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Dresdner Nachrichten : 08.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189209083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-08
- Monat1892-09
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 08.09.1892
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ßA, MMR, BoNk»dcnck,«. ffermpnilliie. r-ierteliLtnixtl V 2 »0. durch die «-"> M 2 75 >m A»»Iai>d »>1 »lliiplechcupem Püu.uichlau »uuaNuie vo» .<»l»ud>i»,!«en: V»»e«»r»»?Äol>n»^ Ul» Nack«. »«ul»»>,4v vorm »->/.»» NI udr W>Ua»> IllAemladt >»» .Mi'»er«.b >uic »»Wc-ileul-l-eil «>»» Uln ')>LchM. Die IN»unak c-tliiildcUe Iuu«etl»r»-L»t>rn l8P>-> .lurMM» loa» oder nach aciilaoe» s> P>« Unifrm sN»i>>6lu-rei > «vP'a , N»kündiaan^k>> a^i ^<r Puoiltleuej Uusiv-lli«>>e 2l»Nl.ire nur »egen Lora»obe»i5i»iili.. luknndiannak» uedi»-'» nrinultliche NU« keine Lervilldinilkeit. F«U»i>pr»><IIl*U» Hlr. 11. !i7. Iahrqmlq. Aust. 54.000 Stück. krunvelliAr»'-8< dlriknit Ke « trr«->ÜN«I« «t»« Haupte r>« l»td LekLatrovL-Nsver, .8 «.Lv. Drccdctt, 1r>0^. kiimeklliilsr- Kecke». .lnoihlinnt »»«--<< »t» ^elilitttlc« kt l! emptivüll M l'lnuvllvituic Iilin»!: ii! U.W/Ioi. tr iitiu»> >»« r». kurt Ilvlnulns, llfSLüsn-^., lieekslp. 27 . ükksuretilors 7«-^rSE -- kV a m„ p^omn^r. f«rn»p^. Kml II, 2100. - 60,000 8t. in ssunotion. ' jfl/» össlssl'isvli-u.Tk-- UMM fk-isoliunxsAstk'änk, «rorodt I»«I Uu»tvu, llultzkruali- lIMIMIl NiMOXI —— in Ol»»»Ii0dl.f*uoIi«t«>n d. K«ri»d»U >dl»et1ulire»el>üll l u keine- «»«> Vom inten-IiMei ? üerion-LIicieuauiell u. checkenra/cren. IR«I»«rt HL»«»«, 1cI<u»a,Itt I (IbltblicudV ß 8ollllvll- ii LvKvllsvdirmv, v. L. kvtsvdde, «r. 2SS. j»te»el: Liebedienerrirn zwilchen Frankreich und Russland , Hosnachrichten. Wanderlagersteucr, Leipziger Messe. Eschebach-Jnbiläum.I^i,,»,»«,,.^^,»^ Geuchisverbandluiigcii. Tagc-Sgrsthichte Internationale Aanarellausslelluiui Bolksscbauivicl. j o» Politisches. Große Aktionen aus dem Gebiete der internationalen Politik hat der diesjährige Sommer nicht gebracht: die Beziehungen der Poller untereinander sind durchweg in dem Geleise geblieben, in dem sie sich seit den Kaiserreisen nach Rußland und England. seit den Handelsverträgen und dem Helgoländer Beitrag in vielfachem Gegensatz zu früher nun einmal befinden. In einer Laune so seltsam wie die Richards des Dritte», als er dir Königin Anna sreite. hat der Czar sich mit der Republik zusamniengrsnndcn. und wie nach dem Sprichwort kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, io wird von den, jungen Paare die langweilige Zeit der politischen Ferien eifrig dazu benutzt, durch kleine Liebkosungen einander bei guter Stimmung z» erhalten. Die letzten Wochen sind mehrfach Zeugen derartiger erguickender Erscheinungen gewesen Ehe der Sommer scheidet, pflegt bekanntlich Herr Carnot. der io unerwartet zur Präsidentciiwürdc gelangte wie der Bankier Polkc zur Freisprechung, durch die sonnigen Gauen Frankreichs eine Rundreise zu nnterirehmen. brave HanSvatcrrcdcn zu halten und die Leute zur Tugend und zu