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Dresdner Nachrichten : 12.07.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189207120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-07
- Tag1892-07-12
- Monat1892-07
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 12.07.1892
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Faliu» Soutlvr, !i7 Allst. 54. V. k. !8vexvi', Vrv8«lv« IS. ^«ni^ibns« Ii«p 2ia». 1 E»r« U,t»»»«r« t t»» ^«I„« LoVLttttwNdlitLk'r ^".Orl^'lilt»!prn,r'0,t »u rtU«»n ^ris^oiuli Orten vuü 8»vü»0ü ' uu4 »Len >ch»ill^rprvviU40l,. l^vir.»tui«iu ven»»u1u trsi. »««»««««»«««- 1eZe»t-I»iII«ll Mick 1»qu«tts«. 8«iä«i>o. vlori», foul«, »ouwolinv-, kI,n«II- uvä L»ttl»t-glau»«a >ll äon oouostou I^oo?. »»Ilstr. IS. ewpüotüt iu xrösütvi' Lu»«»!»!: kltt»«iR»« Osssvi» unä II«N«I«, N»»»-, ILü«Iiva- nnä Ru»»«I «1> U»»«I»Lt»»8«»rLtI»e. IV. ZzILontsLIlüMsr, Z«Iu>»MI«r! Warkrsux- »»« lLüsctüvvll-t'»drHc U»t»«»d»»»str. IS I OioxlslUeu kled rur Ln/vritzr««» VUL As«rkr«uom»vLklnvn, SvknINvn uaä Slunrsn. Dresden, IlllKÜ Ilül'iick ILonts LIiL^ilsr.LiiKiiümtr.tz (Lsrar äs voxsxs) «iniitivklt rurkilli^o uuä prulitita lu-n üoiico Itolie-Iouruisr» koikor ulu lluioum cko» Lc-ithti^Icoit, 8oIiä,Utt >mä lLlexav/. tlrvost« voll V»sc>i«ll-Ii«ve»»»lre» ote. , vornu>l-> Ll«Ii»a>«l läioU »Ivlitsr tlotlivtsr»:', Hotliotoniut xegriiiulvt I^2S. zcoffrünäst I82S. VorjAIiriM kuekslcln», soviv viueo n*o>»t«u Itv xtv, /u Iloxcu UIIÜ »nsüzxvu Mllbsuä. tZtNoo /UM 8eN»«Nt»»1euprvt'« I»d. VKrsvdvI 8«knvSU4;r, 8ekeirol»tr. I» <ßloillk'8 IkuuehhitimV 7>Ivot-I»i>I«n uuä Illgustts», 8«><l«n« Len« «len 8»«»tra«>»e >. Klon»-, koiilv. Uou»»sl>ne-, kl»n«ll- Sllttlllt-VIoussn m «lvu llvnc-iitvll t a> unä 'iUd. »<L» <.ni»n»s' Choleragesahr. Prozeß Bclticbew. England und der Dreibund. Hofnachrichten, Säihsischer Gemeindetag. Dre» Le/». Königichieße», Wilsdruffer Gewerbeausslellulig. Gerichlsverhundinngen. Bildhauer-Ateliers Dresdner Regattciverein. Dienstag, 12. Juli. Politisches. Las gewaltige Drama, dessen Schaupatz heute unser Voter- land ist. La» Drama von den« Titanen, den Furcht und Mißgunst festschmieden möchten an dem Felsen der Verachtung, hat seit Wochen die Augen aus Deutschland gebannt. Wenn im eigenen Hause Zwist und Hader droht, dann horcht man nicht aus den Lärm. der im Nachbarhause von häuslichem Unfrieden spricht. Und doch hat auch im Auslande «ine Fülle von Ereignissen be deutender Art sich abgespielt. Ein unheimlicher Gast ist in Europa erschienen. Die asiatische Cholera bat ihren Einzug in da- Reich des Cznre» gehalten In Samara und Kostroma, in Baku, Saratow und Astrachan bat sie zahlreiche Opfer gefordert und selbst in Nischnej-Nowgorod fürchtet inan ihr Nahen. Die russische Regierung, die sonst das System deS TodtschweigenS mit einer Geschicklichkeit betreibt, die unS noch heute nicht den vollen Ueberblick über das letzte Hungerjahr und seine Wirkungen gestattet, bat sich bereits gezwungen gesehen, das Eindringen des asiatischen Ländcrverheerrrs offiziell einzugestehen. In Baku vornehmlich herrscht eine derartige Panik, daß man selbst vergessen hat, über die Brüchigkeit des Verwaltungs-Apparates den hüllenden Schleier zu breite». Nur auf die Sicherung des lieben Leben« bedacht, sind