Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.12.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187812203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 6-7 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-12
- Tag1878-12-20
- Monat1878-12
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.12.1878
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr. «54. UM. Jahrgang. 7 Lik >« dk« IN»««ns>rißr >». »den« »«»«,rk»0P,-»..durch »I, V»ft , «»ck't» v ««. IvPi,e. »u,l„. 33000 »nl. >»r »I« MN«-b» «In-«» I»adt«r!li»n»s«»i»ie —U^LL'L-» r>ns«ratkn<7l,i»,tmk «u». tzlrt»! H«af«nsi»i» uu» >»«>«« i»-»ml>ur». Tier» >In. ISik«. Lriyjlg. Bai»!, VreUau, graiiltun M- — chu».M«N» In Uirlt«, Lrlptii, Wien. Hamdur,, Yranlsurt a. M., N?ü»« chin. — r«»d, ch v». »« tzr»nlluil — «urr-iir d ,^Z«i»,II»»«» n»„, >.»»>>«, »,Ut»r » Lo. In Pari». Dresden. Freitag. SV. Deeemder 1878. Tagevlalt für Politik, Anterhaltnug, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdentiste. Mstrebacteur: vr klinll NI«r«ze. Für daS Fenill.: >.n«lHr1gi Ksssrlninnn. Dnxk und Ekgentbum der Herausgeber: -tz tr« stoliarilt in Lre-den. verantwottl. Redaettur: H»Inr>ok r*«k»>«»nlt in Dre-den. nnier«le »ckdrii Menen- «ir-t» IL di, V».L Uh, -ng'neiiinrn. Lennta»» »I» Mt-i»,« »r ildr. In Nkull-dt nur »» »-Sen» ,«,»n: nrute Si-Ilrre-H, Nr. i d.» Nachm L Ubr. — Der Raum einer ,t». I»o»>«en Petil,etl« k»»e« t» Pt»'. rkingelandl dt« Helle »o P'ae. Eine «ar-ntie fllr »a» »achllth,!«» »rlchelnen «r Jnleral« «trd »tch« ,«»e»en. »vlmerltse «nneneen. Anllritge v»n un» »nde» k-nnlen^lrnien und Per- >»nen Inierlren wir »ur -e,en VeLuuwer««»»» A-HI»», durch «ries- «aelen »der Pollelnt-lj< >un« «lcht Lildcii keilen IL PI«. Inlerate l»r die Menia,» - Nummer «der na» einem yeilla,» die Prill»e!le 20 PIze. Die WittcrungSauosichttn nach dem Metcorvl. Bureau -»Leipzig für den LO. Deccmber lauten: »Wolkiges, zeitweise etwa« aufNärkndeHhaurvstter, Niederschläge, schwache südliche Winde. Politische». Englands Minister aeben sich der zuversichtlichen Erwartung hin, den Afghanenkrieg baldigst zu beenden. DcrÄicekönig Indiens, Lord Lytton, sprach bki einer Revue über ein von den eingeborenen Fürsten Indiens gestelltes ansehnliches Truppenkontingent die Hoffnung aus, „der Emir Schir Ali werde, durch das bis jetzt erlittene Mißgeschick bereits belehrt, iS nicht für nothwendig erachten, den Krieg weiter fortzusetzen." In der That gleicht der bisherige Afghanenfeldzug der Engländer einer militärischen Promenade. Sie werden durch die spielende Leichtigkeit ihrer Erfolge zu einer ursprünglich nicht gewollten Ausnutzung ihrer Siege gerissen. Obwohl anfangs ihr KriegSrath beschlossen hatte, in diesem Jahre nicht über Dalha hinauszurückcn, traten doch die europäischen Truppen Englands den Vormarsch nach dem wichtigen vor vier Wochen bereits geräumten Djelalabad an, de.S sic rasch besetzten. Die Sicherung der rückwärtigen Verbindungen mit Indien durch die Hochpässe vertrauten die Engländer eingeborenen indischen Fürsten an, die jedoch unter englischem Oberbefehle stehen. So nimmt der Asghanenlrieg den denkbarst günstigen Verlauf. Auch in den Parlamenten verzeichnet da» Kabinct