republikanischer Gesinnung zu ermahnen. Diesem löblichen Brauch, ein Rundreisebillet im Dienste der politischen Moral zu verwenden, folgt er auch jetzt, indem er mit größter Andacht das verlegene Stammeln schüchterner Schulkinder und die geschwollenen Lohalitätsreden ehrgeiziger Bürgermeister anhört. Jetzt ist er in den Süden gezogen, um in dem Lande, das uns die Mnrmelthiere und Affen sendet, in Sa» vopen, ein Bankett cntgegenznnrhmcn und zn planschen TaS ist geschehen, ohne daß selbst das stosshungrlgste Blatt die Möglichkeit fand, an die von Herrn Carnvt gehaltene» Rede» auch nur die geringste Reflexion zu knüpfen. Hr. Carnvt ist Präsident geworden, weil er in allem Pnrtcigezank möglichst farblos geblieben : er wird bei dsr nächsten Wahl vielleicht wieder Präsident werden, weil er dieselbe Farblosigkeit sich auch während seiner Amtszeit gewahrt hat. Oder hat er dnS nicht immer getha» ? Ach. auch das gleichmäßigste und am ruhigsten abgetönte Gemülh kann einmal die Contenance verlieren und nun gar, wenn an den Patriotismus in so rührender Form appellirt wird, wie es in Aiz-les-BainS geschehen, der Stätte, wo schon die alten Römer ihre Rheumatismen durch ein Schwcseldampsbad zu knriren pflegten Dort hat ein Knäblcin in russischer Tracht Reime ausgeiagt, die irgend ei» Dichter aus Hunger und Berzweislung geschmiedet, und dadurch das landeS väterliche Herz des Präsidenten derart gerührt, daß er ihm einen Kuß gab niit den sinnigen Worten: „Dieser Kuß gilt Rußland. Schiller pflegte in seiner Jugend, wenn er begeislerungslrnnkcn war, auszurusen: „Diesen Kuß der ganzen Welt!": da für die Franzosen immer noch Rußland die Welt bedeutet, so fehlt es zwar dem Carnot'schen Worte an der rechten Originalität, aber — originell bleibt es dock. Die Gründe dafür, daß die Rusjenbegeislerung in Frankreich wieder einmal etwas in, Kurse steigt, sodaß selbst Herrr Carnot ihr erliegt, sirrd mehrfacher Art. Zunächst weilt in dem Orte, wo Camot Rußland küßte, der alte GierS, um seinen gebrechlichen Leib zu pflege». Er hat soeben dir beiden französischen Minister Frepcinet und Ribot in einer halbstündigen Audienz empfangen, der auch der vielgenannte Botschafter Mohrcnheim beiwohnte, jener treffliche Mann, der seine Tochter mit einem französischen Leutnant vermählte und dadurch Las Vorbild zwischen der späteren Allianz der beiden Staaten schuf. In Aix weilt auch der Herzog von Leuchtenberg und der König von Griechenland, zwei Herren, die an jenen Kopenhagen« Zusammenkünften lebhaften Antheil zu nehmen Pflegen, denen man alle« Mögliche, nur keine übertriebene Deutschfreundlichkcit nachsagen kann. Ein weiterer Grund für die Brtheuerung der warmen Gefühle für Rußland mag in dem Wunsche der Franzosen zu suchen sein, bei dem voraussichtlich be vorstehenden Wechsel im russischen auswärtigen Amte sich in empfehlende Erinnerung zu bringen. Und gerade jetzt sind ja die Aussichten ungemein günstig, denn aller Berechnung nach wird Herr Schischkin, ein Mann durchaus nach dem Herzen der Fran zosen, der Leiter der auswärtigen