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Dresdner Nachrichten : 19.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-19
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.11.1881
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<ir tlrsr. Cr kon» > fahren, elommcn. leite liegt Getränk. . dic Cr> asten des mann'ö len. Ka- , 2>iagcn- >'. Brauer »r. Stolle sichtlichem chic jeden cn. traste I. morgen '-'3. Pt. istcn kein g. Lon- on Niart- rcodcn; volle Ga- IS, rn»>»« n. r, de Waare. n bei L3oLrr atze«. ilhtuvg, mter «stellen. c 1881. vährt siche« und Her« imStzä», kussn. edemKä^ 3 Nochen ««» Vrvsäoa 1881. tirlöeint Ii>s>i» I>tih 7 Utk «» ier »ssi-dlii»»: Marlcnltr-ti Ul. »a^iiulii.ei»»rrkl1 »>'ri«II«h7llch zri«-:! La PI,«.. dm» die P°a »1b Piac »um« l« Ps^. «u,i°k» 37000 Srempl. srr dikRI>S,alkein,eland»tr»«»« „usiliplc niaci- sich die RedaclU» nicht »crboldltch. «Innoncen für UN» nehme» «nr r>cÄn»..»ce»<»N>rcanl vHa«»««- s,kt» ä> v»o>««; — «-»»ls ittosi«! - »aun« » «»mp.i — In»nli»«»da»t; Lliulle» in »ölithl — »«». «t«tz in .Mgdedulgl - 2. ««eck » «». in Hille l - - Steiner m Hiunl'mg LS. lerale werden «ertensired« Nachm. 8 Uhr angenommen, »»0 Tagekkatt für UolittK, Unterhaltung, Gtfchäftsvkrkelir. Lör/enbericht, Fremdenlifte. Sounla,» dt« Mittag»tHUHr. Ln VIeuiiadl n.7 an Wochenlogen: gr. kiasiergasie Nr. bbi> Nachm. SUsir. — Dl« einspaltlge Peilljkile tollet IL llitge. ttingciandl 00 Psge. Eine Saranlie dir da» »lichsi tttaig« Erscheine» der Inserate wird »icht gegeveir. «uiwärllge Lnnaoeen»iitusträcc von undeianmcutic: sonen imerlieu wlr n»r gegen Prnnumer«»»»- N«I>l>»«g»mch Brieimaileu oder g>oliemtahi»ng. Acht Lüden tosten ll> Pig- Lnicraic sur dt: Moiuog». gt»n»»cr oder noch einem Lcllläge die gietiizelle 00 PI. Hirt«,. »fit I'r»8krttlr»wi«« »fit, amplieltlt viuo grosri« Xuswiidl I'a'tuwtt-r ttouessuet««, Iiihiw«i,,IL^<t«>Lvotl:, I»IUI«e»«Iv u. M»t1piH»i»L«», k Md» eilidlvaltl «« litt«« » I*»»Iii>ei>, 1'orLt N»»»» Ulilt i! >s!^!b.b^«inSbSSib«bL^b!SSlr--S---LL-r-Si^-SL---,tsNi Villtsr-INLlltvI. « kiilel«k, »Mlorliii, Ulilinsiiiites ^ h iu tleu uvuvdtell k-nzonn zorrülkiß, soniv ilueti nur schuvUsteu " 8 Xlltoltjglw»! omptohleil » 8 (»trltllvi' «L l'Illvi 1>ÄCli, ^ltmarlet, im l!>ch>lli-luki- ^api88vrio- IiVoiknsvkl8-^u8vei'Ilsuf NU beleuunt dillißstsn Nreiseu. IL»rtn»»i»i» L «»»nr, 8uli1tt888tr«88v 17, xt-^niidor Lr?I. 8»-I»I088. Rr. S2?i. Wittclung vom IS November. Barometer nach volar Bchalb, Wailt'r. IduilIch».«Ni.)» s "" , sellgeslernSMill gcsilraen.Tl>cri»o»lell0gr.li.i>teanni. :Tc»>per. !>.,aW., iedr Te.nv. litt," L>.. ilivlnie Teniv >>>,"2S. Wesi-Wiild. Bebetti. 