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Dresdner Nachrichten : 03.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-03
- Monat1879-06
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 03.06.1879
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einer AnGras «den eiden astretenden PrsN» denken eröffnet worden. Im National rach wie» Römer mit dem Ausdruck des Bebauen»! au» die Wiedergestattung brr To« desstraie hin. mit einer Mahnung zur republika nischen Unterordnung un» ter den Willen der Mehr heit. Den Stünderatb erdffnete Bengel, welker die Hoffnung auf die ein stige Abschaffung der To- deSstraie und die Ein führung der Rechtöeinhcit aussprach. Im Nationai rache wühlte man Küuzii- Hagevkatt für UolitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Druck und Et^entbum der Herausgeber Mitredacteur: vr. lkniil Kür bas Feuill. Lt«p,«I» Ik«tvk»rrlr in Dresden. Verantwortl. Redakteur: Hetnrtck I»ali>enlk in Dresden. jeäsidenten, Burkharbt» »sei «liberal) mit »l von V8 Stimmen zum vice» Präsidenten, Wek «ultra» montan) erhielt 4«; Stim men. Im Stüntelath wählte mau de» bisherigen Vicrpräsidenten Stehlin» Bafel «conlervatlv» mit 36 von 40 Stinnin'n zum Präsidenten. Sahli-Bcrn «liberal» mit 2<« Stimmen zum VIcepräsikentkn, Hett« linger luitrainontaii» er hielt 18 Stimmen Diese Wahlen wurden von den b-verlgen Stimmenzäh- lern bestätigt. Mantua, den 2. Juni. Fast die ganze Stakt ist überschwemmt und werben in Folge! dessen Vorkehrungen zur Verhütung größeren Schadens getroffen. Der Dänin, dcö Ilnken MIncio-UferS bedroht Messina. Der Ausbruch deS Aetna erfolgt soctbaucrnd unter Detonationen und der Vavastrom ergießt sich fortwährend in der Richtung nach dein Alcantarafluß. 7. üolrderZor, ">"»^""7' DssckrLnke, SLrtsninöksl, H/Isgarin Kr ttsus- uuä Xüeksngvrälkv, Itseftmesbbr uuci ksdvin, l.öffsl, Rslm^ssek'sviis kaeic- uuä krst-pfannen. ^ . - i—— — — . ^ - ^ 9) k. 154/34. 1879. Witterungsaussichten: Veränderliche Bewölkung, stellenweise heiter, meist trocken, windig. A VtAÄtlt Dresden, 3. Juni - Der Reichskanzler macht bekannt, baß aus Grund beö 139». der Gewerbeordnung der BundcSrath nachstehende Be- immungen über di« Beschäftigung jugendlicher Ar beiter inSplnnereten erlassen hat: I. Jugendlichen Arbeitern darf In Hechselsülen, sowie ln Räumen, in wel chen Net Hw dlie im Betriebe sind, während der Dauer teö Betriebes eine Beschäftigung nicht gewährt und der Aulcnthalt nicht gestattet werben. Il Für junge Leute zwischen l4 und 18 Jahren, welche ausschließlich zur Hilfeleistung bei dein Be triebe ter Spinnmaschinen verwendet werden, tritt die Beschränk ung deö 8 >33. Absatz 4 der Gewerbeordnung mit folgenden Maßgaben außer Anwendung: 1, die tägliche Arbeitszeit darf I I Stunden nicht überschreiten; 2) vor dein Beginn der Be schäftigung ist dem Arbeitgeber für jeden Arbeiter ein ärztliches Zcugni - zuläßt; 3) der Arbeitgeber hat mit dem ärztlichen ch 8 137, Absatz 3 der Gewerbeordnung zu veriahren. Gesundheit ' 137 III. In den Räumen, in »reichen jugendliche Arbeiter bcschä'itigt werten, muß neben der nach 8 >38, Absatz 3 der Generbeordnug auözuhängenden Tatet eine zweite Tafel auSgrhängt werden, weiche die Bestimmungen unter I. und 11. in deutlicher Schrift wledergiebt. — Das LcmdeSkonsistorium hat zur Unterstützung deS Baues eines BethauieS und eines KirchffoiS in Untersachscnburg eine allgemeine