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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187605309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-30
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1876
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fe« ca. g». ,SS,i^ ratz tz«n> or: Hm rttiahatz« -brr tz« d. mtrt. tzabcr tz« can» 4, i »ascktzß er Mr»» »tedca. )«»»«- «rschMR t«rUch früh 6'/, Uhr. lRctz<utt»U «ck LrPrtzttt«, JohauntSgassr LS. veranvoortlichcr Rtvacte« Ur. H«tt»cr t» ««»tzmtz SvrechstnnLe tz. Redactto, a-r»«u<^» »v, 11—N Udr N»ch»tII»i« »», 4—» Udr d« für dir »ä chy- Num«er deftimaoe« aa Wocheulagka di« ÄachmiNags. aa Laon- «ed Kesttag« früh dt» V,9 Uhr H» tzeuFlUatc, stk Ans. A»«tz«r: Otto Klemm, UmverftlluSstr 22. Swett» Liffchr. «tt «« Uh». aus O« l», «4L» »l et«» vereinbart lerl,» go- Hlerhaftet nf»lgt ist «»tigt ist Safer « Sache ei« > »ach tzer « zu l UchLit M « iß Ä xeistuug«. keaupru, käafer tz« k«4 »a be- er«a, tzea etzra, »icht Uetzergab« »erst»«-, ,g. tzi« »» gebaatze» „mg vor- > feblerhaf jiäeatheüe rtg« Mch NLiubrr- t »i» l?8 aatz 2L7 Wtatzscheir . «bth. I. «bth. I UchMtr.Tageblatt Anzeiger. QM Kr Politik, Locrlzesidichte. Handel»' and «es-Wderkehe. u-n-v »4.3»«. Nb-mmaealaP««» «ertelj. «V,BL null «rwaerloh» » Mt. tzarch tzi« Post be^geu « «ll Hetze einzeln« Nummer »o M, Belegexemplar lg Pf. Gebühre» für Extrabeilage« «h«r Postbeivrderung 3» ML aut Pofibeflrtzeraog 4v Mt. Hustmte 4gefp Boaraeais». 80 Pf. Größe« Schnftr» laut aaleve» Vreitzverzeichmß.—LadeLanfLe t Satz «ich höhere« Tarif, «rckomru «Mr de» «edatit-ääßrich tzi« GpÄyetl« 40 Pf. Ivfttzat, stad ßet« aa tz. «epedM», -n smd«.— Ratzatt wird nütz» «gebe». »tz« tzahlaag pr»eon»««dä» tzarch Poßvarfchaß. M 151. DieuStag den 30. M«i 187«. König!. SLchs. Standesamt Leipzig. Wegen Retuignoa »leihe» die Expedition« de« Standesamtes Dienstag dev SV. «nd Mitt woch de» 31. diese» ^ ^ - - — ' Leipzig, den 3» mat» »»» «ai 187k »rp , , ritt««» L «h» »« «eschl»sse». Der Gt»»»e-»eeu«1e. Dir. Äalin» Bnrckhardt. Bekanntmachung. In der kleinen Barg gaffe, sowie läng« der Pleiße, tzon der Pleißevgaffe bi« znm Kloßplatz, solle» Schienßen III. Elaffe erbant »vd diese Arbeiten einschließlich der Materiallief«»»- an einen Unternehmer tn Raortz »«geben w«de». Diejenige» Untnuehm«, welch« diese Arbeiten zn übernehmen gedenke», werden bierdnrch a»f- gesord«t, die Kostenanschläge, Bedingungen, Zeichnnnaen »nd Pc obesteine in uns«« Banamte ein- znsehe» »nd ihre Off«t« daselbst »nt« der »»fschrist: Gchle»Oe« t« her kleine» Beerggaffe »eie. dis den 8. Inni d. I. Nachmittag» 5 Uhr uuterschriebea nud »«fiegett abzngrben Den 9. I«ui d. I Vormittags 11 Uhr sollen die etngegangene» Off«1eu au AathSstelle ge- iissuet »«den »nd steht e« de» Snbmittenten frei, bei der Eröffnung zugegen z» sein. Leipzig, am 89. Mai 1878. Der Mal» der Stadt Leipzig. vr. Georg i. Waugemaun. Bekanntmachung. Die Liefernng d« zur Dampfleffelheiznug in d« hiesigen Gtattwassnknnst ans dt« Zeit 1 Juli 1878 bi« »it 3«. Inni 1877 «forderlichen ca. 40,000 Leut«« — 8,»00.000 Kilogramm Sohlen soll, vorbehaltlich d« AnSwahl not« de» Snbmittenten, an de» Mivdestforderuden ver geben w«deu. Offerte» sind bi» zn de« 7. I»»t diese- Iahtees «l»e»d- G Uhr schrffUich »nd versiegelt an da» Bnrea» d« Stadtwafferkunst (Rathhau», 8. Etage, Zinn»« Ar. ») »bzngrbeo, »»selbst anch die Liesernugsbedingnugeu eiuznscheu »nd gegen die Lopialgebühren in Abschrift in «ballen sind. ^ I«, I. Ma« ISIS D-« «.