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Dresdner Nachrichten : 06.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189204064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-06
- Monat1892-04
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 06.04.1892
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^ M „ »,k» »mit ikifdei. —-jaiitivt «ür ,» d«ri .. «A i «dt»»naj<l»in»i« i«iri' durch «„«Imine» n HtltNruzotiNrni ad« «muk>a»d<k> »anit> l,,«« « >t»„dacht„r. ^ rrnZen pkdmcn cammrlich« Nstuu^IitkUei an. 37. Inhrstang. «ufl. 54,000 Stück. Dre-den, 1802. LsrvLsrL Lssrklotr I N»ü, j ?ik-NLi«cks5 k»I»1r lälvhrsn-^potdoß«). Il»»»»» r V, s 4 ILontsLIüiAiisr.liiKliümtr.l (liu/ar <1c> voz axo). ! «wpffolilt rnrbillmon »u>I pr.rlctim Iran lt«>>^> Itelio.f'oonnler- ! ßonov ul» Unieum der i^-jelrti^Ic'-jt. .^diilität und vrtzuil« loinulrl >o» litielrea-X« crwialr«» ot>'. «ZV«»««««««««»«« IltMi-ieli 7ßI «It« r tür fv»o» »r8vt8 v»sik 5>S!« i». »»ouo-tttl'.zrl^sr, 8rü>kiv1vr un > >v >, ,,..i >l . loilv. Dresden, »! AMr/LS ««««««aL Om kiir di» t1sslit.lt »rsckejoeudev ükvudvttvll i'lat/. ru ßraenmall, lrrri'v j> lt eilten Theil nieiovr vorjäliri-reu I^>r.'erl>es1.'»n»iv dr-r voix-kieileusten I»« tt«-n LIlKttNtß MtUlßLlt^N 'Wo11oioiisss1iuö,HLE§LrL Z «»«.'>. t»nd !>«>»>»«-. -j As«ilvl»»/rn Tm. 1'. ZIi 11 inrinii. L rum kusvorlwul «»m ^ WA» L«i«g«k - Deutschland und Rußland. Balkanländer. Unruhen in Tadvmrn. Thronrede, Hosnachrlchlen. Schluß des b» 1» v>» <»'"li"- wcrbrverein. Gerichtsverhandlungen. Lee Fitch-Eoncert. Landes. Gottesdienst. Ge MttWvch. »lpltt. Politische». Denn auch die Parlamente bereits zum Theil die FrühlingS- tust genießen, so hat doch die Diplomatie noch keineswegs Ferien. E» Liebt eine ganze Reibe von Erscheinungen, die ibrcn Himmel trüben und sie wohl auch noch für geraume Zeit in Alhem Hallen. Da ist zunächst die Frage, wie sich das Verhältniß zwischen Deutsch land und Rußland gestaltet. Es waren vor Kurzem allerhand Mit- thrilungen ausgetaucht, die beweisen sollten, daß die seit mehr als Jahre-srist beiirliendc Spannung nachzulassen beginne. Man sollte sogar in Petersburg energische Schritte tbnn. um die stark leidende» Handelsbeziehungen mit Deutschland wieder auszufrischcn. In Verbindung mit dieser Mittlieilung wurde die durch den Kaiser Wilhelm erfolgte Uebenelchung eine» OelgemäldeS an Gras Lchu- walow, den Botschafter in Berlin, gebracht, der als der hervorragendste Träger friedlicher Tendenzen bekannt Ist. AlS dritte Rachricht, ge stielt vor schrisllichen Abmachungen. Da er wahrscheinlich nicht lesen k nn, so ist ihm jeder Beitrag nur ein Stück Pavier. das er nach Belieben benützt. Er erklärt mit einem sür daS tropische Klima möglichst eisigen Lächeln, daß ibm das ganze Land »in Porto Nuovo gehöre und daß er es den Franzose» überlasse» müsse, sich ans den salzigen Finthen des OceanS anzubaucn. Um dem von ihm beliebte» Euiie Rachdruck zu verleiben, ist er mit zweitausend Kriegen, ausgebrochen, und es ist ihm sogar gelungen. Porto Nuovo. die Residenzstadt des Gouverneurs Ballot, durch einen Handstreich z» erobern. Zahlreiche Europäer