Kirchenkollekte bewilligt, die am 14. September veranstaltet wild." - DieOiiizialvertbelbigungen, welche letzt der Staat in ziemlich großem Unstange de» Angeklagten gewäbrt. dürften künftig unter der neuen Straiprozeßordnung eine erheb liche Einschränkung erleiden. Zunächst verinindert sie die Zabl der Kriminal - »Fälle, in denen eine Verthcidigung durch einen Sachwalter unerläßlich ist sodann aber gestattet sie dem Staate, zu vertbeidlgern bei unbemittelten Angefchuldigten auch richter liche Beamte zu verwenden. Der Staat bürite von letzterer Füg lichkeit ausgedehnten Gebrauch machen und »nit der Wahrung der Interessen der Angei tagten längere Assessoren betrauen. Das kommt dem Staate erheblich billiger zu strhen, aiö hie an Sach walter zu zahlenden Vergütungen. Voraussichtlich fallen bann auch die längeren „vertbeldlgungsreren nach der Elle ', die hie unk da «aber bci Leibe nicht in Dresden!) in Schössen- und SchwurgerichtSverbanbliingc» gehalten worden sein sollen, hin weg; die Verhandlungen werden an Kürze gewinnen, da es viel fach gar keine Vertveidiger mcbr ober nur richterliche Beamte als vertheldiger geben wird, die sich kurz zu sein bestreben werden und so kann- kommen, daß 4 5 Hauvtt'krhanvtungen an einem Tage gehalten werken. Ob überall die Gerechtigkeit selbst dabei besser wegkommt, ist mindestens eine offene »Frage. — Der von einer größeren Anzahl namhaiter Bürger unserer Stabt erlassene Auirut zu Sammlungen für die von dem Gemein nützigen Verein In Anregung gebrachte Bildung von »Ferien kolonien armer schwächlicher Kinder Dresdens, hat in allen Schichten der hiesigen Stabtbevölkcrung die lebhaiteste Theilnabme gesunken. An den eingerichteten Saminelstclien sind bereits zablreiche Gaben, darunter zuin Thcll ganz erhebliches ei- träge neben sehr vielen kleinen, abgegeben worben und es gewinnt am diele Weise dad segensreiche Unternehmen immer »ncvr Aus sicht aut Verwirklichung. Eine erstmalige Quittung iür hie biSi er elngesammeitcn Gaben soll in der nächsten Zeit in den hiesigen TagcSbl.mcrn rriolaen. Diese Theilnavme vcS Pud ikumö an dem geplanten Werk ist aber auch um io nothwendlgcr. als das vedürmiß nach den gedachten Fertenkolomcn in unserer Stadt- bevölkecung ein ganz ungeahnt lebhaftes Ist. Schon haben sich, wie wir erinhren, bei Herrn Stadtdezirksarzt vr. NIcdner eine große Zahl von Eltern, meist in Begleitung ihrer Kinder, mit der dringenden Bitte eingestellt, dieieiben bei dein beabsichtigte» Landauienihalt berücksichtigen zu »rollen. Wohl alle diese Kleinen sähe»», wie »vn Demsclden ausgesprochen worden ist, ble-ch. welk und leidend auS: alle trugen mcbr oder weniger den Stempel deö Studenslechtvum», allen fehlte die blültenveLebenölrlsche, daü sichere Zeichen fröhlichen Gedeihens; wohl alle waren so recht geeignet iür die Erauickung eines mebrwöchenllichen Landauicnt- ha »es. Manche dieser Kleinen baten den genannten Arzt in schüchterner treuherziger Weise sie doch während ter Sommer ferien mit hinauSncbmen z» wollen in den schönen grünen Waid, in die s» Ische, reine Luit' und wie waren sie bann betrübt, wenn ihnen gemat weitrn wußte, daß es erst von der Milbe und Freundlichkeit guter Menschen abhänge, ob Ihre Wünsche Berücsstch'lgung finken könnten oder nicht. Umiomrdr Ist es des halb zu wünichrn, daß die betreffende Tbeilnahme und Ovter- willlgkelt unserer Mitbürger Viesen Kinberkolonien