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Dresdner Nachrichten : 23.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189212237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18921223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18921223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-23
- Monat1892-12
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1892
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-UZLSLA? "WuiüHi« v«i>ii«>l»dio>»i»ki>: »ai^ük» M, ««« «-3 NtzrNa««. «-r a» vj»lümltaa«u «»»«rtilir» Sil»»» . «urM». taao oder »aa. .»oua^rn ra P>>>. Unlerm Lln«!El»>,ki > e.rgr «oT--a. UMnSizunorn a», t>»r ViuMriW .'ml« «7 .Ht«M Luswärvar Slunr»»« nur««,«, Boraiievc a'.iliiiia >»t-ndlLUN.UU IXUINk» >.U„»,Ullt» »amkqür »ikl,niUtlii»a»«llvi au. , vr. U« kiüeeae Osl T> »« » 37. IahrMlu^ «ufl. 54,«UU Stück. nouviitv 8iivt>en, isrNnotn >M>V:,KI, 7.1, billix^to» ltt'-i^n MoiItL »L»rt»n«. 13. Dresden. l§9' omptjakst I'illi-- I'rieäricli k<mir»dnret«rrlrit.3> 8V 81. Isrrtrnsrstxgrre S8. Pdotoxmpliiv-Mum« ttoliretdmnppen »Mg »»iuetUaodvo, »«>»«. Kve«i»»ire» «te. <Lvü0^1t Ü» MLÜ^AtOr «MllM« MiM. ^"«ir„^r..r. , »Inliu« 8kI>A<IIitI> 4w 8e« l« i»«»r4i»t:x 8. « ,u » * ' «^ vo l-iuUtoli.t >I,W zit»orzr, 2 t M/SEa^M-^/Lic. 2 r l-vÄvrvm»rvll -8pv«1»UtLt! t . LvlNM in vl-mck«». Nr SS8 Zpiegel: Der Panamaskandal und die Republik. 'ft An die geehrten auswärtigen Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" es »othwendig, die Bestellungen auf das erste Vierteljahr 18NL bei dem betreffenden Postamte bis sp-tekens de« 2K. dieses bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet weichen könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, und im Aus lande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bqugsgebühr beträgt bei den Vaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet viertekjihrkich 2 Mark 75 As. Für Ztresde» nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienflstunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr rum Preise von 2 Mark 5V As. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. SeschSsts-tlle der „Sresdoer Aachrichten". Marien straffe »bi, Erdgeschoß». ktv» r«I nuin-Io»ii»p^i>. livtetant« in I'orremauuaia,-., Oigarran- u. Ilriaittr^elum »u> u. 4HS ID »« a» » ^ es ^ ^ K «t se Se e» ^D1 almo ü'. 81i>Nere>, I1sm->nlu8<-kan, KinzZugckan, Iv'kker, I'h>ck>^ri»pkie-Alk»nw. >'a< > .-ii-irirre«. ^ I IW I -»»I 8ekmuelllla«t<'n, Vi»itellll»rtentü8edokk-n,0ürtel, 8ekrvid-u. Äuüikmspvsv, Zekultarni^ter ote. ^ ^ WUItU»1» INatertal. R»r«>iip1« ttr-rttr-nnnzr- § ^ tzosnachrichten, Christbrscheruiigen, Weihnachtsdelikateffen, Palizclbericht. Gerichtsverband I D4 luirgrn. .Narciß". W«Ibn>,ch»sardtchl. ! ans Düsseldorf Politisches. Immer neue und immer erstaunlichere Mitthcilungen kommen aus Paris. Ein toller Strudel treibt das Schiss der Republik von Klippe zu -tippe, und wenn eS auch noch nicht wrack »eworden, so klafft doch bereits ein gewaltiges Leck in seinem Boden und das Wasser dringt mit Macht in die Räume. DaS ist schlimm genug, 'chilmwer aber ist eS. daß weder Kapitän noch Steuermann, weder Earnot noch Ribot in allen diesen Gefahren den Kopf oben behalten, daß weder dieser noch jener die Panik der Passagiere dnrch rück haltlose Energie zu heben vermag. Gar manche Dinge, die heute sich in Paris ereignen, gemahnen an die Ereignisse der «rohen Re volution. Damals wie heute entrollte sich daS Bild