personen, die tamit daS Tascltuch zwischen ,sch und ter Kirche freiwillig zer schneiden, ist vom Kirchenrcgimcnt und der Synode gemeinsam Ne Stlmmbcrrchtignng zu den Kircheiivorstaiidswalstci, und daS Rech», Pathcnstelle zu verrichten, adgesprochcn worden. Das ist Alles. So grelle Widersprüche, wie sic in Folge der Reick'v- gcietze geschaffen wurden, müssen aus dem kirchlichen Gebiete ge löst werden. DaS ist in durchaus maßvoller Weise und ohne Verletzung der evangelischen Milde geschehen. - Ein Gang durch das König!. Zoologische Museum ugt mauebe Verbesserungen und Vervollständigungen gegen trüber. Gleich beim Eintritt präscntirt sich die gro>,c Gruppe Po» auSgestopsten Auerochsen, Gemsen und anderen Vicriüßlcrn recht dortbeilhast. In zwei Wandschränke» fanden wir tte clnstiae leide deö Zoologischen Gartens, Mastste, ausgestellt, nämlich so- »ehl als Skelett, wie ausgestopft. Es ist seldslvcrstäntlich, daß die vom Staate für nicht weniger als 5>1,«»tttt Mark anaekauftc Sammlung des jetzigen Mm'cuindireetorS, Or. Mcvcr. Ergänz- imge» der vorhandenen Lücken, besonders der Vögel, und manches schöne »nd seltene Exemplar dictet. Trotzdem tan inan gespannt sein, ob seiner Zeit ter Landtag diese» Ankauf so ganz ungerügt tahingchcn läßt. Wir unterdrücken die pikanten Lesarten, die uns alS Gründe sür den Ankauf der Mcvel'sck'k» Samintungen zu Ohren kommen. Die am hiesigen Orte befindlichen, viel reich haltigeren Sammlungen des 1),-. Schausuß wären zu wesentlich billigere» Preisen erhältlich gewesen. Der frühere Apotheker aus E hcmuitz. Herr Kürsch, hat, indem er den Ankauf ter Mcver'sche» Sammluug empfahl, jedenfalls eine große Verantwortung ans sich genommen, die dadurch nicht geiinger geworden Et, daß er nun mehr seihst alsEiistoö In Staatsdienste getreten Ist nnd ecr Staat seine eigene Käfersammlung nachträglich mit angetanst hat lieber die Höhe dieser Ankaufssuiiimc wird ei» nahezu pvthagoräisehcS Schweige» beobachtet. I» dem zoologische» Museum selbst sandcnwir eine sür Menschen recht belmglichc Wärme. Die Zumauerung der Zwingersenster und die Anbringung einer Eentraihcizimg bat diese Temperaturböhc erzielt. Fraglich ist cö jedoch, ob bas.Heize» i» Räumen, worin ausgcstopsre Tliicrc auibewabrt werde», für die Besucher solcher Räume »nd sür die Objecte selbst, schädlich sei. Die Tbierbäutc sind gewöhnlich mitArsc»Meise und andere» Güten imprägntrt und dünsten, sobald Arsenik im Spiele ist. bei der Wärme Tbeile dieses Giftes aus, waS sich durch einen knob- iauchartigc» Geruch bemerkbar macht. Wir zweifeln, ob cS ratb- iam sei, sick' längere Zeit in solchen Räumen, wenn sie gebeizt sind, auizuhaltcn. Daß dieTbiere bei Giiwerlust tcm Untergänge zeitiger gewidmet sind, ist selbstverständlich; eine leuchte Tempe ratur dagegen, selbst wenn sic Schimmel erzeugt, soll eher eon- icroirend auf dieselben wirken. In überraschender Weise ist an der Ehcmnltzcrstraßc der Bau des neuen Klndcrhospitalcö vorgeschritten. An lang August teierte die Kinderbeiiansialt die Gnindsteinlcgung nnd jetzt sebcn wir daS stattliche Hauptgebäude bereits unter Dach kommen; 120 Mann haben an Ihm sorldauernd gearbeitet. Es wurde Sonnabend Nachmittag gehoben. ES