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Dresdner Nachrichten : 16.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189206160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-16
- Monat1892-06
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 16.06.1892
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»aoeblntt für V-Mtk. vuleibalt»»». gteiitäüst'erlebr. Böktciibeockl gremdcutift» sieaiiisuct-ubr ra-rle!iä>ttli>li M-2 co 8„r<t> «ir Pcti M r 'd ^ 2>"»al>ii>< kl'uulaiic »,L ir Itkr An '.9->a>oc> L, Kllnie»» b. »ui än 21>ag-e»i»acn d>«,stui. Dir ,»-LMz> «>»>Hz'"> ° L>'n,n >-' Ml.. na i'b»!' laa» i>8cr n^>1' aciini-cii «o P>« Uulerm H->na> -<ti»ae-arido ^»Ur «u »u> d-i Por>a! ic,i' .gritk 2N Piü- oaic 2lu»»>>imn tia dik luichiaaM«« «uai,»8Mk i>k' Xinciseir WI!N IUMI «eu-r>e» -liic warn«.' 9li-tu>i8^M^ca»-»a,c »e«cn 2'criiir«er>ibiai>a r ibriclmälicii »vci Poueai.iU.»»,« . gar «uita-'l-c cm a-oucaa LU»", Uuckc loac 8cn>m> «chkcil 9,ntün8iji»»>>r>i ncli'ii,u >.m»i'U>m« aam8aite «c>i»inrtima»ttcllktt aa ftcrulr-rc-titlch« Nk ll :i7. I.ilivqaiui. Ausl. .') ^liut. Umklkkkx, HIrmft'I «MW»» rill n»-i^« U»»WW ^im KLkrLfr-VOK-Msxvrz k iiUI^N^l.Ztt.lo. I Dttsden. ßVilli.köliMtz ^ 8ctisffel8ti". 6. W Iii l» '.>s,»-ii>-^ Imger in M iii.-iiun >arr»r (jiverxeii HV« s«1« 11. 8 tioi/on«! r -G- LrariU688vn A! össiss Iis(r!i-u.k>- fk-isekiunFSßsSll'Zn!«, «^orsdt l»«1 ksitsa, M»Uvo- « ltli»i«vi»tt»t»rrd. ? in allen LreElagen. » C?. HvRilV, Kkl Unfl., ' —7"crwitre «MM!« lackst-Losvim« tur 8tr»«8V UN«! ILvIS« ill 8?088sr ^n^xvri!,!. -Ir. 168. zpikfftl: Humor in der Politik. Hofnnchrichten, Bestattnug deS Generalarzt Pros. Nr. Poti,, Amtliche Bekanntmachungen, Bismarcks Hnldigiiiigeu. HauSballpIan der Stadt Dresden, tttewerbeneretn. Gerichlsverhandlnngen. Voltttsche-. Auch in der Geschichte hat der Humor seine Stätte, und durch das ernste Weden der Politik darf dtSwcile« der Sonnen strahl fröhlicher Betrachtung dringen. Schwer genug sind die Zeiten, mn uns einmal das Recht zu gönnen, auf jene Arabeske» zu schauen, die sich um die wuchtigen Quadern deS Wel'daueS schlingen. Durch die tiefe Melancholie deS sterbende» Mittelalters glitt Sebastian Braut» Narrenschifs dahin. aus dem tragischen Boden der KöntgSdramen erblüht der Humor eines Falstaff. Emst und Scherz sind Zwillingsgeschwistcr; des Gewandes entkleidet gleichen Beide einander. Ein konservatives Blatt in der Reich-Hauptstadt stellt dir ron» crrte Behauptung aus. die Börsenredaklcure zahlreicher Zeitungen würden noch bestimmten Sätzen von den großen Bankhäusern be zahlt. damit der sachlich berechtigte Tadel sich in den Sirenen gesang der Verlockung wandle. Liegt nicht ein köstlicher Humor darin, daß fast in der ganzen Semilenpresse auf diese Anschuldig ung hin keine Entrüstung, kein Zorn, kein Wuthgeschrei ertönt- wie wir es sonst doch hören, wen» Jemand auch nur Einen von ihnen auf die Zehen tritt? Ganz zaghast klingt nur hier und da der Ruf: »Wer ist es gewesen, wer ist gemeint?" Aber auch aus dieser Frage klingt die Angst: »Um Gotleswillen. Nichts antworten, vielleicht