auch iernermn zngewrndet bleibt unv baß recht zahlreiche weitere Gaben dein Unternehmen zustießen mögen, um recht vielen armen Kindern die Wo» itvat eine» erquickenden Ferlenaulenlhaltc» aus dem Lande bereiten z, können. — vor Kurzem weilten die Direktoren einiger österrei» chischer Eisenbahnen in Dresden, um von den Billet-, Perron- und Bahnhoss-Elnrichtungen auf den sächsischen StaatS- babnen sich durch den Augenschein zu unterrichten. Auf vielen ötterrelchlichen Bahne» bettcht bekanntlich die Einrichtung, baß Niemand, außer wer den Zug benutzen will, den Bahnhoi be treten tari. Wer dennoch, »ei es zur Begleitung anderer Reisen der oder zur Abholung Ankommender auf den Perron will, muß ein besonderes Perronbillet lösen. Das Bittet des Reisenden selbst aber wird aus den österreichischen Bahnen nicht unterwegs von dein Schaffner. vor der Ankunitssiatlon. dein Reisenden av- grnommen, sondern von diesem beim Verlassen des Bcwnbo S einem Portier an einer schmalen Tbüre elngehändigt. DicleS! Ensemble von Einrichtungen bat manche Vorzüge; eS hält diel Perrons leer von den vielen Personen, die nicht wirklich reisen! wollen, ermöglicht oft rin schnelleres Erkediren der Züge, kürzt die Zeit, während welcher die Schaffner aus dem Trittbret beö sahrcndcn Zugs herumzuklcltern baden, um die BillrtS elnzu- knipscn. bedeutend ab und führt der Bahnkaste ansehnliche Bei träge zu. Gleichwohl haben sich in Oesterreich die Ueveittänke, die diesem BlUetsvttem anbasten. kann Immer fühlbarer berauü- z gestellt, ie mehr eine vabn Maflentranövorte von Reisenden zu bewältigen hat. Die Einschiffung her Reisenden und die Ent-> ladung der Züge erfährt die erheblichsten Störungen und Per- zöaerungen, wenn es sich um die sich auf wenige Minuten zu- sommcndrängende Beförderung großer Masten von Reisenden > da cell. Dann genügt Vereine oder andere schmale Ein-und! AuSgang. durch welchen sich Hunderte von Reisenden gleichzeitig drängen, gar nicht; große Verluste erleidet die Kasse durch das Durchgeauetichtwerden von Personen ohne Fahrkarte, denen der taö Bittet abnehmende Beamte nicht nachiaulen kann: die Züge können sich nur langsam füllen, die Perrons werten so langsam leer, daß die Abfertigung neuer, von verschiedenen Richtunaen «intrellender oder dahin abaebrnder Züge ble größten Schwierig keiten hat. Man geht deshalb aui mehreren österreichischen Bah-! oberflächlicher Schätzung weit über loo.ooo Personen von und ncn vamlt um. die sächsischen Einrichtungen etnzusühren. Auch > nach Dresden, während die Dampfschiffe der sächsisch.bövmischei» diele haben tvrc Uebclstänve unv der ärgste Ist. baß bas Publt-.Gelellichalt ca. 5<».G»0 Personen beförderten. Trotz die>eo gewal- kum oit ganz unnöthiger Welse den Perron füllt. Statt das Ingen Verkehrs ging Alles in Dresden hübsch ruhig ab; grobe Adschieknehinen In der Wartehalle abzümachen. verlegt man cö vor die Waggons. Bei einer Fahrt von hier nach Pirna oder Meißen giebt man seine», Verwandten oder Freunde das Geleire blö cmS Koupö. oft bis ins Koupe, nimmt einen Ablchled als »ränderte Jener nach Amerika auö, läuit womöglich neben dein sich in Bewegung setzenden Zug ein Stück her, die Hand deö Freundes durch taö Fenster hindurch angeiaßt. Jeder -Schaffner, der Zugführer, der Bahnholö-Jnspektor weiß ein Md davon zu singen, wie ihnen dürr solches Abschiednehmen der Dienst, die Verkeilung der