sollen hierbei ihren Tod gesunden haben, und überall soll Schrecken und Entsetzen sich verbreiten. Frankreich sieht somit vor der Alternative, entweder sang- und klanglos seine dortiarn Besitzungen anszugeben oder sich in einen Krieg rinznlassen, dessen schlicchlickier AuSgang ja zweifellos ist. der aber wieder eine Fülle barbarischer Metzeleien herbei'ührrn muß Im Muticrlandr selbst wird diese Aussicht keineswegs eine brsondere Begeisterung heivorrusrn. zumal ein Theil der Kammer, vor Allem die Radikalen, überhaupt gegen die ganze Kolonialpolitik einge nommen ist und zu bicier Abneigung nicht nur ans den früheren Ersnhrungen in Dahomr. iondrrn vor Allein an? den fruchtlos eignet, den im «rrüdiabr stets beionderS starkaustanchrnden Gerüchten ! dargebrachtcn Opfern von Tonkin eine augenscheinliche Berechtigung von Bedrohungen des Friedens entgegenzilwirken. wurde es wieder ^ besitzt. Tic Lage des Kabincts Loubci wird Hie,durch noch ichioic- rinmal kolvortirt. der Ezar wolle einen Besuch In Berlin machen. Kaiser Wilhelm wolle mit dem Ezarcn in Kopenhagen znsanimrn- trrsfen und AebnlicheS. Tic prosaische Lösung all dieser Nachrich ten ist inzwischen wohl durch die Notiz erfolgt, daß die russische Regierung Geld brauche und mit der Absicht umgehe, im Auslände eine Anleihe uufzunebmen. All die anderen schönen Meldungen baden sich als eitel blauer Tunst erwiesen und selbst das kaiserliche Geickcnk wird offiziös mit der Erfüllung eines vor zwei Jabrrn erfüllten Versprechens motivirt. Stehen bleibt nur Eine Thatiache: der Pump. Wie sich einem solche» gegenüber daS deutsche Publi kum zu Verhalten bat. braucht wohl kaum noch betont zu werden: Alle Töne russischer FlicbrnSschalineien Kursen uns darüber nicht hinwegtäuschen, daß an den Grenzen noch immer drohend das Eisen klint. Es ist fast selbstverständlich, bas; zugleich mit dem Frühlings- schwellen auch die altgewohnten Alarmnachlichlen aus de» Balkan- ländem nahen. Richt nur scheinen sich von Reucm die zahlreichen Emigranten wieder zu regen, um durch irgend einen Putsch die halb- erloschenen Kohlen der Bcunrubigung in Bulgarien von Neuem an- zuiachen, sondern man scheint auch i» Sofia selbst sich mehr und mehr in den Gedanken bincinzulcben, durch Erklärung der bul garischen Unabhängigkeit Rache zu nehmen für die zahlreichen Rippenstöße, die man von der russischen Jaust empfangen hat. Eine ganze Reihe bulgarischer Staatsmänner ist im Lause weniger Jahre von Mörderbnnd gefallen. rtgcr, als sie es ohnehin ist: die Wahrscheinlichkeit, die Amazonen ebenso schnell zu sangen, wie Ravalbol, ist recht gering, da diese Damen .Haare aus den Zähnen haben und selbst als Schwiegermütter nur mit Vorsicht zu genießen sind. Die exotische» Nachrichten finden eine nnersrenliche Ergänzung durch die Mitlheilniig, daß in Argentinien eine weitverzweigte Briichwöliing entdeck! woiden ist. die der Emiorduna des Präsi denten Pellegiini und seiner voriiehnisten Anhänacr galt. Das Attentat, angrzetlelt von de» Radikalen, gewinnt dadurch an Be deutung. dag sich an demselben zahlreiche hochstehende Offiziere deldeiligte», deren Mehrzahl jetzt allerdings