7iiö Ml» niedr Aussichten für den 10. November: Zunächst ziemlich liciter, tülsl, später Trübung, wärmer, Niederschläge, windig, Sonnabend, 10. Rodbr. «tuttttTelearamme oer..rrk«dver Ra»r."vo,n 18.Novbr. Baden-Baden. Der bei dem Geotzherzogc eingctretene ficbcriosc Zustand hält an. Parts. Auü Tunis wird gemeldet: GeneralLauisier ist am N. d. M. in Djelma auf lialbcm Wege nach Gassa cingctrofsen. Ta von Seiten der Vorhut gemeldet war, das; Insurgenten in großer Zahl sich nach Süden zn flüchteten, so wurde Knvaleric unter dem General Boiüe zu deren Verfolgung abgcsanvt. Tieselbe lioltc die Aufständischen ein, hieb viele derselben nieder und nahm ilmcn Alles ab, was sie mit sich führten, insbesondere zahlreiche Hccrdcn. London. Am Mittwoch Abend erschienen niclnerc Indivi duen in dem Zweigpostainte in Hattongarden in London, drehten daselbst daS Gas ab und bemächtigten sich der Veutel mit den ein geschriebenen Briefen, welche Diamanten im Werthe von 8i°^M» Psd. St., ndrcssirt an verschiedene Tiamanteniiändler aus dem Zest- landc entbicllcii. Tie Diebe sind noch nicht entdeckt. o n st a n t i n o p c I. Nach amtlicher Bekanntmachung werden die von Mekka kommenden Pilger in Civedj einer ersten vierzelm- tügigen Duarnntaine, in Tvuz einer zcbntägigen und zwischen Beirut und Smyrna einer dritten, cbensalts zehntägigen Duarantaine unterzogen. — Die Psortc bat dem griechischen Gesandten eine Note zugcbcn lassen, »i welcher sic die Schiiesning der griechischen PostbureauS in der Türkei innerhalb 3 Tage verlangt, um der Pforte die peinliche Notbmendigkeit zu erspare», zu Zivangsmab- regein zu greifen, wie solche von den griechischen Behörden bei der Schließung des türkischen Postamtes in Larissa angewenket wurden. Berlin. Ter „Neichsanzcigcr" pubiicirt die Verlängerung des .Hamburger kleinen Belagerungszustandes. Der Kaiser empfing Nachmittags den Kardinal Prinzen Hohenlohe. — Tie ..N. A. Z." erklärt daß alle Nachrichten von bestandenen Tisiercnzcn zwischen dem Kaiser und Bismarck aus der Lust gegriffen seien. Der Kaiser habe mit Bismarck die angesichts des ausfälligen Wahlergebnisses einzunehmcnde Stellung erwogen. Diese Erwägung habe den Kaiser zu dem Einschlüsse gesübri, die Opposition aiiszuforderu, sich auch positiv an der Leitung der Geschäfte zu betheiligen. Es werde sich dabei zeigen, ob das Wahlergebnis, der Ausdruck einer bestimmten Abneigung des Volkes gegen die Sozialrcforn, ist. Besteht eine solche Abneig ung, so dürsten weitere Schritte auf diesem Gebiete unterbleiben. Tie gleiche Erwägung findet bei der Zoll- und Stciiergesehgebung statt. Ter Kaiser habe im Grunde kein eigentliches gehobenes Ziitercsse in der Hrage von Schutzzoll und Freihandel, von dirccte» oder indirectcn Stenern. Wenn die Mehrheit der Bevöl kerung vorziehc, die uiiabweisharen Staatslasten direct aufzubrin- gcn, so weroeil für die nächsten Bedarfsfälle Steigerung der Ein kommen , Elasten- und Gewerbesteuern ebensogut wie die Besteue rung des Tabaks mit oder ohne Monopol in Vorschlag gebracht werden können, und wenn die Bevölkerung durch ihre Wäbler z» erkennen gicbt, daß sie dauernd überzeugt ist, bei dem ZreihandelS- instem von 18ttö—77 besser gestanden zu haben, wie imter dem heutigen Schutze inländischer Production, so wird der Kaiser und seine Ne gierung jedes Matz von Handelsfreiheit ebenso gut ertragen können, wie die "Nation. Berliner Börse. Tic deutsche Thronrede hat im Auslände den besten Eindruck gemacht: von allen Börsen ward Hausse ge meldet. Die hiesige Börse crössnete gleichfalls, von den auswärtigen NatirungenZortgeristc», in fester Haltung; aber dieselbe daucrte nicht an. Erst der Schluß gewann nach mancherlei Schwankungen die ursprüngliche Zestigkeir wieder. Ercdit 820-30 28 -2!)'