einer fürchter lichen Konuption in den leitenden Kreisen, damals wühlte die Ge schichte deS Halsbandes, das der galante Rohan der schönen Köni gin schenkte, die Diesen des Volkshasses auf. heute wirbelt der Panamaskandal die Leidenschaften durch einander Vor hundert Jahre», just auch zu einer Zeit, wo ein Jahrhundert sich zum Scheiden rüstete, stand an der Spitze Frankreichs ein Mann mit reinen Händen und redlichem Wollen: auch die Persönlichkeit des Präsidenten Cornot blieb rein von allem Schlamm Aber der sech zehnte Ludwig bestieg das Schaffet und auch Earnot wird wohl fallen Nur scheint man heute in Paris böslicher, menschlich rück sichtsvoller. Danials arbeitete das Fallbeil, heute der Ehcck. Wer einmal den ominösen Karren bestieg, um aus den .Eintrachtsplatz- zu lnstfahren. wo einst das unheimliche Gerüst der Guillotine sich erhob, der hatte mit der Hoffnung abgeschlossen, noch jemals Menuett zu tanzen oder aus der zierlichen Tabatiere zu schnupfen: jetzt wan dern die Verdächtigen nach Mazas und nicht lange«vird es dauern, so sind sie den Armen ihrer Freunde und den erschlichenen Millio nen wirdergrgeben. Andere Zetten, andere Sitten: Damals überall, wenn auch nicht preiswürdtge, so doch gewaltig grobe Impulse, Kämpfe um ernste, ideelle Güter — heute wogt nur ein Kamps zwischen denen, die von dem gestohlenen Gelbe meinen „ölst — cs riecht" und jenen, die da behaupten „non ölst — es riecht nicht." Di« Sache spitzt sich jetzt recht scharf z». Zunächst läßt sich so ungefähr konstatiren, dab nicht etwa das „öffentliche Rechts- grsühl- oder »das beleidigte DolkSberz" den Anlaß zu dem elenden Schauspiel gegeben hat, das sich jetzt aus den parlamentarischen Brettern, die Frankreich bedeuten, abspielt. sondern der Aerger und geknickte Ehrgeiz von zwei Politikern, die selbst picht ganz reine Hände haben und von denen der Eine sogar unter schweren, krimi nellen Anklagen stand. Diese beiden Henen mit der Tugend- und El »cnmask« sind Herr Eonstans und Herr Andrieipr. ein gewesener Minister und ein verflossener Polizeipräfekt. Beide hatten in ihren früheren amtlichen Stellungen schöne Gelegenheit, sich Einsicht in Aktenstücke zu verschaffen und sich kleine Notizen über Den oder Jenen zu machen, dem sie einmal später rin Bein stellen wollten. Andrteux ist ein unversöhnlicher Feind der Opportunisten, die seit dein Tode Gambetta'S noch immer nicht recht darüber klar wurden, was sie eigentlich wollen: ConstanS wiederum bat gar keine anderen Ziele, als die Befriedigung eines unauslöschlichen Ehrgeizes. Durch die thatkrästige Unterdrückung des BoulangiSmns in den Ruf eines energische» Staatsmannes gekommen, glaubt er. daß in dem toben den Skandal von heute die breite Masse des Volkes sich seiner er innern und ihn als Retter des Vaterlandes von Neuem an das Steuerruder berufen werde Und nun haben diese beiden Männer die Karten gemischt und auch thatsächlich alle Trümpfe in der Hand. Und sie wissen klug zu spielen. Nicht alle Opfer werden ans einmal abgeschlachtet. Gott bewahre! Aber hübsch einzeln. Stück für Stück, grausam und kaltherzig, und Niemand wird ge schont von Eassagnac bis Clemencca». von dem Heißsporn der! Rechten bl» zu dem verschlagenen Führer der Radikalen. Und sie haben ganz klug ihre Maßregeln getroffen, die Herren ConstanS und Andrieux. Belastende Papiere, Quittungen und Verträge können ja verschwinden, sogar Zeugen köunen sich vergiften, wie Reinach, oder verduften, wie