VcacovSficld nur glänzende Sieg«. Das Unterhaus hat mit einem Stimmcnmchr von 110 den Vorschlag der Negierung gutgcheißen, die Kosten des AsghancnkriegS ausschließlich von Indien tragen zu lasten. Im Grunde genommen ist dies so ungerecht als möglich. Denn den Indiern wäre cS im Leben nicht eingefallen, mit dem Afghancndcspoten anzubändeln. Es ist das ausschließliche Interesse England», das den Krieg entzündete. Diesem kam es zu. die Kosten zu bestreiten, nicht den Millionen hungernder Hinduh's. Das Budget Indiens schließt außerdem mit einem Deficit ab, die Kriegskosten müssen dem UntcrstützungsfondS für die HungerSnoth der Hinduh's entnommen werden. Nachdem da» englische Parlament den Indiern die Kriegslasten aufgebürdet hatte, vertagte es sich bis zum Februar. So reiht die englische Regierung Triumph an Triumph, die englische Geschäftswelt aber verzeichnet einen großen Bankerott nach dem anderen. Trotz der enormen Hilfsquellen, trotz der sprichwört- liehen Reichthinner Englands erfordert die auf E'ablirung der Weltherrschaft gerichtete kriegerische Politik Veaconssield's so gewaltige Geldmittel, daß sie auf die Dauer kaum zu erschwingen sind. Eine hierfür ungemein charakteristische Episode spielte sich im englischen Parlamente kurz vor seiner Vertagung ab. Der Schatzkanzler Northcote kündigte eines Tage» an, er werde vom Parlamente Geldmittel für die im Rhodopegebirge nothleidenden Muhamedaner verlang«». Die Armen, di« sich gegen di« russische Tyrannei und die bulgarische Habsucht in unwirthliche Gebirge flüchteten, verkom men allerdings unter der Kälte und dem Mangel. Sofort erhebt sich Gladstone und erklärt, angesichts dcS in England herrschenden Elends sei«» unthunlich, Almosen für,Fremde zu spenden. Und seltsam! Die englische Regierung, die über ein Stimmenmehr von 100 Abgeordneten verfügt, weicht vor diesem Einwurse zurück, bezwingt ihre humanen Regungen und bringt die Gcldforderung nicht rin. Auch englische Minister sind eigensinnig und rechthaberisch, warum schließen sie die zum Geben geöffnete Hand? Weil sich vor der englischen Regierungsbank in droh „der Gestalt die Roth u> d Arbeitslosigkeit im eigenen Lande erhebt, die furchtbarer ist, als Gladstone mit seiner ganzen Opposition, und die wirklich besteht und keine Erfindung Gladstonc's ist. Der Orient ist jetzt für England der Abgrund geworden, in den es all sein Gold schnttcen soll, um die Weltherrschaft zu errichten. Das inacht selbst einen so kühnen Spieler wie BeaconSsield stutzen. Allerdings verfolgt er das Ziel, den ganzen Orient zum alleinigen Absatzmarkt für englische Waurcn umzugestalten. ES schwebt ihm das Ideal vor, die Orientalen des Gebrauchs von Leinen- und Schafwollgespinnstcn zu entwöhnen und sie zu Mastenkonsumcnteu englischer Baumwolle zu machen. Der Türke in Jerusalem und Konstantinopel soll Turbane von Kattun aus Manchester tragen, die Eisenbahnen im Euphrat-Thalc mit aus schließlich englischen Lokomotiven befahren n eiden, die Armenier Kleinasiens nur Massen und eiserne Handwcrkzeuge mit dem eng lischen Fabrikstempcl führen. Gewiß wird dereinst aus den Trüm mern des türkischen Reiches neues Leben erblühen, aber bis dahin können Generationen insGrab