Reisenden, der Ueberbiick über den zu be schaffenden Raum erschwert wird. Zehu Menschen pflanzen sich vor einem Koups aui und schließlich steigt ein einziger ein. Und wie trivial sind die Redensarten, die beim Abschirdnehmen erschallen. „Glückliche Reise". „Komm' gesund in Leipzig an". Grüße mir den Gottlob und Gustel". „Erk Dich nur nicht". „Schreibe bald". „Fall nicht zum Wagen heraus — verpaß den Zug nicht". „Hast Du Deinen Schau! ?" „WaS sängst Du kenn heute Abend noch in Chemnitz c»n?"u.s. w. Gerade jetzt, wo die Reisezeit gekommen, ist die Bitte an das Publikum am Platze, das Abschiednehmen in die Wartehalle zu verlegen und dem Bahnpersonal nicht durch unnöthigeö Herum- stchen aus den Perrons den ohnehin saueren Dienst noch mehr zu erschwere». Vor einigen Wochen brachte unser Blatt mehrere Notizen betreffend eine von I)r. Ritze auö Dresden erfundene Be- leuchtungsmethodc innerer menschlicher Körperlhclle. Der talent volle iunge Arzt, trüber Assistenzarzt am Stadtkrankcnhause hier, befindet sich zur Zeit in Wien, wo er sich aiö Dozent a» der Universität niederzulastcn gedenkt. In der Sitzung der k. k. Ge sellschaft ter Aerzte in Wien am 9. Mai d. I. zeigte und er klärte derselbe seine neue, durchaus originelle Meldete zum ersten Male vor einem größeren Publikum, vollste Anerkennung und reicher Bestall wurden Ihn, von der Versammlung zu Tveil, wei cher käst sämmtltche Aerzte, alte medizinischen Autoritäten und Männer aus den höchsten Verwaltungskreisen Wiens beiwohnten. DaS Princlp der neuen BeleuchtungSincthode nntcrscheitet sich von den bitz letzt angewendeten dadurch, daß der zu untersuchende innere Körperwell nicht pon einer außerhalb derselben ange- biachtcn Lichtquelle «Reflektor oder direkte Beleuchtung, beleuchtet, sonder» daß die Lichtquelle direkt in den Körpertbeil elngeiührt wird, datuich ist natürlich eine viel größere Intensität des Lichtes und ln Folge dessen eine viel größere Deutlichkeit deS Bildes ge geben, so daß inan auch die miiiiitiöseste Veränderung an dem selben wahincbmcn kann. Tao Licht besteht in einem außer ordentlich »einen Platlnbraht, welcher mittelst clner galvanischen Batterie zum Weißglühen gebracht wirb; da derselbe selbstver ständlich eine enorme Wärme erzeuge» würde, io wird er von sehr feinen MetciUröhren. in »reichen fortwährend kaltes Wasser circulirt, uingeben, vermittelst deren nun eine vollständige Ab kühlung der störenden Wärme erzeugt wirb und das Instrument in Folge kessen absolut keinen höheren Tcmpcraturqrad erreicht. Der Lcuchtlrcnt beö Drahlco wird dadurch an Intensität nichts genommen. Die Einführung der Instrumente in de» Körper ist. von geübter Hand ausgeiübrt, eine durchaus ungefährliche und schincrzloie Prozedur. Tie Instrumente haben für ticienigen inneren Körpcrlhcile, in welche man »mt einer geraten Röhre elndrlngcn kann: Harnröhre, Masltarm und Nasenrachenraum die erstcre Form, iür die Harnblase, die Speiseröhre, den Magen sind gebogene Röhren nöwig. Bei letzteren har l)i. »Ritze im Knlctungsirinkel und zwar an bcr Jnnen eite desselben rin PriSina angebracht, durch welches die Lichtstrahlen so gcbrochen werden, daß sie direkt in das Auge dev Beobachters »alle»; um bei der Untersuchung ein größeres Gcsichrsielv aut einmal übersehen zu können. Ist in dem geraden Thcil der Röhre noch ein sehr sinn reich erfundener optischer Apparat, ähnlich kein