Herz; aber wenn man die Papiere und Briefe mit einem recht genau arbeitenden Apparat photographirt und die einzelnen Abzüge sorgfältig an sicheren Stellen versteckt, dann ist das ein Zeichen erheblicher Voraussicht. Und diese Voraussicht Hallen nun einmal dir beiden Herren, sie standen früher aus. als ihre parlamentarischen Kollegen und ministeriellen Feinde, und sic konnten »Herdies di« auch in Frankreich mächtig emvorschäumcnde antisemitische Bewegung als Strirmbrecher für ihre Zwecke durch den Hinweis gewinnen, dab das verderbenbringende Geld von israe litischen Bankiers und Agenten ausgrzahlt wurde. Die Anklagen vor der Kammer haben zunächst dazu geführt, daß zur Beruhigung der empörten Bevölkerung das parlamentari sche Privileg, wonach während der Tagung kein Teputirtcr ge richtlich verfolgt werden kann, aufgehoben und dein Rechte freie Bahn geschaffen wurde. Jene Anklagen führen aber auch dazu, daß die Angeschuloigten zugleich mit ihrer Bertheidignng und zum Zwecke ihrer Entlastung ihrerseits wieder neue Anklagen gegen weitere Personen erheben; Glied schließt sich an Glied, und lang sam bildet sich eine lange, lange Kette. Auch Herr Elemenceau. der sittenreine Tribun, der Mann mit den ganz reinen Händen verfällt jetzt dem Strick des Henkers. Von Herrn Reinach soll er eine halbe, von Herrn Herz eine viertel Million erhalten haben. Und mit Herrn Elemenceau sitzen jetzt auf der Anklagebank Männer wie Albert Grcvv, Ronvier. D, vös »nd Avne. Männer von Ruf und Namen, Männer, deren Entlarvung nicht nur de» eigenen Sturz, senden, den Sturz eines ganzen Systems, den Bankerott des Re- publikaniSmns ankündigt. DaS weiß und fühlt man in Paris, und darum hat die Untersuchung über die Panamageschichten seit Jah ren in den Akten geruht, darum wurde der Göttin Gerechtigkeit durch Jahre eine wächserne Nase gedreht, bis die Entrüstung, sorg lich genährt von den klugen Herren EonstanS und Andrieux. über die User sluthete. Draußen vor den Eingängen zur Kammer schreit die Menge, wenn die Herren Deputirten zur Sitzung wandeln: „Nieder mit den Dieben" und drinnen ans den Bänken deS Hauses schreien sich die Herren Deputirten einander das aleiche Schmeichel wort zn. Dieb, Spitzbube, Gauner-, Schuft, Schurke, daS sind so einige Gerichte von der Speisekarte, die nun täglich da servirt wird. Und gar mancher muß diese Gerichte herunterschlucken und trotz alles Widerstrebens bei sich behalten! Wer noch drankommen wird, Niemand kann es wissen. Gar mancher sitzt heute noch da im Schmucke der Tugendpcrrückc, der morgen prangen wird in dem fahlen Glanz moralischer Kahlköpfigkeit. Es war ja schon manch starkes Stuck geliefert worden da blieb es Hem, Ronvier. der eben noch als Mitglied des jetzigen Mini steriums aus stolzen Rossen »aß, Vorbehalten, einen Hauptstreich zu führen, Ronvier „bleich und vor verhaltener Wnth bebend" — w wird berichtet — tritt ans die Tribüne: »In gewöhnlicher Lage hätte ich Staatsgeheimnisse gewahrt, jetzt will und werde ich spre chen." Und er beginnt zn erzählen, wie n leere Staatskassen vor gesunden habe, deren Inhalt seine Vorgänger mitgenommen, wie er zum Kamps gegen die Feinde der Republik die Hilfe von Ban kiers in Anspruch genommen, wie rr die Kriegslasten mit Panama geldern gefüllt habe. »Das haben alle Politiker gcthan '" Das ist eine furchtbare Anklage, so furchtbar, daß in der Kammer nicht ein mal das übliche Wuthgebeul niiSbrach. Man mochte die Empfind ung