Politik Rußlands werden. Tann ober wird das Wort Bi-marck'S, daß Gras Caprivi wohl schwerlich jemals den Besuch eine» russischen Ministers erhalten werde — ein Wort, das sich eben erst bei der sang- und klanglosen Durch reise deS Hem v. GierS durch Berlin bewahrheitet Hot — noch in weit höherem Grade eintresscn. Carnot'S Kuß soll aber auch den Dank auSdrücken für die in Paris so laut bejubelte Feier von Warschau. Dort haben gerade die beiden Regimenter, deren Chefs die Kaiser Wilhelm und Franz Joses sind, eine militärische Feier veranstaltet, zu der sie die französischen Dclegirten zum inter» nationalen Eisenbohnkongrcß vollzählig cinlnden, während sie die deutschen und österreichischen Vertreter „schnitten". Die Regimenter mußten, che die französischen Gäste eintrasen, in Kompagnie-Front Ausstellung nehmen, das OsfizierkorpS am linken Flügel, und während die Franzosen mit ihren Damen in Equipagen die Parade abnahmen, schrieen die Regimenter Hunah. Beim Diner galt der erste Trinkipruch des Divisionsgeneral» RaSgildjew Frankreich und der französischen Armee. Damit aber die Sache einen noch pikan teren Anstrich gewinne, brachte den eigentlichen Haupttoast aus Frankreich der Kommandeur desjenigen Regiments ans. dessen Chef Kaiser Wilhelm ist. Es ist natürlich, daß man kn Frankreich von solchen Ereig nissen tn lebhaftester Weise Notiz nimmt und sie noch Kräften zu vergelten sucht. Andererseits suchen wieder die Russen Alle« zu vermeiden. waS an der Seine verstimmen kann. Dazu gehört auch Ae Geschichte von der zurückgewiesenen Spende der Antisemiten für die russischen Rothleidenden. .Hatte da Drumvnl. der bekannte Führer der französische» Antisemiten, eine recht stattliche Summe zusammcngebracht und sie dem Herrn v Mohrenheiin übergeben. Cr mochte glaube», daß in einem Lande, aus dem die Juden rücksichtslos vertrieben werden, der Pfennig der Antisemiten keinen Anstoß erregen werde. Aber er sah sich sehr getäuscht. Man wies sein Geld zurück, weil man der verjudeten Regierung in Paris eine Aufmerksamkeit schuldig war und man kümmerte sich dabei auch nicht um den Mangel an natürlicher Logik, der in diesem Verhalten lag, zumal man damit zugleich eine kleine Verbeugung gegen den allmächtigen Rothschild verbinden konnte. So geringfügig alle diese Dinge im Einzelnen erscheinen mögen, so bedeutsam sind sie zusaiinnengenommen. Deshalb verdient auch ein vielfach übersehener Zug hervorgehoben zu werden. Kürzlich brachte unser „Militärwochenbl" folgende Rotiz: von Billnuinc. Generalmajor, Militär Bevollmächtigter am kaiser lich russischen .Hose, unter Entbindung vo» dieser Stelle und unter Belastung in dem Berhältniß als General ü ln «uito Sr. Majestät des Kaisers und Königs, zum Kommandeur der 2. Fcld-Art.