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Dresdner Nachrichten : 09.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187601093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-09
- Monat1876-01
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 09.01.1876
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I«. «»,». di, »oft, M-rk l«?»»,». Kümmern roPsjr, «utl«,» 2S0ü0»i»L z«r m, «IUI,»», «in»» 1»n»Ie, Ma»u' " »»«l N« die « ^ »icht »erblndU« -nseraten-Annahm» »«»« »Art«: »»< V»,I»e in Himdurg. »er. IIn. »ien. Lei»,,,. Kaki, vrctlaii, Nrdnisurt». M. — Lut, tl«»» in Berlin, Leipziq, Men, Hamvurg, Frankfurt a. M., Mün chen. — v-ud, « C». in arinkfurt , M. — kr. »»>»« in ilhemnitz. — »»- mm,L»iIt».. >,Ili», » 0«, tn Part«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr.! Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch H Neichardt ta Dresden. Verantw. Redakteur: Fritdr. Gstdslht in Dresden. S»I»r»l« werden I »irrte l» an,en,«»»i »»» «d » U«r, B.nnt» «» «U».„ >L Udr. ^ Mrrilrdli rrr», «,»>»- >rsie Sbl« Nachm, 4 Nh». — Der Raum einer evw Idrltieen »ilitieil« Irpet Ml» »rrrntie iiir de« »iichiiiil»,,. M,» «n »er Inierrt« «« »ich« ,e,e»«n. »u»«>rti,e «nnrnee»» »usirii,« »on nn» nntt» «rnnie» Firmen »nt Per. srnen inlerircn wir nn» »egenPränu merandr» Lutluna durch Brief marken »der Posietnrah« luna. Ach, »ilben kofte» I» Pt««. Jni-rri« iiir hte Mrniaa». Kumme» »»er nach eine» Aeittttz» »t« Peiiltetle « »>,«. Rr. 9. KininiSzwanzigster Jahrgang. VItlrebacteur: vr. LruN Für das Feuilleton: Ln, «tP «»rtn,»»>». Dresden» Sonntag» 9. Januar 1878. ? Politisches. Mit Glockengeläut», Böllerschüssen, elektrischer »er Kirchthürme und unendlichen HurraßS haben die Amerikaner den Beginn de« Jahre« 1876 begrüßt. Führte doch die letzt« Syl vestern,icht Hertiber in da« Jubiläumsjahr der UnabhängigleitSerklä- vimg der Bereinigten Staaten. Selbstredend war die Freude über den Gintritt des 100. Jahre« seit jenem denkwürdigen Ereigniß in Philadelphia am größesten. Naht der 4. Juli heran, so nimmt ge wiß die ganze Erde herzlichsten Anthcil an der Feier der GeburtS- stunde der großen nordameritanischen Republik. Augenblicklich frei lich ist diese mit einem Präsidenten gesegnet» der in der Reihe von Staatsmännern, welche die Republik vertraten und förderten, tief unten zu stehen verdient. General Ulysses Grant ist ein Ehrgeizi ger, der soeben seine letzte Karte auszespielt hat, um noch ein drittes Mal zu», Präsidenten der Republik gewählt zu werden. Im Gegen sätze zu der Monroe-Doctrin, daß Amerika lediglich den Amerika nern gehöre und Europa in die Regelung der amerikanischen Ver hältnisse sich nicht einzumischen habe, hat vor Kurzem Grant ein Rundschreiben an die europäischen Cabinete erlassen, das sich mit dem traurigen Zustande der Insel Cuba beschäftigt. Er betont darin, daß Cuba von Spanien unabhängig gemacht werden müsse. Las ist im Grunde auch unsere Ansicht und der wahrscheinlichste Ausgang des schrecklichen Bürgerkriege-, der seit Jahren die „Perle der Antillen" verheert. Sogar spekiell für Sachsen wäre eine Beendigung dieses Bürgerkriege» eine Wohlthat. Wir kennen eine Anzahl Fabrikanten der Lausitz, deren Leinen-Export nach Cuba, einst die Nahrungsquelle für Tausende von Webern, jetzt stillsteht, weil die Pflanzer jener Insel zahlungsunfähig wurden. Grant aber will den Annexionstrieb der Kanker« nach dem reichen, fruchtbaren Eilande der westindischen