sinken und England, statt neue Absatz Märkte sich zu erobern, kann sich mittlerweile finanziell verbluten. Bei solcher Beschlagnahme des Orients zum ausschließlichen Absatzgebiete seiner Industrie-Erzeugnisse muß England in natur gemäße Konflikte auch mit anderen Reichen als Rußland gerathcn. Beaconssield's Pläne auf Syrien haben bereits in Frankreich einen hochgehenden Sturm erregt. Frankreich hat allerdings von Syrien und Jerusalem wenig materielle Vortheile, desto mehr ideale Interessen stehen dort auf dem Spiele. Frankreich übt das Protektorat über die römisch-katholischen Christen Syriens und Palästinas; als erste katholische Macht kann es nicht dulden, daß sein Nimbus geschmälert werde. Es ist außerdem die erste Macht am Mittclmeere; erwirbt England täglich neue Stationen auf den Inseln und an den Küsten jenes so drückt cS Frankreich bis zur Bedeutungslosigkeit England. Diese Vorkommnisse zeigen, daß die öffentliche Meinung Frankreichs lebhafter gegen England lobt als je gegen uns Deutsche !und sodann, daß die übcrgreifcnde Politik dieses JnsclvolkS auch daS zurückhaltendste Volk auf den Kampfplatz ruft. Die Verwerfung des Tabakmvnopols durch die NntersuchungS- kommission findet in der deutschen Presse ungetheilte Zustimmung. Man athmct allseitig auf, daß dieser Alpdruck beseitigt wurde. Man sieht sich nach der Wegesstrcckcßum, welche das deutsche Volk, seitdem das Tabaksmonopvl zuerst austauchte, bis zu seiner jetzigen Beseitigring zurücklegen mußte. Was liegt Alles dazwischen? Der Fall des preußischen Finanzministers Eamphauscn, die Auslösung des Reichstags, der Zusammenbruch nationalliberaler Ministcrcom- binationcn, die Aufregung des Volks, die Gegenanstrengungen der Tabaksintercsscnten, die kostspielige und langwierige Untersuchung, die Absendung von Eommistarcn nach Nordamerika, tiefe Studien der Tabaksgcsetze Frankreichs, Oesterreichs, Italiens, Rußlands,jdas Schreiben von ganzen Wagenladungen von Akten, Tabellen und Berichten - und nun ist man so klug wie zuvor. Sei es dämm! Nur spreche man nicht von einer bevorstehenden „Steuerreform", sondern nenne das Ding bei seinem richtigen Namen: „Steuer erhöhung.' Die deutsche Sprache muß sich jetzt allerdings zu mancher Vermummung mißbrauchen lasten, die ihrer ehrlichen Natur schnur stracks zuwidcrläust. Heißt doch der uns Deutschen so ungünstige Handelsvertrag, den Oesterreich mit uns abschloß, „Meistbegünstig- ungö-" statt „Starlbelastungsvertrag" Kaum aber schwindet die Unruhe und Besorgnis, die bisher über der deutschen Tabaksindustrie lag, so ballt sich eine neue Wolke von Sorgen über einem anderen Stücke unscrS Wirtschaftslebens zusammen. Uni das vielbcrufene Ncichscisenbahnprojekt einzusädeln, beschloß daS preußische Abgeordnetenhaus, das Handelsministerium in ? RestortS: „für Handel und Gewerbe" und für „öffentliche Arbeiten" zu thcilen. Außerdem forderte eS die Regierung auf, die Uebertragung der Aufsichtsrechte über das preußische Eisenbahn wesen auf das Reich baldigst hcrbeizuführen. ES war umsonst, daß Windthorst anführte, daß ein solches Vorgehen eine Rücksichts losigkeit gegen die übrigen Bundesstaaten und eine illoyale Ver letzung des föderativen Prinzips