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Dresdner Nachrichten : 20.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-03
- Tag1875-03-20
- Monat1875-03
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 20.03.1875
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In »ieuftabt: grotze Kloster gaste 5 >»» Nachm, » Uhr Der Raum einer ei« ioailtaen Pelitzcile koste« o> Psae, Ltngciandt di« jZclle M Plge. kl»» charantie >üc da» nachiitSgige Eriche«, «en der Juierale wird nichl gegeben. »lu»w!>r«tge klnnoncen- »lutirägc von un» unde« kanMen stirmcn und Per- tone» inieriren wir nur aegenPrä »umeran do li a klung durch lSriei- markc» ooer Posteinjah- iung. Neun Silben kosten iä Piae, Inieiale «ur die Monlag» - Nummer oder cuiem Festlag» d,e PcUIicüe 20 Psgr. Dresse», Lonnaöcnd, 187L- Pölich«». Nicht zu Kaiser Wilhelm'» 78., sondern zu seinem eigenen 60. Geburtstage, also nicht am 22. März, sondern am I. April soll Fürst Bismarck mit dem Herzogötitel bekleidet werden. Mehr als ein Titel scheint die Auszeichnung nicht werden zu sollen. Bismarck besitzt im Lauenburgischen als Dotation ausgedehnte Liegenschaften, namentlich dm mächtigen Sachsenwald, dessen Produkte er in seinen Papiermühlen bekanntermaßen sehr gewinnreich ausbeutet. Es handelt sich nun augenscheinlich nicht darum, einen besonderen Klein staat unter einem neuen Herzoge zu gründen, vielmehr heißt cS Freilich zum L-ten Male), daß Lauenburg nunmehr förmlich der preußische» Monarchie einverleibt werden solle. Widersprechen würde es schnurstracks der Politik Bismarck s, welche Königreiche verschlucken läßt, wenn jetzt ein neues Herzogthun, durchgeseiht wer- dm sollte. Nein, der erste Beamte deS Reiches kann kein souveräner Fürst Deutschlands, kein „von Gottes Gnaden" sein. Immerhin aber ragt die Auszeichnung, die dem Reichskanzler zu Theil wird, weit über das Gewöhnliche hinaus. Bismarck müssen eben alle Dinge zum Vortheile dienm, Nervenleiden wie StaatSconsiicte. Geht das so fort, so erleben wir es, daß nach dem nächsten Conflicte, wenn wieder mit dem Abgehen des Kanzlers gedroht wird, ein neuer Großherzogsmantel, beim übernächsten ein neuer Kurfürstenhut, als Schluß vielleicht sogar eine neue Königskrone von der sorgsamen Hand von Jul. Perthes in dm Gothaischen Hof-Almanach einge tragen wird. Bismarck und Falk warm eü, die König Wilhelm bewogen, das Sperrgesetz vorzulegen. Als dieser Monarch Kenntniß von dem Brandbriefe des Papstes an den preußischen Episkopat erhielt, in dem die preußischen Staatsgesetze für unverbindlich erklärt wurden, da wollte er zunächst einen offmen Brief an sein Volk erlassen und darin erklären, daß, obwohl die Encyklica einen KriegSruf an den katholischen Clcrus enthalte, er, der König, doch keine Maßregeln gegen diese Encyklica ergreifm würde, in^Vertrauen auf die Loyali tät der katholischen Bevölkerung. Bismarck und Falk stellten dem Könige jedoch vor, daß eine so edelmüthige Handlungsweise nur Spott und Hohn der Jesuitenpartei eintragen würde, daß cs wirk samer sei, „wem, der Brotkorb der Geistlichen jedes PfarrorteS an die Spitze de» ÄirchthurmeS gehängt werde." Also geschieht es denn nun in dem Sperrgesctze, das jetzt das preußische Abgeordnetenhaus berathet. Ursprünglich sollte bereits am 1. April die Einnahme- sperrs eintreten, aber so rasch ließ sich beim besten Willen das Gesetz nicht durch dm Landtag peitschen, so daß erst nach dem Osterfeste die Spitzen der preußischen Kirchthürme mit den Brotkörben katholischer Geistlicher überstülpt sein werden. In der zweiten Lesung dieses Brotkorbgesetzes führten die Ultramontarien eine Scene auf, indem sie die vielberufene päpstliche Encyklica durch dm Abgeordneten v. Wendt vorlesm ließen. Als dieser Abgeordnete seine Absicht ankündigte, indem er behauptete, man kenne offenbar dieses Aktenstück