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Dresdner Nachrichten : 13.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189205133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-20 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-13
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1892
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Tageblatt «Ir P-ttttk. Uruirballun«. tblld-itttr-eikevr. VLrteiidniidt rrremdenUlte 6tm,»«kduk> »«'»ltliSliiliüi M.i.«», d-e P.k, Bk 3,1». - «miadme tzÄ»ku »«<«»»««» Mankm»«»»-« jvonmai« »>« >« Uta An di-uuadl »l »ton«». ». nur an W-'-r.c»>iii>tt d,t 3jlb>. D^»uo»>ce »> -wu,!» ÜA oon »o<t> tzelug-e« 20 B-a U»>»rm tzn-i» -tt«u»>»»-8i- ,8e>>k 4» Mi, Änlouk'muugc» a»i dcr Prwat io»» ctkU» 2» Bi« rtu-k j»U!,I>Il>>iI lur dir »uchiinia oe Suinaiime der >»iei«»n U-Iid >»mi «euei'e» 2>»s Dar»,» sl»i»»d>a»ttoou»'ii»a» «e«e» 8or,e>b<t->l>>u», duc.» Bi-riniaar» oder -ljvile»n»m»,i, Nur tzluckaave rm>c!,rudikr L<I»-!I> nuckk Ik»>« ti »»iU-u.l ke» Ui.küudi,»»,«» u-lime» -ruiimll-chc i limkail« «eriniUklimaoiicNcn a» SernivrechluUe Vir U !17. Irihrruinq. Ausl. 54,000 Stück. In (I'uffiile: 4.1'init -inv^lsn) roxolt üu' V-nbruunie. >->>»-> Iio><!nr>»äri> urior Xar-Iitiu-ilo kr-riorruruto». rviikt „i.-Ut,lnuiU-»'I> »i'-NU«»,lU»d»rh»r. 8ew». oft /.»r'-rbrti8iuo, ill-i kLUldaow »»<> kau» I»a>4> umi uari» ill >I«>r bo8--bni»ßt ar-Mi'N. >/»-, ' - »nri ',i-i-'I,t8-4o-i> ru Ali. I. l 50. 2'25 in «Io» Dresden, 1802. ?kLM1SN, OvOÜNLl- <'i>', > n-. W «anzili-llii. brllip^t 'h! ^rieärieli Llotr LönieLknicll' rdttitii»» 8V «l. vi>»I»ne>2lrL3»v 28. ««l-Äl. -r- -rtE-r-^-o-, »l> «»Vni'Im UNN'N is. Ikoet-, I1«I80U>, IV<»tvli- u. I'ul«-ta1i«t»t», «eilt« I.ocknu, villtrrrl- umi Ivruturlie jo 8oli>lon t-'ardsn und (jrmlitütvu. I»«»I ckR: k4« IN di< k» ttvl»,!» ,«>»>4«» I>» ililviur» It:«uckinrus). ^ Ssse^E ^s/ve/s^«5/-7?S K Lk K 1'luiII>i»ii»iiii<!c»-I'Iiv!i'. rmsssnodme«, milüvs AittsI, benürlit Lebinc-rrlason ^tulll^iwx H l'lLscko 1 A. I'romntor Vr-r8ilU<It nnck iiusrriirt^. X§1. llokaxotlieLs, am Leor§LntIisr. ^ WiloritL IS uucl BpItLv», II»ui>»rdeIt«- uvä all« S-r. 1?ZL. Zpitsttl: Dcr Äinelik.iner Biaclow über de» Mrsten BI-mnrck. Hvsnachrichten. Mvndfinslerniß, OrlSkrankenkasse. Anarchismus u. Sozialismus. Alrilchertilnuiiaslaa. Gerichtsvervandlungen. Taaesaeschichte. Thealer- und Musikuusilcllung. Lulirrieltsle. umruuschten. Ais dann später die Stunde nabte, wo die Träume unserer Abnen der Erfüllung entgegenginge», da war eS abermal- Bismarck, der jeden Zwang den deutschen Fürsten gegenüber verwarf. Die Bersassung. die den deutschen Stämmen versländnihvoll die Wahrung ihrer eigenen Art sicherte, ist daS Werk des ersten Kanzlers. Welche Rolle aber schiebt der frühere Schüler des Casseler Gymnasiums nicht nur diesem Manne, sondern auch den deutschen Bundesfürsten zu? Aus Furcht vor Drohungen haben sich diese »selbstsüchtigen" kleinen Herrscher, Könige, Grotzherzüge und sonstige Durchlauchtiakeiten von ihrer .Richtigkeit" überzeugen und zur Theilnahme an der Reirhs- rrgicruna zwingen lassen. Wenn man dergleichen