sei, das, ein solches Produkt tzeS sich überstürzenden Einheitsbcstrebcns bei den deutschen Regierungen Mißtrauen erwecken müsse." Das trifft den Nagel auf den Kopf. Es giebt außerhalb Berlins sehr einflußreiche, hochstehend« Personen, die es unumwunden bekennen, daß ein solches grundstürzendcS Vor gehen nur die RcchtSüberzeugungen erschüttern könne, die Eigen thumsbegriffe verwirren müßte, nur der Sozialdemokratie zu Gute käme und daß strenggenommcn die Begünstiger solcher Umwälzungen einen Ausweisungsbefehl gewärtigen sollten. Nenestc Telegramme der „Dresdner Nackirtckiken." Königsberg i. Pr.. 19. Dcccmber. DaS Haff lst mit EIS bedeckt und die Sck'iffladrt als geschlossen zu betrachten. Bern 19. Deccmber. BnndeSrath. Ankerwert beant wortete die Interpellation von Bogt und Genossen über da» Berber der Zeitung „Avantgarde" dalnn, da« der BunteSratd konstitutionell richtig bandelte und bcnigt war, die Wictcrboiung des begangenen BcrgcvcnS gegen das Völkerrecht zu Verbindern. Die L ebuldigen werden vor den zuständige»Richter gewiesen werden, der Prozek werke regelrecht vor Gericht gelangen. DcrBuiibco- ralb bade die Bclligniss ale> GcrlebtSpoiizeibebörde nickt über schritten. Der Bin tcvratb schritt freiwillig el» in der Ansicht, man dürr kad Asyirccht zu Icindsclige» Machlnatloncn nicht mitzbranchen. London. 19. Decewber. Nach einer Depesche deö Blce- königS, Lord Lbtton, vom !^. d. bat General Browne am >7. d. den Bormarich nach Jellaiabad begonnen, wo er am Lt>. d. eln- zntreffen hofft. Fm Khvver-Basi und der Umgebung desselben benscht vollständige Rübe. — De» „Daily NcwS" wirb aus Fe»,«' rock vom 18. d. gemeldet, eö ici beschlossen worden, die Tuklnr- kbcls wegen ihres Angriffs ans daS englische Lager bei Ailmnbjid energisch ZN siraicn. Eo seien bereits Man» und eine Ar- illlcrie'btbcilnng „aen Allii'.ni'ild abmarschlrt, um die Dorier jenes Stammes cuizugreiieii. London, >9. Deeemder. Lord BeaeonSffeld cmvffng beute eine Deputation kalisornbch-britischer Bcwobncr, die tbm ausicr einer Adresse eine Siiberraffcite ndcrrc'chtc. Er tankte benlick' d.nlit und sagte: Obschon vielleicht Maiicbe die NiebkauSilibrung des Berilmr Vertrages wünschten, sei dies nicht die Gesinnung der Lignaturmächte. die entschlossen sind, den Vertrag ausgcsübrt zu sebcn. vocalcS and Sächsisches. — Der blSberlge erste HilsSarbciter bei der königl. Gcncral- direktlon der sächsischen Staatöbalmen, Herr Finanz-Assessor Loulö Müller, Ist aus Slnias» dev bcvorstcbcnden Abgangs des Herrn Flnanzratbcs Jcncke, welcher bekanntlich von Krupv in Essen zur Slrection seiner Etablissements cngaglrt worden ist, zum Flncunrath und Mitglied der Generalklrection ernannt worden. — Der gestrigen Sitzung des La » dcö-Kiil turratbs wobntc ebenso wie der vorgestrigen Staatsminlstcr v. Skostltz- Wallwltz bei. Zu längerer Diskussion gab die bereits vorgestern begonnene Bcratbung über die Organisation der Landesvlertc- Izucht iRel. Eubtz Pullitzs Anlasi. v. Trützsebler beslrltt, dahin! Sachsen ein Bestreben, rationell zu züchte», verbände» sei Land- MeereS ktaUmelster Gras Münster konstatlrtc dagegen, daß. wenn auch kein großes Verständnis,, so dock, ein großes Interesse unter den ^ , _ - . , Ln,.