astronomische» Fernrohr, anqcbracht. Die Wichtigkeit dieses neuen »Apparates mr die medizinische Wissenicha t läßt »ich diö setzt »och gar nicht ermessen. Die Erfindung ist ein geistiges Kind unseres engeren Vaterlandes speziell Dresdens und deö Dresdner Stadtkrcmken- hauscö. Angescrtlqt wnrden die ersten Instrumente unter jab»c- lanqen Mühen und Arbciien nach Angaben deS Erfinders mit großer Geichictlichfeit und eisernem Ficite von tci» Hotinstru- mciucnmacher Dritte hier aus ter Johannesstraße und dessen Werkinbrcr. — Vorgestern «eierten die hier aufhältlichen Mitglieder der griechisch-katholischen Gemeinde in ter ruiitschen Kirche alrlchsalis ibr Pfingstfest, da Heuer bekanntlich die beweglichen Feste der abend- und morgrnläntiichen Cbristenheit zusammen« »allen. In der Vvlhalle deS GottrSvauieS waren große Maien, sowie in der Mitte desselben ein mit Altcirl-hmutt bekleideter Tlieh ausgestellt, an welchem junge weißgekleidete Damen standen, die den Einiretendcn prachtvolleBlnmensiränßchrn überreichten. Das sogenannte P stngstgedct. welches der Herr Erzpriester sprach, wurde von den Andächtigen in kniender Stcllnng verrichtet. — Der dieSiahrige diesige Wollinarkt «Centralschlacht hof) wird Sonnabend de» 14. Juni abgebalten. - In dem Monat Mal wurden die Straßen und Plätze der Swdt an 25 Tagen besprengt. In dirirr Zeit sind I4.NY3 Sprengsäster mit einem Inbaitr von 23.452 Kubikmeter Wasser entleert und dazu 419 Geschirre einen ganzen und 17«) einen halben Tag benutzt worben. - Am 5. Juni wird In Berlin in den Räumen der ehe maligen königlichen Eisengießerei «Invalidenstraßr) eine Special' Fachausstellung von Gegenständen der Sclierei und verwandter Beru'szweige eröffnet. Tirie erste deutsche Scilerrt- Auöslelluiig wird bis zum 1<>. Juni währen. - Auö Tc plitz wirb der „Bob." mttgetdrllt, baß der Cur- ort gestern «den 3>. Mai» offne Badwasser war. indem die direkt wirkende Cornwaller Prunpenanlage im Onellenichachte seit eini gen ragen,.cr'offrn"ist,undbleReservemaschinc<Krciselpu>npc>icit Mitternacht stiUstanb, da sie waffricheinllch in Folge allzurgscffen Arbeitend schabbait geworden war Inzwischen hoffte man. daß die Kreiselpumpe längstens in zwei Tagen wieder werde gehen können. - Die „Vohemia" meldet über die Wasserversorgung Prags: lieber Einladung deS Stadtratffeo ltt der Herr Bauratb Salbach j an« Dresden in Prag angrkomwen, um an de» Bcrcithungen über das Projekt der Versorgung Prag'- mit Gcundwasser tbcll- zunehmen. — Der ffeuriaePslnqst-Verkebr war, was Dresden anlangt, mcbr ein Durchgangsverkehr. Trotz der großen Men- schenmassen, die zuströmtcn, waren doch die Gastfföie keineswegs überfüllt. Der größte Stroin ergoß sich nach der sächsischen Schweiz, diesem Eldorado allerPnngstteuristen auö Lachsen und der Mark. Die an den großen Touristenstraßen wohnenden unv aut den Flemdeiivcrkeffr angewicscnen Geichästsleute benutzten aber auch diese» Zuzug ordentlich; eö gab überall richtige Psiugst-' Ausschreitungen kamen am ersten Feiertage wenigstens gar nicht vor. DIeier erfreuliche Umstand Ist zum guten Ti eil der vorzüg lichen Haltung der Eisenbahn- und Damptschiffö-Beamten zu danken, welche in dem aufregenden Treiben durch Frcunküchkcit und Ruhe allen Ausschreitungen vorzudeugcn »vnßtcn. Es war dies gewiß ein schwieriges Siütt Arbeit. Bei einein solchen Massenvcrkebr waren Zugveripatungen rc. nicht zu vermeiden und