/e, 3'/r M., Zranzosen 5c>7- 4—6, 6 M.. Lombarden 248—3—9' r, 6 M. bcßcr. Banken ziemlich, österreichische Bahnen recht fest. Deutsche Bahnen meist behauptet: Marienburg-Mlata stark angcbotcn, 2'/« M. niedriger. Montanwerthe und Ziidusirien vernachlässigt. Teutichc und sremdc Zondü fest, aber geichäitslos. Ocstcrrcichische Prioritäten behauptet. — Zn Wien coursiren Gerüchte von einem Aufstande in Dalmatien. New-Nvrt. >7. Nvvbr. Mcisi b D. 2b T. Mvthkl W>ntcn»ci;cn loro I D. <i L.. I>v. vr. laincudc» Mount ID. -etc!., pi. Tccbr. ID.it>/, c!.. p>. Ianuur ID.-i'-M, C. Moi.> c-UU mixo>» US C. grocht 4-1, tz. - Der Hnmbinqcr Posivamiucr „ütinbria" ist um IS. d. M. wohlbehalten in N, ".o ?>ori ciiincirosicn. Beuch! von Slcvlvli Hesse!, Dvcrleu. Dresden, 19. November. — DaS neueste Bulletin lautet: Im Befinden I. Maß der Königi n hat sich nichts geändert, die hohe Patientin hat gut geschlafen. l)r. Zicdlcr. — Am Donnerstag Mittag vegab sich Sc. K H. Prinz Zoliann Eicorg, bekanntlich Seeonde-Liciltciiant im K. Schützen-Regiment Nr. IN8, nach dem Ossizierü-Casino genannten Regiments, »im den Herren Stabsoffizieren rc. vorgcstellt zu wcrdcii. Der Vorstellung folgte einTZrühstück und verlieh Hochdcrsclbe nach etwa einer Stunde wiederum dic Kaserne. - ES sind lediglich Gesundheitsrücksichten gewesen, die den Kaiser verhinderten, den R c ichstag in Person zu eröffne n. Bis nm I l Uhr Mittags war Kaiser Wilhelm entschlossen, sich zu diesem Belnifc nach dem Weißen Saalc zu begehen. Da legten aber die Aerzte ihr Veto ein. Zufolge dessen mutzte die Thronrede an mehrere» Stellen eine andere redaktionelle?assniig erhalten und aus der „Thronrede" wurde eine „Kaiserliche Botschaft" mit ihrem ungewöhniichcn Eingänge. Ter bereits im Gaugc befindliche Truck der Thronrede inutztc schleunigst eingestellt und der Truck der ab- geändcrten „Botschaft" konnte erst nach einiger Zeit begonnen wer den. So war nur ein einziges geschlichenes Aktenstück vorhanden, dasjenige eben, das der Reichskanzler Z-ürst Biöinarck vorlao. An der Berliner Börse wurde der Znhalt der Eröffnungsrede erst spät bekannt und auch die ersten Dnickepcmplare kamen um mehrere Stunden später als sonst zum Straßenverkauf. — Alle die 9 Abgeordneten, welche gleichzeitig dem sächsischen Landtage, wie dem deutschen Reichstage angchören: die Heuen Reick und t>v. Stübcl (beides Mitglieder der I. Kammer), sowie dic Herren Ackermann, Richter, Günther, Or. Stephani, Niethammer, Walter und Liebknecht (Mitglieder der 2. Kammer) haben sich nach Berlin begeben, nm an der heute stattfindcndcn Präsidentenwahl des Reichstags tlieilzunchmen. — Z.i dem Befinden des wegen Nervenleidens nach der Heil stätte in Loschivitz übergeführten höheren