- ?c-,e ca. :M»> Pscrtezüchicrn des Landes zu rinde» sei. Schließlich Nun stelle man-sich vor, wie es das leicht erregbare Nationalgesuhl ,v„ree ein Bieg ramm vereinbart, dessen wesentlichste Punkte hier der Franzosen empören muß, wenn England doppelzüngig seine folgen: ES soll eine Kommission, dcstcbcnd aus dein LandslaU- Pläne aus Syrien ableugnet, thatsächlich sie aber verfolgt. Repub- ^ «'ciltcr. 2 Mitgliedern dcS LandcSknlturratbö und 2 zugezogencu ^ sachverständigen gebildet werden, welche die Richtung und die lrkamsche Blatter Frankreichs numentmo Vorgehen Englands Princivien tcstznsiellcn bat. nach welchen die Landcspierdczucht in einen Backenstrerch, den dt« franzosnche Diplomatie erhalt, eme eine seile Bahn gebracht werden soll. Ferner sollen Znchtgebicte unter erschwerenden Umständen vorbedacht zugefngte Injurie." Eng- nach den Beschälstationen gebildet werden, woselbu freiwillige Anzeichen dafür trat bei den Stad tver land habe einen wirklichen Wortbruch begannen, seine auf dem Ber-' ^Ekllung aller Znchtstutcn ans dem Gebiete und Klasslsicirung i zu ^age. Der „Stäktiick'e Verein", ln v sd-rankri-lch derselben stattfinvct. Das Landstallamr hat ein Znchtreg'sier zu den ron angabcn. ist gründlich glicht— Tongreß feierlich r,»gegangenen L er,Piiillnngcn Fra >krcich >j„ welches die präsentirtcn brauchbaren St,itcn eingetragen mclnnüpigen Geiellschait", In well Iber schmählich verletzt. Gegen den französischen Minister beS > werden. In den Znchtgebicien sollen Foblenschaucn mit Prä, Boden alle sieb lür daS Stadtwrl >»« »ns,e k-r- mllnina van ^al'lenstat«» statieinben »Iw rndll.lc iallrn I.iNs d,ia vrsi-.i»,- -I, Ol liner gegenüber Aeußern, Waddington, tobt ein umso erbitterter Sturm, als der- U-,P-UNM P. ihm wobei lnSbcsonde Dir. Nlehnert leine werthvollen Ertabrungen zum Bellen gab und sich aui Grund derselben gegen bobe Strai- maßregel» ansivrach. Schließlich wurde die Regierung um Er laß etwa nachsiehenkcrBesilinmungen erlucht: Alle Prlvatbengste, die lremdc Stuten decken sollen, müssen alljährlich bet brr betr. kgl. Amtdi'auptinalHischalt unter gletchzeitiger Angabe bcö be anspruchten DrckgeideS angemelbet werben. Sille Privat- ben-ste, iür die weniger ald 15 Mark Deckgeld beansprucht wird, sind einer aus dem AmtSbauptmann. dem Landsiallwelster, dem BcsirkSlhIcrarzt und einem vom Bezirksausschuß zu wählen- den Mltglteke bestehenden Konunlision zur genauen Muste rung vorzuführcn, um seitzusieUcn, ob sie den an einen Deckhengst zu machenden »Ansprüchen auch genügen. »Nach jeder Körung ist bekannt zu machen, welche Prlvatbengste zum öffent lichen Gebrauche angekört sind. »Wer Hengsic, die als nicht zur Zucht geeignet sind, zur Deckung fremder Sturen benutzt, verfällt für jeden nachgewlcsencn Falt l» eine Strecke von Kt) M.. wäh rend »Besitzer von nlä't gekörten Prlvatbengste». solern sie weniger Deckgett) sorbcrn, als sic bct der »Anmeldung angegeben, sür jeden dcrgl. Fall ck» M. Stra>e zahlen sollen. Aus »Bortrag de» geb. Mcdiclnalraihö De. Hcnbner beschloß die »Bersammkung: „Die Regierung zu ersuchen, dieselbe wolle bei der RcichSregicrung kabln wirke», daß bei der bevorstehenden Revision der deutschen