Bürgermeister, Stnvträthe und Aerztc mit einer Hast davongelaufen, die etwa der Eilfertigkeit gleicht, mit der Pindter den Fürsten Bismarck perleugncte. Die Cbolera gehört zu jenen Segnungen, die wir mit einer einzigen Ausnahme regel mäßig aus dem Wege durch das Czarcnreich erhielten. Ruß land hat vor allen Dingen durch die vagen Begriffe über Reinlich keit. denen man sich in Stadt und Dort mit der GemüthSruhe des Gerechten hinoiebt, eine Art von Vorrecht auf die Cholera gewon nen, und die Aufgabe der für grössere Saubertett schwärmenden Culturländer bleibt es, ihm jenes Vorrecht uneingeschränkt zu be lassen. Unser Verkehr mit Rußland ist ja nun allerdings dank der sorgfältigen Hnt an den Grenzen ziemlich beschränkt worden: es ist namentlich dafür gesorgt, daß sich deuiscde Einwanderer nicht allzu zahlreich in deir weiten Strecken unseres NachbnrrcicheS häuslich »ie- derlassen; aber die Sorgfalt, die wir unsererseits den russischen Be mühungen an die Seite stellen könne», läßt Vielerlei zu wünschen übrig. ES unterliegt ja keinem Zweifel, daß die Reichsreaierung an unseren Grenzen rechtzeitig durch Qurraulänc-Magregelu das Eindiingen deS gefährlichen Gastes zu verhindern suchen wird; aber sollte es wirklich nicht empfchlenswerth sein, die trauten Ein wanderer. die im Schmucke der altväterlichen Haartracht und in der Hülle des wohlriecheirden Kaftans über unsere Grenzen fluchen, aus andere Bahnen zu lenken? Wir Deutsche, von Natur ichon sentimental angelegt, sind in den letzte» 100 Jahren — so etwa seit Lrssina's Tagen — höllisch human geworden; aber sollte denn wirklich die „Humanität" dadurch verletzt werden, daß wir den Czaren höfischst ersuchten, leinen Ucberjchuß a» „handelnden" Männern aus dein Seewege in entferntere Regionen zu befördern? Wenn auch in Berlin, das eben noch als unsere Vertreter bei den Handelsverträgen die Herren Kolm und Moser entsandte. Alles, was orientalisch heißt, erfreuliche Förderung findet, so dürste doch gerade jetzt, wo sich dir Cholera an die Sohlen der geehrten An kömmlinge hasten könnte, eine bescheidene Rücksichtnahme auf un sere la»dgese>senc Bevölkerung nicht schaden Mit Ausnahme einiger gesellschaftlicher Liebenswürdig keiten. die man den Franzosen nach »euciier Sitte bezeigte, »nt Ausnahme fernerhin ewiger Aendrrungcn in der Zusammensetzung des Ministeriums, die jedoch keine Wendung in der bisherigen Politik bedeuten, bat Rußland'-Geige in dcm Concert der jüngsten Ereignisse geschwiegen. Allerdings hat eü an einer Stelle eine passive Rolle gespielt, die wenig erbaulich ist. Seit einiger Zeit aenten emporznsteigen. Karawelo Existenzen, deren Bedeutung on< beruht, mit der sie ihre Grundsätze frühere Minister Mollow, ein cinrge Verschwörer von Prose mal ' ^ wird in Sofia ein Prozeß geführt, der ganz eigenartige Streiflichter auf daL Bert-alten und die Absichten des russischen PanslavismuS wirft. Al» im März des vorigen Jahres der bulgarische Finanz- minister Beltschew an der Seite Stambnloff's von Mörderhand siel, da war ganz Europa davon überzeugt, daß nicht ihm, sondern seinem Begleiter das Attentat gegolten bade. Jetzt sitzen 18 Per sonen aus der Anklagebank, einer Verschwörung beschuldigt, durch Pulver und Dynamit die Führer Bulgariens zu