- Brigade ernannt." Hr. v. Billaume war aber in Petersburg nicht blos Militärbevollmächtigter, sondern wie seinerzeit General von Kntu- sow in Berlin dem deutschen Kaiser, so der Person des russischcnMonar chcn attachirt. Cr war gewissermaßen ein besonderer Gcneraladjutant des russischen Kaisers und folgte damit einem Brauch, der aus den Zeiten der innigen Beziehungen zwischen Rußland und Deutsch land, also aus den Zeiten des alten Kurses herübergcnommen war in den neuen Kurs, in den allerdings ein derartiges samiliäres Berhältniß nicht mehr paßte. Schon »ach der Kron- städter Revue war an Stelle Kulusow's ein einfacher Militär- altach» in Berlin beglaubigt worden; dnrch die Abberufung Billaumc's ist auch von Berlin aus dem neuen Verhältnisse Rechnung getragen und das letzte äußerliche Zeichen dasür be seitigt worden, daß die Mahnung des sterbenden Kaisers Wilhelm die Freundschaft mit Rußland zu Pflegen, in dem Gange der Gc> schichte sich erfüllt. —Im Die englischen Häsen seien in das EinstellungSvcrkehrsverbot nicht mit einbegriffen. — AuS Lonnda wird gemeldet: 220 für die Kougobah» bestimmte Arbeiter, welche in Boura an Bord eines deutsche» Dampfers angckommcu waren, weigerte» sich, das Schiss zu ver lassen. Der Gouverneur begab sich au Bard, uni die Arbeiter zn überreden, an'S Land zu gehen. Da derselbe init Revolver» bedroht wurde, ließ er 50 Soldaten zn seinem Beistände rnscn. Cs wurden zwischen den Arbeitern und den Soldaten zahlreiche Schüsse ge wechselt. wobei H Arbeiter gctödtet und 12 verwundet wurden; auch ein weißer Reisender wurde gctödtet. Schließlich wurde die Bleu terei unterdrückt. Tie Arbeiter konnten nach Matadi abgeschickt werden. London In den Hospitälern befanden sich heute 3671 Kranke, darunter 3621 Scharlachkrankc. Ter Zugang betrug gestern 62, hier von 55 Scharlacbkranle. Die Berliner Börse eröfsnete fest au» die Dcmcnlirung der Gerüchte bezüglich eines Moratoriums in Hambnrg. Später drückten ungünstige Berichte vom obcrschlcmchcn Cwenmarktc und Meldungen über Nachlasse» der KvhlenprcHc, zunächst Bergwerke, woraus sich die Tendenz im Allgemeinen abschwüchle Heimliche Banken nach ansniiglicher Befestigung weichend. Bon Babnen ichweizerische und Italiener belebt, denlsche angeboten. öüerrcichiiche behauptet, fremde Renten »ventg verändert. In, Kassavcrkehrdeutsche Anleihen ans Anziehen des Privaidiskants osserirl. Hvrozciitige niedriger. Dividcndenpavierc vorwiegend abgcichwächt. Privatdis- kont 1'/« Prozent. Nachbörse matt. — Wetter: Vorwiegend bedeckt, Südostwind. ff r I> n 1 s » r « n 21. I-chillp.1 (credit!!«?'/«. DtSeollio IS2,«». Dlkdllll Pt 111,1». Slaaiov. 2!,!>/,.. eomimrdc» R'/,. Vaiira »!!>,») Nng. ÄLlde. N,2«. Portugiesen 22,7». StcmcuS —. gell. Parts Sidlus, »truie I»».7.'>, Italiener S2.K7 Bdavter «.','/». Pvrluglesen iül.U«. Türlen 2l.!>2 Ttirlenloose «8,2». Ltlomandank 581,»». Ltae-iedad» —Lomtiardc» 22»,25 ffrsl. Part«. Prodnkie» Metren »er Sev«. 21,75. »er Ia„uar.»I>>ril 22.81, ruhig. Shirt»,a her Septcmbcr 1i.5». her Ianuar-Rhril 12,5», dehauPtki. iitnrol her Sehlcmder 51.5». hrr Januar-!!»»» 56,»». malt. II IN 8 « r » > I» Prvdttiirn Zch,»h>. Mei.zen per Nohbr 171, per Piirr 181. 