Gewerbecrbnung geeignete Vorschriften über Prüfung der Hus- beschiagschmlcbe ausgenommen werden." Wenn man in Be tracht zieht, motlvlrte der Referent seinen Antrag, baß von 10 lahmen Plcrdep 8 hullahm. und daß Krüppel nur zu olt durch Hufbeschlag veranlaßt worden sind, so wird eS gewiß '»otbwendlg, daß das Mcistrrrecht als Hufschmied nur an Die jenigen verliehen werde, welche Nachweisen, daß slc die zum Huibeschlag erforderliche Kenntnlß und Fertigkeit besitzen. In Folge eines Antrags de» landwlrthschccktlichen KrelSvereinS im Erzgebirge wurde die Negierung ersucht, aus eine Revision des Gesetzes über Verhütung und Tilgung der Rinderpest »Bedacht zu nehmen, bei weicher »Bestimmung getroffen wird, daß der auf Grund gesetzlicher oder obrigkeitlicher »Anordnung zur Tilgung der Rinderpest ln Sack'l'n entstehende Aufwand, imowclt nicht gesetzlich wegen Verschuldung Entschädigung ausgeschlossen Ist und insoweit er nicht der BuntcSkaffe zur Last fällt, auf die sächsische Staatskasse übernommen wird. BIS dahin aber und im Fall, daß die Ucbcrnahme der Kosten aut die Staatskasse nicht zugestanden wird, soll enii SchatioSbaltung der betroffenen Ge meinten aus »BezirkSmltteln blngewirkt werden, v. Trütztchler und Psannenstiel Ipr.ichcn sich gegen eine diesem Anträge zu Grunde liegende Pression auf die Bezirföpersammlungen anS. Staattmlniiier von Nosiltz.WailwItz theilte dies Bedenken und hielt eS auch nickst lür wünsevenowertb. daß alle diebbcz. Kosten von der Gemeinde genommen würden. Die Gemeinden müßten fühlen, welch' ein großes Unglück die Rinderpest lei. um so stetig aut Abwebrmaßrcgcin bedacht zu sein. In Fällen lndeß, ln denen die Gemeinten nnperhältnißmäßig viel leiste», würden allerdings die Bczirkskan'en am bellen einsprlnge»: die »BezirkS- vcrsainmlungen seien am ehesten ln ber Lage, unberechtigten An sprüchen entgegenzntreten. Wie über vorstehenden Gegenstand, so retcrlrte v. Ocblschlägel über die ausnahmsweise Einfuhr von Vieh aus Oesterreich tböhmlsebe Mastochscn). Man erblickte in einer derartigen auönadmkwclscn Erlaubnlß eine »Begünstigung Einzelner, hier »Viehhändler und Schlächter, und ersuchte das Ministerium de» Innern. während der Dauer de» Vlchrlntubr- vcrbotv ausnahmsweise Dispensation von solchen ferner nickst zu gestatten. Hierauf kamen die Sperlinge an ble Reihe. Der Sperling ist nach dem vom Generalsekretär v. Langödorff er statteten »Berichte ein ganz gemeines Thier, welches daS auf dasselbe gesetzte »Vertrauen sehr gemißbrauckst hat. Professor I»r. »Blomepcr hat rlnc »Anzahl SperlingSmagen mikroskopisch untersucht und gesunden, daß der Sperling 8 bis 9 »Mo nate ausschließlich von Körner» lebt und bloß 3 blS 4 Monate hindurch, wenn cS weiter nichts giebt, sich mit Insekten begnügt. »Aus dem Sündenregister dcS Sperling» sei mltgethellt, daß er ankere nützliche Vögel verscheucht, junge Salat- rc, Pflanzen vernichtet, die Erbsenschote» auSsrlßt, die Kornfelder schädigt u. s. s. In »Amerika und'.Australien, wo man ibn elngeiührt hat. möckstc man Ihn am liebsten wieder loö sein. Seihst Geh. Rath Iudrlch, der ibn gegen eine »Anzahl tiefer »Anschuldigungen In Schutz nahm, mußte zugcben, daß der Spay kein so