andererseits war eS auch wieder Niemand zu verdenken, »nenn er eklig wurde, da er, nachdem er eine baibe oder auch eine ganze Stunde vergeblich aui den Zug gewartet hatte, schließlich in einem Viehwagen untergebracht wurdc. Aber trotz alledem ging eö. wie gesagt, ohne Ercefse ab. - Ein recht treuer Werthmesser kür den sonstigen Inhalt mancher Zeitung ist es. wenn sic anläßlich deS Pfingstiesicö und „Erkälte der dabei beobachteten Sitte dcö Schmütteno der Hänicr und Wobnungen mit inngen Birken von Forstfrevel, von Passi vität der ,'corsibehörten bei einer tieieingrciienden Beraubung der Wälder und Pflanzungen und dergleichen mehr in hochpatvetlscher We se spri.i t. Jeder, der sich nur oberflächlich um Forstwirth- schait gekümmert hat, man möchte fast sagen, jeder mäßig vcr- geschrltiene Schulknabe weiß, daß die Birken absichtlich in die Saat-Kämpen zmn Schutze der Keimlinge gepflanzt werden und wenn eö an der Zeit ist, daraus wieder entiernk werten müssen, ebenso wie das Wegschlagen älterer Stämme von anderen Holz- gattungen, »reiche i» jungen Pflanzungen absichtlich aiS Schutz- bäume stehen gelassen worben sind, die nächst »richtige Ausgabe bei jeder Holzwerbung bildet. Uebcr alle Holzavgaben, ob sie sorstwirthschaitltch zulässig sind rc. rc, bestehen in Instruktionen kür die Forstbcamten ganz genaue Bestimmungen, »reiche streng gehanchabt und kontrolirt werden. Dein gegenüber von einer uuverstänklichcn Passivität unserer Focstbchörten zu sprechen, zeigt wahrlich einen hohen Grad von Ignoranz. - Die Schlange, die aui offenem Wege liegt, ist wenig ge- «äbrlich, sie kann man sehen, sie kann man fliehen; jene aber, die unter Gras und Blumen aut Beute lauert, kann man nicht fliehen, da man die Geiahr nicht sieht. Diesem Schlangenbilde entspricht eine Thcitsache im G r o ß en G a rten! Längs des DammweqeS «und auch an anderen Wegen, bat man. um Den- ienigen, die das Graö an den Wegen belatschen möchten, die Lust und Möglichkeit dazu zu benehmen, drei, vier hintereinander liegende Reihen von kleinen Pflöcken angebracht, die nur etwa > bis 2 Zoll hoch aus der Erde hcrvorragen und gegen wärtig «ast durchaus von dem aufgeschossenen GraS und niederen Blattwerk überwucbert sind. DaS ist nun die Schlange unter Blütben! Denn wie Viele geben da längs des Weges, die keine Ahnung davon haden, daß »n Grase „so einfach und bescheiden" die schönste Gelegenheit geboten ist, den »Fuß oder das Bein oder noch mehr zu brechen, lind taS Schlimmste ist, daß diese Gefahr den anständigen Leuten droht, deren Art es nicht im Entferntesten ist zu ertravagiren und vom rechten Wege abznwetchen. Vor gestern Abend begegneten sich aus obengenanntem Wege zwei Geiellschaiten, begrüßen sich lebhaft und bleiben einige Augen blicke bei einander stcffen. Ilm anderen Passanten Platz zu machen, treten sie hüben und trüben dicht an den Rand dcö Weges und bcim Bekompllmentircn einiger Damen tritt ein junger «zerr nur einen Schritt zurück aui daS GraS. waö ja weder ihm »och dein Graie häite Schaden bereiten kennen, wenn cs eben ,i »>r GraS gewesen wäre. So aber, durch'piclt mit den Pflöcken, von deren Er stenz kein Mensch eine Ahnung haben konnte, ward eö ihm zur — Falle. Mit einen» Schrei znckt er plötzlich zu sammen — sein Fuß ist so zwischen die Pflöcke hinein geratben, daß er ihn nur mit Anstrengung und unter Schmerzen herauö- wtiidet; wc> igstcnö »ein eleganter