8to/nien per Lrlaber l l». ver Marr 12« v v I, » a. iPraouNen-Bertan.i »icircidemarkt ruhig , Weizen ruhig, Preise nominell Maio chrr flauer. Hafer scsi, oierfte flauer. — Weller: Trüdc. Fernlchietv- und Fkriispreitz-VrrtckirH vom 7. September Berlin. Berlin soll behördlich für seucheistrei erklärt werden Seit gestern ist weder eine Erkrankung an Cholera noch ein Cholera-Todesfall vorgclvmmen. Im Kralikenbawe zn Moabit sind heute noch 01 Personen iiulcrgebracht. die ans Cholera beobachtet werden. gestern wurde» davon 15 als geinnd entlassen. — Ter Berliner Magistrat bcanlragl bei den Sladtvcrvrdncten die Be willignng eines Kredite' von 000,00) Al. für bereits ergriffene und noch zn ergreifende Maßregeln gegen die Cholcragcsahr. — Ter Minister des Innern bat angeordiiel. daß rnjigche Answaiidcrer. welche nur Zwischendeck lause» oder überhaupt leine Scesabrkarten besitzen, au der Grenze znrückzuweisen sind. — Prosessor Buchow erklärte einem Iournalsttc» gegenüber, die in Rußland zur Be kämpfung der Cholera und zur Borbeugung einer Verschleppung derselben getrost«.mn Vorkehrungen für geradezu großartig. Man könne jagen, daß die Russen in gewisser Beziehung weiler leien als wir in -rcutichland und Berlin. Ter ganze Weiten Rußlands sei gegenwärtig leuchensrei In den Städten an der Hambnrgcl Cilenbahn sind an den Bahnhöfen und Flnßlänfen Anschläge ange bracht. welche besagen, daß das Clbwasscr bo» Wittenberg ab slroinabwärts mil Cholerateimcn durchsetzt sei, weshalb vor der Bcnntzring desselben zum Baden, Waschen, Kochen und Trinken ernstlich gewarnt wird Berlin. Geh. Rath b. Glaienapp vom Rcichsschatzamte ist zum Vertreter Dentichlands aus der von den Vereinigten Staaten von Nordamerika berufenen Währungskonseren; bestimmt. Hamburg. Heute zum ersten Male an -stelle des Medizinal- Jnspcktorats berichtet das Statistische Bureau über den Stand der Epidemie. Diesem Berichte zufolge sind gestern 702 Erkrankungen und M Todesfälle gemeldet worden. Davon entfallen lhatsächlich ans de» gestrigen Tag 266 Erkrankungen und 15t Todesfälle Gegenüber der Blatte,Meldung, daß in Hamburg gestern Abend 1300 Leichen nnbcerdigt waren, ist amtlich festgestclll worden, daß in allen Leichenhänscrn und in beiden Krankenhäusern zusammen nicht über 650 Leichen gestern Abend nnbcerdigt waren Davon ist der größte Thcil tn der Nacht beerdigt worden. Bisher sind etwa 150.000 M. bei de» verschiedenen Nothstands-Ansschüssen ein- gegangcn. — Altona meldet 18 Erkrankungen und 9 Todesfälle. Wandsbcck mehrere Erkrankungen, Harburg eine» Todesfall. In Moorburg ist seit dem 1. Sept. keine Erkrankung vorgckoinmen. Havre Hier wurden gestern 41 ErkrnnkungS- und 7 Todes fälle an Cholera gemeldet Straßburg Die amtliche „Straßb. Korresp." veröffenllicht den Erlaß dcS Kaisers an den Swtlhaltcr Fürsten zu Hohenlohe über den Ausfall der Kaisermanövcr des 8. und 16 Armeekorps. Der Erlaß lauter wie folgt: „Nachdem die Cholera von dem AnS- lande her auch in unserem Vaterlandc Eingang gesunde:; hat und da die Ansammlung großer Meiischenmassen besonders geeignet ist. die Epidemie zu verbreiten, so habe ich in landcsvätcrlicher Fürsorge angcordnet. daß die diesjährigen großen Manöver des 8. und 19. Armeekorps im Hinblick