tugendbaster »Vogel sei. alS er eS nach dem Schongeietz eigentlich sein sollte. Seiler ließ vollends gar kein gutes Stückchen am Sperling, in de», er nur einen ilcd rlichen Herumtreiber erblickte, kessen Gesang de» modernen musikalischen »Begriffen nicht entspreche. Nachdem noch von Langskcrff mitgcthetit, daß in einigen Gemeinden die Erbitterung gegen den Sperling derart gerieben sei, daß man demselben dem Gesetz z»m Tort den offenen Kampf zu er klären gedenke, wurde daS Ministerium des Inner» ersucht, den aesetzllck cn Schub der Sperlinge auizubeken und hinsichtlich der- selben das freie Vertügungsrccht ber HauS- unv Hofbesitzer, wie cS vor bestauben, wietcr herzusieUen. - Die »Prüfung der neuen Riesa er Elbb rücke tll.'iO M. lang und 7,0 M. breit) aus ibre Tragfähigkeit hatte am Dienstag an beide» Elbiiicrn große Menschenmengen versammelt. »Von blcr and batten sich mit rein 8 Uhr Zuge StaatSintnlster v. Könncritz, Finanzrath Köpkc «welcher, wie schon früher erwähnt, das System, nach weichein die »Brücke erbaut wurde, konstrnlrt hat). Gcbeimrath v. Thümmcl, Geb Finanzrath v. »Biedermann und Finanzrath Schulze kabln verfügt. >4 ie mit K Pferden bespannte großeStraßciiwalze» wurden znrBelastung verwandt und unter dem riesige» Gesammtaewicht derselben von ca 2lX)0Eent- ncrn vogcn sich die großen Träger nur um 3... Millimeter; al bte Gciainintlast daturch, daß die Walzen neben», nicht hinter einander fuhren, aui einen Träger conccntrlrt ward, ergab sich auch da eine Dnrchbieaimg von nnr 7 Millimeter unk eine Sel- tenichwankung von 2 Millimeter. Eine bleibende Einscnkung ist nickst zu bemerken gewesen »Nach ber »Probe sprach Se. Erc. ber Herr Minister dem Herrn Finanzrath Köpkc eie wohlverdiente »Anerkennung aus und überreichte Ihm »Namens des König» den Verdienstorden l Kl. Volle »Anerkennung ward auch von allen Selten dem »Bauleiter, Wanerbauimpektor Gödel, ausgesprochen. Nach einer Bekanntmachung dev FcstcvmttöS findet heute die von der Statt- und Landdevöikerung lnAuöllckst genommene festliche Einweihung der »Brücke statt: ' .>2 Uhr große Eorlolahrt, Nach mittags 5 Uhr im „Wetllner Hot" Festesten. E- — Der alte gute »Bürgergeist Leipzig- scheint endlich zu er wachen und daS Joch abzutchütteln. welche- Ihm dle bekannte narlonalllbrrecke Elleiue io lange aickcrlcgt hatte. Eli, erfreuliche» rorknetenwablen welchem jene Elemente geschlagen worben von der „Ge- wcicher als aus einem neutralen in trockenen »Worten „eine verrückte und blödsinnige Politik" vor. Nie lei »Frankreich seit 1871 ko qedcmütbia» morde», als jetzt durch , ^ , - . - . . , -tadtwcbl unbefangen llitkrell'ircnkcn mllrung von Fobienstnteii sicckttinden nnr cnrll.h sollen, «allü das Bürger Z» Wort kommen. Die Liste deö enteren entbleit nur i2'.,8. vir per Gemrinnützigen Gksel>>cha>t 2393 Stimmen, wäh rend außerdem iür die Liste der Fortschrittspartei 592 und die der Register eingetragenen Stuten der l. und 2. Klaffe angekgickt Konscrvatlven 440 Zettel abgegeben würbe». Jene Wablnirdrr- werbcn. Eulitz - »Pulst» reterlrt« ferner über Ne H,„astrrltei-el. tage der »Naliongllib'cralen kam Ihnen um lo uneripartrirr. alS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite