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Dresdner Nachrichten : 18.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189202185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-18
- Monat1892-02
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 18.02.1892
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Grund zu jedem Nftylrnucn j» bcircbe», iil ko»ler»aliv Daß dir Presse »ichl den 2l»laß zu einer Mißstimmung schafft, die grundlos ist, das; sie nicht einmal iu die geheimen Vorgänge dlin.zl. die sich j im .Heere »hipicleu, geht dach dar Willem daraus herbc». ^daß die Mißhaiidluugcn, von deucu fluuz Oleom uesvrvcheu hat, ,l>r vaUslaudi» uudekauiil gedliedcu Ware» 6)rai c!l,püvi dal die Vldleluiui»,. die er dem Wunsche nach einer '.'leudci .. ., . . ^ ^ ^ ! u»a deS Beschwerdewcaes augedeiiie» lies;. Ilauutiachlich mit Ob wobl in dem wutricnden Gcguer des alten Kanzlers, als er . dx„, Hinweis >>ul die sriiliercu uwne» Erlunneuschajicu des Hecies diese Worte niederschricb, leise die Erkcuulnitz enipvrgcdainiuert ^ deyründct CS isl schwer, einen Zusaiunieichann zwilchen umcreu war. daß aus jene Tage die Zeit dcrEpiaonen tolate. die mubselin! Sicaen und dem diSlierincn Bes>l>we>de»ersl>lueu zu cnidecken. und Politisches. Seltsame RcminiScenzen tauche» empor, wenn das Oman deS AL«. Richter von den Verbandlungcn über die Soldaleni»il;l>and luttgen schreibt, der Andrang zu denselben sei so stark gewesen, wie e- »seit de» großen Bi-marcklagen" nicht mehr der FaU war da- Dasein fristen von den reiche» Schaben der Bergangenheit lt ltn der Debatte selbst fiel das herbe Wort, daß Denllchland sich *n der »Decadence", im Herabgleiten von seiner Höhe, vesinde. Wenn einst das Erscheinen deö Würfle» Bismarck der Anivorn war. daß die Tribünen des Parlamentes sich mi! dichtgedrängte» Schoaren tüllten. so war es in den lebten Tagen das Thema, das diese Wirkung übte. Wer dir Stimmung des Volkes, nicht kalhcdcr- »läßige Prinzipien, zur Richtschnur seines Unheils machl, wer die Früchte vom grünen Baum des Lebens den dürsligeu Gaben asch grauer Theorie voranslcllt, der wird es wissen. daß dieBehmdlung unserer Söhne und Brüder während der TiensUeit ein Gegenstand ist, der nicht er» seit beule oder gestern, der nicht erst seit der Ber- öfsentlichung deö ritterlichen Erlasses von Prinz Georg die Gc- nrüther beschäftigt, der wird aber auch umso erstaunter sein, daß alle von Presse und Reichstag gebotenen Anregungen, dem Miß- standr abzubelsen. die kühlste Ablehnung seitens des Reichskanzlers er- suhren. In dem Zeugniß, dos die Geschichte dem Staatsmann auSitcllt. darf es nicht heißen, daß er der Bviksgunst geschmeichelt habe; cs dars aber auch nicht die Rote fehlen, daß er den Gei» seiner Zeit in Vollem Maße verstand. Als Herr von Eaprioi in den lebten Berbandlungötagen daraus HInwieS. daß wiederum die böse Presse die Schuld daran trage, daß die Fälle von vorgekommcncn Miß handlungen aufgebauscht wurden, als er ferner erklärte, daß nur die größere Empfindlichkeit unserer Tage Ansloß nehme, während doch vor dreißig und vierzig Jahren noch »in ganz anderer Art geschimpft worden sei", als er schließlich jede Aendcrung des bisherigen Ver fahrens oblehnte, da hat er wohl nur Wenige für seine Anschau ungen gewonnen. In den Bcrathungen handelte es sich ebenso wie bei den Diskussionen des öffentlichen Lebens nicht darum, daß irgend ei» Zweifel an den, guten Willen der Borgeschten bestände. Tic Thatsache. daß Prinz Georg von Sachsen selbst als vöckslkommain dirender unserer heimischen Truppen in denkbar wirkungsvollster Weise gegen jede Ausschreitung vorginn, würde dem Zweitel hieran jeden Boden entziehe». Das schwere Bedenken aber, das nun ein mal besteht und das durch alle Ausführungen nicht entkräftet wurde, gipfelt darin, daß eine große Anzahl ungebührlicher Vorgänge weder au die Obren der Vorgesetzte», noch an die Oefsenllichleit dringt und daß die Schuld hieran in zwei Gründen, in der bisherigen Einrichtung des Beschwerdeweges und in der Heimlichkeit des Gerichtsverfahrens, liege. Nach diesen beiden Richtungen waren denn auch seitens aller Parteien des Reichstages Bedenke» geilnßert und Rrsormvorschlägc in Gestalt von Resolutionen ge macht worden. Tic Begründung dieser Vorschläge war in durchaus sachlicher Weise von einem Nationalliberalen Vorgrnvmmen worden, der es durchaus vermied, irgendwie in absprcchender Weise über unsere Militäreinrichtungen derzuzieben. Im weiteren Verlaus erklärte selb» der konservative ganz richtig bemerkt ein Nation Türke» haben >u Zeilen große und Rußland cingesvhrl. Der Rekrut trete mit viel größerem Vertrauen seinem Vorgesetzte» gegenüber, wenn er wisse, daß ihm das Beichweidcrccht gesichert sei TaS deutsche Voll werde darüber entscheide», welche Reiolniion ernster gemein! lei, die der Kommission oder die der Abgg. Richter und Buhl — Abg Hahn rkons.) tull dem Vorredner io dessen Schlußworl hei. Das deutsche Volk werde namentlich aus Punk» !i der Resolution der Kommission (Pflege religiösen Sinnest ersehen, wer tiefer in die Uriache der traurigen Vorkommnisse cinzudringen versnchle, welche in dem Erlaß des Prinzen Georg vo» Sachse» gusgesübrt i». Wegen der Beseitigung tiefer liegenden Uriache mache die Kommission aber anch lener lieser liegende» ltrtache mache die Kommnnon aber lliberales Blatt: »Mongolen »»d > praklii'che Borschlage mehr äußerer Natur. Punkt I sei nicht aus. iege ersvchlcn. jedoch da? Rechts- > genommen, weil man nicht das Brrtrauen zu tun verbündeten Re- verfahren, das beHnen bestand, erregt nicht unsere Bewunderung." Tic Debatte über die Mißhandlung der Soldaten und die Wege, die zu ihrer mögl chsleu Eiuschräulimg führen ivlleu. bereits drei Tage a»geh.,llcu. Es ul manches verständige gesprochen und manch guter Gedanke angeregt worden. Es sind allerdings glrichzeilig auch »tauche Reden gehalten worden, die weniger dem Zwccle einer sachlichen Erörterung als dem der dema gogische» Agitation diene» wüen und gerade die Rede des'Abg. Bebel hat am Meinen dazu bcigeicngeu. die Sache der anderen Bc- tchwcrdefulner in einem umvilltouuueucn Lichte erscheinen zu lassen. Tenn Herr Bebel veisolglc natürlich nni den Einen Zweck, iui seine Anschauungen 'Anhänger ZN werben. Aber auch die Zustimmung der Lvziatdcmolralen nuv die lebbasie Parteinahme des 'Abg. Richier dars Niemanden hindern, in sachlichen Fragen sein Urlhell zu bcwabrco Schließlich sei noch eines Momentes von politischer Bedeutung gedacht, das in der Deballe lebhaft l'ervarlrat: Gras Eaprivt hat wiedeium, in kiuzcr Zeit zum diilte» Maie, a» die Nationallibcralcn und dcwi! zugleich an die Milte.parleien eine scharfe Absage er gebe» lasse» Man wird auch in gemäßigt konservativen Ken c» diese Thatsache um so lebhafter bedauern müsse», als sie mit dem völligen Eiulcnleu in den klerikalen Kurs iu aussä,A ger Welle pa rallel laust. Tie »Nol.-Zlg.". die uuler dein «neuen Kurs" den FlirNcn Bisnnnch schmahlicb verließ, veulchl dies vollkommen uud sic knüpft hieran' eine sehr herbe Kritik, in der sie die Autorität des in-.igeu Kanzlers mit der deS Fllrslcn Bismaick vergleicht uud zu Resultate» kommt, die schwerlich dem neuen Kurs zur Br- sricdiaung gereichen köuncn. Gerade in einer Frage, wie sie vier voiliegl, hülle Gras Eavcivi vielleicht besser gclha», nicht seine periönlicbk Autorität den Empsindungcn einer ganzen Nation entgegen,»stelle». —I-i. Krrii'chtkib- und Atniiprrch-Brrtchi? vom 17. Februar. Berlin Ter R eichstag hielt heute zwei Sitzungen ab. In der ersten stellte sich gleich zu Anfang bei der Abstimmung über die vom Aba v Bar zum Iutli,etat gesiellle Resolution, betreffend die reiche-gesetzliche Regelung des 'AuSlicseruiigsweiens. Bkschlußuiisülii ake>t heraus, woraus der Piasideui die nächste Sitzung aus ei",- Stunde ipäter „metzte. Iu derselben wurde die Bernvung deSMililärelatS bei der zum Arütel ..Mtlitäljusti,Verwaltung" be autraaieu Rewlutiou, betreffend Abänderung der Milltartirasvrvzcß- ordnimg »»d Verbinuv.r von Svlbatkiiiiiißhniivluiigcn. siulgcietzk giernngcn bäile, daß sie den Einfluß der Religion unterschätzten, sondern gerade um sie tu dem Bestreben zu stärken, dem religlösen aben! Moment wieder zu seinem Recht zu verhelfe». Redner weist dar» Wort! die Angüsse der Linken auf den U»Ierotsi,icrsla»d zurück Diese Augrllse standen zudem im Widerspruch mit der Anerkennung, die . . >g. den Unteroffizieren vo» der Linke» zu Theil wurde, als diese Unler- ossizIerSorämseii verhindern wollte. — Abg. Tr. Eckädelcr lCenlr.l begründe! den iiiclncrwähnlen, von ihm mll»nlcrjeichncleii Antrag des Freiherrn » Gagcr»: Zum Zwecke sichernder Fürsorge für eine angemcssenc Behandlung der Soldaten die verbündete» Regierungen zu ersuche». 1) Tic Mililärsirasprvzcßordnung baldigst einer Reform namentlich iu der Richtung eurer größeren Leffkiillrchkeit des Ver fahrens zu unlcrwelseu. unhrschadct der in Bauern bereiisbestehen den Regelung; B und ll) «wie im KommllsionSanlrag" Wenn »rau sich nrrl der Milllarslrawrozeßordiiung hier zu beschäftigen haben werde, so würden er und seine Freunde ihren prinzipiellen Llaiidpiirik! zur Geltung dringe». .Zunächst handele es sich für ihn darum, daß Bauern nicht schlechter wegkommc und das Gulc behalte, was cS habe. Dasselbe Anderen ausj»zwingcn. die es nicht haben wollten, liege kein Grund vor. Dem L. Punkte der KommissionS- Nesolulion »iniine er aus vollem Herzen zu. Es handele sich hier um das Fundament der Armee- Schluß der Debatte wird beschlossen — Abg- Bebel (soz ) konslalirt. das; die Mehrheit durch den Debatte- schlrrß ihm das Wort abgeschlossen habe, aber eS werde ihr nicht geschenkt sein. — Abg H rußniann (Vollsp.) bemerkt persönlich, daß die Württernbcracr ihre Beschwerden über militärische Tinge nicht im Württemberg»che» Landtage, sondern hier Vorbringen müßten, da hier der wurttembergische Militäretai berathen werde. Der Antrag v. Gagcrn (CI.»u-uI:r Liizurari rs wird in Abstimmung durch Nali'e»Sauftns »nt 110 gegen 103 Stimmen abgelchnt. TaS Richter'tchc Amendement zum KvmmllüonSantrag betresscnd das Duell Nnwc'e» wird acgen die Stimmen der Freisinnigen und Sozi.Idemokrate» ebenfalls abgelchnt, dergleichen der erste Theil der Antrags BilhI-Richler. betreffend die Anzeigepsiicht, gegen die Stimme» der Nalionaliiberalen, Freisinnigen und Sozialdemokraten (122 gegen 120). Angenommen wird dagegen mit 143 gegen 100 der übrige Theil der R'eiolution Buhl-Rimter, die nunmehr wie folgt lautet; ,,Im Interesse der größere» Sicherstellung einer cmge- mclscnen Behandlung der Soldaten durch ihre Vorgesetzten erscheint cs drinaciid clsvrderlich. bei der in Aussicht genommenen Reform der Mlliläislrafprozcßordnung die Grundsätze der Ständigkeit und Selbstständigkeit der Gcrichie, sowie der Lcssenllichkett und Münd lichkeit des Hauptvcnahrrns, wie sie sich im Königreich Bauern baß die Sozialdemokraten den Erlaßbes Pnnzen Gorg von Sncbien für ihre Zwecke truetinei-cu würben. Er bähe sich auch nicht darüber gewundert, das; Abg. Hanßmann den Sozialdemollcrlen darin seknudirte Daß Herr Haußmnuu die schmutzige Wcsiche seines engeren V teuandes lucr zu wllcheu suchte, sei Ge'chiiiacks'ache. Die Sozialdemoklateu tollten sich doch um die Mißhandlungen kltmmer». die sie denjenigen Arbeiter", dir sich am Streik nicht belhelligen wollen, zu Theil werben lasten. Tic Sozialdemokraten hätten cs sich zur'Ausgabe gemacht, Mißtrauen zwischen die Mann- tchaften und Hstizicrc zu täen, »m io Fuß in der Armee fassen zu können Sie würben at er damit lein Glück haben. In der Ent rüstung über die vorgekammenen Fälle von Mißhandlungen siien alle Mitglieder des HanseS einig ES sei bedauerlich, daß man sich vative Abg. von Manleufsel, em Füll rer deS goiwcene in der Kommission nicht über eine Resi'intic», habe einigen können, mentalen Flügels Helldorfk, daß Mancherlei einer Acnderiing be-! der alle Mitglieder des Haiises russiiiinicn konnten. ^Die Fordcr dürfe. Und trotzdem hat Graf Eaprivi. der hier durchons die mili-^ unaen der Reialiition B ' ' ' täriftdr Natur des Generals, nicht die berou-krbrtr. mit ungewöhnlicher ikde« Eingehen aus Re tärische Natur des Generals, nicht die zivile" Seite des Reichskaiiilers Scharfe in dreimaliger Rede »des Eingehen aui Rciormvorschläge zunickgewieien. Er hat die Tballache, daß sich mit der Beiprechung der vorliegenden Materie der Reichstag einmal zum Stimmführer des VolksgewisicnS machte. a»f Gründe ver Parteivolitik zurückgrsiihrt und er ha! dem hoben Hanse die Warnung zugerusrn. daß eö mit der Befpreidnng solcher Tinge nur dort pflüge, wo einmal die Sozialdemokratie ernten werde. Mir diesen Gedanken wird es ln der große» Menge benkendcr Menschen an jedemVerftändniß fehlen. Geradewenn dicBeitreknngdeSdonlicheir nngen der Resolution Buhl seien nndrnchfnhrbar. Mit der Be- ichwerdrpslicht wiirde man die Siinalion der Soldaten mir ver» schlimmer». In Bauern sei die Behandlung der Mannschaften keine andere wie in Preußen und die Bellrainng von Solbatemnißhaud- lnngen milder als in Norddrittschland Für den 'Antrag Gngern könne er nicht snaniicn Durch drnsilhen würden zwei verschlcdene Mil!tärs!raipl0lkßo>dnl»igen für bie dcntschc Armee geschaffen. Abg. Richter schie be dir Militäimißbondlungen an' das Konto der Unter- offizierichnle». 'Nur 10Prozent aller Unteroffiziere eittstammien den lliiiervisizierschulcn. und vo» den wegen Mißhandlung bestraften Unteroffizieren kämen am 7 Proz. ans die aus diese» Schulen vor an jedem Berftändnlß lcdlrn. Gerade Volke- sich gegen Mißftände. die in der Oefsenilichsiil berverkiclen, vorgega»genen Unteroffiziere. Dievo» Bebel emvfoblene miülärischc lau und gleichgiltia verhielte, würde sie der 'o>ial>'t!>chen Agita- " le Hände arbeiten. Die heutige Ge'rllichaft bat die Per« tion tu die Hänl vsiichtung, zur wirksamen Bekämpfung der Sozialdemokratie den Nachweis zu führen, daß auf Grund der bestehenden Ordnung Ein richtungen möglich sind, um diese Mißftände io weit zn beseitigen, als es In dieser unvollkommenen Welt möglich ift Tenn woraus rieht der Sozialismus seine Hanptagitation k Nicht nur daraus, daß er die Einrichtungen des Zukiinstsitaateö rasig ausmall. sondern vor Allem aus einer möglichst grellen Schllberuiig der Mißstände, dt« jetzt in der Gesellschaft und tm Staate hrrvortreirn