wird Jedem, welcher auch nur lm Vorübcrgebcn diesen Bau betrachtet, wohl begreiflich sein, welche wertlwolle Vermehrung unserer Hninanitätoanstaltc» mit ihm cmporwächst. Stoch mehr dürfte diese Ucbcrzcugung durch die innere Besichtigung ter Räume befestigt werden. Das -Hauptaugenmerk ist in der ganzen Anlage darauf gerichtet ge wesen, sür Licht und Lust, diese Lebeuöclemcnte zu sorgen, deren reichlicher Genuß aus die künftigen Pfleglinge deö Hauses um so woblthätiger wirken wird, je mehr sic ihnen in den elterlichen Wohmiiigen versagt zu sei» pflegen. Zu diesem Zwecke wirb hier auch eine besondere Einrichtung getroffen, welche bis jetzt nur in außerbcntsche» Kinderhospitälcrn zu fluten ist. In allen Stock werken wird fast längs deö ganzen Hauses eine Galerie hinlaufe», die eS mit leichter Mühe gestattet, bei schönen, Wetter durch die überall vorhandenen Timren die Krankenbette» lnö Freie zu rollen. Bis jetzt ist diese Einrichtung allerdings nnr im Erd geschosse erkennbar, da die Träger für die höbcrrn Gairrirn «n Eisenguß anSgciührt werten. Im Allgemeinen wird man bei näherer Einsichtiiavmc des Baues sage» müssen, daß das Ganze wohl solid und i» einem nicht etc» beschränkten Maßstabc an gelegt ist, das, aber aller Linus lern blieb. DaS ganze Grund stück ist daraus berechnet, in späterer Zeit Erweiterungen zuzulassen. I» de» Einrichtungen dagegen » Ira man sich iür die nächsten Jahre ans bas Rothwendigsic beschränken müssen, ja cS ist zu nächst sehr iragllch, woher bic Mittel btersür genommen werden sollen, da die vorhandenen schon jetzt nahezu erschöpft sind. Bis zur Vollendung dieses Asvlcö der armen und kranke» Kindheit Et »och ci» weiter Weg nnd wer irgend seine» Thcil zur Er reichung dieses Zieles beitrage» kann, möge cö nicht unterlasse». tBciträgc nehmen an: die beiden Anstaltsärztc IE. Förster nnd vr. Gräffc, die Löwen-Apotheke und Advokat Eckardt» Morltz- straße.l — Wie bekannt, nennt man Kellerwechsel solche, welche vo» gänzlieh nnvcnnögcndcn Lcuien gegen ein geringes Entgelt mit ihrem Aeecpt versehe» und dann vo» gewissenlose» Snbietlrn olt nur sür einige Groschen an den Mann gebracht werben. Der sür de» Gcschmtsvcrichr daraus entstehende Nachtbeil Ist natür lich ein nicht geringer. Ein solcher Kcllerwcchsclhändier wurde vor Kurzem i» llnlersnchnng gezogen und von dem hiesigen kö niglichen Bezirksgericht wegen Betrugs bestraft. Diesem Er kenntnisse ist den» auch das königliche ODer-Appellationsgericht belgetrctcn und bat ausdrücklich in den EntscheivnngSgrüntcn anerkannt, daß eines der -Haliplcriordernissc znr Annahme eines Betruges: „die Unterdrückung einer wahren Tbatsache", in de», geflissentlichen Verschweige» der wahren Eigenschait dieser Wech sel als wertvioscr zu crblielc» sei. — — Als vorgestern Abends 'Btt Ubr die Gattin eines hiesigen. In der !i. Etage eines an der Maricnstraße, tcm alte» Polytech nikum gegenüber, wohnhaiten achtbare» Bürgers in dem erleuch teten Zimmer an dem Rähttichr saß, hörte sie plötzlich einen schwirrenden To» nnd gleich daraus tasRicdcrsallcii eines harten Gegenstandes. Bei genauer Nachforschung entdeckte sic in der eine» Scheibe des Fciistero, !» denen Stahe sic