vernichten. An ihrer Spitze steht Karawelow, der Gatte einer ränkesüchtigen Frau, Me ihn dazu geivornt hat, von, Schulmeister zum einstigen Re- »steigen. Karawelow gehört zu irnen zahlreichen ausschließlich auf der Beharrlichkeit itze wechseln. Neben ihm sitzen der eine Anzahl schiffbrüchiger Offiziere. ^ osession und jene Biedermänner vom Schlage des Mohren von Venedig, die für einen Beutel voll Zechwrn dos Heil ihrer Seelen verkaufen. Diese bunte Schaar er- dält ihre Anweisungen im eigentlichen und in dem übertragenen Sinne der .Postanweisungen" von einem russischen Comitee, welches neben einem Jgnatirw auch all die zahllosen bulgarischen Flüchtlinge enthält, die einst aktiv mit Dolch und Revolver hanlirten und jetzt w Muße über neuen Revolutionen brüten. Auch die wirk lichen Mörder Brltschew's, die Brüder Tnseklschiew, gebören letzt zu den Lenkern der politnche» Drahtpuvpen, statt zu den Gelenk ten. DaS Zeugrnverhör mit seinen zahlreichen Widersprüchen laßt vorläufig noch ein Urtheil über den Ausgang der Verhandlung nicht zu. unzweiselhast aber ist e« schon letzt, daß die russische Nebenregtrrung. die den PanslavismuS verkörpert, an moralischem Ankehrn nicht gewinnen wird, auch wenn rS gelingt, die Angeklag ten vor Pulver und Blei oder vor dem Strang zu bewahren DaS tniernationale Wohlbefinden, soweit man von einem solchen in einer Zeit deS politischen Wechselsiebers reden kann, wird durch die klrtnen Liebenswürdigkeiten, mit denen man sich da unten am Balkan regalirt, nicht besonders gestört werden; wiche Vor gänge sind nur zur allgemeinen Beurtheilung gizlnren und erst für den künftigen Geschick " Bedeutung. Wohl aber könnte der Wahl gangrnen Woche in England begann und der noch immer nicht zur dollen Entscheidung grlangte. eine wesentliche Arnderung in der Gesammtlage hcrheisühren. Die Anhänger Gladstone'S haben bereit» eine ganze Reihe von Parlamentssitzen gewonnen, noch ein bi» »wei Dutzend weitere Siege, und sie sind, verbunden mit den irischen Abgeordneten, in der Lage, jede konsrrvativ-uato- nistlsche Mehrheit unmöglich zu machen. Und selbst dann, wenn d«n Kat,inet Salisbury ein« Mehrheit gesichert bleibt, wird doch leine Stellung überaus schwierig und immer abhängig bleiben von dem gute» Willen und dem Taktgefühl einzelner Abgeordneter. Für «X ist hterdri von besonderer Bedeutung vte Thatsache. daß Glad- wrr werven: wuye Bor luna unserer Tage zu re- ichtSschrerbrr von größerer hlkampf, der in der ver störte ein energischer Gegner der Dreibinid-politik ist. daß er selbst durch das reiche Opfer, das wir vor 2 Jahren im Austausch gegen Helgoland der englischen Freundschaft brachten, nicht versöhnt werden konnte. Gladstone'S Sieg würde vor allen Dingen eine Rückwirkung ans Italien üben. Das ist der Angelpunkt der gegenwärtigen Situation. Dort stehen die Wahlen bevor, bei denen die auswärtige Politik das Losungswort bilden wird. Gerade der Umstand, daß Lord Salisbury de» Italienern die Lage im Mitielmeer gewährleistet hat, ist für diele rin wesentlicher Grund, mit der bisherigen Politik zufrieden zu sein. Fällt Salis bury, so wird die Mitwirkung Englands zum Mindesten zweffel- haft und es ist sehr leicht möglich, daß die Stimmung in talie» gegen den Dreibund »mschlägt. Daher