nicht, erhob sich im Hause ein Sturm des Unwillens. Nach der Geschäftsordnung kann einem preußischen Abgeordneten das Verlesen von Schriftstücken nicht ver wehrt werden, und v. Wendt machte von seinem formellen Rechte, trotz der Bitte des Präsidenten, es nicht zu thun, Gebrauch. Sofort leerte sich das Haus, die Abgeordneten strömten in die Corridore hinaus, Wendt aber erreichte seine Absicht, daß die Bulle, welche von der Kanzel zu verlesen die preußischen Bischöfe sich nicht getraum, wenigstens von der Tribüne verlesen wurde. Bismarck griff diesmal die Ultramontanen selbst an, nicht blos ihren Alliirten, den alten v. Gerlach. Dieser Greis wird von Bismarck überhaupt ganz am derS beachtet, als von den Liberalen. Wenn dieser Gegner die Be hauptung aufstellt, daß BisMLrck'S Politik mit der Papstherrschast überhaupt Thron und Altar untergrabe, so weiß ey, daß dieser Vor wurf des altm Orakels eines preußischen Königs höchsten Ortes immer noch starken Anklang findet. Deshalb schilderte er so lebhaft die Gerlach'sche Theorie deü Gottesgnadenthums eines von den Jesuiten tyrannisirten Papstes und setzte ihr daS Gottesgnadenthum des Königs entgegen. Für die Volksfreiheit scheint da wenig Platz zu sein. Di« Clericalm setzen natürlich den Kampf erbittert fort. Es stört sie anscheinend wenig, daß mit vr. Brinkmann in Münster der fünfte preußische Bischof in'S Gefängniß wandert, daß nunmehr fast sämmtliche Decane der Provinz Posen das gleiche Schicksal theilm; die Regierung bekommt doch nicht heraus, wo der geheimnißvolle Bevollmächtigte des Papstes steckt, der an Stelle der amtsentsetztm LedochowSki das Kirchenregiment ausübt. Weder mit dem Executor, noch dem Gefängnisse, noch der Temporaliensperre lassen sie sich kleinkriegen, sie vertrauen, wie es der Domcapitular Thissen im Ab geordnetenhause aussprach, Dem, der die Raben nährt und die Lilien kleidet und wollen gern Noch und Elend tragen. Gewiß, es wird gar manch ein preußischer Priester unverschuldet harte Tage erleben und ein Märtyrer seiner Ueberzcugung werden. Aber die Schuld daran trägt die Herrschgier deS Vatikans, seine Todfeindschaft gegen da» deutsche Reich, welche dieselben Gesetze in Oesterreich als giltig anerkennt, die sie in Deutschland als schändliche Attentate verwirft. Wmn jetzt ein preußisches Centrumsmitglied den Antrag auf ihre Aufhebung stellt, so ist das ebenso ein Act des Gehorsams gegen den Papst, als ein Zeichen ungebrochener Widerstandskraft. Die preußische Regierung sinnt daher auf neue Mittel, sie bereitet ein Gesetz vor, das öffentliche und geheime Collecten aller Art zu katho lischen Kirchen- und Schulzwecken verbietet. Es wird nunmehr auch die Jagd auf die Sammelbüchsen und Klingelbeutel eröffnet werden. Pikant ist der Steckbrief, der g gen den sauberen Bruder deü sauberen Don Carlos, gegen Don Alfonso de Borbon y Este erlassen wird. Dieser Prinz wird des Mordes, der Brandstiftung und der Nothzucht — sonst weiter nichts? — angeklagt und seine Ausliefe rung von Deutscbland verlangt. Direct von der Ermordung deS deutschen Hauptmanns Schmidt kommend, besaß er die Unverschämt «wird — halten wir weiter aus. Die Dampfschiffe hatten voriges heit, in Deutschland seinen Aufenthalt zu nehmen. Er gab i,F Jahr am 21. März schon Tausende befördert, die Pferdebahn gar Offenburg Kindtause und badische Lfficiere schmausten sogar an 4000 mehr als dies Jahr — aber wer will zähneklappernd bei dem seiner Tafel. Als er aber Wind von dem Steckbriefe aus Madrid Hundewetter Vcrgnügungssahrcn? erhielt, packte er die Koffer, hatte die weitere 'Naivität, mit seiner Donna Bianca in München an dein verschwägerten Wittelsbachcr Hofe vorzusprechen, sodann aber zog er es vor, über die deutsche Grenze nach Oesterreich hinüber zu verduften. Die baierischen Be hörden ließen den Burschen unbehelligt. O