sind wir selber gemeint!" Die Anklage ist ja uralt. eS pfeifen die Spatzen davon aus den Dächern, nur der Nachweis ist stets schwer zu erbringen, aber svoßig bleibt die Sache, sie bildet einen von de» kleinen blauen Strichen, die der Blick durch das Prisma an den Rand der Dinge zaubert. Poultney Bigelow. der einst auf der Schulbank zu Kassel gelernt hat, wie man in dem Rom der Cäsaren die männliche Würde vergaß, wird aus dem czarischen Rußland auS- gewiesen, als wolle man dankend für genossene Gastfreundschaft guittiren. Auch der Höfling ist nicht mehr sicher. Ob cS die Furcht Vor revolutionären Gedanken ist, die den Vertreter des Czaren bestimmten, das Kiel jenes Bootes, in dem er durch die russischen Gewässer streifte, den freundlichen Usern unserer heimische» Flüsse entgegen zu wenden? Wohl nicht. Es will nicht scheinen, als sei die Furcht vor revolutionärer Ansteckung im heiligen Ruß land gar groß. Hat doch einst aus der Rhede von Kronstadt der Ab soluteste aller Absoluten die Hhmne des Ikoiigotck" siebend gehört, und Großfürst Wladimir wohnt i» Paris dem Jubiläumssesle einer Revolution bei, die vor hundert Jahren den fiommcn Ludwig und seine schöne Gemahlin zum Schasfot geführt hat. Darin liegt ei» eigener Humor, er schmeckt etwas psefscrig, aber er ist doch genieß bar. Kann es Erstaunen bereiten, daß der „Wvhllhätigfiiisverein" zu Petersburg die Kopeke», die den Witlwc» und Waise» Brot und Obdach z» sichern bestimmt sind, freigebig dazu verwendet, die biederen Nachkommen des Hnß und des hcitigen Nepomuk nach Nancy zu senden? Jst's schon keine Wohllhat im eigentlichen Sinne, so ist'S doch ein schöner Z»g internationaler Mcnichiichkeik Tenn wie wäre der Glanz der Festtage von Nnnry verblichen, wenn nicht die ianst gestülvten Nnsen jungczcchischcr Schwärmer die Nacht erleuchtet und diilchsuiikelt hätten! In das uralte Land der Revolutionen ziehen aus Kosten der russischen Knutensreunde begeisterte Czechen. Sie können allerdings und sie werde» dort lewen- Hat sich doch eben erst das Repertoire freundlicher Einfälle bei den Franzosen um einen neiien vermehrt Tic letzten Gemeinde- Wahlen haben einer Reihe von Orten einen sozialistischen Gemeinde» rath bescheret. WaS liegt nun näher, als daß derselbe freudig daran geht, den sagenhaften Zukunstsstaat seines Schleiers zu berauben und vor den Augen der erstaunten Mitwelt ein Stückchen auS ieucr Welt der allgemeinen Wonne zu enthüllen? Das Erste. Wichttafte und Angenehmste ist bereits geschehen; man hat in den Städten der siegreichen Sozialdemokratie die Polizei abgcschafst, diese eigen artige Körperschaft, die darüber zu wachen hat, daß das Privat- eigenthum nicht als Diebstahl erklärt wlrv. Welche Seligkeit muß dort jetzt herrschen I Nächtliche Polizeistunden giebt e« nicht mehr, der Hausschlüssel ist abgeschafst, die Nachtwächter, die bisher die Nachtruhe nur auS der Vogelperspektive kannten, schlummern den verdienten Schlaf in nächtlicher Stille, entflohene Kassirrr verzehren ungekränkt ihr Mitgebrachtes. Selbst aus dem ledernen Antlitz von John Bull lagert bisweilen ein Sonnenhauch