Unverschämt- hcitrn liest, dann juckt es Einem wirklich in den Fingern, um das an Herrn Bigelow nacdzudolen, waS seine GeschichtSlehrrr an ihm versäumten, als sie die Ruthe zu sehr sparten. Tenn heißt eS nicht- Alles daS in den Staub zu ziehen, was unS in der Erinnerung heilig und ebrcnwuidig ist, wenn ein Bigelow es wagt, die groben Impulse unserer größten Zeit mit dem Maße seiner eigenen Nied rigkeit zu messen? Aber handelt der Mann denn wirklich so un verzeihlich? Man möchte fast sagen Nein, wenn man eS täglich sieht, wir jüdische Blätter, die in deutscher Sprache erscheinen, in das gleiche Hvr» stoßen. Kaum ein Tag vergebt, an dem nicht Schmähungen niederster Art nach Friedrtchsruh geschlendert werden Warum soll daS, was Deutschen recht ist. nicht einem Amerikaner billig sein? ES ist ein böses Kapitel, das von der Dankbarkeit und es ist auch dann nicht angenehm zu lesen, wenn irgend ein verlau fener Fremdling mit grobem Buß den Caslroten Deutschlands sekundirt. Viel bat ja unser neues Geschlecht nicht mit den Män nern im alten Athen gemein. Die weißen Säulen des Parthenon werden noch leuchten, wenn Niemand mehr unserer Ententeiche ge denkt und die Namen der Sieger von Platarar werden erstrahlen, wenn längst das Andenken des Helden-Gesrettrn Lück erloschen ist. Nur Eine Lehre haben wir herüdergenommen von den Männern Athens: die Lehre, wie man seine großen Männer durch Undank ehrt. -In. Freitag 13. Mar. Politisches. »Sek' Dir Verrücken aut von Millionen Locken. Sek' Deine» Fuß aus ellenhobe Socken. Du bleibst doch immer, waS Tu bist." So wird auch Herr Poultncy Bigelow, obwohl er einst in Kassel mit dem jungen Prinzen Wilhelm aus dcr gleichen Schul bank saß und obwohl er sich rühmen mag, der Jugendfreund eines Kaiser« zu sein, stets nur da» bleiben, was er ist: ein anmaßender Verleumder Hr Poultney Bigelow hat vor einigen Tagen in einem englischen Blatt eine »Studie" veröffentlicht, die er .Bis marck" betitelt. In dieser Studie hat der smarte Amerikaner den erbaulichen Nachweis erbracht, daß der erste Kanzler des Deutschen Reiches g-istig unfähig und moralisch anrüchig sei. daß er nur ieinem unerhörten Glück und der pfiffigen Beuubuug de« Reklame seine angemaßte Größe verdanke, daß es die Aufgabe des deutschen Volkes und seiner gegenwärtigen Berather ici, durch schleunigste Ausrottung des von ihm Geschossenen erneute Grsuuduug herbei- zusiidren. Der Artikel würde gleich den zahlreichen Pamphleten ähnlichen Kalibrrs wahrscheinlich unbeachtet in der Versenkung verschwunden sein, wenn nicht eben die frühere» Beziehungen Bigelow's einem Theil der deutschen Presse den Anlaß geboten hätten, ihn längeren Besprechungen zu unterziehen. Der Gedankcngang des unerhörten Artikel» läßt sich kurz in folgenden Hauptsäben zusammenfassen: »Bismarck ist der Urheber der sozialistischen Bewegung, er war »der Redakteur der meisten deutschen Zeitungen" und sorgte als solcher dafür, daß sei» Ruhm weidlich auSvvsaunt wurde. Er Hut uns den Groll Englands, den Haß Frankreichs und die Feindschaft Rußlands zugezogen. er ist der Urheber der furtbesteheuden Kriegsgefahr. Er hat die Polen miserabel behandelt, die nun erst mühsam versöhnt werden müssen, er har, statt Helgoland gebührend zu schätzen, uns werthlose Kolo- nieen verschafft, er hat einen rühmlosen Krieg mit Rom geführt und Alles gethan, um den Dreibund zu zerstören, er bat durch seine Schutzzollpolitik Deutschland an den Rand des Verderbens gebracht, kurz und gut, er ist weder der Schöpfer de» neuen Deutschen Reiches, noch ein Mitarbeiter an demselben, sondern nur ein würdiger Gegenstand unseres Hasses und unseres Abscheus. Herr Bigelow sagt's, und darum muß es wohl so sein, denn Herr Bigelow ist, wie einst die Mörder Eäiar's. ein ehrenwcrtber Mann, und ehren, werthe Männer sind sie Alle. Aber Herr Bigelow ist nicht allein ein origineller Kritiker der Politik, die wir armen, getäuschten Deutschen mit der uns angeborenen Kurzsichtigkeit bisher als so überaus förderlich für die Erstarkung dcS neuen Reiche» gehalten haben, nein, er ist auch ein Geschichtsschreiber im großen Stil, und so erläutert er uns denn ausführlich die Entstehung unserer Einig ung, und er kommt dabet zu den trefflichsten Resultaten. Bismarck war nach unserem wackeren Bigelow ein Gegner dcrEinheitS-Jdce, deren Schöpfer Kaiser Friedrich und die »mächtig dahiuströmende öfscnlliche Meinung" war. Bismarck's großes Glück war eS nur. daß er „gerade in einem Zeitpunkt Mrnistcipräsiocnt war, wo seine Größe mit der volksthümlichen Bewegung verwachsen war", er hat eben nur die leichte Mühe gehabt, ein Zündholz anzulegen, wo Andere das Feuerholz zusamniengetrage» und aufgeschichlct hatten. Später fand er dann »zufällig eine parlamentarische Majorität, und diese trug ihn vorwärts zu beispielloser Macht". Seine Verdienste waren gleich Null — doch nein, erwas läßt ihm Herr Bigelow: »Er war der richtige Mann dazu, sich jedem kleinen König, Groß- herzog und anderer Durchlauchligkeit zu nahen. Einen nach dem Andern bei der Kehle zu packen und ihn durch grobes Drohen zur Nachgiebigkeit und zum Ausgeber« gewisser Borrechte im Interesse dcS zu begründenden Reiches zu zwingen." In diesem „dullzffnx". in dieser unverschämten Grobheit war nach Herrn Bigelow Fürst Bismarck wirklich groß, »denn diese Grobheit war erforderlich, um selbstsüchtige, kleine Herrscher mit dem Gefühl ihrer Nichtigkeit zu erfüllen". Wenn man die herzlich dummen Ausführungen de- Amerika ners liest, so wird man unwillkürlich an daS absprechende Urtheil erinnert, das unser Kaiser zur Zeit der Berliner Schulkonferenz über das Gymnasium in Cassel und speziell über dm dortigen GeschichtS- »«terrichi fällt. DaS Urtheil muß thatsächltch noch hinter der Wirklichkeit Zurückbleiben, denn sonst könnten nicht Aepscl, wie Herr Bigelow. vom Baume fallen. ES lohnt sich daher und auch aus anderen Gründen, nur aus Einen Punkt der Ausführungen einzugehen. aus den Tbetl, der sich aus die VlSmarck'sche »Grob heit" bezieht. Bekanntlich ist die begeisterte Belehrung für den eisernen Kanzler nirgend in Deutschland so rein und so heiß, wie in Sachsen und in Süddeutschland. Die Gründe hierfür liegen ja theilS i» dem StammcScharakter. der speziell in Preußen leider eine starke Verfärbung durch die hämische Art des BrrlinerthumS erhielt, sie liegen aber auch in positiven historischen Tbatsachen. So haben wir eS noch in vollster Erinnerung, daß nach dem Bruderkriege von 1666 Graf Bismarck eS war. der es mit Anstrengung durchsetzte, daß Sachsen tm vollen Besitze seiner Grenzen blied. während eine mächtige Partei sogar die Abtretung von Leipzig verlangte. So haben wir in Sachien und gleich uns die süddeutschen Brüder eS mit vollsten« Vcrsländniß empfunden, wie gerade dcr Bundeskanzler Alles ausbot. die geschlagenen Wunden zu heilen, das Trennende in Vergessenheit zu bringen, die Herzen willfährig zur Versöhnung zu machen. Durch diese maßvolle Klugheit des leitenden Staats mannes wurde die gemeinsame Erhebung des großen Jahres er möglicht. Der unglückliche König Ludwig von Bayern hat die innigste Verehrung gerade für den Kanzler bis zu dem letzten Äugen- »>i«t bewahrt, wo die Slulbm d«L Starnberger Ser - srln Haupt Kernichretb- nub -ernfvrech-vkNLle vom 12. Mai. Berlin. Der Kaffer besichtigte beute die Modelle des für Görlitz bestimmte» Reiterstandbildes weiland Kaffer Wilhelm'« I. und des Kniicr Friedrich-Tenkmats bei Wörkb. sowie die Pläne zum Ausbau dcS »cucii Neicbskagsgcbäudes. Morgen Nachmittag reist der Kaffer zur Einweihung des neiierdaritcn Olsizikr-Kasiiio's des Grenadier-Regimentes .König Friedrich Wilhelm IV." nach Stettin, wo ein glanzender Emvsang vorbereitet wird. Nach Berlin begv. Potsdam komn» der Kaiser erst am 30. bS.. a» weichem Tage die Königin und dieKönigin Regcntin der Niederlande hier erwartet werde». — Tie Reffe des italienischen Königspaares nach Berlin soll verschoben sein, weil Konia Humbcrl van seinem ersten Minister begteilet zu sein wimschi. — Dcr VerlagSbuchhändler v. Korn in BreSlau erhielt das Lffizierskreur des Königs. Lachs. AlbiechtS mdcnS. — Der Bnndesralh hielt beute eine Sitzung ab. Vorher war das preußische Staaisministeriiini unter Vorsitz de» Grafe» Enlenbnrg zu einer Sitzung zusammrngetrelei: — Kultusminister Dr. Bosse hat de» Prooinzialichulkollegscii die fortgesetzte Ueber- wachimg der ihnen unterstellten höheren Lehranstalten velinis Ver hinderung dcr Theilnabmc der Schüler an verbotenen Verbindungen dringend empfohlen Anlaß dazu hat die Thalfachc gegebrn. daß die Rädelsführer bei dieiem Unwesen bemüht sind, nicht allein in einzelnen Provinze» möglichst viel Schülervcrbindungcn in's Leben z» rufen, sonder» auch diese untereinander in engste Beziehung zu setzen und von Zeit zu Zeit zu gemeinsamen Festen, ioaenannlen Eoiileurs-Vcrbanbstagcn. zu vereinigen. In den nächsten Pro gramms der höheren Schulen soll unter »Miltbeilungcn an die Eltcm" ein Auszug aus einem früheren Erlaß (von 1680) gegen das Verbiiidiingsweseir abgedruckt und überdies bei Ausnahme von Schillern von Tertia auswärts die Ellern oder deren Stellvertreter aus die für sic selbst wie für ihre Söhne oder Pflegebefohlenen vcrhängnißvollen Folgen der Theilnahme der Letzteren an verbotenen Schülerverbtndnngcn hillgewiesen werden. — Die Kommiision deS Abgeordnetenhauses für den Gesetzentwurf über das Dienstrin- kommcn der Lebrer an den nichlstnatlichen köderen Schulen hat tz 2 der Regierungsvorlage, der»» Gunsten der Gemeinden ausgenommen war, mit II gegen 9 Stimmen gestrichen. Finanzmtnister Di. Miguel batte gcwamt, im Interesse der Lehrer in der Belastung dcr Kommunen zu weit zu gehen: daS könne nur dazu führen. ,u einer Verstaatlichung der höheren Schulen zu drängen. — Eine Versammlung Arbeitsloser, die heute in der Brauerei Fiiedrlchshain tagte, wurde von dem überwachenden Poltzeileutnant aufgelöst, als Willen eine chnellrm . .. deutschen Bank. Eduard Frank, der im vergangenen Jahre daS genannte Institut um 3,220^58 M. dadurch geschädigt hat, daß er gemeinsam mit dem Makler «Schwieger auf den Namen der Banken russischen Rubclnoten ipekulirte. islchier verhaftet worden. — Der Reichsdank- rngie, wuroe von oem uoerwachenoen Polizeueunranl auwelo sie beschließen wollte, eventuell durch ihren eigenen Wille, Umgestollunfl der bestehenden Verhältnisse aus möglichst schr Wege lierbeiznführen. — Der ehemalige Beamte der Deu Kalkulator Schulz, welcher unter dem Verdachte der gegen die Rcichsbank verübter Betrügereien in Haft genommen worden war. bat gestern Nacht sich in seiner Zelle erhängt. — Der Rechtsanwalt A. Stein, der jüngst eine Broschüre gegen >eü eriossrn AHIwardt gerichtet rwen Hy §ahre sich hinsiehe tein, der jüngst eine Broschüre argen seinen ehemaligen Partei- tet hat. tst wegen einer schon mehrere Hypotheken-Angelcaenheit. in welcher er einer strafbaren Handlung schuldig gemacht haben soll, gefäng- eingezogcn. Berlin. DaS A b geordneten bau» nahm die Land gemeinde-Ordnung für die Provinz Schleswig.Holslein an. Ein Tbeil der Konservativen stimmte dagegen mit Rücksicht auf die durch die Neurrgulirung der Kommunalste»« bedingte Aenderung des Wahlrechtes. Dann wurde die Berggesetz-Novelle in 3. Lesung be- rathen. Angenommen wurde rin Anrrag, wonach die Gedinge obligatorisch gemacht werden sollen. Weiterberathung morgen. Offiz der .. ment ist. statt. Der Offrzier erhielt einen der Stnvrnt eine» Schuß in den Köpf, an darauf gestorben ist. Stuttgart Der .StaatSanzelger" meldet: Der General der Infanterie v. Steinbeil. Etaattartniü« ^e» Kriegswesen», ist in den Oberarm, welchem er kurze Zeit aus sein Ansuchen wegen leidender Gesundheit, unrer Anerkennung der aeleisteten ausgezeichneten Dienste, der Verwaltung des Kriegs- Departements enthoben worden Es ist demselben dcr Abschied mit der gesetzlichen Pension bewilligt worden. Der Kommandeur der 30 Division. Generalleutnant Schott v. Schottensrein, ffl zum Staalsminiiler des Kriegswesens ernannt Ter König erließ an den General v Steinheij ei» warmes Dankschreiben und beschenkte denselben mit ieinem Porträt unter den, Ausdrucke seiner vollen Anerkennung und wohlgeneigten Gesinnung. Paris. Der Miiristerrnth beauftragte den Miniftervräsidentc» Loubet. der Beerdigung des Restaurateurs Bei» bcizuwohnen und dabei eine Rede zu halten. — Ter Papst empsabl den Mitgliedern des hier tagenden katholischen Kongresses aus's Neue, sich dcr letzten Eucnclika zu unterwerfen. Paris. Der aus Rußland zurückgekehric Präsident der „Ge sellschaft der Freunde Rußland» berichtet. General Gurko in Warschau habe ihm gelugt: ,,Jch bin eine ständig aus der Brust Deutichlands liegende Faust, ein Befehl, und ich schlage es nieder " Rom Der italienische Botschafter bei dcr Pforte unterstützte die bulgarische Note in zwei Punkten: I) Auslieferung der Mörder deS Dr. Vulkowftsch. Gebrüder Tüfektschiew. feilens Rußlands an die Pforte. 2) Ausweisung der bulgarischen Emigranten aus der europäischen Türket. Werner befürwortete er den Eiienbahnanschlnß Bulgariens an die Linie nach Salonichi. Von Seilen des eng lischen und des öslerreichisch-ungarifchen Botschafters eriolgten ähn liche Schritte. Die Pforte hat sich hinsichtlich dcr Auslieferung der Mörder des Dr. Vulkowiffch ablehnend verhalten, dagegen hatte» die Schritte dcr Botschafter anscheinend die Wirkung, daß die Ausweitung einiger besonders übel beleumundeter Emigranten aus der europäischen Türkei erfolgt ist. Ebenso bat die Pforte in Bezug aus den von Bulgarien gewünschten Eisenbohnanschluß Brrnondlungcn angeknüvft. — Infolge des Wunsches des Königs lud Giolitti Rudini rin, daS Portejeuille deS Arußeren zu behalten. Rudini lehnte jedoch ab. Ter König wünscht auch das Verbleiben des Kriegsininifteis Pelloux. womöglich auch dasjenige des Marine- ministers Saint Bon. Warschau. Ueber die in Lodz stattgehabten Ruhestörungen wird nachträglich berichtet: In der Nackt vom 7. zum 8. Mai habe vor der Schcibler'sche» Fabrik eine Ansammlung von Arbeitern staltaesunden, welche ihrem Unwillen über die Wiederaufnahme der Arbeit seitens eines Tbeilrs der Arbeiter Ausdruck gab Der Arbeiterhausen habe der Aufforderung einer Militärpatrouille zum Ausetnandergehen Widerstand entgegengesetzt. Die Patrouille habe daraus von der Feuerwaffe Gebrauch gemacht. Eine Arbeiterin sei hierbei getödtei, ein Arbeiter verwundet worden. Die Berliner Börse verlief fest. Fremde Renten belebt und steigend. Banken schlossen sich dieser Bewegung an. Auch für Bergwerke bestand bessere Haltung, besonders waren Harpencr und Bochumer hoher. Von Eisenbahnen ikaffcnische und schweizer ische lebhaft, österreichische ruhig, gut behauptet. Buichlieh- rader I'/-- Proz. höher. Deutsche Bahne» still Gegen Schluß gingen russische Noten infolge ungünstiger russischer Saateastandsberichie zurück. Auch aus den übrigen Gebieten schwächte sich die Tendenz ab. Kassaverkehr ruhig, feit Deutsche Staatsanleihe» gut beachtet, besonders auch 3prvzentigc sächsische Rente. Von österrcichi'chen Prioritäten 3prvzentige Staatsbahnen bevorzugt. Jndlistriepapierc vorwiegend besser. Privatdiskont l"/s Proz. Nachbörse fester. — Wetter: Schön, N.-N.-O -Wind («»endo . Credit M'/„ Llkronto U»2Sa. Drcsdn. Lomd. —. Laura llUM. Nng. Goldr. !»2,r->. Partu- Slaais- ffraaksnr» »M. Bk 112,4--. StaalSb 247-/ Porlngtklen 28,»» Hesi Baris kidlosi «r»ir S7.72. Atallenrr SI.IO «v-nU-r «2> airsrii 28».. Türkrn 20Lft Türtknloosr 81,25, Lltowanbank 582,W. bat» 618,75, Lombarden 211.25 Heft Baris, Peodukien ISalntz., Weizen »er Mat 21 2», »er Tepldr -rccb,. 