Gerechtigkeit'. LvealeS rrrrd Sächsisches. — Der Professor vr. pd. Overbeck in Leipzig hat das Ritter kreuz erster Claffe des Sachsen-Ernestinischen HauSordenS, derKirch- schullehrer Wagner in Witznih die goldene Medaille vom Verdienst orden, der pensionirte Maschinen-Verwaltung-Assistent Basold die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold erhalten. — Se. Maj. der König hat in diesen Tagen dem Polster'schen Ehepaare in Schön Horn, welches vergangenen Herbst sein gol denes Ehejubiläum feierte, durch den Pastor Mahn in Sachsenburg ein Geschenk von 30 Mark zustellen lassen. --- S. M. der König hat gleich andern deutschen Fürsten dem sehr wohlthätig wirkenden deutschen Untcrstützungovereine zu New Jork eine namhafte Unterstützung zu Theil werden lassen. — Gestern Nachmittag besuchten II. MM. der König und die Königin längere Zeit das reizende Etablissement „Lüdicke's Wintergarten". Der gestrige Besuch dieser frühlingswarmen Räume war wohl ein um so genußreicherer, als außen die Natur unliebcns- würdig mit Schneegestöber und kaltem Winde auswartete. — Se. Majsstät'der Kaiser hat von Prof. 'Noscher zu Leipzig ein Exemplar von dessen neuestem Werke: „Geschichte der National- Oeconomik in Deutschland" angenommen und dem Verfasser aus diesem Anlaß mittelst eines anerkennungsvollen Schreibens die In signien des Rothen Adler-OrdcnS 2. Elasse übersendet. — Die Einweihung des Körner-Museums wird noch den gestrigen Beschlüssen desFestcoinitees am ersten Ostcrfeiertage Vorm. 11 Uhr durch Festzug mit Musik vom Gcorgplatz aus, Fesrgesang vor dem Körnerhause in Neustadt und Festrede des Herrn vr. Liestel vor sich gehen. — Auf den königlich sächsischen Staatseisenbahnen ward eine lange gewünschte Neuerung eingeführt. Es ist nunmehr möglich, auch Kranke in Betten bequem tranSportiren zu können. Ein Personenwagen vierter Elasse ist mit einem Ofen versehen und so eingerichtet worden, daß drei Tragbahren mit 'Matratzen und Kopf kissen vermittelst Gummiringen und Sicherheitsriemen in demselben nach Art der Hängematten eingehängt werden können. Außerdem besitzen die Staatsbahnen und die Leipzig-Dresdener Eisenbahn je einen besonders eingerichteten Krankenwagen. In dein zuerst gc nannten Wagen werden gegen Erlegung des Preises von süns BilletS erster Elasse drei Personen einschließlich des Kranken be fördert; im letzteren gegen Einnahme von acht BilletS erster Elasse vier Personen einschließlich des Kranken. — Unter denEisenbahnenDcutschlands, ausschließlich BaieruS, haben im Jahre 1874 die sächsischen Staatseisenbahnen die höchste Anzahl der Züge und der Achskilometer erreicht. Es wurden ex pedirt an Züge» aller Gattungen 269.191, und mit allen Zügen 708,476,113 Achskilometer zurückgeleat, mit den Eourier-Schnell- und Personenzügen 123,462,048 Achskilometer. — Bekanntlich hat unser gutes Dresden seit der Zeit wo es sich hier nicht mehr ganz so billig leben läßt wie vor Jahren, viel unverdiente Verleumdungen von allen den Orten und ihren Preß- erzeugnissen erleben müssen, die uns um alles Das beneiden, was unsere Residenz für Fremde wie Einheimische zu einem der angenehm sten Aufenthaltsorte des Eontincnts macht Diese Rivalität ist so weit gegangen, daß man z. B. in Süddeutschland und der Schweiz die fremden Reisenden durch Plaeate in Hotels und auf Dampf schiffen vor dem Besuch Dresdens gewarnt hat. Daß dergleichen Manipulationen nicht lange Vorhalten, ist natürlich. Unsere stadt besitzt zu viel des Anziehenden, als daß nicht Jeder, der den Continent bereist, es sehen müßte und es ist eine alte Erfahrung, daß wer hier einmal gelebt hat, sich stets nach all den Annehmlichkeiten und Vorzügen, die Dresden bietet, zurücksehnt. Mit Vergnügen nehmen wir deshalb auch von einem Artikel Notiz, der sich in einem in Paris erscheinenden amerikanischen