deS Humors. Da hat sich das ennliiche Volk für zwei Millionen ein neue» Mordwerkzeug angeschnfst. das Alles, was jemals dagewesrn, weit überragen soll Es ist das viel gerühmte Brennan-Torpedo. Nun hat man eS endlich sorgfältig erproben wollen. Bei den SchlffS- manövern zu Solent sollte es vor Sachverständigen aus Heer und Flotte Wunderdinge vollbringen. Alle Borbcrrltungen zu einem glänzenden Erfolge, so wird berichtet, waren geirosten, aber dag erste Torpedo biteb plötzlich halbwegs zwischen Boot und Schelde stehen. Einer der Drähte war in Unordnung gerochen. Doch so etwas kann passiren. wenn eS auch unangenehm wäre im Ernstfall. Die Behörden waren denn auch vorbereitet und hielten rin »wetieS in Reserve. Dieses aber kan, nicht einmal lo weit, sondern nur etwa 800 Meter weit, als es sich plötzlich kopiüber in die Tiefe stürzte und nicht mehr gesehen wurde. Ein Schnellphotograph aber soll die Gesichter der Anwesenden sorgfältig ausgenommen haben, um sie seiner Mappe von Charakterstudien dauernd rtnzu- verleiben. Derselben gehören bereit- eine groß« Menge der Physiognomien von Artilleristen an. die der bekannten Neigung englischer Geschütze, in Stücke zu gehen, nicht die genügend« Vorsicht entgcgenbrachten. Lin tiesrr Sinn liegt auch in dem Scherzwort, das der Meister unsere» deutschen Humor» neulich gesprochen. Da wird ln den Leitungen immer wieder dav»n aerrdet, daß Fürst Bismarck statt li.uümliiwi'- i,,i V«m> ml« n- E » - IIi»in«1«;ii. - L H dloiilioiton eiuner 1'abrilc. A A ttofüefei-ant, ^ ^ — IlT»„i<x-^,»I,r»n»»,ti2. H MockedLLar »orrmasm. ToniierStiig. 16. Amii. Fürst seiner prächtigen Reitcrilieiel Wadensirümpsc anzieben werde. Man ist in der Welt der Druckerschwärze nur noch nicht recht darüber klar, welche Rolle dem allen Helden zuerlheilt werden soll. So hat es denn ein findiger Kops aiiSgeheckt, daß der frühere Kanzler in Zukunst daS Amt eines »Präsidenten des preußischen Staats- ralhs" erhalten müsse, ein Amt. das nicht einmal so arbcitsvoll ist. wie die Mühewaltung eines Rentiers. Ter Fürst soll nun aus die Frage, ob es wahr sei. daß er z» dieicr Würde empursleige» solle, die sarkastische Antwort gegeben haben: „WeSbalb nicht gleich zum Kislar-Aga?" Bekanntlich verbirgt sich unter diesem klangvollen Name» der Oberste der Eunuchen des Sultans. Ans einem ganz anderen Gebicle liegt der Humor, den unsere braven Semiicnblätter entwickeln, wenn sie auf Polke und Ablwardt kommen. Dieser Humor trägt mehr den Stempel des Unfreiwilligen. Da wird in der Wuth darüber, daß einer der Börsemiilltadore in langer Untrr- suchungSbast Denen, die nicht alle werden, keine wobllhätigcn Papiere lieier» durste, kategorisch gefordert, die Untersuchungshaft möglichst zu beschränken, die Belugursse der Staatsanwaltschaft cinrudämmc» und was dergleichen wehr ist. Und gleichzeitig wurde dieselbe Presse nicht müde, die Pcrhgslimg Alftwardt'S zu fordern der Einen der Ihrigen beleidigt haben soll; sie brach in daS Shy- lack'sche ..Ein Daniel, ein ge echter Richter" aus, ais er endlich aus Gründen, die anuvch unbekannt sind, verhaltet wurde! Und cs