Durch diese Schilderung will er den Eindruck erwecken, als ob eine Ab hilfe oor nicht ander« möglich sei, als durch Einführung der sozial demokratischen Ordnung Gerade wenn dir Brsorgniß, durch dir Enthüllung wirklich bestehender fauler Zustände irgendwie anzu- ftoßen, zur maßgebenden Maxime würde, dann würden ganze Bc- völkeruitgskreiie in dir Arme der radikalen Parteien gedrängt. Kreb-geschwtlre müssen ausgeschnitten werden, wenn ander» sic nicht den ganzen Körper ergreifen sollen. Mit vollem Recht wt«S der Abgeordnete Richter, dessen Anschauungen kcimsmegSLdie unsrigen sind, die von dem Grasen Eaprivi fteis erneute Anklage gegen die Press« zurück, al« ob sie grwissermaßen an Allem schuldig sei. Wa den leitenden Männern wider den Strich geht. Sic hat sich ia schon al» Nährmutter dkS BrunnihigungsbactlluS anSgkben lassen müssen, sie soll auch jetzt da« Mißtrauen der Soldaten gegen ihre Vorge setzten durch ihre Erörterungen Hervorrufen. Wenn der Kanzler bei dieier Anklage sich vergegenwärtig» hätte, in welchem Matze die Presse orzwungen ist, bei jedem Worte über die Tragweite der preßacietzlichen Bestimmungen nacvzudenkcn, und wie sie sich ichon aus dielen, Grunde sorgfältig hütet, gerade in militärische» Dingen ein Wörtchen zu viel zu reden, so würbe er vielleicht diese Anklage nicht «Hoden haben. Lir^Briete und Erzählungen von Soldaten de» BoU«gewissrnS; da« Verlangen da Presse Jugenderziehung sei in in Frankreich versucht, aber als nutzlose Spielerei erkannt worden. Er bedauere, daß durch den Richte,'>chen Antrag tm Anslande der Gedanke erweckt werde, als ob bei »nS ein Tnell-Unweskn herrsche Eher könnte man von einem paila- mentariicben Dncll-N»wksen sprechen. — Abg Tr. v. Marouardt <nl.): Ein verschiedenes miiftaracrichtlicheS Verfahren besiehe bereits heute in Deutschland, würde also dnich den 'Antrag Gngern nicht erst geschaffen werden. Ter Reichskanzler habe sich zu Gunsten der Nichlöncntlichkcit des Verfahrens aui den bahrischen Kriegsmintslcr v. Safscrling berufen, oder dieier habe ausdrücklich erklärt, daß seiten» Bauern» bei der Beralhung der neuen Milftärslr»sprozeß- ordnung die Prinzipien der Oefsenilichkeft und Mündlichkeit des Verfahren» in wirksamer Weise gewahrt werden würde. Daß es sich bei dem Antrag Bubl-Richter um einen Ausfluß der Partei- taktik handele, sei einer der Jrrthümer, wie sie in letzter Zeit so HSnfia hervorgelretrn seien. Der Reichskanzler habe neulich die Idee der «großen liberalen Partei" als Seifenblase erkannt. Und doch stiegen setz! wieder solche Seifenblasen aus. Aui den Theil der Resolution, welcher von der viel angesochtenrn Bcichwcrdepfiichl handele, lege auch er kein Gewicht, klebrigen» iei auch die hämische Mililärttroftirozeßordnung reformbedürftig Daß die Sozialdemo kraten der Resolution Buhl zustinimten, beweise doch nicht» gegen die Resolution. Der Reichskanzler habe es anch nicht ungern gktthcn. daß die Sozialdemokraten für die Handelsverträge stimmten. — Abg. v. KoScielskh (Pole): Am meisten zu leiden hätten bisher die polnischen Rekruten gehabt, aber er gehe daraus nicht weiter ein, da nach dem neuerlichen Entgegenkommen, da» die Pole» gesunden, auch darin, wie er rnversichllich hoffe, eine Acnderung ctnlreten werde. Er stimme mit seinen Freunden der Resolution der Kom mission zu. — Abg. d. Bar (freit.) tritt entschieden für die Oeffent- iichkeit de- Militärstrasversahrrns ein. TaS öffentliche Vertohren sei nicht nu, in kleineren Staaten wir Schwedrn. Belgien Portu- Ahg. v. Klndoift iVncbspö: Ihm sei von noriiheietu llar gcweien.! pcwährk haben, zur Geltung zn bringen." Dafür slimmcn außer ^ ; Naiionalliberalen, Freisinnigen »nd Sozialdemokraten auch die s damische» Eeuliumcniiigliedcr. Angenommen wird scrner Punkt 2 ^ des Kl'Minissivnsaittrags (Erleichlernng deS Beschwerderechts), obae- lelml dagegen Punkt 3 (Pflege deS religiösen Sinnes). Artikel Militäimiiizwcsen wird angenommen. — Morgen, Militärclal. B e > li n. Die R'eichslagskomiiiission !