Journal, dem Eontinental Herald findet, worin von der Hand eines Fremden, der den letzten Sommer und Winter hier zubrachte, den Vorzügen Dresdens volle Gerechtigkeit gezollt und alles das widerlegt wird, was man uns hat verleumderischer Weise aufhängen wollen. Sehr treffend war darauf hingewiescn, daß, wenn auch einzelne schwindlerische Logiüwirthe ungerechten Nutzen von den Fremden zu ziehen suchen, es solcher Persönlichkeiten überall giebt, daß man außer in den engbcsctztcn englischen und amerikanischen Vierteln auch in anderen Theilen der Stadt comsortable Wohnungen finden kann, die nicht übermäßig theuer sind, kurz daß die Vorzüge, die das Elbflorenz durch seine an Naturschönheiten so reiche Umgegend, durch seine literarischen und historischen Erinnerungen, durch seine reichen Sammlungen groß artig dotirten Kunst-Institute bietet, nicht leicht übertroffen werden können. Kaum drei Tage hat die Sonne über der schncebefreiten Erde frostig gekachelt (zum richtigen lachenden Sonnenschein kam es gar nicht) so sind seit gestern die Höhen um Dresden wiederum be schneit und der Wind weht bitter kalt. Und da verheißt der Kalender zu Morgen „Frühlingsanfang"! An den Winter wird die Menschheit gedenken. Die Herren Kürschner und Kohlenhändler mit vergnügtem Händereiben, alle andern Leute aber mit Wchmuth über Nach der Mitthcilung eines Beamten der städtischen Wasserleitung genügen die beiden bis jetzt in Betrieb gesetzten Dampf maschinen vollständig, um allen bisherigen Bedarf von Wasser zu befriedigen. Sie sind deshalb nicht etwa ununterbrochen im Gange, vielmehr heben sie nur alle drei Tage die zur vollständigen Füllung des einen Reservoirs erforderlichen Wassermassen empor. Es wird auch gar nicht lange dauern, so wird das gesammte Rohrnetz der Stadr völlig gefüllt sein. Bereits jetzt ist die Friedrichstadt durchaus versorgt und die Brauerei zum GambrinuS, sowie das Bairische Brauhaus bedienen sich schon des Wassers aus der städtischen Leitung. Gestern wurde das sog.Schweizerviertcl und der Stadttheil zwischen Marien- und Wilsdrusserstraße mit Wasser versorgt; hcute'soll der Theil zwischen der Wettiner- bis zur Neichsstraße versorgt werden, dann kommt die Pirnaische Vorstadt daran. — Der „Volksstaat" schreibt: Wegen angeblicher Beleidigung der Leipziger Kreisoirection s. Nr. 41 des „VokLstaal", 1874, Eor- rcspondenz Leipzig, ist der verantwortliche Ncdacteur dieses Blattes, Scifsert, in erster Instanz zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt worden, nachdem er sich geweigert, den ihm zuerkanntcn Reinigungseid zu leisten. — Oer frühere Nedacteur des „Dresdner Volksboten", Petzolv, wurde den 13. d. per Bahn nach Zwickau befördert, um die ihn: zuerkannte Omonatliche Gefüngnißstrase wegen Beleidigung des Dresdener Gerichts zu verbüßen. — Vorgestern gegen Mittag wurden in der Wilsdruffervor stadt zwei kleine, vor einen leichten Wagen gespannte und von einem k bjähr. Knaben geleitete Pferde durch ein in der Luft herumflat terndes Stück Papier scheu und gingen ab, ohne daß der Knabe sie jedoch losließ. Am Poppitz rannten sie mit der Deichsel an einen dort vor einem Hause stehenden, mit einem Pferd bespannten Koh lenwagen an und wurde dadurch das Pferd an diesem Wagen so schwer verletzt, daß man eS einige Stunden später in dem Gehöfte eines Lohnfuhrwerksbesitzers, wohin man es geschafft hatte, tödtev mußte. — Wie wir vernehmen, hat der Vorstand der hiesiger: Kauf mannschaft auf seine an den kgl. preuß. Hcmdelsminister gerichtete Eingabe wegen Errichtung einer Filiale der künftigen 'Reichsbank in Dresden unterm 13. d. die Antwort «hakten, daß nur noch die Ermächtigung Seitens des preuß. Landtags abzuwarten sei, sodann aber das tgl. preuß. Haupt-Bank Direktorium die uöthigen Schritte thun werde, um eine Zweiganstalt dcr preuß. Bank nach Dresden