«»« L«»»t»I«»» Königliche Kunstakademie und Städtische Gewerbeschule. Die Schülerarbeiteu der beide» hiesigen Sanst- «ad Kuustaewerbesch»!« <U-«de«1e «nd Gewrrbefchnle), welch« bestimmt sind nach der in Münch«» stattfindevd« Ansstellnng gesandt z» »«den, »lei»«» «ehrsach geünOe^e« M»»fche e»tfp,eche»d h«»t« Die»sta, de» SV. Mat io den Stndiensälen d« Kunstakademie SchloG SleiOe»d»ra zur Ansicht noch «»»gelegt. D« Dtrector Prof. L. Illap«». cttru 17.- «U».7L.b« 142. »7»,— Mi ,04.- aw» 8»,4» uw» l»7.5» .7» 8»-12.b t 20.bv t» »» - I««L l»,- l. Itzb.— »».- « 17»,- M «U»» wr. — « 1»».-! 40.40 IS«»» LZ.- ' N>2 — a »«wsH so «L, ,8.»» »».- »» — »1- pt«N 3»,— > «Mchcharr. Sti»v In dern U> 4,— in». >o»,r« -strt, is. ctie». Sc»..«,»« Mai. De NachmiUa llls »lexan. -htztzampf« g«g«. c „SkMia Var tz«»derijährize Zudilau« -er r<-e -Kl-kiu zur LiuLe. n LI LriMtg, 79. Mai. Die Kei« z,r Sröff- n»ug de» zweiten Jahrhundert» der Loge Baldnt« znr L »de fand gestern Vormittag» 1t Uhr i« Logeuhanse (Eisterstraße) statt »nd die Theil, nähme an derselben war eine über«»» zahlreiche, so daß d« große Saal vollständig gcftillt war. Schon der Erndrnck diese» »»uhergestellteu, mit de« Bildnisse Johanne» de» Tä«fer» (Decken gemälde) und den Bildern früher« verdient« Logen«eist« geschmückten »nd festlich anSgestatteteu Saale» war ei» «hebender, der »och »«stärkt »nrde vnrch die Macht der Töne, welche an die Kestgenoffr« herantrat, al» sie sich versammelt hatte». Ein Oratorium, welche» vom Meist« vom Stnhl Hvsrath Marbach gedichtet, »vd dom Mnfiktzirector Dörffel i» bekannte klassische Melodien nud Gesänge in höchst effectvoll« Weise einürkleidet worden war. nutz welche« da» maure- rische Leben in seinen geheimsten Tiefen fchiltzerte, bildete die Einleitung d« Kei« »nd rief eine geweihte »nd gehobene Stimmung hervor. Bei d« rit»al- «äßig weit« v«la»feudenLrbett hielt Pastor Por - tig a»» Bremen die Festrede, die goldene Worte in silbern« Schale bot Er stellte sich die Krage, ob die Freimaurerei sich überlebt habe, »nd kam dabei z« dem Resultat, daß sie mit ihrem des gleichen d« Gegensätze, mit ihrem friedlichen nud »«sühnenden Geiste »nd mit ihren erhabenen Idealen memal» vbthtger gewesen sei, al» in »useren hentige» Tagen, wo die Parteien einander schroff gegevüberstäuden »vd Material»»««» »nd PesstmiSmu» au dem Ruin de» wahren Menschen- glücke» arbeiteten. Die Loge müsse bleiben, wa» sie sei, eia« Pflegerin d« höchsten Ideale »nd eine «nfopferude Freundin der Menschheit. Nach dieser zeitgemäßeu Festrede vntheilte die Loge Valdnin die Ehreomitgltetzschaft au der- schieden« Mitglied« in Leipzig, Hambnrg, Fürth, Dresden, Zwickau, Glancha», Lltevburg rc Da die Depilationen fremd« Logen in der vorfei« nicht alle znm Wort gelange» konnten, so «hielten sie dasselbe in d« gestrigen Kei«. E» sprachen Logemuitglted« a!» Verirrt« d« Logen tn Sachsen (Zitta», Grimma. Maßen, Zwicka», Wurzen. Gla»cha», Pla»en rc), in Bayern (Bairenth), Prenßen (Sv siel, Erfnrt) »nd ander» Läutern. Dabei «hielt dre Loge sehr sinnreich« nud werlhdolle Geschenke, die in Diplomen, in Bildern, in Blumensträußen, Glückwunschschreiben und Geldsend»««» bestanden. Z» den »erth- volle» Gaben gehörte anch da» Harmonium (von der Loge Apoll» geschenkt) »nd die Opfers»»«!