hegen, daß Ronvier die Wahrheit gcsagt, daß er nur ansge sprochen, was Alle, Alle wußten: die Herrscher in Frankreich sind die Bankiers und Ehecks ersetzen die Gesetze. »Hätte ich das Geld nickt genommen, so wären Sie nicht gewählt!" so ries Ronvier weiter seinen Anklägern tn's Gesicht, und wiederum hat er Recht. Auch die Kammer, auch die sehr geehrten und höchst ehrenwerthen Männer von der Kammer sind Kreaturen des Geldes, das ein klug witternder Geschäftssinn der Republik vorschoß. Wer kann sich wundern, wenn einst das Geschrei der Menge »Nieder mit den Dieben" sich von Personen ans Institutionen, von den Herren Ronvier, Elemenceau, TövöS und Arone ans die Republik verpflanzt. In-. »vd HerntpreL-verli-le vom 22. December. Znm Besuch deS Kaisers wird der König von Kenischretd- Brrlin. Dänemark am hiesigen Hose erwartet. — Ans der Umaebung des Fürsten Bismarck verlautet, daß er ans der geplankcii Reife nach Fiume wieder in Dresden Station machen und wahrscheinlich wir der hier übernachten werde. — Der »RcichSanzeiger" erklärt die Nachricht, daß das Auswärtige Amt die gegen Paasch wegen fei ner Broschüre schwebenden Strafantrage zurückgezogen haue, als vollständig a»8 der Lust gegriffen. — Die N Gesellschaft hat Pasteur anläßlich seines 70. Ebrenmitgliede ernannt. — Der Generalintendant fchcn Hoftheaters. Bromart v. Schellcndorf. erhielt das Eomtlmr- trcuz 1. Klaffe, Rittergutsbesitzer Jrhr. v. Schcrr-Tboß ans Ober Berliner medizinische Leichen von vergitteien Sträflingen in Helena fl ). Gcburlslaacs zun:! Anenikvcrgistiina ergebe» Zwei weitere Zuchtbäi »dant des Wcimari , Zwi'chen geflorbcn, 77, Zuchthäusler und 2 Ans nhieli das Eomtlmr-! Unter de» Arbeiter» i» ' , , „ ^ , herr-Thoß auf Ober-§ neue verdächtige Dodessä röhisdorf das Osffzierskreuz des König!, sächsischen Al brock teer de ne,! ungsrichtcr die Ausgrab! — Der BundeSrntn hielt heule seine letzte Sitzung im alten Jatnc i verdächtige Weise Venw ab und tritt erst rm Januar wieder zusammen. - Das Reichs- Juni in PitiSbmg hat st versicherringsgesktz hat rm RekurSwege erkannt, daß im Gcitnngs- gebtete des König!, sächsischen bürgerlichen Rechtes Sktestindern nach 8 K, Chiffre Lr des Unsallversicherungsgesetzes ein Ren'cuan- spruch nicht zustehe, Berlin DaS Bankhaus Jacob Landau und die National bank für Deutschland beabsichtigen eine 6prozen!ige bulgarische Anleihe hier in Verkehr zu bringen. Die ganze Anleihe umfaßt 142,780,000 Francs »nd soll davon ein Theilbrtraa von 32050,000 Francs ln London, Amsterdam, Wien und Berlin zur Subskription angeboten werde». BreSlau. Der Reichsgras Alexander von nnd zu Akco ist gestorben. Posen. Aus dem Sternwerk steht seit heute früh die MontirungSkammer deS 46. Infanterieregiments in Flammen Wien. Die hiesigen Drnckcreibesitzer bewilligten den Setzern deren Forderungen betreffs Erhöhung oeS Minimalwachenlolmes »nd deS Stenrrbeitraaes, lehnten ober dir Forderungen wegen Ab kürzung der Arbeitszeit ab. weil die Lösung dieser Frage erst nach einer internationalen Verernbarnna möglich sei. — Der Czar soll Schichkin angewiesen haben, eine Eireularnotc an die Signatar- mächte deS Berliner Vertrages zn richten, worin betont wiro, daß Fürst Ferdinand sowohl wie seine Minister Usurpatoren seien, die von keiner Macht anerkannt würden, die kein Rocht hätten, Ver änderungen an der Verlass»»« vor.znnehiiikii Rußland hrliachtr die Abänderung als null nnd nichtig — Das von dom Jngeuicnr Julius Giese ans