Gewässer lediglich des halb wachrufen, um sich ihnen als den geeignetsten Mann zur Durchführung dieses Projektes zu empfehlen. Gleichzeitig sucht er seinen Plan dadurch zu fördern, daß er die Parteiunterschiedr durch eine innere Frage, die Schulfrage, trübt. Er will die Schule, die bisher Sache der einzelnen Gemeinden und Staaten ist, zu einer Angelegenheit der Nationalregicrung machen. Das setzt eine Aenderung der nordamerikanischen Staatsverfafsung voraus, die zwar unwahrscheinlich ist, aber ganz gewaltige Parteitämpfe erzeugt, in welchen die Religionöfrage (Religionslosigkeit der Volksschule) eine außerordentliche Rolle spielen würde. Grant will als Retter des bedrohten NeligionssriedcnS und als Vertreter einer kräftigen nationalen Politik nach außen den Mann der Unersetzlichkeit spielen und auf alle Falle da« Weiße Haus in Washington noch vier Jahre lang als Präsident bewohnen. Für die große Republik wäre cs nicht gerade ein ermuthigendes Zeichen, wenn in das Jubeljahr ihrer Un- abhäugigleilSertlärunz der wüste Lärm erbitterter religiös politischer Streitigkeiten schallte. Noch steht zwar da« Urtherl de» englischen AdmiralitätS- gcrichtS über den Schiffbruch der „Deutschland" aus-, man fürchtet jedoch, daß der Capitain Brickenstein einer kleinen Rüge nicht ent gehen ivird. Alles mag auch nicht an Bord in Ordnung gewesen sein. Die u»S Landratten seltsam bäuchende Abweichung der „Deutschland" um 20 englische Mellen von ihrem Course erklärt die „V.-Z." sehr einleuchtend also: Bei eisernen Schiffen bewirken die Eisenplatten ein beträchtliches Abweichen der Magnetnadel von ihrer Richtung nach Norden. Im Hafen und bei ruhigem Gange eines Schiffes berechnet inan leicht diese Abweichungen genau; anders aber, wenn Wellenberge die einzelnen Theile des Eisenschiffcs in neue Lagen zu dem CompaShäuschen bringen. In solchen Augen blicken ist eine mathematische Berechnung unmöglich, em Jrrthum über den Lauf des Schiffes leichr verzeihlich. Das ist wohl hier der Fall gewesen. Capitain Brickenstein scheint sein Gewissen vorwurfs frei zu fühlen, denn er dringt in Bremen, wohin er sich jetzt begeben, auch noch auf eine Untersuchung des Unglücks durch deutsche See- kundige. Englands Press« empfindet eine lebhafte Genugthuung darüber, das; in Folge der Untersuchung die Schmach de- Ser- und Strandraubes nicht auf der englischen Küstenbcvölkerung haften bleibl. Ursprünglich hatte die englische Presse selbst den ersten An laß zur Entstehung dieser Gerüchte geboten. Hingegen hat sich doch herausgcstellt, daß an der englischen Küste die telegraphische Verbin dung der Leuchtthürme und Leuchtschiffe unter einander einer großen Verbesserung fähig ist. Ter Unglaube, daß das Reformprojekt des Grafen Andraffy wbenssähig, gewinnt immermehr Boden, gleichzeitig die Ueber- u-ugung, daß Oesterreich-Ungarn zu einer Besetzung der insurgirten türkischen Provinzen in nicht zu langer Zeit gedrängt wird, schon um einein bevorstehenden Massacre der Christen durch die Musel männer oerzubeugen. Man hat jetzt Kenntniß erhalten von einem Briefwechsel zwischen dem Zar und dem Fürsten Nikita von Monte negro, wo: in der russische Herrscher seinem Schützling eine baldig« Belohnung für seinen Gehorsam gegen die zarischen Befehle ver spricht. Ebenso ist Fürst Milan von Serbien nur durch Drohungen und Schmeicheleien des Zaren vom Losbrechen zurtlckzuhallo»; di« vor zwei Jahren mühsam beruhigte Insel Tandia rüttelt «m den türkischen Ketten; nicht minder gährt e« unter den Christen in Bulgarien Nun hat der türkische Oberbefehlshaber in der Herzego wina ein Ultimatum an den Fürsten der schwarzen Berße üb«r- se dct, worin er entweder strenge Jnnehaltung der Neutralität Montenegro s fordert oder mit Krieg droht. So spitzen sich die Dinge im Orient in einer Weise zu, daß es sich bald mehr um Andrassn'sche Bataillone, denn um Andraffy'sche Noten handeln wird. Das falsche Spiel, da« Rußland so lang« und so glücklich fortgesetzt hat, muß endlich an den Tag kommen. Wo bleibt aber da das Dreikaiser-Bündniß? Bon Deutschland liegt keine besonder« wichtige Nachricht heut« vor. Berlin § dem, den Orthodoxen verhaßten Gesetze über die obligatorische Civil! ehe ein Schnippchen zu schlagen. Herr Oberkirchenrath Kliefoth hat Beleuchtung eine Instruktion an die Geistlichen erlassen, in der folgende unglaub liche Stelle vorkonimt „Folgt die Trauung alsbald aus den Akt der bürgerlichen Eheschließung und muß unter den obwaltenden Umständen angenommen werden, daß die copul» caimoUo <die fleischliche Verbindung) noch nicht stattgefunben hat, so ist brr Braut der sonst nicht verwirkte Brautkranz zuzugestehen und da« Prädikat Jungsrau, wie dies bisher geschehen, bei der An sprache im Trauart zu geben. Auch ist die Anrede der Braut bei ihrem angeborenen Familiennamen zulässig, wenn eie Tiauung odnc längeren Verzug auf den Akt der bürgerlichen Eheschließung solgt." Diese Bestimmungen enthalten hiernach eine völlige Miß- achtung der rechtlichen Form der durch dar NeichSgesetz eingeführten bürgerlichen Eheschließung. Höchst interessant und pikant ist auch noch die weitere Instruction, daß die Geistlichen bei Hochzeiten aus höheren Ständen es Nachsehen sollen, wenn zwischen dem Civilakt noch der Polterabend eingeschoben und erst am Tage darauf die kirchliche Trauung vorgenommen wird, während bei den niederen Ständen die Trauung möglichst am Tage des Civilaktes vorzuneh men sei. Mit solchen armseligen Bemühungen, ein ihr verhaßte« NeichSgesetz zu umgehen, verhüllt die Orthodoxie nur ihren geistigen Bankerott. sonst die tägliche Geburt«stättr von Neuigkeiten, ist festgestellt werden können, da der Geschäftsinhaber krank ist. beute still. Au« Mecklenburg n« berichäK «m,»«, v»ch,chm.i«H hat dl» leichtßmch» stmP, Mensch vnchuichtt. Locale» und Sächsische». — Gestern früh ^6 Uhr haben sich Se. Maj. der König und Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg mit einer ziemlich großen Anzahl von Cavaliercn zur Jagd nach Oschatz begeben. Die Rückkehr war für gestern Abend sestgestellt. Unter der Begleitung sah man die Herren: Se. Excel!. Gencrallieut. Senfft von Pilsach, Se. Excell. Generallieut von Thielau-Nüssing, Se. Excell. Gencrallieut v. Apel, Se. Excell. Generallieut. von Stieglitz, Oberst von Tschirschky, Major von Minckwitz. — Der königl. sächsische Bundescommissar, Geh. Justizrath Held hat sich, nach kurzem Weihnachtsurlaube, von hier wieder nach Berlin zurückbegeben, um im BundesratheSachsen mit zu vertreten. — Der Lberhüttenmeister Karl Merbach in Freiberg ist mm Oberhüttenverwalter ernannt worden. — Der vormalige Syndikus des Meißner Hochstiftes und spä tere Kreis- und Gerichtsamtmann in Meißen, Hofrath und Ritter Or. Springer, einer der ältesten und durch seine Humanität, Geschäftsgewandtheit und Kenntnisse ausgezeichnetsten Juristen Sachsens, ist am 7. Januar gestorben. — Die Verluste, welche