verhaftet und in sicheres Gewalmain gebracht worden ist. So spärlich die einlausenden Nachrichten und und >o scharf sic von der Regierung konlrolirt werden, so scheint doch in der Armee große Unzusnedenheik zu herrschen, die sich auch ans weitere BevöllernngSlretic ausgedehnt hat. Da es ohne Tnnamit heute nirgends geht, io sind auch bereits die üblichen Sprengbomben entdeckt woiden. Man wird sich jeden falls noch aus recht nnrnhige Tage gefaßt machen können, die über Argentinien wie über Brasilien hcrrinbrcchrn dürsten. Es ist ein heißblütiges Voll, das da lebt, und vor Allem ein Volk, das selbst nicht recht weiß, was es eigentlich will, und dal,er unbewußt den 'Staatsmännern der Vereinigten Staaken in die Hände arbeitet, die wob! schließlich sich gedrungen fühlen werden, als Hüter der Ord nung aufmlrcten und so den panamrrikaniilyen Gedanken weiter gusznbalicn. —Ti. -erntchrttp- und Fermvrkili-Vrrlchk» vom 5. April. Berlin. In Gegenwart der Kaiserin hielt heute der Vater ländische Frauenverein seine lti. Generalverlanimlung und damit Wurde einmal das geheimnißvollc d'k Jubkl'cicr, 'eines L.tabnqrn Bcilckcns ab. Ter Sächsische ,-i^ ! Albcrlvrrcin baue die «rsttmn Hobenlhal depnlirl. Ter Verein Dunkel, das Uber diesen Mordlhatrn lag. ein wcntg gelüstet, tage 2 ^weigverrine mit zusammen lt.r'».!tlx Mitgliedern. Tie lang es icdes Mal, d,c Verbrecher unter ru»r,chrn Schutz zu stellen ! Frtnedc vielt Geh Raik Tr. Hastet aus Treedcn. der die Ent rind sie so der gerechten Strafe zu entziehen. Tie Eriiwldung des l Wickelung des Vereins in den verflossenen La Jahren in beredten Agenten Vulkowich in Konstantinopcl und die Auslieferung der! Ernten tchilderte x.ci neue kominandtrende General des lia.Armce Seraing verübt worden. Zivei T»namübaml>en sind erplodirt Eine dritte verargte. T>e Hausironl und der Eingang sind zer stört. Tbürcn und Fenstern sind zertrümmert. Menschen sind nicht beschädigt. Madrib Bei der gestern imAnarchislenllubslatlgksundcnen Haussiichung wurden zablieiche komprainiltirende Schuststuckc ge sunden. 12 Personen wurden vrchastel. In Barcelona lande» erneute Verhaftungen von Anarchisten statt In Granada revollirten die Geiangenen. Tic Gendarmerie schritt ei» und gab Jener. Ein Grsangencr wurde grtödtet und zwei verwund« Oporio Tie Polizei iand im Kvuigl. Palasle 47 Tvnamit- patrvnen, l4 Gewehre und 4«i Revolver. Gestern winden 4 Anar chisten. weiche das Tnnamit und die Waffen in das Königl. Schloß gebracht hatten, ermiltell nnd inhaittrt. Mit den in den Patast gebrachten Wasien wollten, wie das vorläufige Verhör ergab, die Anarchislensührer eine Bande bewastnen. welche des Regicrungs- gebaudcs und der Pvlizeipräfcklnr stcb bemächtigen sollte, nachdem daS König!. Schloß mit Dynamit in die Lust gesprengt war. Petersburg. In der Abihrilung für rauchlo'dS Pulver der hiesigen Militälpnlvcnabnk fand gestern Astend eine Ervlosion von »» Pud Pyrornlin still. DaS betreuende Gebäude flog in die Lust mit !' in demselben befindlichen Arvcilcrn Tic Trümmer des Gebäudes und Körvcrlheile wurden aut eine Ensicrnung von luu Faden sortgeichlrudcrl. Turch die furchtbare Erschütterung . winden auch die benachbarten Fabrikgebäude beschädigt und dort 5 Arbeiter verwundet. I st o n st a n l i n o p ei. Der Mörder Vnlkovitsch's wurde hier in der Perion eines gewisse» Nerdjan scslgenommen. nachdem sein ! Mit'chuldiger. der vielgenannte Eristo. ein voUilandigeS Gcsländ- niß abgelegt batte. Die Berliner Börse setzte zunächst die rückgängige Bc- > wegiina. welche gcstem cingclrelen war, fort, befestigte ucv aber ! spater nnd schloß in teuer Haltung. Tic anfänglichen Eours- ^ Verluste wurden thcilweise wieder ei »geholt. In Banken und ^ Bergwerken s uiden größere Umsätze statt. Auch Babncn waren > ziemlich belebt und zwar iiandcn Dux-Bodenbachcr aus Nachrichten > über den baldigen Abschluß der Verstaatlichangsverhaiidlungen im st. j Vordergründe. Renten wenig angeregt. Im Kassaverlebr deutsche A j Fonds ruhig. Türken fest und belebt. Jndusiricpapiere voer. .egend s ; besser. Sächü'chc Kammgarnspinnerei 4 Proz. höher. Pnvat- ^ i diskont 1'/« Prozent. Nachbörie seslcr. — Wetter: Warm. Pracht- voll, Südiüdwcstmind. ^ ffranllurt a M. lAbends I tkikdii earv«. Dtöronlo >X77a. Drei»«. A r>r. In>. smaiod eomb. 7« .. e»»ra tue,»,, u»». owldr. !«:!,vo. L i Ponugirlcn Ld.uo. geil 2 L> i c u .Avcnde «r»»» ai»,»>7 Sla.„sua»u'.'<>.«» r»m»ar»en R.M. s . (cibkilial A >,7d. Ttirkknlooik :!7,» >. Marknuirn .^."7 sll,wä».rr pari». «»>!»». »>e».r '„>7. .ZiaUcucr >7.:>-'. Sonn»-.,!>.as. Port«-, »iclkn Tüi tr» I9.9r' Türtcnlootc 7:'., >. Luomanb»»! '>5,Siaars- »Ihn 0l7,o<», Lom. ardkn LI >,>m gksl. Paris Pr.>»i,kicn >Ziia»ß.i Wci.rn »rr Avril «:>". »er Zevibr -Ikchr. ^ LI!»>, ruvia. Sviriuis »>r Avril v r Zcvlrmvcr-Drcbr. z»,7s. sleigcn». . viiid >l vir Avril vrr Zrvicmbcr Tcieinbrr ivci>vc»r A m a r r > » NI Pradntic» Zirilnh., Weizen »er Piai LoV, per Aovbr —, ! »to,,en »er Mai U7-'. rer Lciovee »!7. M muthmaßlich Schuldigen an den Ezarcn schlug geradezu dem Faß den Boden aus und läßt es als wohlverständlich erscheinen, wenn Stambulow diesen Zuständen je eher je lieber ei» Ende machen will. Hat rr doch eben erst unumstößliche Mittbcilungen über ein neues, gegen den Prinzen Ferdinand und ihn selbst gerichtetes Atten tat erhalten, das gleichfalls unter russischer Protektion mlSgesührt werden soll. Als Kuriosum verdient bicrbei hcrvorgchobcn zu wer den. daß die Geldmittel für dieses Treiben in eben icnen zehn Millionen bestellen sollen, die vor zwei Jahren seitens der bulgari schen Negierung als Bezahlung der Occupalionsschnld an den Ezaren auSgehändigt wurden und daß somit die von den Bulgaren gezahl ten Gelder wiederum, wenn auch in cigrnlhümlichem Sinne, im Interesse Bulgariens verwerthct werden. Das eigentliche AltionS- komitee. das sich zahlreiche Filiale» rings um die Grenzen des ver- haßten Landes angelegt hat. befindet sich in Odessa nnd wird aus schließlich von Männern geleitet, die, durch Stambulow vertrieben, in der Lage sind. Va banquo zu spielen, ohne ihrencitS etwas An dere» einsetzrn zu müssen, als ihr in vielen Fällen ohnehin ver wirktes Leben. Sie sind um so weniger durch irgend we che Senti mentalität beeinflußt, al» sie schließlich wenig verlieren, aber Alles gewinnen können, wenn es ihnen gelingt, in Sofia eine Regierung nach ihm» Herzen cinzusetzen. Gerade bei der leichten Entzündbar keit de» in den Balkanländern angedäu-ten Brennstoffes ist eS dringend wünschcnswerlh, daß die Dreibundsmächtr. wie bisher, den dortigen Ereignissen gegenüber, in kühler Zurückhaltung verharren FrühlingSgekühle besonderer Gattung mögen cs auch sein, die den König von Dahomc veranlassen, wieder einmal seine ungalanten Amazonen gegen das galante Frankreich zu führen. ES wird noch kn voller Erinnerung sein, welche Schlappen vor zwei Jahren die Franzosen erlitten, als sieden Bater des König-Behanzln bekriegte». Wie namentlich dle kriegerischen Weiber Furcht und Entsetzen unter der Okkupationsarmee verbreiteten. Erst nach großen Opfern an Geld und Menschen gelang eS. einen leidlich anständigen Frieden zu erzielen, in dem den Franzosen der Besitz von Hotonu und das Protektorat über Porto Nuovo »»geschert wurde. In den Busen einzelner Amazonen zog noch Ablaus des Kriege» ein so friedliche» Gesühl. daß eine Gruppe von ihnen nach Berlin ging und dort unter den Klängen de» Bierwalzers die beimatblichen Tänze in Eaktan'S Panoptikum vor den Augen erfreuter Lebemänner zum Besten gab. Aber einen dauernden Eindruck scheint das Brmüden de» Franzosen, diese Damen den Ansaat»» holder Weiblichkeit zu- »usühren. nicht gemacht zu hoben: schon in der Donnerstagssitzu,:» mußte der Unterstaatssrkrrtär Jamal» von der Kammer einen Kredit in Hvh« von 360.000 Franken verlangen, um die in Ostasrika stationirten Truppen zu verstärken. Ob diese Summe ouSreichen wich, scheint um so fraglicher, als die inzwischen eingetroffenen amtlicken Nachrichten bitterböse lauten. König Vcbonzin. ein Mann, der mst besonderer Borlicve Nasen abschneiden läßt und Sklaven dir schüttende Haut abzlrht hat nicht den in Europa üblichen Re kords, Geuelaiieutiiaiii v. Blume, wurde beute vom Kalter empiangcn — Z» Mitgliedern der in Verbindung mit dem kaiser lichen Gesiindsteitsamte errichteten ständigen Koiiiinr'sioii sür Ve- arbcituug des deui'wc» Anncibuches sind bis Ende Ist!"! u. A. ernannt. Geh Rath Tr. Fiedler und Kvmaicrzicuiast, Tr. Lubold in Dresden -Ter koiuerrariveRcichsianSahgeordnetc v.Hrlldors tritt in den, Konrcrraiivc» Wochcnblatte der Annahme entgegen, daß rr durch die Miiuiiterzeichniing der Erklärung, wonach das Blatt nicht aus Mitteln des Wadivcreius der Teutichkoinerpasivcn ster- genellt wirb, dasselbe habe verleugnen wollen. Er erklärt aus drücklich, daß das Komervativc Wochenblatt unter ictn« Ober leitung gtichucbcn werde und daß er diele Oberleitung auch iveilcr ausübrn werde — Hoipr-digcr Stöcker stiert am 22 dis Mcn. seine Silberhochzeit. — Da der Firma Siemens und Halskc Von den großen elektrischen Firmen der Vereinigten Staaten, darunter in erster Linie Edison, hinsichtlich des Umfanges ihrer Bclherligung an der Esttcagoer Welt-Ausstellung Schwierig keiten in den Weg gelegt worden sind, bat sic bcichlvsscn. m nur geringem Maße nuszusiellen. dafür aber in Chicago selbst Lauernd eine große Fabrik sür die Ausbeutung ihrer zahlreichen, noch 17 Jahre laufenden Patente zu errichten. — Ans