Düsseldorf ausgestellte eiserne Gerippe einer Fliißbrückc bei Prag stürzte rin. Ingenieur Giese »nd rin Arbeiter sind aus die gräßlichste Weise ums Leben gekommen. P r st. Anläßlich des Miährigen Jubiläums von Max Falk als Chefredakteur deS „Pester Lloyd" sind demselben auch von dem Ministerpräsidenten Gras Taaffe, dem Minister v Callay ic. Gluck wünsche zugcganaen. Königgra tz 170 Gefangene im hiesigen Kreisgerichre re Vvltirten wegen schlechter Verpflegung nnd überfielen die Ansieher. durch reauinrtes Militär wurden sie jedoch bewältigt. Ter Rädels sichrer wurde in Ketten gelegt. Paris Die Regierung unterhandelt in London wegen Aus lieferung von Cornelius Herz. Dir englische Regierung fordert vor der Bewilligung der Auslieferung den Beweis, daß die An schuldigungen gegen Her; wahr sind. Die vervollständigten Akten sind gestern nach London abgegangen. Ans der Zeugenaussage soll bervorgehen, daß Earnot längst die Liste der bestochenen Personen besessen bade. Zahlreiche Abgeordnete fordern, daß ein aktiver Mi nister, besten Schuld nachgewieien. dessen Verfolgung die Regier ung aber nicht beantragt, in den Anklaaeznstand versetzt werde. Jules Roche erklärte offen in den Wanoelgängen der Kammer. Bourgeois und Ribot wären wehrlose Verbrecher. Nene Enthüll ungen nnd Zwischenfälle werden für heute anaekündlgt, DaS be schlagnahmte Eopirbuch Rrinachs enthält eine Quittung des Exmi- nisters Barbe über empfangene 6W.000 Francs. Der Antrag ans Strafverfolgung gegen 15 weitere Abgeordnete wird beute er wartet. Bei allen Angeklagten werden ivsort, nachdem die Kam mer Beschluß gefaßt, Haussuchungen stattfinden. Ans den durch Arto» erhobenen Checks steht ei» Vermerk mit blauer Schrift »Präsi dent F - „Matln" behauptet, Floauet sei damit gemeint. Vor der Panamaunterinchungskommission hat Vormittag Floquet wieder holt. daß die gegen ihn erhobenen Anklagen vollständig falsch seien, er habe niemals Geld oder Geldeswetth von der Panamagesellschaft für die Geheimfonds im Ministerium erhalten. — PveS Guyot, der vor die Untersuchungstommission wegen einiger angeblich von ihm gethaner Aeußerungen geladen wurde, weigerte sich zu er scheinen und erklärte, daß diese Aeußerungen von einem Spion entstellt seien: er wolle sich nicht zu Manövern bergeben, die darauf abzieltcn, den Namen Carnot mit den Angelegenheiten der Pa- nnmagksellschaft zn vermengen, — Es gehen Gerüchte von einem bevorstehenden bonapartistischen Putsche Prinz Viktor Napoleon soll gestern hier eingetrosfen sein — Gegen Kapitän Duant, den Schwiegersohn Boulanger's, ist die Untersuchung wegen des Be sitzes des Löwe'fchen Briefes einaeleitet, Paris Das Duell Dvronl'cke-EIeinenecail verlief wie üblich : Die aus 25 Schritt wechselnden Kugeln gingen in die Lnst, — Floquet erklärte noch vor der Untersuchiingskommission. er habe sich während seiner Ministerichast nur um die Verkheilnng von Veröffentlichungen an gewisse Blätter bekümmert und zwar nicht vom smaiizlellen, sondern vom politischen Gesichtspunkte ans. der den Staat interessire. Die Blätter besprechen diese Aussage abfällig. Sie erblicken darin ein Gcständniß, daß Floanet die Intentionen der Vertheilcr drs Panamagcldes beeinflußt hätte, -Havre, Im hiesigen Hafen stellten heute 3000 Arbeiter die Arbeit ei» nnd verlangten eine Lohnerhöhung, Die Rübe wurde nicht gestört, jedoch ist veinahe der geiammte Handelsver kehr schon eingestellt. Bcr n. Der Ständcratb trat dem gestern vom