der Jnbel i» den russischen und französischen Blättern, so oft ein neuer Wahlsieg Gladstone'S gemeldet wird, daher auch die Beklemmung, mit der man ondeiwärtS die großen Summen noch nachrechiieii mag. die uns einst die englische „Freundschaft" gekostet. Als man in den Tage» des Helgoländer Festiudels einen Wechsel mit der Unterschrift des Lord Salisbury aceerstirte, da hat man eben veraesse», daß derselbe nur dann Werth besaß, wenn ihn auch Mr. Glavilviic als Bürge nnterzeichnct hätte. Wenn wir »nsere» Wechsel einmal dem .großen alten Manne" zur Einlösung präsenliren sollten, so dürfte derselbe in vlyinpischer Heiterkeit uns klar mache», daß er nicht dazu da sei. anderer Leuten Schulden zu bezahlen. Wo werden wir dann unser Wechselchen einklagen? —Ui. Feruschretd- und Kerniprech-vrrtLlie vom Juli. Berlin. Der „Slaatsanzeiaer" veröffentlicht folgenden Er laß des Kaisers vom 18. vor. Monats an den Kulturminister: „Nachdem der durch einen Erlaß vom 29. Dezember 1890 zur Vor bereitung der Ncsvrm deS höyereu UnterrichtSweseus eingesetzte Ausschng seine Aufgabe in der Schlußsitzung vom 1. d. M. zu Ende geführt bat. will ich die Anslöinng desselben hiermit verfüge». Ich vermag dies nicht zu thiin. ahne der hingehenden Treue zu gedenken, mit welcher der Ausschuß selbst wie jedes einzelne Mit glied desselben bei der Durchführung seiner Intentionen aus diesem Gebiete in ernster und anstrengender Arbeit thätrg gewesen ist und wesentlich zur Erreichung des angesttebtcn Zieles bcigekragen hat. Ich beauftrage Sie, dem Ausschuß meine volle Anerkennung und meinen wärmsten Dan! ouSznsprrchen." — Eine Verfügung über das Berliner Weltausstellungs-Projekt ist erst nach der Rückkehr des Kaisers zu erwarten. - Die diesjährige Konferenz der preu ßischen Bischöfe findet am 18. August in Fulda statt. Kissingen. Bei dem Empfange der wiirltcmbcraischen De- putalion erwiederte Fürst Bismarck ans die verschiedene» Ansprachen, daß ihm die erneuten Huldigungen beweisen, daß die Mehrheit seiner Landsleute mit de» Angriffen aus ihn nicht einverslandcn ici. Er danke den Frauen für ihr Erscheine». DaS zeige, daß die Einheits- Idee überall lies eingedrunge» sei. Wenn wir einig bleiben, bilden wir einen barten, schweren Klotz inmitten Europa'«, den Niemand anfaßt, ohne sich die Finger zu zerguetschen. FricdcnSerhaltung sei unsere erste Pflicht, deren Erfüllung auch nach Osten hin möglich, wenn die Diplomatie geschickt sei. Ter Fürst brachte ein Hoch a»s den König vv» Württemberg, sein Heer und seine Neichstrene aus. Noch der Rede entstand ein kolossoler Jubel. Stürmische Ovationen wurde» den« Fürsten wiederholt dargebracht. Cleve Prozeß Buschvss. In der heutigen Verhandlung be kundete LandgerrchtSrath Brixius. der ansängiich die Untersuchung aeiübrt hat, er Hobe von Anfang an die Ueberzcugung gehabt, daß Bnschotf unschuldig sei; er habe Buschofi. dessen Frau und Tochter hairplsöchlich zu deren eigener Sicherheit in Untersuchungshaft behalten BreSla» Gestern Mittag brach in Mittelwaide in der Glatzer Vorstadt ein großes Feuer aus, durch welches 29 Wohn häuser und 7 Scheuiicn eingeäschcrt wurden. Etwa 300 Personen sind obdachlos geworden. W i e n. Das Abgeordnetenhaus begann die Berathnng der Valuta-Vorlagen. Vierzehn Redner