aus die damit für die Truppen und Be völkerung verbundene Gefahr nicht stattfinden. So lebhaft ich mich gefreut haben würde, bei diesem Anlaß wiederum das Reichsland zu besuchen und mit einem Thcilc seiner treuen Einwohnerschaft tn nähere Berührung zu kommen, so muß ich mir Kiew Freude für letzt versagen. Ich thne es aber in der zuversichtliche» Hoffnung, datz meine Entschließung mit GotteS Hilfe dazu beitragen wird, weiteres Umsichgrcisen der verheerenden Seuche zu verhindern. Sie wollen diesen Erlaß alSbald zur öffentlichen Kenntniß dringen." Braunschweig. Der sozialistische Landespartcitng für das Hcrzogthum Braiiiflchweig. ivelchcr am 11. ds. in Wolscnbültel stallfinden sollte, ist der Cholcragcsahr wegen verboten. Stuttgart. Der König von Württemberg hat über die Frage, ob das Manöver des 13. Armeekorps statksindrn soll oder nicht, das Gutachten des Medizinalkollegiums eingesvrdcrl. In Württemberg ist bisher kein Cbolcrafall vorgekommen Rom Hier wurden die Gtimiiasialprosesjoreii Ciampoli und Spuliari zu K Jahren Gesängniß und 2000 Lire Geldstrafe rcsp. »u 2 Jahren und 1500 Lire vernrrheilt. weil sie Maturitätsprüfung« Thematas an Schüler verkauft hatten. London. Die Behörde von Quebec ordnete die gänzliche Einstellung des Verkehrs von Hamburg, Antwerpen und Havre an. OertlichcS «uv Liichjilches. — Sc Man'slät der König jagte gestern auf Neinhardts- dorscc Revier auf Hochwild. Zu dieser Jagd waren wlgendc Heuen mit Cinladunaeu beelui worden: 2c. Ezc. der Staats- minister v. Metzicb, Hosmarnhall v Carlowitz, der Kommandant der Jesiung Köingslciii. Geueuilmaior v. Lossow, Geh. Rcgierungs- ratä Amlshauptmanu Le Maistrc, Rittmeister z. D. Graf Rex- Zehista, wwie die Heien v. Carlowitz-Liebfladt und v. Carlowitz- Ulbere-dorf. Die Rücktet» Sr Majestät des Königs crsolgie Abends V-7 llbr ab Tchanaau bis Pirna per Bahn und von da zu Wagen nach Pillnitz. "'. ,8 Uhr fand König!. Hvitasel statt, zn der Ihre Este. Frau v. Ebrenstein geb. v. CrdmaimSdons und Herr Staals- mtiuslcr v. Meirich cingeladen worden waren. — Schuldirektor Hunger in Plauen i. V. erhielt das Ritter kreuz 2. Klasse vom Verdienstorden. — Ans Einladung Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg wird dem K o rp s m a n övc r zwischen Reichenbach und Zwickau in den letzten Tagen auch der koinmandirende General des 5. Armeckoips v Seck aus Pose» beiwohne» und in Reichenbach eiuauarticrt werden. ^ — Wie den» „Dresd. I." von niitcrrichlctcr Seite mitgetheilt wird, Hai das Ministerium deS Innern die Verschiebung der Leipziger M ichacli s in esse nur unlcr der Voraussetzung genehmigt, daß die deunaligen genindheitlichcii Verhältnisse sich er heblich bessern. Sollte diese Vorausietznng als unziltrejscnd sich erweisen, so ist der ganztichc Ausfall der Messe in Aussicht genommen. — Ter in Sachse» staatsangehöiige Architekt Bachmann in Dessau erhielt von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt den Verdienstorden für Kunst und Wissenschaft. — Nach einer gestern Nachmittag vom Landcsknltnrralh in Prag bei der hiesigen