dünner Schuh zersprang dabei! r'er Fuß »rar zwar, wie eö schien, nicht ernstlich vecletzt. aber ter Herr blakte doch beim Weitcrgchcn. Er konnte auf diese Art icdoch auch daSBein brechen — daS ist klar! — Ziehe man doch wieder längs der Wegeränter ganz einfache, billige trabte in halbeiliger Höhe, die siebt ein Jeder, vor denen kann sich ein Jeder in ähnlichen Füllen in Acht nehmen, während die heim- tücklich in» Graie verborgen liegende Vorrichtung den anständigsten Leuten, ebenso Kindern, wirklich gefährlich sind. Wenn durch die Pflöcke noch kein großes Unglück veranlaßt worden icin sollte, so vergesse man nicht, daß, waS nicht ist - noch irnden kann und ziehe diese Worte nohi in Betracht, sic sind cS im all gemeinsten Intereste wahrlich wcrth! - Wer in Leipzig ermüdet von der Wanderung durch die KunstgewerbrausNellung bis zum Abaang des TrcSt »er ZugS einige ErholungSstunden in angenehmer Umgebung verbringen will, dem kann kein ireunbilcherrr Aufenthalt als in dem we-tberübmien Schützenhause empföhle» werden. Schattige Bäume, eine reizende Umgebung, vortreffliche Milltär- mustk und eine brillante Beleuchtung bilden nach wie vor die be währten Vorzüge dieieS EtcibiissemeiitS. Welchen Zaubeirffckl die K5ot1 GaSsteine. GaSblumen und sonstigen Gasdekorationcn bervolbringen, kann man «ich vorstestcn, »renn inan dort, daß der jetzige Pächter des SchützenhauseS. Herr Küffnrich. nicht weniger aiö l4.0«X) Thaier «n cht Mark) sür GaS bezahlt, und die Leipziger Gasprelie sind billiger aiS die Dresdner! Einen neuen Anziehungspunkt hat taS SchützcnhauS durch Anlegung eine« ausgedehnten See- und Süßwaiser-Aauariumö erhalten. ES ist hiev die Puppe deS v-errn Küffnrich, der keine Mühe noch Kosten scheut, den Interessanten Ti iervestand reich und fesselnd zu erhalten und ihm neue »rschemungcn clnzuver- leiben. Die reizendsten und intcrenantcstcn Bewohner der ver- schicdenen Meere tummeln sich in den Behältern, Sceroicn. Seesterne, Seegurken. Seepferdchen, Hundsnsche, snnge Haifische, Kabellane und unzählige andere. Besonders seltene Eremplare sind die iapancstschen Tcleökopenfische und die amerikanischen Ochscnirösche, von denen taö Stück 100 Mk. kostet. Man kann sich an den munteren Bewegnngen dieser Masscnlhlerweit kaum satt sehen. Ein Stündchen vcrbringt sich toit, man weiß nicht w e. Und wie anmnkhig ist eine Promcnadc durch den Trlanon- ark mit seinen Terrassen, seiner Aihambrahaste, Kettenbrücke, Wasserkünsten, Grotten. Auch der verwöhnteste seinen Göthe: „Mein Leipzig pc RuhmtShaiie, Jagvgalerie. seinen Alpenglühen und CrvNallspruvcln. Dresdner citlrt im Schützenhause sein lob' ick, mir." — Für die 2E.GX) Mark betragende Forderung der Stadt Plauen I. V. an taö Schröder'iche Kreditwesen sind derselben 80 Proccnt garaniirt worden. — sucht nnr viele Familien oder Privatpersonen geben heut zutage leircr mehr aus, aiö ihre Einnahme erlaubt, auch viele Kommunen Versalien nach und nach in diesen Fei ler denn was nüffcr nur als irommer Wunsch exlttirtc. das ist letzt zum Be dürfnis» geworben. So z. B. muß Falkenstein «etwa 5300 Einwohner) jetzt den einsachcn Anlagcbetrag 29scich erheben — woraus der Ltadtoerwaltnng vielleicht durchaus kein Vorwurf preise. Die Eijenhahneu jühtten an den beiden Feiertagen nach! zu machen ist, aber doch für die Falkenstclner -elbst wenig Freu-
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