21S«, left, Spirit»« P-r Mat 18,25, »er öe»trmber-Deccmbcr 12.A». 1c>! Btitöl »rr Biai 55.75. »re Sepicniber-Derembrr 57.75. tcft Brodukien Schlvlt. wetze» »er Mai»rr »tovbr 211 N»Iie» »er Bla« US. »rr Lcroder l62. eertlichrS und Sächsisches. r. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg Iägerbataillons Nr. 15 sichtignna des 3. "Jägerbataillons — Ihre Königs. Hoheiten^ Prinz .. tras gestern zur Bc- 15 in Wurzen ein. ,. . - ^ „ und Prinzeß Friedrich August haben sich gestern Vormittag l! Uhr 41 Minuten ab Böhmischen Bahnhof nach der Großherzoglich Toskana'irhcii Do mäne -schlackenwerth in Böhmen begeben. Die Rückkehr dcr hohen Herrschaften nach Dresden erfolgt am Sonntag Abend. — Der Kaufmann und Königlich belgische Eonsul Derb am ru Leivz'g erhielt von Sr. Maieslät dem Kaiser von Rußland den St. Annrnorden 3. Classe. — Dem zum zweiten juristischen Hilfsarbeiter bei dem evan gelisch-lutherischen LaiideSkonsistorium ernannten zcitherigru Bürger meister in Crimmitschau Dr. Alfred Ziska Grundig wurde der Titel und Rang eines Consistoriolraths verliehen. — Dcr bisherige Vorstand der Königs, amtsh. Delegation sayda, Herr NegierungSrath v. Hinüder, ist von dem Fürsten Heinrich LlV. von Reuß zum Staatsrath und Chef deS Departe ments deS Innern ernannt worden. — Graf Hoch derg. Exc. tras gestern früh von Wien hier ein und stieg im Hotel Bellevue ab. Abends erfolgte die Weiter reise nach Berlin. — In demselben Hotel hatte in den letzten Tagen der Verleger der Mascagni'ichen Werke, Herr Sonzogni aus Mailand, Wohnung genommen. — Die partielle M o n d it n st e r n i ß in der Nacht vom II zum 12. d. M. hatte einem Theil der Dresdner Bewohnerschaft einige Stunden Schlaf enftogcn. zumal das Weiter zur Besichtigung des seltenen Natiirschaujvicls das denkbar günstigste war. Schon vor 10 Uhr, als dem Beginn der Verfinsterung, bildeten sich aus de» frelgelegrnen Plätzen Menschengriippen. die mit Gläscm wiß begierig noch dem im ungetrübten Glanze im Westen hcraufge- zogenen Erdtrabanten spähten. Eine prächtige Maiennacht machte den Aufenthalt im Freien zum Genuß. Mit meteorologischer Pünktlichkeit begann die Verfinsterung auf der linke» Seite des Mondes, und rückte diele als scheinbar schwarze Scheibe langsam von Oste» gegen Westen über die trauernde Luna hin. Diese schwarze Scheibe ist bekanntlich dcr Schatten dcr Erde, welche zur Zeit des VollmondeSzwischcn Sonne und Mond steht. Um daö Teleskop deS Herrn Wagner aus dem Platze vor dem Böhm. Bahn- Hofe schaarten sich die Menschen bis »ach Mitternacht, um gleich den allen Chaldäern und einem Thaies, welche die frühesten Be obachtungen über Mondfinsternisse anstellten, dem immer mehr sich n einer Sichel verkleinernden Mondkörpcr mit leinen Kratern ihr Interesse zu widmen. Nach 12 Uhr war ziemlich die ganze Fläche mit dem Erdschatten überzogen und blieb schließlich nur noch ein anz schmaler Streifen am rechten unteren Saume als sildcrglänzcn» ar. Dlr verdunkelt« .Mondfläche erschien Anfangs im drrnkk» Pfmid's UN KiriSermilch. ZW. Sres-ller Slolkkrei Gebr. Pfund, LriitzncrSr. 4142
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