Nationalrath gefaßten Beschlüsse, betreffend die Handelsbeziehungen zn Frant- reich bei. Venedig Im Treppenbause des von dem Abgeordneten Baccaro bewohnten HariieS vlatzte eine Bombe. Durch Einsturz der Treppe wurden 2 Personen vcrtetzt, 5 Verhaftungen wurden vorgenomme» — In Bologna wurde ans der Treppe der Kaserne von einem Stadtsergeanten eine mit Dynamit gefüllte Blechbüchse mit brennender Lunte ansgefimden. Ein Anarchist ist verhafte!. Kopenhagen. Im Ankleidezimmer der Statisten im VolkS- theater geriethen gestern die Kleider von 7 jungen Damen in Brand. Schwerverletzt, wenn auch nichi lebensgefährlich, wurden Alle nach dem Commune-Hvspital gebracht. Bei den Bemühun gen, das Feuer zu löschen, hat der größte Theil deS Theaterver- sonnls Brandwunden erhalten, Petersburg, Officiös wird dementirt, daß Rußland in einer Note an die Pforte van der Türkei für die während des Krieges- erlittenen Verluste der ru'sischen Untcrthane» Ersatz ver langt habe, Bnknre st. Der Ministerrath will der Kammer einen Gc- 'etzrntwurs über Einführung rincr Junggeiellenstrirer vorlegen. N e w - A''' k, Ei» h-.er iimlansendeS Gerücht ragt, daß auch in Neu Enmberland <W-'stvirginren> gegen ungarische Arbeiter, welche an Stelle der streikenden Arbeiter in die dortigen Zicgel- fabiiten getreten waren, Velgistuiigsverinche unternommen wor den seien. Dem Trinkwasser tti Erotou hcigcmi-cht worden. Viele von den ungarischen Arbetteru seien erkrankt. Die Obduklion der Helena flNontninO ha! Zuchthäusler sind sti ll Ansieher erkrankt Unter de» Arlcilcr» in den Earnegie'schc» Bergwerken sind drei neue verdächtige Todesfälle vorgelommen. weshalb der Unteriuch- nig anordiiete: in'olgrdessen sind alle au> ebenen auc-gegrabeu worden, — Tie große sich damit einverstanden erklärt, daß gegen Tempie», Vorsteher der Arbeiter in Homcstead. den Korhgc Hilten Davidson und den Arbeiter Beatti Anklage erhoben werde, weil dieselben gegenüber den der Arbrilernuio» nicht nngchörigc» Arbeiter» Gift angeivendei hätten. Dir Berti »er Böric verlie» ohne r-nheitliche Tendenz »nd ««bloß adaeichwächt, Creditaktien sehr matt, hiesige Banken und Eiwinverke dagegen fest ans Emiffionsberichte nnd aus Ge rüchte »brr die Fusiontrung des Griflon-Werkes niit dcnr Krupp schen Wecke nnd die Meldung von Erwägungen über die Ersetzung der Holzichwellcn bei Eisenbahnen durch eberne. In Kohlenwerkhen Ware» nur Harpener belebter Eisenbahnen meist ruhig, österreichi sche schwächer. Gotthard ungeboten aus Tari'beraluetzlmq, SchG» sahltakkicn schwach. Fremde Renten gut behauptet Im Eaffa« Verkehr festere Tendenz. 4pro?entigc deutflffe Anleihen etwas höher Jirdirslricpapierc vorwiegend besser. PrivatdiSkonr 2V» Prozent. Nachbvrse behnnptet — Wetter: rherlwcisc bedeckt, Westnord westwind. zrinrinr« i I» «Schl»» > Nrt»It .. rircimo >77,M lest. vrtl»». »r , »<..»>. . e»md-r»ei> <7>.,. l!our, -U.7» No«. Porli-glksrn!2M SIrmku« —-»rick-Mi.'-ilic schwach. Poris -Sllich Mru,e piourncr M,-.'7 S»o»cr >u.»0. Po> - l«,ieir» rurkcn 71,72 r-orlruloosc >«!i,2> cuomantook 7>»«.v,. Stoaisdodii LomliaiOc» 2UI,»o P>cii»kn1>, Pari». Pio»»klrn iSckU»«,! «vri»e» >>cr krldr. 2»,70. »rr Marz->Z»m 21,«io, ring», «viril»» ver Ikccuidci i».»,». vcr Mai-Auq»» »ciioiiPi-l orüdol vrr rrrrniver ,',6.»». »er M>ir,-i,e>>. drvouvli-l «m »«.»am ProvnNrn Schlur . L'eijr» »«» 2>1»rz l«». »ir t«. «»„ro »er PlOrz >R, »rr Mai I2Z. c/> r-
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