gesessen, ein kreis rundes Lock, und eine kleine BlcEugcI> welche an dem Vorhänge abgcvrallt »nd dann nicdcrgesallcn war. Da cs nicht anzunchmen ist, daß der jedenfalls ans eine», Tcichlng abgegeben'' Schuß von einer in den unbewohnten Räume» deö genannten Gebäudes be findlich gewesenen Person hergerührt, so ist eö wohl zweifellos, daß der Tbäter von der Straße auö geschossen gehabt habe. Ein sehr scharicr Schuf, aber ist es jedeniallö gewesen, da die Kugel die Glasscheibe nickst zersplittert hat. Ein 'Alt der Stäche dürste aber wohl vier nickst borlicgen, doch aber eine höchst lcichliertige. ge fährliche nnd deshalb strafbare That. Es ielstt nnr noch, daß man des AventS nicht einmal sicher in seinen 4 Wänden gcmüth- iich sitzen srll. — In Haidcnau bei Pirna gericivcn einige Bodenräume des Restanratcurö Wests in Brand; derselbe wurde jedoch durch di« Tochter des Hauses rcckstzeitig bemerkt nnd imolgc dessen bald erstickt. Hierbei erlitten aber mehrere Personen Brandwunde», auch entdeckte man, daß der Tbäter vor Ausführung seines Vcr brcchenö die Plumpe unbrauchbar gemacht hatte. Einige Zeit vorher war ein Mensch beim Versuche, in daS Wols'sche Hans clnzustcigeii. von dem Sohne ertappt und verscheucht wor den und man ist daher der Meinung, laß er sich durch Brand legung bade räche» wollen. — - Ani der Station Mügeln bei Pirna blieb am 15,. Stob, beim llcbersp'iingc» der Schienen der Kvsfertläger Fiiekrteh mit einer Fußspitze an der einen hängen, fiel hi» nnd erlitt dadurch eine» doppelten Bruch der Kniescheibe. Ob der allgemein beliebte Beamte auch künftig seinen Dienst werte versehen rönnen, steht noch dabi». — — I» P ictzschwitz bei Bautzen >n am >5,. November die ArmcnhauS^wohnerin Johanne Heine, jedenfalls in einem 'An fälle von Epilepsie, in de» Doridach ge,alle» und crlruntc». - Ocifcntljchc Gerichtssitzungen am l<>. u. ci. November. Eine» nichts weniger alö günstige» Ertvlg mit einer Klage wegen Beleidigung erzielt tic Favrila,beit«,rin Marie Schöncrt, ei» dralles Landmädchen, gegen die Wünschmainischcn Eheleute in Nencvjchütz. Sic »rackste im Frühjahr bei tcm Gc- rickstsaintc Dövlcn eine Klage zunächst acgcn Johanne Emilie vcrcbel. Wünichma»» nnd zwar deö Inhaltes an, daß die Letztere am I I. März Abends einer anderen Frau. Amalie Auguste verebel. Nicolai i» Bezug aus sie, die Klägerin, die Mttlhcilung gemacht bade, sie stchc z» dem Stclgcrwirtb in einem unsittliehcn Verhältnis,, wäre mit demselben einig und sei sogar einmal ans dem Unrechten Wege erwischt worden. Wünsckniann dagegen soll laut dem 2. Theil der Klage dci entsprechender Gelegenheit seine Verehrung für dic Schöncrt durch die liebenswürdige Bcmcriung: „Was, die alte H... will daS nicht leiten? die alte H .. c?" an den Tag gelegt haben. Da cö mit den Zeugen haperte und die Privatangctlagtc» überhaupt in 'Abrede stellen, ic die beleidigen den Bemerkungen gemacht zu habe», kam der EInzelrlckstcr in die Lage, der verehelichte» Wünschmann einen RcinigungsciL und beziehentlich des zweiten Falles der 'Anklägerin Eehöncrt einen Bestärkttligscio aniznerlege». War hiernach tic vcrcbel.W. nickst im Stande, zu schwören, so musste sic wegen verleumderischer Beleidigung 8 Tage brnmmcn. während ihr Elstgcspoiis, iallö die Sehönert ihre Anssag- beeiden würde, t'Tagcemgcspcrrt werden sollte. 