der durchgegangene Zahlmeister des Artillerie-Regiments, Boden, mehreren Militaircaffcn zugcfügt hat (die eine Casse erleidet allein gegen 10,000 Mark Einbuße), müssen, wie man sich erzählt, von inehreren ArOMriehauptleuten und einem StabSoffizic erseht werden. Die Ermittelung etwaiger weiterer Unterschlagungen bei CantonnementScassen und dergl., welche Boden früher ebenfalls verwaltet hat, soll außerordentlich schwierig sein, aber sehr rigoros betrieben werden. Sie verursacht ziemlich viel Arbeit. — Neueren Nachrichten zufolge ist vorgestern da« Elb-Treib- eis bei Obervogelgesang und von Schöna bei Herniskretschen an, aufwärts zum Stehen gekommen. — Repertoire derKönigl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Zum 100. Male: Der Templer und die Jüdin. — Montag: Dir Widerspenstige In Hemdsärmeln. — Dienstag: Requiem (v. Verdi).- Mittwoch: Donna Diana. — Donnerstag: Fidclio. l Ermäßigte Preise). — Freitag: Coriolanus. Sonn abend: Violett«. — Neustadt: Sonntag: Citronen. Dome- stiquenstreiche. — Dienstag: Kabale und Liebe. — Mittwoch: Das Mädchen aus der Fcenwelt. — Donnerstag: Der Hausspion.! (Neu einst.) Die Eifersüchtigen. (Neu einst.) Nach Mitternacht. (Neu einst.) — Sonnabend: Da« Mädchen aus der Fesnwelt. — I» dem unmittelbar neben dem Nesidenztheater gelegenen Hause Nr. 40 der CircuSstraße, geriethen vorgestern Abend gegen 7 Uhr vor einem Ofen, an dem ein Dienstmädchen gerade zu thun hatte, plötzlich einige Lappen in Brand und wurde die Herrin des Dienstmädchens dadurch so erschreckt, daß sie eiligst der benachbarten Feuerwache Anzeige machte. Durch dieselbe wurde die Feuerwehr alarmirt, was sich jedoch als überflüssig erwies, da der geringe Brand bei der Wiederhcimlehr der Logisinhaberin von deren Dienstmädchen bereits wieder gelöscht worden war. — Wir erfahren, daß jene drei Leute, welche vor mehreren Tagen in der Badergasse durch Anrempcln der ihnen Begegnenden allgemeines Aergerniß erregten, van der Polizei mit 8 Tagen Ge- fiingniß bestraft worden find. Gleiche Strafe erhielten einige Tage später mehrere andere solcher rohen Burschen von derselben Behörde «egen desselben groben Unfugs zudietirt, haben sich dabei aber nicht beruhigt, sondern auf gerichtliche Entscheidung angetragen. Dadurch haben sie aber nur ihre Untersuchungshaft verlängert und die Sache insofern verschlimmert, al« sie vom Gericht mit 14 Tagen Haft bolegt worden sind. — Gestern Mittag hat in dem Hause Rr.6 der Pillnitzerstraße, wie e« heißt, wegen falscher Aufstellung eines Regulirofens, ein Dielenbrand stattgefunden, zu dessen Dämpfung die Feuerwehr her- beigrholt wurde, der die« auch alsbald gelang. Ein« in der 5. Etage eine« Hause« der Rosmaringaffe ein Kämmerchen bewohnende 5b Jahre alte ledige Plätterin wird seit > M Dienstag vermißt; da man verniuthete, es sei ihr ein Unfall passirt, so wurde unter Zuziehung der Polizei da« verschlossene Kämmerchen geöffnet, die Bewohnerin aber darin nicht gefunden. — Der Sommi« eine« hiesigen größerm Glasgeschäst« wurde vor einigen Tagen wegen bedeutender Unterschlagungen polizeilich verhasM. Die Höh« der veruntreuten Summen hat noch nicht estg-M Da« — In der dritten Stunde der vorvorigen Nacht ist ein noch junger Mann au der Appareille, unterhalb des in der Errichtung begriffenen Rietschel-Denkmal», in die Elbe gesprungen, durch den Selbsterhaltungstrieb aber bewogen worden, sich sestzuhalten und nach und nach auf da« am Ufer befindliche