Re gicr u n g ü h e a in tc n von Adel ist infolge günstiger Einwircklingen eine so erfreuliche Besserung cingetiete», daß dieser Beamte »einen Dienst demnächst bald in vollem Umfaime wieder wird überncknnen töiwen. -- Landta g- Don Ständen ist rin Gesebentwurf, die Voll ziehung des Arrestes in u» bewegliches Vermögen betr. zugegangcn. Durch dic Emanation dieses Gesetzes soll ein wich tiger Punkt in unserem Hypotheken,vesen klar arlcgt werden. Die Vorschrift infi81> der Eivil-Prozetzordmiitg. nach welcher die Arrest« Vollziehung »ich nach den LandeSgesctzen bestimmt, bat nämiich eine sehr verschiedene AuSleguna nach Form und Wirkungen erfahren und insbesondere zu Zweifeln darüber Anlaß gegeben, ob nicht die Vollziehung des Arrestes in ein Grundstück behufs Sicherung eines Gegenstandes für die künftige Zwangsvollstreckung auch gegenwärtig noch durch den Eintrag einer Verwahrung im Hnpothekenbuchc zu bewerkstelligen sei. -Nach 8 I» der AilSlührungoverordnung vom 16. September 1879 soll dagegen ein solcher Arrest in der Zorm einer >m Wege der ZivangSvollstreckiliig erfolgenden Pfändung im Grund- und Hnpüthekenbuche eingetragen werden. Nach dem Zn- ^ kiastlretcn der Reichsjustizgesehe haben sich nun einzelne sächsische Gerichte der Ansicht zugciicigt, daß die Wirkungen eines Arrcst- schlagcS aus Zminobilicn auch seht noch nach dem bisherigen Land- recht zu beurtheilen seien, weiches an einen solchen Arreslickiag nicht die Entstehung eines dinglichen Rechts an dem betr. Grundstück, sondern nur eine Beschränkung seines Eigentbümers in der Ver fügung über dasselbe knüpfte. Zn einer zu dem Zwecke angeord- neten Enquete gelangte aber dic Majorität der vereinigten Ervil- »cnate zu dcr Amchauung, daß der Sicherhcitsarrcst der Eivil-Prozeß- orvnung als ein neues Rcchlsinstitnt auszusasten sei. sur welches die bisherigen Bestimmungen des sächsischen Rechts über Verwah rungen nicht schlechthin als maßgcbcnd erachtet werden können und daß es danach als statthaft erscheine, Sicherheitsarrcstc ans Ziinno- biiicn in der in tz 10 der genannten Ausführungsverordnung vor- geschricbenen Weise mit der Wirkung zu veilauthare», daß durch einen solchen Eintrag dein Ausbringer der Rang vor den nachfol genden Hypothckariern, und zwar auch vor den Znhabern von .vilfüpfandrechtcn gewahrt werde, jedoch nur unter der Voraus setzung, daß der endgültige Eintrag der Zorderung noch vor der nothwendigen Versteigerung des Arrcslohjektcs enolge. Zur Ab wendung materieller Nachthcile, welche eine Unsicherheit der Zndi- kntur über die Wirkungen eines Arrcstschlages aus Zmmohilien im Gefolge habe» kann, macht es sich datier dringend wülischenswerth, dic Kontroverse auf dem Wege der Gesetzgebung zu beseitigen. Der Entwurf bestimmt, daß die durch Eintragung der sicherzilstellendeii Forderung im Grundbuch zu bewirkende Vollziehung des Arrestes dieselben rechtlichen Wirkungen haben soll, welche 8 810 der Eivil- Prozetzordiilmg der Arrestvollziehung beilegt. Die Konsequenz der in der Eivil-Prozcßordnung im Allgemeinen über