«, welche von Mitgliedern d« Loge in kunstvoller Weise -«gestellt Worten sind. Ehen so große Frend« «regte ei« kleine» Geschenk, welche» »o ein« eiugeseudeteu »nd ein gerahmten Schleife bestand, die «ine Dam« bei einem Schwesterfest der Loge Balonin vor langen Jahren erhalten nud al» thenre Reliquie anibewahrt hatte. Welch« Theilnahme die IMlarin sich erfreut, da» ging an» den Grüßen und Glückwünschen hervor, welche der Secretair »ittheilte Sie kamen ». U. an» Berlin, Frankfnrt a. M, Kopenhagen, Hambnrg, Hildbnrghanse», New- Bork, Magdednrg. Lanban, vreslan, Schmiede, »erg, EiSletzeu, Schveeberg. München, Lobnrg, Rudolstadt, Lorga», Mainz, Heidelberg. Langensalza, HildeShetm, Naumburg, «üruberg. Jena, Aarau rc. Auch der Herzog Ernst do« Gotha hatte in huldreich« Weise seine Theil- »ahme »» «kennen gegeben nud so konnte der Secretair wohl sage», daß die Loge von der alten »nd neuen Welt begrüßt »nd beglückwünscht worden sei. An diese Mittheilunae» schloß sich ein warm« «nd innig« Dank de» Meist«» »om Stnhl, Hof rath Marbach, welch« der viele» Lieb« »nd Ehre gedachte, die « »nd seine Log« «sichre» habe und dabei ein Bnch al» Kcstgatze d« Loge überreichte, wobei er z»gleich da» treffliche Ge dicht «wähnte, welche» ein Freund der Loge, Schwetschke in Halle, eivgeseadet »nd damit große Freud« bereitet habe Bald daranf wurde die Feflfri« geschloffen U« 4 Uhr »«einigten sich die Kestaeooffen (gegen 800) z» einem Mahle in d« Ceatral- dalle, welche» in dem festlich anSgrstattete» großen Saale (au den Wänden waren die wichtigen Jahre d« Loge 1776, 1783, 1809, 1878 «ns Tafeln angebracht) abgehalten nud dnrch eine lauge Reih« von Toasten gewürzt wurd«. Der erste der selben galt dem Heldengrei», Deutschland» bestem Sohne, de«Kais«Wilhelm, sowie demwackeru deutsche« Kämpf« und LandeSre-evtea König Albert; der zweite überblickte die Geschichte d« Loge nud aalt den »«dienten Meist«« d« früh«« »nv jetzige» Zeit; ein drttt« galt de« große» Stanken d« Kreimanrerei, der an» Gott geborene» Wahrheit; ein viert« wie» anf die Zukunft der Ma»r«ei hin, die «an sich nicht trüb« denken solle (die Formen könnten wechseln; aber die Freim«»r«ei werde nie »utergehen; »nd sie sei tu Zeiten, wo die Wogen hoch gingen, ein vre! größere» vetzürfniß al» sonst); ein fünf ter feierte die Ehrenmitglied«, worauf ein Mit glied d« Loge zum golonen Apfel a»S Dresden (welche i« Herbst 100 Jahre alt wird) dankbar «widerte; em sechster wie« ans di» Anfgabe der Freimaurerei in der Gegenwart hin (e» sei noch heute nicht «füllt, wa» Lessiug gewollt habe) «nd noch andere galten den Schwestern, den musikalischen Krenrwen, der Loge Balduin, den künftigen Manreru rc. Da» ganze Festmahl verlies in so geordnet«, gemüthlicher und wahrhaft «hebender Weise, daß e» sich an die übrigen Festlichkeiten in würdiger Weise ««schloß. Besondere Verdienste haben sich die Beamt« valdnin» »m da» Gelingen de» Festes «worben, »ornnt« die de» Musikdirektor», der für «»»gezeichnete Musik gesorgt hatte, nicht die kleinsten sind. ^Hätten die Gegner de» Logen- wesen» diese» Fest mit «lebt, so würden sie ge sehen haben, daß noch gar frische» Leben tn d« hcrttgen Manrerei pnlsirk, und daß von eine«Sich- übcrlebthabeu bei ihr nicht dieRede sein kann. Möge die ehrwürdige Loge Bald »in, diese »vermüd- liche Wohltäterin d« Menschheit, welche die Ideale de» Manr«th»m» stet» hochgehalten hat, in ihre« zweiten Jahrhundert rüstig weiter daneu, »nd möge sie sich de» Gedeihen» ihr« alten Pflanzungen «och ferner nfreneu, »nd uene Früchte ihre» edle» Streben» reifen sehe»! Nachschrift Leid« müsse» wir »uferm Reserate einige Berichtigungen hiuz»fügea Die Marbachstiftuug ist zu »aurerischeu Zwecke» bestimmt, ab« eine andere Stiftnvg (von ein« Schwester eine» früheren