'Als die Sache zur Entscheidung kam. schwur denn auch tic Angeklagte den Rcinigungscid, die Sehönert war jedoch nickst In der Lage, re» Eid ihrerseits abzulege». Das Ente dom Liede war, daß der Anklägerin die sännntlichc» entstandenen Koste» z»- diitirt wurde», während den Angeklagten kein.dmar gccrnmmt werde» konnte. Dieser 'Ausgang ging der Sehönert denn doch über die Hutschnur und sic erhob Einspruch, der auch ungünstig sür sic anöflcl und die Koste» nur noch bermchrtc. Und die Mo rat von der Geschichte — ist, geht so schnell nickst ans's Gerichte, — beim Schimptc» müssen Zeugen sein. - sonst hcisst's „berap pe»" hinterbrei»! - ES war am 8. August des Jahres 1^75, eines Sonntags Abends in der siebente» Ctnndc. ans bei» Ncu- städter Marktplatz herrschte rcgcSLcbcn,!nnd cö versammelte sick' viel Volks. Auch Iol>. Fried,. Bauer ans Eraiizaö! Im Gebirge und sclncEhchälitewarenaußerandcrn Verkämen,. mitGnrtcn handelnd, vertrete» u.tcrGurkc»ha»bclgi„gauchga„zgnt,alskcrStadtvczirks ansscher PctterS erschien und den Weitcrvcrtans für den hctrefscn- den Tag niiicrsagtc. Auch dessen Erstiege Innghans trat in die sem Sinne in die Schranken. Da vorläufig de» anderen Gnrtc»- hänblern eine gleiche Weisung seitens der Beamte» nickst ziiging, glaulstc auch Bauer tu. Rechte zu sein „nt erklärte Peile,s, er solle machen, das, er sortkomme, sonst würde er <Bauer» Ihn sort- schmclßc», während er gleichzeitig daS Publicum anfsordcrtc. weiter zu kaufen. Der Stadtratb denuncirtc hlcrani Bauer n wegen Widerstandes gegen seine Beamtc» bei der Staate anwalt- schatt, diese fand jedoch keinen Grund ctnziiichrciten »nd cr- tbciite abfälligen Bescheid, »vorauf sick' der Stadtratb an die Generalstaatsanwaltschast mit de», Ersuchen »m Intervention wandte. Diese erblickte nun in de», Verfahren des Auge klagten daö Vergehen der Siöthigiing und wies in dieser Richtung daS Gcrlchtvamt an. die Sache zu verfolge». Schließ lich ward denn auch Bauer wegen Nisthigung zu 5, Tagen Ge fängnis, Verurthellt und erhob er istcrgcgc» Eimvrnch Er stellt die gerügte Beincrlung nicht in Abrede, glaubte sich aber in seinem Rechte, da den anderen wurkrnhändlrrn eine gleiche Wei sung, wie !»,„. nicht ergangen sei. ferner bebt er hervor. Pcttcrs babc ihn icbr inhuman auigeiordelt n»d schließlich Hilter er, die Gcsälignißstrase in eine Geldstrafe umzuwantcl». Die zweite Fn- stanz vcsläligtc jedoch das erste Erkenntnis!. Der Armcnhauo- bcwohttcr Johann Earl Ebrisloph Paars in Ratet erg war vom Elnzelrickster wegen Eontraventie» gegen die Arinenhans- Ortnung u. >. w. z» <> Tagen Halt vernrtbcilt worden. Es blich trotz des Rccistkinitlels bei tcm Bescheid. Der Tagc- a,heiler Ir bann Gottfried Kaubisch iiiRadcbergvcrciina'üi' einen gewisse» Friedrich Gottheit Schiciner darurch zur Klage, das, er de», Seheiitwirih Kurzreulcr erzählte. S. habe dem Ober förster G r i c o h a »,,»e r einen H o! z d i c d st a h l vcr- rathc „. Das Gericht erblickte hierin immerhin eine Bemerkung, die den Kläger zu beleidige» geeignet sei und belegte Gestiiried Kaubisch