den Arrest aus gestellten Grundsätze fordern, daß der Gläubiger auch durch den Arrest aus unbewegliche Sachen ein dingliches, gegen dritte Gläu biger und im Koniurse wirksames Recht auf vorzugsweise Befrie digung erlange. Es enthielte einen inneren Widerspruch, wenn der Gläubiger auü dem Zininobiliarbcsitztliuin seines Schuldners sich nur eine geringere Sicherheit verschaffen tönntc, ais aus dem Zm- mobiliarvcnnögcn. Dies würde dem bedrängten Schuldner selbst zum Nackitheil gereichen, denn dic sich für gefährdet haltende» Gläu biger würden bann vorzugsweise sich an das Mobilinrverinögen hatten, dessen Bcsttrsidurch die Beschlagnahme dem Schuldner ent zogen wird, während das mit Arrest belegte Grundstück vorläufig »n Besitz des Schuldners bleibt und von demselben bis zur Ver steigerung noch genutzt werden kann. Tic der Sichcrbeit halber erfolgte Beschlagnahme deü Mohiliarvcrmögciis tan» weit eher zum vollständigen ivllthschastiichcn Ruin des Schuldners führen, als ein -Arrestschlag auf sein Grundstück. Ter vorgelcgtc Entwurf, welcher 4 Paragrapbe umsatzt, bestimmt ferner, daß dic in 8 13 der AuS- führiingshestiminungcn vom 4. März 187!» erwähnten Rechtszustän digkeiten vom Gläubiger erst dann ausgcübt werden können, wenn derselbe einen RechtSgrund zur Zwangovollstierkling wegen der sichcrgestcllteii Forderung erlangt hat. Gelangt ferner daS Grund stück auf Antrag eines andere» Gläubigers oder im Konkurse zur Versteigerung, so ist der aus die Arrcsthypotbek aussallcndc Tbeil der Entebiingsgelder zu binterlcaen, sofern nicht von den im Range nach stehenden Gläubigern, welche infolge Wegfalles einer Hypo thek zur Befriedigung aus den Erstchungsgcldein ganz oder theil- wcisc gelangen, und vom Schuldner, sowie im Konkurse vom Kon kursverwalter dic Auszahlung genehmigt wird. — Unentwegt hält sich dic Kirmes unserer sieggekiönten Dresdner Liedertafel ans einer Höhe des Humors und der tünstleriichen Leistungen, die sic zu einem speziellen Ereigniß im gesellschnstlichen Leben unserer »ckönen Stadt erhoben haben. "Auch dies Zabr fand das Fest im Gewcrbchaussaalc statt, und schon dieses schönste Lokal Dresdens bringt eine gewisse Stimmung her vor und dic Dekorationen zu großartiger Geltung. Diesmal waren die Säulenschäste deü Podiums von fiinkelncuen Döbelner Bier- tonncn errichtet, auf denen rechts und links eine Oriflamme (Lel- hcimcr Petroleum, Konrs 1!H für 105 zu haben) brannte und lau nige Bilder und Figuren und lustige mit Kirmeskuchen bemalte Fahnen, Brezclrcihcn, große Gmrlandcn von blanken Schüsseln und Löfieln zierten Wände und Bühne. Rcttig und Rübe behaupteten ihre historischen Rechte, und als sinnige Anspielling auf gewisse Wahlvorgänge figurirtc eine von Herrn Lange (Fürilenbos) gcntil hergegebciic Dekoration von Blechlosteln undTeckeln. DaS Banner der Liedertafel, geschmückt mit dem K. S. Comthurhand und Ko- l'iirgcr Medaille, fehlte als würdige Erinnerung an die l880er Er eignisse nicht, so wenig wie der herrliche von Herrn Kaps geschenkte Flügel. Das ganze Arrangement des Proszeniums war architek tonisch von Herrn Baniiicistcr Möbus entworfen. Nachdem die 3>X) Liedertäfler aetiven und passiven Geschlechts und zahlreiche Gäste an den Tafeln Platz genommen, begann der Humor sein Spiel. Tenn während die Haushallfonds-Lotterie kleinere und größere Geflügrlaewinnc und Artrapcn ausspielte, waren drei Preise (dar unter Loyengrin mit einer vcritabeln Ente als Schwan) ciusgeietzt, zn deren Verthcilung eine Zury zn wählen war. Während Fürst Bismarck mit seinem deutschen Wahlvcrsahrcn so unliebsame Er fahrungen gemacht, vereinfachte der launige, begabte Herr 11r. Pötsch den Wahlakt sehr, indem er eine Zur» vorschlug, „dic ja ivobl sicher gewählt sei". I'i'ohat»,» ost.. Zedcnfalls wurden die (nicht vorhandenen) Gelder für Stichwahl Unkosten damit gespart. Von HannS Kößler aus Köln kam ein Begrüßungs - Telegramm an dic! Freunde. Von den vielen Vorträgen nur dic besten zu nenne», so gefielen ein Onaitett des jungen Herrn Eurti, harmonisch interestant' und zart poetisch gemacht, und auch eine Doismusikantcn- Polka Eurti'ü in launiger Kostüm-Ausführung sehr. Deü, ferneren ein Lied des begabten jetzigen Dirigenten Alban! Förster, und ganz besonders kostbare Tiroler-Vorträge in Kostüm «die „Damen" verzweifelt komisck von Licdcrtäflcrn dargcstellt). Diese Vorträge, nm dic sich Herr Zither-Virtuos Fittig als Klampfenhiiber (Klampfe ---- Zither) auch künstlerisch die besten Verdienste erwarb, sang man ausgezeichnet sein, weit besser, als das von krülier erinnerlich ist. Auch sonst batte man mit den Gaben viel Glück, sie überragten vielfach früher Gebotenes. Ab- sehend von der Parodie der Bürgschaft, mar cs namentlich der zündende Humor, mit dem der Herr Tnfelmeister nach Sckiller's Glocke rin von schallendem Beifall wiederholt unterbrochenes Poem' „Dic Wahlschlacht 188t" vortrua. HerrHosschauspielcr Löder hatte ein allerliebstes, vielfach satynscheS „Mitaliederverzcichnitz" ent-! morsen, und ehe noch die tolle Laune den Saal erfüllte, rceitirte Herr Paul Schettler, bester als mancher Nccitator, mit empfunde ner Wärme. schSnem Organ und aeistsprübcndem Ausdruck den > „Meistersinger" von Brachvogel, frei ans dem Gedächtnis». Ni an staunte, daß diese schöne Deklamation liier früher nicht gekannt war, denn die Verherrlichung des deutschen Liedes in der Person des Hans Sachs patzte in diesen Kreis ganz autzerordeutlich günstig. Tie Preiüjur» erkannte schließlich für die besten Leistungen den schon vorher genannten Herren die vier Preise «Reb. Silbei- Glas-Pokal. Eigarrentasche :c.) zu. Zum Besten des slieisesonds batte dic Brauerei zum Plauenschen Lagerkellcr ein seines Faß Bier gespendet, um den nun zur Berthcilung gelaugte» seinen Kirmes kuchen fidel hinnntcl spülen zu können. Wie vortrestlich Herr Prä- tonns hinsichtlich der Weine und Speisen dir Tafel und in der koslümlichen Ausstattung dcS Gamhiinussesteü sich bewährt, darüber herrschte nur dic Stimme größter Anerkennung. Wann die Letzten hcimgekommen von dem schönen Kinn-'sscst^ Früh genug ivar's, jedoch die