Ei» heraufzuarbeiten. Einige dazu gekomniene Leute sind ihm behilflich gewesen, vollends auf's Trockene zu gelangen und haben ihn dann nach dem Stadt krankenhaus geschafft, was sein total erschöpfter, halb erstarrter Zu stand durchaus nothwendig machte Wie wir gehört haben, ist er Verwalter auf einem benachbarten Gute und spricht man von Liebesgram, der ihn zum Selbstmord-Versuche getrieben habe. Meteorologische Notizen und Andeutung beö Witter ungtzgangeS. Unaeiäbr um 2 Udr Morgens pflegt daö Barometer um '/- blö I Linie zu steigen, und Nach mittags gegen !i Uhr um ebensoviel wieder zu fallen. Wenn diese Veränderungen stattbaben, so bleiben in ter Regel sowohl Temperatur alö auch Htmincläbewöikuiig in glcia er Q cise, wie sie stattfinden, unverändert. Wenn aber am Bormittag daS Ba rometer fällt. anstatt zu steigen, so kann man mit ziemlicher Sicherheit auf Veränderung de» Wetters rechnen. Geschieht diese Abweichung von der Norm bei Westwind, so tritt noch an dem selben Tage zur Winterszeit gelinde Temperatur und häufig auch Thauwetter ein: geichicht dieselbe bei Ostwind, so folgt die Ber- änderung der Witterung etwas später am folgenden, bisweilen auch erst am zweiten Tage nach der Beobachtung Gelindere Temperatur entlieh: im letzteren Falle gewöhnlich aber Tbau wetter folgt nur dann, wenn der Barometerstand sich im Lause des Tages ununterbrochen verliest und zwar um eine größere Anzahl Linien. - In dieser Woche wird zunächst klarer Himmel bei kalter Temperatur vorherrschen, dann wird die Wind richtung nach Westen fortschreitcn und dadurch stärkere Bewöl kung und gelindere Temperatur entstehen. Oarometrius. — Ein wichtiger Entschcib ist jetzt von dein Ober- Handelögericht in Leipzig gefällt worde«. Ein hiesiger Geschäftsmann hatte in der großen Gründungs-Periode 1872 .3. alS daS hiesige Banquierbaus M. Schie Nachfolger, be kannt durch massenhafte Gründungen, die thetlö schon wieder ab- gegrüntet sind. thcilS äußerst trübselig stehen, unter Anderen auch den Glünduiigöprespect der Ernst Teich eriJchen Oienfabrik in Meißen auSlegte, 30 Stück Actten z:un Emissionscourö von IOK volleingczahlt und sich hierzu Hauptfach- lich durch die Im Prvspect gegebene Versicherung bestimmen lassen, daß bei dem zur Fabrik gehörigen Areal ein für die Fabrikation der Oesen ganz vorzügliches Tbonlager Vvrdauden sei. Da unserem Gcschäitömann aber ipäter w gen des Vorhand.nseinS die!eS Thenlagcrs erhebliche Bedenken bekamen, so dcnuncirte er auf Grund ter im Proipecte vor- bandenen unwahren Angabe genannte Banisirma wegen Täuschung bei der kgl. Staatsanwaltschaft, wurde aber dort, ebenso wie später beim s'.-r-AxpclicttioiiSgericht abgewlescn. Schließlich bat umcr Geschähen ann beim Oberhai dclcgcricht in Leipzig gelingt und dieses hat setzt entschieden, daß w e n n K l ä ge r nachzu - weisen vermag, daß zur Zeit der Ausgabe deS Prospectcs daS darin alSzur Kabrikgehörig be zeichnet e Thonlager in Wirklichkeit nicht oder doch nicht in der im Prospekt angegebenen Güte und Ausdehnung vorhanden sei, M. Schic Nach - folzcr verpflichtet sein sollen, dem Kläger die für hie Slctien ein gezahlte Summe zurück zu zahle»! Dieser präsurlcirliche Bescheid dürite zur Folge haben, daß auch die anderen Actlenäre (die Actien stehen setzt 44 Brief» mit ihren Nestitullvnsanspriiche» auiirctcn. Den Beweis, welcher in dein Erkenntnis; verlangt wird, versichert ter mebrbercgte Ge schäftsmann ln kürzester