Königl Wnsserbandiicltion cingegangcncn Depesche ist heute Abend hier ein Waiicrstand der Elb e von 75 Cm. unter Nult und infolge reichlicher Niederschläge im oberen Moldaugebiet bis morgen eine weitere Zunahme aus etwa 50 Cm. über Null zu erwarten — Das für den 17 d. M. in Aussicht genommene Gartenfest des A lb e r i ve r c i n s findet ans Beichl Ihrer Majestät der Königin, der allerdiirchlanchtigslen Präsidentin, mit Rücksicht am die derzeitige» Geiimdheitsvcrhaltnissc nicht statt. Das Direk torium bittet die Gönner und Freunde des Vereins, die von ihnen bereits übersandten Gcschenkgcgcnstände zn einem anderen ini Interesse des Albertvcrcins zu veranstaltenden Unternehmen zurück- behalten zu dürfen. Die Hnnptvcllainmlring des Vereins dagegen wird in der bereits ongczeigten Weise am 16 d. M abgehatlen. — Eine recht lehrreiche Cpiwde. die Beachtung verdien!, brachte die Sitzung der Stadtverordneten vom 25 August. Es handelte sich um die Herabsetzung einer von dein Kaufmann Joses Helfe! in Berlin zu zahlenden W a n d e r l a g c r st eu c r. Nach deni Referat des Stadtverordn. Behrens, der die Ablehnung der Herabsetzung beantragte, lag folgender Sachverhalt zu Grunde: Heisel hat hier einen Detailhandel init.Hüten und Schirmen angcmeldct. Dieser Handel wurde durch Beschluß de? Krcisslcncrrathes als Feilbietung eines Wandcrlagers nnerkannl und die wöchentlich zu zahlende Steuer aus 50 M festgesetzt. Ein an daS Königl. Finanzministerium erhobener Recnro wurde in einer wohlbe- gründelcn Verordnung znrückgcwicscn Heisel halte in seiner Ein gabe sein Dresdner Geschäft als eine Filiale seines Berliner Ge schäfts hinzustellen versucht Das Finanzministerium hatte diesen Einwand nicht anerkannt, weil ec- scslstehl, daß Heisel außerhalb der Messen und Jahrmärkte in Dresden ein Waarenlager habe seilbielen lassen. ES heißt in dem ministeriellen Eutscheid: „Das Gesetz bestimmt ausdrücklich, daß die Besteuerung selbst dann Platz zu greisen habe, wenn der Gewerbetreibende den Gewerbebetrieb als stehenden anmrldct. d. h. der Gewcrbcpolizeibehöidc gegenüber den Willen bekundet, nicht nur vorübergehend Waare scilzuhieten. sondern ein ständiges Geschäft zu errichten Ist aber die Rc- gistrinmg einer Zweigniederlassung aus dem Folunn des betreffen den Firmenregisters nichto anderes als dic Erjüllung einer bondels- und qcwcrbepolizcilichcn Vorschrift, so wird man dem Einträge der Dresdner Zweigniederlassung des Rekurrenten in dem Berliner Firmenregister ebensowenig einen Einfluß ans die steuerliche Bc- urtheilimg dieser Zweigniederlassung nach Maßgabe der citirten GcictzeSbrstiiilmungen einräumcn können, wie den Anmeldungen bei der hiesigen Gewerbepollzcibchördc. nach welchen die Filiale aus- drücklich als „stehender" Gewerbebetrieb bezeichnet tvird. Auch der weitere Ctnwand des Rekurrenten, daß er die Geschüstslokale in Dresden auf drei Jahre gcmiethct bade, ist nicht b<wch«'lch. Pfiriid's »MK KiiiScrmilch. LL. Srcsducr Molkerei Gebe. Pfund. Lautznerßr. 4142
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