Stunde seihst verhüllt des Schweigens Rest. — Heute werden die Gas-Erinnerungen ausgetrageu. Wer bis dahin noch zahlt, kann 25Ps. Eiliincluiigsgcbühren crsvaicn. — Auf der äußeren Dürcrstratzc wurde vorgestern mit der Leitung von Gasleitiiiigsröhren begonnen. Nach Bceiidigimg dei selben soll mit der längst ersehnten Pslastenmg dieses Stratzenthciis vorgeganaen werden. — -Morgen zum Todtensonntam wo die Friedhöfe viel be sucht zu werden pflegen, fährt die Pserdcbahn ihren 5-Miliiitendiciisl von früh bis Abends ununterbrochen. — Ter deutsche Z nv a l i d e n v cr c i n , König Albert" ver anstaltet morgen: als zum Todten-Sonntag, im Tivolnaalc eine theatralische Vorstellung, zum Besten der Unterstützungstnsse Hilfe, bedürftiger Znvaliden. Zur Anfsührung gelangt das Stück „Des Lebens verschiedene Wege," Das Biilet kostet 30P»„ an der Kaste 40 Ps. Ter wohltbätige Zweck läßt zahlreiche Bcthciligiiiig erwarte». — Zn Werdau ist am Montag der Sozialist Prcutzcr wegen Wahlagitation verhaftet worden. — Zcncr Grenadier, welcher als Schildwachtposten im allen Hauptpostamt sein Gewehr in eine Marktbude gestellt und »ich, ver schiedene Restaurationen »requentiiend, durch Betriillcu dicustuusälng gemacht batte, ist vom Gericht der l. Zusantcric-Division Nr. 23 zu acht Monaten F e st ungsgcf ä ugniß und Versetzung in dic 2. Klasse des Soldcitcnstandcs venirtheilt worden. - Aus dem im Zoologischen Garten bcsindlichen und stets übel riechenden Kanal ist jetzt das Waster völlig ausgepumpt, der Schlamm hcrausgegrabcn und der Kanal selbst zugeschüttcr worden. -Nicht weniger als 2000 Fuhren Schlamm wurden auf diele Weise gewonnen; dieselben stehen setzt zum Verkauf aus und sind als beste Düiigcrcrde oder Humusschicht namentlich für sandi gen Boden vd» äußerstem Wertbe. Ter noch verbliebene Wasser arm »oll durch Ab- und Zufluß in bewegtem Zustande erhalten und mit Karpfen besetzt werden. — Oberhalb Strandsurlh bei König st ein havarirtc am Sonnabend eine mit 20LowricS Braunkohle beladene Zille, die dein Schiffseigner Krautze in Grotzrosseiih»rg gehört. Zille und Ladung sind versichert. — Polizeibcricht. Ans der Ehemiiitzerstraßc in der Nähe der Schanze ist am Donnerstag -Nachmittag cinKntschcr von icincui -Wagen gefallen und überfahren worden. Man trug ihn zu nächst in die umveit^ßelegeiie Poliklinik und sorgte dann für seine Unterbringung im Vtadtkiankenhause. — Vor einigen Tagen ist einem Fremden entweder »n K. Hoftbeatcr oder in dem Hotel, wo er hier Wohnung genommen, ans der inneren Brusttaiche »eines Rockes eine grünlederne Brieftasche, )l. I). in Goldickrift gezeichnet, mit einer Summe von 1000 Nil., sowie einem Kreditbriefe der Skandinavischen Kredit-Aktienbank in Gotbciihurg auf 10,OM Frcs. abhanden gekommen. — Selbstmorde. Ein Leipziger Buchhändler bat fick am 16. dies, ans der Fahrt von Magdeburg nach Leipzig in einem Koupä erhängt. — Zu Lindeuciu h. -Neuslädtel entleibte sich durch Ausschneiden der Pulsadern der Hausbesitzer V. — Dic 19- jäbrigcTochter des Kohleusuhriiiamiü Sch. in -Altsrankcn ertränkte sich am 14. die», im Wafierbassin des gräflichen Ichlotzparkes; vor einigen Zähren batte sie bereits den Versuch sich zu ertränken in einem Teiche zu Obcrpcstcrwitz gemacht — Am l6. d. Ni Abends ist in der Hillig'schen Restauration am Eisenbahnwege in Meitze» ein junger Erpcdient aus Dresden, verhaftet worden, der einen dort wohnenden Verwandten mit Er schießen ocdroht und zu dem Zwecke einen geladenen Revolver ihm auf die Brust gehalten hat. — Zn dem Gräflich Tlmn'schcn Revier Nicdcrgrund bei Bodcnbach spielte sich am 12. d. zwischen einem dort arbeitenden Holzmacher und seinem Sohne ein empörender Akt ab. Die Beiden waren in Streit gerathen, welcher schließlich in Thätlichkcitcn aus- artctc und damit endete, daß der Vater das Veil ergriff und das selbe mit der Schärfe dem Sohne in den Rücken schlug, so daß letzterer zusammcnsank und vom Platze getragen werden mußte. — Am Sonntag Abend hat in BräunSdorf der dort be- dienstetc 22jährige Adolf Brnumcmn auS Gablenz seine Geliebte, dic 18jährige Minna Höhle aus Borna, durch zwei Hiebe über den Kopf mit eine,» scharfen Zuslrumeiit sehr schwer verwundet. Er batte das Mädchen, das vom Kirmestan; nach Hause tam, an der Hausthüre erwartet und scheint die That zum Tbeil mit infolge Eifersucht begangen zu haben. Braumann ist entflohen und wird noch immer gesucht, doch soll er inzwischen wieder mehrmals in Bräunsdors ausgetaucht sein. — Zn Erostau bei SchirgiSwaidc brannten am 14. d. Wohn haus und Scheune des Webers Paul Krablc nieder — Zm Armenbanse zu Cappel ist in der Nacht zum Dienstag der Ziisastc Hunger erstickt. Eine auS dem Ofen gesprungene Kohle hatte Reisig entzündet. — Am 13. ward die massive Scheune deS Häuslers Georg Pclch in E o i» mcra n bei KönigSwartba eingcäschert. Die Erntc- vorrätbc sind znm größten Tbeil mit verbrannt. — Amtoycrich 1. Der Zinuncrpolicr Earl Gottlieb Rosen kranz ließ sich >m angetrunkenen und gereizten Zustande hinreißc». seinem Gegner, einem Kellner, durch Ltotzcn mit dem Stiefelabsatz eine Verletzung bcizubringen und verwirkte dieielchalb wegen Körper verletzung unter Annnhme mildernder Ilmstände eine dreiwöchige Gefnngnlßstrase. — Der Kohlenhändler Andreas Schuster sn-Nans- lttz gab dem minderjährigen Solme des Maurers Ferdinand Liebe am >9. August ohne besondere Veranlassung einen solch heftigen Lcklag mit der Hand an den Kopf, daß dei maltraitirte zukünftige Ltaiiimhalter der Familie L zn Boden fiel. Dieses Verfahren batte die Venirtbeilung Schuffel'S wegen tbntlicher Beleidigung zu 10 Ni. evrnt. 2 Tage Gefängniß zur Folge. „Das kann blos ein Lump sagen, wenn ich Schutz brauche, da ist kein Halliinkc da!" äußerte der Gastkoföpächter August Zakob gelegentlich dcS Ernte festes zu den aus dem Tamsnalc die Polizeiaufsicht führenden Ge- mcindcvorstaiid und Orts Achter Bing, und diese äußerst unhöfliche Redensart kostete dein Sprecher auf Grund deü von der Kgl. Amts« lianvtmannschast gestellten Strafantrages außer den GerichtStosten
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