tcrowcgcn mir ltt Mark Strafe, webe, cs auck! vcr- viicb. - Bezüglich keS in geheimer Sitzung vcrbcniöelle» Ei„- spuichcö wider de» Br ncreirachlcr Ferrinand Lcntiehnian» wegen Beleidigung verblieb cs beim erste» Bescheide, welch-raus Freisprechung lautete. — Ei» hossnungsvoilcs Bürschchen ist der erst lttsährlge Kellner Ernst Mar Nöancr ans Kappel bei Ehem- »itz, der heule Vvn dem Lchösseiigenüstsgehoie unter Vorsitz des Herrn Gcrielstöratbcs Eincrt zu 2 Jahren GesängnE: vcrurlheiit wird. Der Angeilagtr wurde E,7:i das erste Mal wegen Dieb stahls mit 2 Tagen Gefängnis, bcsirait, dieser Slr.nc folgten Monat: bei dem Kgl. Krcisgcrickst Posen, 4 Monate dcsg!. bei de», Krcisgciicktc Schriimn, nnd «» Monate bc-,. 4 Monate bei den Krcisgcrichten zu Miciitzsch und Breslau. Ende 'August erst ward Nögner aus dem Breslauer Getängntß entlassen und be glückte er hieraus, nachdem er Berlin berührt hatte, unser Dresden „nt seiner 'Aimcsciihcit. 'An, 1. September lehrte er iin Gaslhrt zur Stadt Meißen hier ein nnd rcEleangeblich an, nächste»Mor gen 5> Uhr „ach Görlitz wieder ab. Im Lause der Na-ist »alte er unbemerkter Weise zwei Fremdenzimmern einen Besuch abgc- stattct und dabei einem Kern, Engelmaiin, angeblich ans Döbeln, eine Börse mit 75, M., sowie eine silberne Eviinternbr und de», Fabliiantei, Schöbet ans 'Alt-Eiban einen Beutel nur 7 SN. niw eine silberne Ancrcnhr ausgestihrt. Von Dresden ans brannte er über Ebciimitz nach Zwickau durch und sinh! dort nochmals eine silberne Taschenuhr. Dem St »trage des Herrn Staatsan walts Rcick'c-Eisciistnck gemäß ward aus Bestrafung unter 'Aus schluß mildernder Umstande erkannt. — -A »g ckü „ d igtc Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag -Hanptvc,Handlung wider den Schneider Elias Kaphahn aus Micloslaw in der Provinz Polen wegen Diebstahl. Einsprüche: '.» wider den Gnisvcsitzcr Karl Me leiste in Schönield wegen Beleidigung; e wider den Tischler Heinrich Kießling hier dckgl.; Itt'/u wider den Handarbeiter Karl Friedrich Ernst Snhr hier tcsgl.; ltt'/., in geheimer Sitzung wider den Ban- gcwcrkc» Friedrich 'August 'Adolph Hartung hier tcsgl.; 11 zwi schen Or. pli. Wilhelm Schaums, und Ludwig Fcotor Kutscha», deoal.; ll'/> wider de» Kolstcnsnhrinann August Friedrich SNor- gcnstern in Dciiben wegen Hanssriekensbrnck' re. WSLrckungS-.BcebaüiNNln am Ist.Novh,'.. M!kt. I Uhr. Barometerstand „ach Oscar Wösolt lSHallstr.U»,: 28 Parilcr Zoll 2 ,seit gestern l'S L. gestiegen». — Thermometer nach Rcau- iiinr: '.» <'»rad über 'Nnii. Die Schloßthnrmfahne zeigte Snd-Ofl-Wind. Weiter: -Himmel bedeckst — GlbyLhe in Dresden, ist. Novbr.. Mitt.: ttü Cent, unter tt. FkttilicU'-tt. v In >oelei'c,n Maße die Richard Wagncr'sche dramalische Knnstrichtuiig befruchtend nnd anregend an: alle S-hwcsl-rlunste cinwirkt, crbcllt nicht nur aus der Unzahl ästhetischer und be lichtender Schritten iür und wider seine Theorie», sondern ganz besonders a„S eine», Vorgang des O c st errci eh i i ei: c n K u n,, Vereins In W i c „. Dcriclve eröffnet am l. Dcecinbcr eine Wagner-Ausstellung aller Büsten, Statuen, Oelgcmälde, Por- iraits und Stizzen, die lick' ani Wagner beziehen. Pstis . Kaul- back', Hanistacngl. Döpicr, Hrimann, Gant u. i. ,v. werten be sonders darum reich vertreten » in, weil der König Ludwig von Baien, die in seinem Besitz befindlichen Kniistwcrkc zu dicicr Ausstellung iiack' Wien senden >"ist. Die erste Idee dieser histo risch interessanten Ausstellung entstammt ans Bayreutb, wo im vorigen Sommer schon der Ansang gemackst wurde. 