liegt auch ein gewisser peinlicher Humor darin, daß keines jener zahllosen Blätter, welche die Lüge verbreiteten. Ablwardt sei wegen Betrugs oder Unterschlagung festgesetzt worden, jetzt, wo daS Erkenntniß des Landgerichts im Wortlaut vorliegt, dazu kommt, sich zu berichtigen Es mag daher an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiclen werden, daß die Verhaftung deS Berliner Rektors lediglich wegen Beleidigung erfolgte. Und wiederum liegt ei» besonderer Humor darin, wen» daS Nichterkollegium des Landgerichts als gcrichls kundig seftstellt. „die Strafprozesse gegen Hagemann und Genossen (Bestechung von Zahlmeistern), gegen Warnrhold und Genossen (Bestechungen bei Marinelieskrungcrft, wo es sich gerade um südliche Lieserungco handelte, und wider Mauchü" sprächen auch für die Möglichkeit der Ahiwgrdl'ichen Anschiudigungen, wenn es weiter erklärt, daß ein großer Thcil derselben »in gewissem Umfange zu gegeben wuror", und wen» dennoch seine Verhaftung verfügt wird Lchon das scharf präcisutc Urtheii der Berliner Richter müßle den Auftrag einer Verhaftung nach einer ganz andere» Rubin»« lenken. Aber auch der Hiiinor will sein Recht, und er hat es ja denn auch in heiouderei» Maße gesunden. —In. Fkni'ckncib- und FtnnprkL-vrrichl« vom 15 Juni. Berlin Tie „Nordd Allg. Zig." betrachtet die Thesen des Trce-dner louieivatwe» P rieiiageS als ein Kompromiß, welcher der Erhaltung der Parlei-Eiuigleil diene» ioll. Unter besonderer Be tonung des allen Kuniervauncn Gciueinmnicn der Erteimmiß von der Nalhwenaintnt des Kampfes gegen den Macerialismns, habe inan verbalen wallen, extreme Elcmcnte die Oberhand bei einer etwaigen Piigianm,-Revi>wn gewinnen zulasten. Tie»Kicuzztg." beschäftigt sich wiederholt mit dem Dresdner Parteitage und lagt » A. „Tah es weit radikalere Bestrebungen giebt. als die am Ist. Juni zum Ausdruck gekommen sind, wissen wir sehr genau. Wenn wir unseren natürlichen Neigungen folgen wollten, würden wir dreie Bestrebungen vielleicht nickst durchweg verdammen. Das aber dürfen wir eben nicht. . Die Juden hossen aber iicilich gerade aui den Schwerpunkt der Eigenschaften, die Herr von Fliesen an dem nnturaftssticheii Ai'tiseNstlismiiü getadelt hat, weil sie sich dann einen Rückschlag in ihrem Smnc versprechen." Die »Kreuzztg." warnt schließlich vor Lockspitzel», die sich im lüdische» Aufträge tn Deutschland »mherirciben wögen, um die antisemitische Bewegung in salschc Bahnen z» bringen. Berlin. Ter Kaiser und die Kaiserin legten am heutigen Sterbetage Kaiier Friedrichs an dessen Sarkophag im Mausoleum der Frirdenskirchc Kränze nieder und verweilten daicibsl längere Zeit i» stiller Andacht. Auch die Kaiserin Friedrich und die übrigen nicht anwesenden Mitglieder der königlichen Familie hatten Kränze nicdcrlegen lasse». — Ter König von Schweden nahm heute die Sehenswürdigkeiten Berlins in Augenschein und ist Abends abge- rcist, nachdem er sich bereits gestern Abend tn Potsdam verabschiedet hatte. — Der Großyerzog von Mecklenburg-Schwerin stattete gestern Vormittag, bevor er sich nach Potsdam begab, dem Reichskanzler einen