sind gegen, 12 für die Vorlage zum Wort gemeldet. Der erste Redner, der Junaezeche Eim. erklärte, die Vaiutaregiilirung sei eine Folge der deutschen Bundespolitil. Die unter deutsch magyarischer Flagge segelnde Orienwolilik werde ein Ende mit Schrecken nehmen Bei aller Anerkennung der Lauter keit der Gesinnung und des guten Willens des FinanzministcrS müsse er deshalb gegen die Vorlage stimmen. Wien. Wie verlautet, findet zwischen den Kabineten von Wien. Berlin, Rom und Brüssel, d. h. zwischen jenen Monarchien, welche die jüngsten Handelsverträge abgeschlossen haben, ein Ideen austausch bezüglich ihrer Stellung zu der von Frankreich projekticten Weltansstcllimg im Jahre 1900 statt. Man glaubt, daß diese vier Kabinrtc in dieser Frage gemeinsam Vorgehen werden. Wien. Tie «stattbalterei von Niedcrösterrrich bat 16 studen tische Korporationen, sämmtlich Waidhofcner Verbänden webrdafter Studenten angehöria, ausgelöst unv deren Schritten und Bücher beschlagnahmt, weil die Korporationen politische Zwecke veriolaten. P r st. Die Ernennung des Staatssekretärs Lukacs zum Han- delSminister steht unmittelbar bevor. — Abgeordnetenhaus. Bei der Berathnng der Balnta-Borlnge erklärte Flnanzminrster Mckerle, hinsichtlich der Relation stien alle berechtigten Ansprüche in wohl wollendster Weise berücksichtigt worden. Eine künstliche Beeinflussung des GoldagioS bade nicht staltges,inden. Seit Oktober vorigen Jahres würden seiten» der ungarrichen Regierung keine Goldkäufc vorgenommen. Der Minister widerlegte ferner das Gerücht, als ob die Goldkäufe nur zum Zweck der Beichaffung eines Kriegsichatzes veranstaltet werden sollen, und stellte die Regelung der Bankfrage in Verbindung mit der obligatorischen Rechnung in Kronengold, sowie die endgiltig« Feststellung ve« Stlber-Currents in nächste Aussicht. Budap eA Der Sekretär de» Baron Hirsch Wo! wer, ist nach Unterschlagung von flüchlta geworden. steur ist an der Cholerine schwer erkrankt — Die Anarchisten haben gedroht, bei dem Nationalfefte Attentate verüben z» wollen. Pari». Etne hier veröffentlichte offiziöse Rote sagt, daß die Angelegenbeit deS sianzösischen Generalkonsul» in Leipzig Jacquot den Gegenstand eines eingebenden Berichtes des französischen Bot schafter« in Berlin bilde und daß der Bericht morgen oder über morgen an das Auswärtige Amt gelangen werde. Schon jetzt könne man sagen, daß der Zwischcnsall nicht die chm mehrfach «u- geschriebcne Bedeutung bade. * Paris. Die Kammer beriech die Interpellation Pour- auery über Dahomey und nahm die vom Marinennnister bekämpfte Tagcsoldnung Pourquery, wrlcd« die Regierung auffordert, ein cinyeltliche» Commondo zur Leitung der Operationen herzu^tellen oest. D bureans, Dr. Singer. StistungSarldern flüchtig Parts. Pasteur ist an der mit 287 gegen vaignac verlieb die Sitzung. Da» Geiammtminisierium reichte die Demission ein. Es verlautet, der Präsident Carnot bedarce entschieden aus dem Verbleiben des KabinetS, während Cavaignac an der Demission sesthalte. * Paris. Nach einstündiaer Berathuug beschloß da» Gc sammtkabinet im Amte zu verbleiben und nur einen neuen Marine- minister zu ernennen. Montbrison. Ravachol betrat, die Carmaanole singend, um halb 5 Uhr das Schaffst und wollte eine Ansprache halten, woran