ür das Tclcgraphenwci'cn deS Teulschcn Reiches Hai ihre Bcrnllmngcn kicendcl und das Gesetz im Ganzen gegen 0 Stimmen angenommen Berlin Tic P»llsschulgksetz-Konim>ssion dek Abgeordneten hauses nahm den Absatz 2 des 8 >t mit 1-ä gegen 12 Stimmen in folgender Fassung an: Ter Regel nach soll ein Kind, das einer anerkannten Rcligionsgescllschaft angehöcl. den Unlcnichl durch einen Lehrer seines Bclcunlnisses erhallen Dagegen stimmen die Fleikc'iiscrvaiiveii. NattvnaiÜhecaleii und Freisinnigen. — Staats- selrclär p. Bötticher hat das Rcichöversichernngsaml ocranlaßl. de» Bmsländcn der ausichlicßlich preußisches Gebiet umfassenden Ver sicherungsanstalten und Beruisgcno'senschaslen den Erwerb von 3r>ozcnligcn Konsols deS Reiches und Preußens nahczulegen. Die andere» von dort ressoktircndcn BerttiSgenosscirschaftcir und Ver sicherungsanstalten sollen ohne Bczugnabiiit ans die preußischen Konsols aus die Anlegung der Gelder in Rcichsanlcihen oder in inländischen Stantspipicrcn lüngewiescn werden. — Der Hand- werkcrlag bat beschlossen, von der Begründung einer ielbitsländraen Handircrkcrpartei, welche beantragt war. abzuschen und bei Wahlen sur die Kandidaten der Konservativen und des Ecntrums einzuireten. Nürnberg. Ter bayrische KriegSmininer Ritter v. Saffrr« ling gedenkt, dem «Jränk. Cour." zufolge, zuruckzutreten. Mannhei m. Der beute trüb hier fällige Ldemvaldzug blieb bei Rappenau iniolae starken SchnecsollcS stecken Tic Mannheim- Heidelberger und Mannheim-Welheimer Nebenbahnen mußten den Betrieb entstellen. Wien. Bei der Erzherzogin Marie Valerie sind, nachdem das Wochenbett bis zum 12. ds. ungestört geblieben war. Bronchial- Ericheinungen mit Fieber ausgetreten. Hierauf zeigten sich mäßig auSgebildete Elitzündungsberdc aus den« rechten unteren Üungrn- lappen. Das Allgemeinbefinden ist keineswegs beunruhigend. Wien. Abgeordnetenhaus Die Regierung brachte heute die RothstandSvoringe ein In derselben werden 300.000 Gulden für die dnrch de» Nothsland dctrofscncn Gegenden der einzelnen LandcS- theile verlangt. Wien. TaS .Armeeblatt" veröffentlicht den angeblichen Wortlaut eine-Erlasses des ReichS-Ktiegsminislcriums. in welchen, der Hobe Einfluß des religiösen Gefühl» ans die sittliche Haltung der Soldaten betont und aus die Bestimmung hingewirien wich, wonach die Mannschaften mindestens ein Mal monatlich in die Kirche zu führen sind. Pari» An der ganzen französischen Küste des Atlantischen Meeres herrscht schivercr Schnerstnrm. — Zu dem unter «Toges- geschichtr" erwähnten Fall vo» Betrug bei Getreidelieserungen sür die russische Regternng ist noch nachzutragen. daß die damit betraute Firma das Haus DreyfnS in Parts ist. Christian ia. Ter ehemalige Ministerpräsident Johann Sverdrut ist heute gestorben. London Prinz Clovis Bonaparte wurde wegen der Beschul digung seiner verbissenen Fron, ihre Juwelen betrügerischer Weise abgelockt zu haben, vor dir Geschworenen verwiesen. Petersburg. Nach Dorpat, welches bisher fast gar kei» Militär ouszuweiien batte, sollen ein Kochsstab, ein RegimrntSftab . 'K- »' 8 2 ZL "" sK». — nS Lrr xr- LS« > ^
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