Besuch ab — Durch kaiserlichen Erlaß ist ein Ausschuß nie- dergcietzl worben, der die Frage Uber die Ursachen der rn neuerer Zeit oorgekomnienrn Ueberschwcmmungen und deren Vorbeugungen prüfen soll. Ter Ausschuß besteht ans 32 Mitglieder», deren Vor sitzender RetchSkagsprosident v. Levctzvw und stellvertretender Vor sitzender Ministerialdirektor Scholz sind. Dem Ausschuß gehört u. A. Generaldtrektor Bellingroth in Dresden an. — Ans das vom Ge sandten z. D. Gras Limviisg-Sllrum ringerelchte. durch ärztliches Zeugniß unterstützte Gesuch um Versetzung in den definitiven Ruhe stand dal die Vorgesetzte Behörde cs adgclchnt, den Abschied mit Pension zu befürworten. Grus Limburg hat sein Gesuch indessen mit der Erklärung aufrecht erhalten, daß er, falls ihm Ruhegehalt verweigert werden tollte, keine weiteren Schritte thu» werde. — Der auS Rußland ausgewieiene Amerikaner Poultney Bigelow. Sohn de» früheren amerikanischen Gesandten in Parts, hält sich öfters tn Berlin auf. wo er häufig vom Kaiser empfangen wird, mit dem er früher gemeinsam Unterricht in Potsdam genossen batte. Er bat. nachdem er bereit» früher tn Rußland gereist, wiederholt wenig eusscnfre»ndliche Schriften verössentlicht, die seine Ausweisung erklärlich erscheinen lassen. — Der Vennäliluna des Grafen Herbert Bismarck werden auch der russiiche Botschafter Gras Schuwalow und Gemahlin, sowie Gras und Gräfin Henckel von Donnersmarck beiwohnen — Der Stadtdirektor in Hannover, der frühere Land- tagSadgeordnete Sckramm. hatte heute eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Gras Eulenburg und soll beruhigende Erklärungen hinsichtlich des Fortbestandes de» Hostdeater» in Hannover erhalten haben. — Der eyemalige Hauplmonn Sidney O-Danne ist wegen verleumderischer Beleidigung de» deutichcn Militiir-Attachss tn Barts und anderer hoher Ofsizirre. denen er tn einer Eingabe an den Kaiier landesvrrrätbrriiche Handlungen vorgewvrfen, zu 3 Jahren Gesängnitz und Ljähngem EhrenrectstSverluste verurtyem worden. - Der Beschluß deS Strassenat» des hiesigen Kammergrrichts. welcher die Verhaftung de» Rektors Ablwardt anordnrte, liegt jetzt Im Wortlaute vor. Darnach ist wegen Fluchtverdacht» der Haft- besehl wegen öffentlich«, Beleibtem» 'Waffen und »ich« wegen Betrugs, wie mehrere Blätter behauptet hatten. AHIwardl mit übrigens gegen eine Kaution von lO.OM M aus der Hast entlassen werde», weiche Summe aber noch nickst auigebrnchk ist. — Heule wurde mit dem Abbruch des erste» .Hauns der Scvlmsireihcil bc gönnen, zu welchem auch ein kleines MusikkorpS ausgcbolcn war. welches »Hei! Dir im Siegerkranz" und „Leb' denn wvh>, Tu stilles Haus" spielte. B erli». Auch heute hielten beide Häuser de? vwußisrhen Landtages Sitzungen ab. Das Herrenhaus »ahm das Mftitär- anwärtergesetz und die Landgemcrndeordirung für Schleswig-Holstein an, letztere, nachdem Frhr. v. Manteusfel und Gras Klinkowstrv»! de» ablehnenden Standpunkt ihrer Freunde noch einmal daigelegt. Das Abgeordnetenhaus führte die Einzeiheralhimg des Gesetzenlmurfcs über die Kleinbahnen zu Ende. Aus Antrag dcs Abg. v. Bled'.rmarin-Bomst (irerkons.) wurde ein neuer Paragraph unter Zustimmung der Regierung angenommen, wonach die Ver wendungszwecke der den Provinzial- und Kommunalvcrbänden ge setzlich überwiesenen Tolaiieiie» dabin erweitert werden, daß die überwieiene» Kapitalien »nd Summen auch zur Förderung des B»ueö von Kleinbahnen überwiesen werden dürfen. Der Rest des GeicßeS wurde in der Fassung der Kommission angenommen. Sämmtliche dazu gestellten Resolutionen, welche eine iie.cstliche Berheiligung mit Geldmitteln an Kleindahneu in wirlhichaftllch schwächeren Gegenden verlangte» dagegen abgciehni, nachdem FiuanzmjuisH'r Dr. Mauel auf eine bezügliche Anträge erklärt hafte, daß die Briittocuinabmcn der preußischen Staatsbatmver- wnliung für t8!st.!>2 nach bisheriger Ermittelung um 58 Millionen hlukcr dem EtalSaniatze zmückbletben. Wien. Tie hiesige Gesnndtichaft der Vereinigten Staaten ist vom Ministerium des Acußcren verständigt worden, daß Oesterreich- Ungarn die Einladung zur Beschickung der internationalen Silber» kvufercnz mit dem Vorbehalte angenommen habe, daß hierdurch die Haltung der Monarchie in keinerlei Richtung präindizirt werde. Pest. Das Hochwasser richtete unermeßlichen Schaden an. Im Komorner-Kvmitat stehe» viele Tausend Joch Acker unter Wasser. In den Gassen der Stadt Gran ist das Wasser 2 Meter hoch. Paris. Ter russische Botschafter Baron Mobrenhetm tritt mit hervorraaende» französischen Finanziers in Unterhandlung, um die noch mistende» 200 Millionen der nach Kronstadt aufgenom- menen Anleihe unter,ubringen. Die Finanziers wollen die 200 Millionen höchstens zu 73 Proz. übernehmen. B rüsiel T ie Ruhe ist im ganzen Lande wieder hergestellt. Die Blätter enthalten von einander abweichende Meldungen über das Wahlceniltat Nach dem »Palciots", dem größten Organ der Katholiken, solle» in den Senat 44 Klerikale und 31 Liberale und in die Kammer 02 Klerikale und 52 Liberale gewählt sein. Für den Senat wären 3 und für die Kammer 8 Stichwahlen erforderlich. Lissabon. Der deutsche Gesandte Graf Bray bat an die portugiesische Regierung eine amtliche Mitlheilung gerichtet, worin gegen die Bestimmungen des geiler» veröffentlichten Dekrets betr. die äußere Schuld, soweit solche die den deutschen Gläubigern amt lich zugesichcrtcn Rechte verletzen, formell Protest eingelegt wird. In der Note wird bervvrgchol'en. daß die Vcrtreter der deutschen Interessenten bei der Verhandlung mft der portugiesischen Negierung von Anfang an die größte Bereitwilligkeit gezeigt hätten, den sinnn zielle» Schwierigkeiten, in denen sich Portugal zur Zeit befindet. Rechnung zu tragen, daß aber zum Bedauern der lästerlichen Re gicrung diese Haftung mit portugiesischer Seite kein Entgegenkommen gefunden habe. Tie Bcrliiicr Börse eröffncte schwach. Für Banken und Bergwerke lagen unisangrciche Käuiordres vor. auch Russen steigend. Im witteren Verlaufe befestigte sich die Tendenz auf Deckuilgetl von Interventionen, sodaß die Rückgänge theilweisc wieder einge- bolt wurden. Von fremden Renten blieben Russen schwach. Im Kaisaoerkchr übermog das Angebot bei niedrigeren Eourieu sowohl für feitoerbindliche wie siir Dividcudenpapiere. Ter PrivatdiSkout erhöhte sich aus 2'/« Prozent. Nachbörse befestigt. — W e t t c r: Bedeckt, etwas Regen. ,r r 0 n k s » r « <> M. (Ilrends I «rccLIt 272"., LISconto I27,e». TrcSdu IN xa.k». Sia-lsd erst'.. Lom». W',, Laura NL.S». Unn. «Soldr. Voilugictc« 2«,2a Ztcmro« —. gkst Barl«. Tililuh «ir»ir l»0stk>. glallnikr 93.1!