zu verlegen. — Tie zur leichteren Heranschaffung des Baumaterials, na- Mcutuch der Steine, vom linken Ufer der Elbe am Linckeschen Bad» über die Schillerstraße Istnweg und die Forststraße entlang nach der neu zu errichtenden Militär-EtablissementS hcrgestellte Pserde-Eisciu bahn ist vorgestern in Benutzung genommen worden und zwar auf die Weise, daß ungefähr 8 mit Steinen beladene Lowries durch 4 Pferde hinausgcschafft, die leeren Wagen aber rückwärts wegen des Falles lausen gelassen werden. — Am Donnerstag Abend in der 7. Stunde ist amBlockhause eins 8üjährige Frau durch eine Droschke umgcrissen worden. Sie hat dadurch anscheinend keine Verletzungen erlitten und wurde von dem bctr. Droschkenkutscher nach ihrer Wohnung gefahren. — Im Königreiche Sachsen cpistircn jetzt 157 städtische und conimunlichc S p a r c assc». Eine Ucbersicht über die in dielen gesummten Echsen in, Monat Februar b. I. erfolgten Ein- uiid Auszahlungen eigicbt wiederum das erfreuliche Resultat, daß das Einlegen von Sparvscnnigcn sehr rege getrieben worden ist. So befanden sich als Einlagen in den -1t Lpcucasten der Krcis- bauptmaniisebaf! Dresden 1,525,749 Mark, von welchen wie derum 1,139,933 Mark zutückgezohlt wurden. «Lvecicü in der Dresdner SparcaLe wurden 374.495 Mark ein- und 291,071 Mark ;uriickge-al)lt.» In den Easten der .Kreishauptiiiannschast Leipzig betrug der ciugezahltc Betrag l,7„t«,574 Mark, der Pater- ancgezablte 1.,02,148 Mark; in der Krciöhauptmannschait Zwickau wurde» in 50 Eacken 2,108,798 Mark eingelegt und 1,248,0:18 Mark ckirückgenoiiimen und in den 16 Lassen der Kreis bauptmannschait B nutze n betrug die Einzablung 748,004 Mark und die Nücknabme 480,256 Mark. Die Gesaimntstunme der in den 157 Lassen Sachsens im Monat Februar eingelegte» Spar pfennige botilig demnach 6,152,127 Mark, die dcr zurückgrdoltcii 3,980,078'.'.stark. Im voichergcbenten Monat betrug dagegen die Einlage in den säinnitlichen Sparcassen 10,132,809 Mark und dieMücknabinc 6,213,921 Mark. — Die Schulprüfung in der höberen Töchterschule von Fräu lein Ianp, Schmicdcgas > e Nr. 3, legte rützmlichcs Zeug nis) ab sowotzl von dcr Art und Weise, mit welcher Leyrerinucn wie Lehrer dort unterrichten. alS überhaupt von der Tüchtigkeit der einzelnen Lchrkräite. Die correcten Antworten dcr Schüler innen. das reine, ohne Ausnahme tadellos gesprochene Deutsch, doeumentiricn die ausgezeichnete Lehrmethode und den richtigen Erziehungstact. Das Institut besteht unter dcr vorzüglichen Leit ung von Fräulein Janp seit 3 Jahren und enthält 6 Elasten und eine Sclecta, in welcher, anßcr den übrigen Fächern, beson ders die neuen Svracbc» gelehrt werten. Lseacnwärtlg dcsuchen die Anstalt circa 80 Schülerinnen, worunter 10 Pxmwnärimreii, eene» unter der Aussicht von Fräulein Zank) und zweier Lehre» innen die gewissenhafteste und sorgsamste Pflege zu Theil wird. Nach dcin Vorbild anderer großen Städte hat die hiesige Beerdigungs-Anstalt „Pietät" auf der Rcitbahnsiraße Nr. 33 ein Etablissement geschaffen, welches dazu bestimmt ist, bei ebent. Pracht-Begräbnissen eine vollkommen genügende Ucbersicht über die bei einer solchen Gelegenheit nothweudigen Utensilien zu ge statten. Unter einem geschmackvollen mit Silber abgclaßten und aus Plüscbtuch hergcstcllten Baldachin ruht ein prachtvoller, zu beiden Seiten durch eine Reihe architektonisch reich auögestatteter Gu'widonö mit silbernen, vicrarmigen Leuchtern, im Hintergrund durch mehrere, auf eincin »Altar angebrachte Altarlenchtcr mit Erucisir angemessen dccorirter Katafalk, der auf einer etwas er- Casimir um gut Wir müssen'S eben aushalien. »r. ^ .versehen. Das ganze Zimmer ist nach allen Dimensionen hin Wcnn'S aber ,n 8 Tagen nicht vesser > mit schwanen, Tuck' dravkrt und in Silber reich abgefaßt. Zwei
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