der Tages ordnung der dculigcn Sitzung des Abgeordnetenhauses stand die erste Lesung des Nacbtragsrlats, welcher den Gcualt sür den Ministerpräsidenten Gras Eulenbnrg sestsctzr, Vertrauensmänner aller Parteien hatten sich dahin gccinigk. Absetzung diese» Gegen standes von der Tagesordnung z» beantragen nnd zwar mit Rück sicht aus die von den Freisinnigen gewünschten ansgcdelmten poli tischen Debatten, während im Haute Ferirnstimmnng herrscht. Ter Antrag wurde formell vom Abgeordneten Hobrecht (nat.-lid.) ge stellt. — Abg. v. Hrercmann tErnlr.). Rickcrt lsreis ) und v. Kurdom tlrcikvns) stimmten dem Anträge zu. erklärten indeß. daß sie kein Bedenken hätten, sofort in die Berathimg cinzutretcn. — Abg. v. Rauchhanpt (kons.l erklärte dagegen, daß seine Freunde allerdings Bedenken gcaen die Vertagung gehabt »nd sich nur dem Wunsche der anderen Parteien gefügt Hallen: seine Freunde scheuten sich am allelwciiigstcn vor der Debatte. Diese Erklärung veranlaßt»: einige Bewegung. Tie Nationalliberalen v. Ennem. Sattler. Ennccccrus widersprachen daraufhin dem Vcrtagungsantrage. Der selbe wurde schließlich angenommen. — Damach wird der Gegen stand erst nach Ostern verhandelt. — Das Abgeordnetenhaus wird voraussichtlich morgen vertagt. — Das Herrenhaus nahm die Tertiärbahn-Borlage an. — Morgen: Wcltcnsondsvorlage. Paris. Ravochol bat ringcstaiidcn. in Soissy zwei Kilo Dynamit gestohlen und gegen dir Wohnung des Raths Benoist verwendet zu haben. Bei dem Attentat gegen die Lodau-Kaierne will er ei» von ibm erfundenes Ebloratpulver verwendet baden. Auch bei dem Attentat aus ver Clichnstraße sollen Bomben seiner eigenen Erfindung gebraucht worden sein. Ravochol behauptet, daß sich noch 200 in soissy gestohlene Patronen tm Besitze von Anarchisten befinden. Rom. Der Unterrichtsminister hat gegen den Abgeordneten Fürst Eriarra wegen Entwendung einer Anzahl Bilder aus seiner eigenen fideikommissarischen Galerie Strafanzeige erstattet. Die Bilder befinden sich angeblich in Pari». Ancona. Eine Tynamit-Ezvlosion tm Casino ries hier graße Panik hervor. Die Haupttrepve de» Gebäude» wurde zum Theil zerstört. Menschenleben sind zum Glücke nicht zu beklagen. Lüttich. Heute Nacht tsl ein neues Dynamit-Attentat gegen da» Hau» de» Arbeiter-Direktor» der Cocenü-Gelellschast irr OerklichrS und Sächsisches. ! — Die beim gestrigen Schluß deS Landtags gehaltene Rede Sr. M a j est a t des Königs batte folgenden Wortlaut: .Meine Herren Stände! Sie sind niinmclir zum Schlüsse einer langen und arbeiisvollen Landtags-Session gelangt und stehen im Begriff, wi.der an Ihren häuslichen Herd ziirückrnkehrcn. Es gereicht Mir zur Besricdianng, daß Sie durch Ihre angestrengte Thätigkeit Mir die Füglichkeit gcgcven haßen, Sic vor Ihrem Scheiden noch einmal in» Mich zu versammeln und selbst von Ihnen Abschied zu nehmen. Mil vollster Hingebung nnd in unansgeirtzt aus die Forderung des Wohles nnd die Entwickelung des Landes gerich tetem Streben baden Sie die Ihnen von Meiner Regierung zn- gegangenen Vorlagen zur Erledigung gebracht. Wenn Sic dalici in enlgegcnk.'niiiicntler Weite eine entwrewendc Erhöhung der Mittel zur