« «»»«Irr 87",. Portu- «Iklrn 21'„ rurlra ea.72 rkrienlorsr tü,7L. Ott« Mandant S97.00. SlaalL- dadn 882,b». Lomdardrn 223.78 grst Barl» Brodukirn iSidluft.i ISrlzrn «rr Jnnt 23 78 »r» Srdidr-rccbr. r« 78 rxhta. Bpirtrn« p-r Inn« «9.8». drr Skdi-mdrr-Lrcrmdcr «3.81. fest. Midi» »rr Juni 88.78. «rr Stdlemdrr Drcrmdrr 87.-8. dkdaudtci « IN » ,« » « m Brodnlirn SNilvd,. wrljr, »rr J»»t —. »rr s:,vdr Llt. «»«rn »rr Orlodrr 173. »rr März 189. «»»»»». iBroonfirn-Brrtail I SLwlniinrndk angekammra» Srtrktdr- ladnnge» loco. Seirrtdrhandrl teft. öltlltian». Lr-drnz rrmastcnd. — Wcllrr: vchan. S"« rv * ^ TL? «-> VA L. 3« GZs -rs L «S> i verlischt» und LSchffsche». — Se. Majestät der König empfing gestern Nachmittag V«5 Uhr in Villa Streiften dcn kaiserlich deuiichcii außerordentlichen Gesandten in Tokio. Legationsrath Frcihcrrn v. Gutschmid, in Particularaudienz. Um 5 Uhr nahm der Herr Gciandke an der Hoikafel Theil, zu der auch Se Durchlaucht Prinz Ernst von Schönburg Waldenburg eingcladen worden war. — Nachstehende Perssniftoerändcrimgen in der Armee wurden Von Sr. Maj. dem König genehmigt: Frhr. v Gayl, Rittmeister und Eskadr.-Ches vom l KönigS-Hus.-Regt. Nr. 18. vom 15. Juni 1892 av. unter Stellung ä I» sntts des Rcgts.. aus ein Jahr beur laubt. — Rau sende rger, Sek -Leiitnt. vom Fuß-Art. Regl. Nr. 12. anSgeschicden und zu den Offizieren der Res. dcs ReqtS. übcrgettihrt. — Stoß. Sek.-Ltnt vom 4. Ins. Regt. Nr 103. ouSgcschieden und zu den Offizieren der Rei. des RegtS tlbergesührt. — Bucker. Oberst und Kommandeur des 7. Jus -RegtS. „Prinz Georg" Nr. 106. in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pension und der Erlaubniß zum Forttmgen seiner bisherige» Uni- sonn mit den vorgcschriebcnen Abzeichen zur Disposition gestellt. — Oberst Schmalz. Commandeur des 0. Infanterieregi ments Nr. 105, „König Wilbclm 11. von Württemberg" erhielt von Sr Majestät dem König Wilhelm 11. von Wiiittcmberg da» Comthurkreuz 2. Klasse de» Königlich württembergischcn Fricdrlchs- OrdenS. — Der Obermeister bei der Arllllerlewcrkstatt zu Dresden. Snauck. erhielt daö Albrechlskreuz — Um dem am 12. d. M. verstorbenen Generalarzt Prof. Dr. Roth die letzten Einen zu erweisen, batle sich gestern Vormittag 11 Uhr im Trauerbause, Koiier-Wilhclmplatz 0. eine äußerst zahl reiche illuslre Tranervcrsammlnng cingesiinden. Bis in die Hos- räume herab standen dichtgedrängt Hunderte von Leidtragenden, die in dem Trauergemache und in den angrenzenden Zimmern keinen Platz zu finden vermochten. Ter metallene Sarg, welchen Helm. Säbel, Schärpe und EpnuletteS des Verstorbenen schmückten, ruhte t« Mfttrlsaion. der schwarz drapirt und von einer Fülle der kost-
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