Zeit bringen zu können. -Verein Gewerbtreibender Dresdens. Ver- hängnißvoll und nichts weniger als ersreuM war daS vergangene Jahr nicht nur im großen, internationalen Leben, sondern auch in engeren Geschäftskreisen und daS war ev. was den Vorsitzenden Herrn Schneidermeister Rockstrob bewog, in der ersten Wochen« Versammlung dieses IahrcS. am 3. Januar, an sctnc beglück wünschende Ansprache, womit er die Sitzung cröffnete, die Mah nung zu knüpfen, sich treu und einig im Rahmen des Vereins zu halten und die Interessen und Unterstützungs-Institute desselben zu wahren und zu kräftigen. Der VcrcinSsekretär Herr Walther konnte leider wegen Unwohlseins den angckündigren Vortrag über die Vergangenheit Dresdens nur i» gedrängter Kürze halten, die Illustrationen von Alt-DreSdcn jedoch, die der Vertragende cir- cuiircn ließ, bildeten hierzu einen höchst dankcnswerthen Beitrag. Ein nicht mißzuvcrslehendeS Zeichen für die bedrängte Lage deS GewcrbliandeS sind die massenhaften Petitionen, mit denen neuer dings von jener Leite Landtag und Reichstag bestürmt werden. So liegt nach der bereitsabgegangenen Petition gegen dasEisc»- bahntarifwesen, oder wenn man will —Unwesen, eine neue gegen das Einkommensteuer-Gesetz, vom Zittaucr Gewcrbcverein ank- aehcnd, zur Unterzeichnung vor. Nach ankerweiten geschäftlichen Mitthcilungrn kündete der Vorsitzende einen zweiten CursuS für Buchsührung an, den Herr Kaufmann Walther halten und zu welchem noch VZonterc Einladung ergeben werde. Hieran schloß sich eins Fragczettcl-Debatte, in der u A. die Frage tiScutlrt wurde: Ob vor Eintritt ber Gewerbeirelbeit die Anzahl der schlechten Gehilfen im Verhältnis, zu den guten geringer gewesen sei als gegenwärtig. Zu beklagen wäre cs allerdings, wenn die Majorität der hierbei ausgesprochenen Meinungen Recht behalten sollte, beim sic verhielt sich entschieden bejahend. WaS die Aus stellung von LehrlingS-Arbeiten betrifft, die b« Handwerker- Verein beabsichiigt und zu welcher Anmeldungen bis zum 30. Januar bei dessen Vorstand zu erstatten sind, so steht die Be- welligung einer größeren Anzahl Mitglieder in Aussicht, obgleich der Verein als solcher bet dem Unternehmen nicht thätig Ist. — Wer sich 10,000 Dollars verdienen will, braucht bloSden bekannten Millioncndieb Newporkö, den berüchtigten Tweed, zu sangen, der vor Kurzem scinem Gesängnißwärtcr unter Jnstich- lassen einer Ecmtion von 4 Millionen Dollars entsprungen ist. Tweed ist ungefähr 5>5 Jahre alt, 5' II" groß, »legt ca. 280 Pf»., ist sehr stämmia, bat rothc Gesichtsfarbe und große Nase, kleine blaue oder graue Augen, graues Haar. daS von Natur dunkelblond war; der Kopf ist vom Scheitel biS zum Genick kahl und von rbtblicher Farbe; der Hinterkops ist stark hrrvorgetreten. Wahrscheinlich hat er seinen Bart abgenommen oder gefälscht. Bei solchem genauen Signalement kenn eö gar nicht fehle», daß, wenn der Euion sich hier sehen läßt, sich Jemand die !0,00v Dollars verdient. — Im Jahre 1875 wurden von EUlmbach In Baien» 12,157,770 Liter Bier exportirt, wovon auf die erste Culmbachsr «rtlen-Erpvrt-Blerbrauckel allein 8,630,858 kommen. Von dem Gesnmmtguantnm gingen nach den norddeutschen Staaten 12,059,920 Liter, nach Baden, Wüttrmberg und Elsaß-Lothringen 24,719 Mer und nach dem VcrelnSauSland 73.131 Ltttr. - Innerhalb eex ersten 5 -age lst in den hiesigen brr« i«tanmr«ämttrn schon reae« Leben aeweten. Es
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