Bestreitung der Bedürfnisse dcr H.'shallnng des präsum tiven Thronerben bewilligt und Ihre Fürsi'rgc au» Meine Hos. Beamten und -Diener erstreckt have», so tage ich Ihnen hierfür Meinen wärmsten Tank. Nicht minder dankbar babc Ich cs an- zuerkennen. daß Sie de» Anrräqen Meiner Regierung au» eine allgemeine und durchgreifende Erhöhung der Gctiastc der Staats beamten bereitwilligst nmprochcn und dadurch einem dringenden Bedürfnisse voranstichtiich sür eine längere Zeit Abhilfe genährt haben. Sie habe» damit von Neuem Ihre Fiirwrge siir das Wohl des Beamtenstandes belliatigt nnd zur Stärkung der Berussfrcu- digkeit desselben brigetragen, zugleich aber damit dem hohen Inter-, esse Ansdruck verliehen, welches der Staat an der Erhaltung eines tüchtigen, pflichttreuen nnd ehrenwetthen Beamtenstandes Hot. Durch die Bewilligung der Mittel z.ir Erhöhung der Pensionen van in den Ruhestand getretene» Staatsbeamten. lowtc von Geist lichen und Lcbrcrn und der Wittwen »nd 'Waisen von wichen Be diensteten haben Sie Meine Regierung in den Llcmd gesetzt, in vielen Fällen langersehnte Hilfe zu bringen nnd wahre Noll, zu lindem. Ihre Fürwrge sür das Gedeihen »nd die Fortentwickel ung der Universität, sowie sür die Kirche und schule wird zur Hebung uns Forderung der lultureUen Interessen des Landes dienen. Bc'vndcr-s angenehm hat es mich berührt, daß es invglich geworden ist, die Pennonen der Geistlichen und Lehrer wrirnttich autznbessern und durch ongemcisene Erweiterung der Grenze» der Mtnimalgehaltc der Voltshbullchrcr. sowie durch Gewährung bauern der Staatsbcihilsen zu dem Einkommen derselben jawohl den Lehrern eine erwünschte Verbesserung ihrer Lage als den Schul gemeinden eine weilhvalie Erleichterung zu Theil werden zu lassen. Von dem Gesetze wegen Revision der zur Zeit in Geltung stehen den Genndcordnung kann in dein Maße, wie dassilbc aus Ihren Bcrathungcn hervorgcgangen ist. ein gedeihlicher Erfolg aus dem Gebiete de? Gcsindedienslwewns sowohl zu Gunsten der Dienst- henichasten wir nicht minder im Interesse der Licncnden erholst werden. Ebenso geben die wegen Abänderung des Gesetze» über die Brandvcrsichcnmgsanstall gefaßten Entichtießungen gegründeten Anlaß zu der Erwartung, daß »eben den dadurch beabsichtigte» Erieichtcrnngcn sür dir Velsichcunigspsltchligcn auch das Brand- vernchernngSiveien im Allgemeinen eine wesentliche Stärkung er fahren werde. Die reichen Nüttel, welche Sic zum weiteren Aus bau untere» Eisenbahnnetzes und zur Vervollständigung und Er weiterung bestehender, sowie zur Eritchlung neuer VerkehrSanlagcn bewilligt haben, werden aus die Entwickelung und Hebung der wlrthschastlichen Verhältnisse des Landes von segensreichem Einfluß sein. Und so lassen Sie Mich von Ihnen mit dem Wunsche Ab schied nehmen, daß unser aemrtnsames. aus die Forderung des WohlrS unseres theuren EochienlnndcS gerichtetes Streben von dem Segen der göttlichen Vorsehung begleitet sein möge!" — Gestern Abend 40 Uhr 2', Minuten trat Sc. Majestät der König in Begleitung des Jlügeladjntanten Majors v. Hanak .-l, ist' 'A-N'l ! : dH- UiMW - - i..
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