er aber verhindert wurde. Seine leglen Worte waren: „Hoch die Anarchie!" N o m. Der bekannte politische Schriftsteller Ruggiero Bonghi ist deute von einem tollwüthigen Hunde gebissen worden und i» das unter Leitung deS Professors Celli stehende Pasteur'jche Institut geschosst morden. Lausanne. Fünfundzwanzig Leichen der auf dem Dampfer .Montblanc" Umgekomnienen sind m dem Lausanner Hospital ge borgen worden. Es sind meistens Franzosen, einige Engländer und Holländer. Die Beerdigung der u»reklaiiiirt Bleibenden wird morgen slattsinden. Heizer und Maschinenmeister stellen in Abrede, daß der Kessel des DampserS überheizt worden sei. Brüssel. Als König Leopold vorgestern Abend aus den Ar dennen nach Brüssel zurückkehrte, wurde ein schweres Packet von einer Brücke herab ans den Eiienbahnzu^ geworfen. Das Packet tras die Kuppel Laterne des königlichen Salonwagens. Die Kry- stnllkngel der elektrischen Beleuchtung zersprang in tausend Stücke, welche den Schreibtisch und den an denselben schreibenden König bedeckten. Die Untersuchung ergab, daß das Packet aus Rasen und Ziegelsteinen bestand. Es fehlt icdc Spur des ThäterS. London. Der deutsche Kaiser wird auf der Eowes-Rhede am I. August erwartet. Se. Majestät kommt nicht als Gast der Königin, stmdern will nur den Regatten des König!. Aachtaeschwa- ders beiwohnen. Bei der Fcstsahrt um den Pokal der Königin wird er selbst den „Meteor" befehligen. Am Tage der Ankunft wird er bei der Königin jpeiicn. Der Kaiser dürste am 6. August die Rückreise von Eoweö nach Wilhelmshaven aistreten. Sofia Der SanitäkSrath bat die strengsten Vorsichtsmaß regeln gegen das Eindringen der Cholera angeordnet. Alle bul garische» Häsen des Schwarzen McercS. ausgenommen Varna und Burgas. sind für Provenienzen ans den russischen Häfen, des Asvw- schen Meeres, sowie für solche aus den türkischen Häfen von Trave- zunt bis Batum verschlossen. Provenienzen aus anderen Läsen der Donan und der rumänischen Küstengebiete am Schwarzen Me«e werden einer 11—lUägigen Quarantäne unterzogen. Die Berliner Börse verlief wieder sehr still. Die Teu ro,n ziemlich seit, namentlich erzielten Banken und Bergwerke aus Cholera-Nachrichten Von Bahnen holten die I ermattete auf den Rückgang der östrneicdiichen Kcedit-Atlicn. Kässaverkchr still und Besserlinge». Russische Wcrlhe AiuangS matter, später indessen auch befestigt. Dnxec ihre» Verlust wieder ein. Der Schluß . Ka ikstern Vormittag im aest . . Meldungen entgegen, darunter die des Hcnn Generalmajor» Schultzc. — Dem Postdirektor Franz Christian Ludwig in Bautzen vurdc das Ritterkreuz 1. Klasse vom Aldrechtsorden und deni ^ber-Postiecretär Emu Theodor Schmidt in Dresden das ^che^Uicheii" in Chemnitz zu Thcil — Se. Erc. der WirN. Gel v. Gutschmiv bat einen mehrw brauche einer Kur angrtreten. *— Laut aiiher gelangter Mittbeilnna sind . 3'/»°/° ConsolS Nr. 2,2.242 Mk. 2000, Nr 312,352, 342.353 und 342Z54, ie Mk. 1000, iowie ein dreireihiges Armband mit Brillanten und Rubinen und ein Armband römischer Form mit zwei Kugeln au» LopiSlapuli im Welche von 1000 Mk. gestohlen worben — An die erste Sitzung des sächsischen Gemcinde- Frhr. zum Ge heute in Berlin vlnie einheitliche Tendenz. Privatdislont 1','r Prozent. Nachbörse -»» still. — Wetter: Schon, W -N.