'Wien tatst die Sache großartig ans und da gleichzeitig die Vo,bcicitu»gci> znr ..Waltnrc" a» der Hoiovcr in volle,„ Gange sind, io cr- giebt sick' iür die Interessenten der Wagncr'sehc» Kunst ein: Fülle von Genüssen in Wien, die indirect dem unternehme,.den Kunst, verein wie dem energische,, Tircetor Jauner höbe Einnal men verwrechen. Vo» vesoiidcrcm Inirrcsse ist cs übrigens, da», „lebt die Gebrüder Brückner die Wiener Waliürcndckoratioiieii malen, sondern Joses Hosmaim, dessen geistvolle Emwurtc in Bamriith nur mangelhait zur Wirkling gelangen kvluucn. Brieftnslcil. »*« I- 0'., Freib erg. „Bietet die Preußische Ecntral- Bodcneredit-Aeticngcsclisck'ast mit ihren Psandhricscn eine sichere Eapitaiaiilage, und wie ist die des Sächsischen Landwirlhschait- lichcn Ercditvcrciiis?" - Eine Eapitalanlagc in beiden Pap'icrci, ist wobt gut, dock' nickst loiidcrii-!' vortheilbatt. Kamen Sie Sächsische Bantactic» nnd Sic werden nicht schlecht dabei sabre,!. »". ? A b o »„ cnt criucht um iicnndlichc Bcaistwvrtnng iolgcnder Strcitsragc: „'Welten sächsische Staawpap'iere ihrer Zeit mit dem Ncnnwerthe oder mit dem Eourswertbe cin-pclösl:" - Ihre Frage lässt ans Klugrcit wenig schließe»; das Erslcre geschieht. Postft. Bautzen. „Was sagen Sie dazu, daß i. I. 187«, in Bautzen bei Bestellung eines Braulistcinces die Gärtners- lenke B. hier,, sick' zur Ansertignng nnr dann verbeilassen, wenn man ibne» Ausschluß darüber aicbt, ob die Braut noch kc», Iniig- sranenttaiitc angcbört. Dieselben bermen sich daraus, daß sic, wem, sieh später ergeben würde, das! die 'Braut dci Ihrer Einseg nung nickst mehr Inngsran gewesen ist, mit einer schwere» Geld- straic belegt würden." — Dieic Rigorosität sindou wir gerade in dortiger Gegend, wo die incislc» Ammcii herlomme», sehr lächerlich. E in t l M ü Her, Sieusalza. Der Schuh»,acl'cr si,r verirüpcltc Fübc heißt Schnscywary „nd irolnit in der Wcbcrganc in Dresden. R. v. SN'. Da kennen wir nur ei» 'Buch; Albrechts berger, Marx, Richter re. behandeln die Materie des Mbdnlircns tAiiswciehcn aus einer Tonart in die andere, »nr als Tbcil der Eompositibiis- und Formenlehre. Ein le bstskändiges, gcistvolleo Sck'riitchcn über das kmistgcrcchte Mokulirc,, bat, ganz aut k»n neuesten Forschungen stehend, Felix Dracsctc verlaßt. Stuck' gicvt dieser jetzt in Dresden lebende gewiegte Harmviiikcr selbst Unterricht. 'Abonnent InliuS SN. Daö „Finanzielle" redigirt wie srül'er HcrrBa >, kicr 2, lbi » I o s c p h h icr, Victoria straße Sir. r». Ungeziefer. Sie scheine» ei» wirkliches Ungeziefer zu sei». Bezüglich der D n r-B o dcn bachc r Bai' ,, habe» wir »och nicht Stellung genommc». well wir das Urincii ge bildeter Leute abwarten wollten »Sie gehören nickst zu dieic»,. cne wir „liiere Meinung bestimmt zu äußer» uns rerccknlgt fühlen.
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