-W -Wind. 7* ff r a I, r t u r « a. «r. tSchlutz., «kretzi« 2«ö»/„ Li«e,»t, >»«,<,». LrrS»». «k. na.oo. Liaaisd, Ä.V>,.. Lombard. rü'„. Laura NW.«». Uua. ciloldr. - »- Poriagicscn -".',70, StrmrnS —. Still , Paris Schluß, »iruie iUi «',. Htaltenrr 8S.S2 «daairr «j>,. Portuaicsrn -">.«8. lürlra ao.oL Türkcnioalc 78.»», Lttomandaot Staalsbabn Sla,77>. Lombarden —. Lrägr. Sari« Produkte» ZSchlu-.i «etzen »er Auli !S,«a »er Novdr -ffrbr. bcbailptct. SdirituS v-r Inli «7,Ule per Aanuar-Stpril <»,l>», siebten». «iibdl »er Jul» L«.7L. »er Januar «,eil SS.7L. Weichen» «m»er»am. Produkte» Schl«»», «elzen »er Jnli »r, «,»dr l»ö. Vtogien »er vetoder ,»>-. »er MSrz l6l>. vo , » » a. tPro»»Ne».!S,r««i.> tßnalischrr Weizen ruhig fremder >,tz LH niedriger al« «orioochc. Mehl arschäftSIo», voll, o, s» niedriger als Porwochr. NedrigrS ruhig, unverändert. Russischer Haler besserer »rgrhr, «oUprcis.. «n gekommene Wrtzrnladungeu ruhig. Schwimmender wetzen grschästtUoS. Gerste und Mai» stetig. — welker: Schön Vernicht» und SSchstsche». — Heute Bormittag 11 Uhr 45 Minuten tritt Se. Majestät der König von Niedersedlitz mittelst Sonderzuacs die mehrfach erwähnte. Vis zum 17. d. M. berechnete Landesreise an Se. Ma jestät fährt direkt bis Elster, woselbst der Sonderzug Nachmittags 5 Uhr cintrisst In Chemnitz schließt sich Herr Kreishauptmann Schmiedel dem Könial. Gefolge an. Im Bahnhof Bad Elster findet Empfang durch die Gemeindevertretung^, von Mühlhausen und Meldung deS Badedirektors statt. Mit Wagen fährt alsdann Se. Majestät nach dem Bade. Am Eingang oes Ortes erfolgt wiederum Begrüßung, an der sich eine Abordnung der Krcisstünde detheiligt. Die Wclterfabrt erstreckt sich bis zum Wettiner Hose, woselbst Se. Majestät die Front der Militärvereine abschreitct. Zu Fuß begiebt sich der König nach dem Badeplatze und den Kur- anlagen, sodann nach dem Kurhause, woselbst um 7 Uhr das Diner eingenommen wird. Bereits gestern Nachmittag ist das erforderliche Beamtenperional aus dem Königs, Obeihofinarschallamt re. in Elster eingetroffen. Nach Beendigung deS Tiners besichtigt Sr. Majestät den festlich illuminirten Ort. — Se. Majestät derKönig und Ihre Majestät dieKönigin besuchten nach ihrer Rückkehr von Tegernsee die internationale Knnstcnisstelluna in München, weilten die größte Zeit des Tages in derselben und nahmen auch das Dejeuner in der Kunstausstel lungs-Restauration ein. An dem Dejeuner (17 Gedecke) nahmen außer dem Gefolge und dem Gesandten von Favrice mit Ge mahlin und Tochter Reichsrath Gras Drechsel mit Gattin, Lc- gattonssekrrtär Gras Rex mit Gattin, die Münchner Künstler Präsident v. Stleler. Profesior v. Lendach. Fritz v. Uhde und Hugo König Lheil. Die Führung der Majestäten in der Au«- Heilung hatten die Ehre zu udemehmen Präsident v. Gtieler und Hugo König. — Sr. König!. Hoheit Prinz Friedrich August nahm Taschenberge mehrere militämche Her . . . ,„.istia wurde Ober-^ Ritterkreuz 2. Klaffe desselben Ordens verliehen; die letztgenannte Auszeichnung wurde auch dem Branddirektor Lothar Weigand Chen ' " §- , etberg schloß sich ein gemeii^amesMahl, bei den, Bürgermeister Dr. Böhme den Toast aui Se- Majestät den König tages in FrLiberg nhlö
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