Mitglied«») ist »nm Besten der S»u»tag«schule gemacht worden. Wie wir hören, ist anch Mozart nicht — wie e» »st hieß — in der Loge Baldnio ausgenommen, son der» in der Loge „znr gekrönten Hoffnung" in Wien. Lin Ehren-Se-iichlrriß. L« Vormittag de» letztvergangeueu Sonn tag» wurden in d« Localttät der Sammlungen de» Verein» fttr die Geschichte Leipzig», welche da» oste, wähnte „Panorama do» Leipzig" ver wahrt. die «it frischen Gntrlande» geschmückten Bildnisse der »erfertig« desselben, der Tapezierer- «eist« Johann Christoph Merzd»rs «udMich « el Pntz, «nfgestellt. welche z» «lange» de» Be strebungen de« Verein» glücklich gelungen war Da» Verdienst beider Männer »m die Herstellung eine» Werke», da» für die Topographie nud Ge schichte Leipzig» »,u so außerordentlichem Werth« ist, wird daun, wen» die Zeitgenossen jener Tage, tn welche die Ansicht de» Panorama» znrückführt, »ou hinnen geschieden find, immer »»ehr z»r Geltung kommen, gleichviel o» die verfertig« dei ihr« Schöpfung an die Nachwelt gedacht Hader, oder nicht Der Chirurgtebkfüssene Locke, welchertzu«st«Idee znr Herstellung de» Werk» «faßt» und mit deren Herwirllichnng brg»»n, ließ sich dabei unr dnrch de» specnlativen Gedanken an die große Völker- schlacht d« Octoherlage de» Jahre» 1813 leiten, wodnrch Leipzig in wenigen Stunden einen so weltberühmten Namen «laugt hatte, wie in Iahrhnnderten dnrch seine Uviv«stt8t nud dnrch seinen Handel. Al» Merzdors dem Unter nehmer Locke da» von diesem bereit» Geschaffene abkanfte, beabsichtigte anch « damit eine Spekulation ans ganz Europa» Neugier, die Stadt verlebendigt vor sich z» sehen, anf deren Klnreo »vd Man«» tz« Her»» de» Jahr- hnndert» seine Meist« gefnndeu hatte, wo die unsterbliche Entscheidungsschlacht geschlagen wor den war, die die Bölk« sich selbst »nd de« Frieden wiedergab. Wie wenig die Speculation glückte, habe ich schon mitgrtheilt; ab« vergeblich »st die mühsame »nd kostspielige Arbeit »icht gewesen, denn sie hat der Nachwett eia Kunst werk geliefert, wie nufere» Wissens eine» solchen keine zweite Stadt sich rühmen kann. Ueb« de» Lhirnrg Locke schwindet, nachdem « seinen primitiven Anfang de» Panorama, oder richtig« „Relief»", v«,ka»st hatte, jeder Nachweis, ob « auch fern« noch bei d« Her- stellung desselben sich betheiligl Hab» Desto fleißig« betrieben dieselbe Merzdorf und Putz. Unbestreitbar war jedoch die S«ele de» ganze« Unternehmen» Michael Putz, ein Mann, dessen geniale Begabung auf mehr al» einem Felde der Kunst «nd Wissenschaft «och he»te im Andenken viel« fein« zeitgenössischen Mit bürg« in Ehre» fortlebt. E« ist mir eine «srenliche Pflicht, eine den LebenSgaug diese» Manne» berührende Mitthetlxng in «einem Auf satz« vom »ergangene» Donnerstag in diesem Blatte hi« freiwillig berichtigen z» könven. E» war dort gesagt, Michael P,tz sei leichtlebig ae- wrsen und tn verkommenen dürftigen Verhältnissen in Reudnitz gestorben. Hi« obwaltete jedoch leid« eine, nicht von mir verschnldete, ganz riqevthümliche Personen-vnwechselnng Michael Putz, der Mit-Verse, tig« de» Reit« fl von Leipzig, war nicht» wenig« al» leichtlebig, sondern ein ernst«, oft still in sich vnsnnkenerMan», sorg sam in der Kamilie, rührig i« Geschäft, tn gnten Verhältnissen lebend »vd geehrt und beliebt in der Bürgerschaft. — Putz war ein geboren« Oester reich« «nd e» soll, wie noch jetzt Leute, die ihn gekannt haben, versichern, Putz nicht sein recht« Name gewesen, sondern er de? Gprößling ein« and«» benannten adeligen Familie nud, ehe er «ach Leipzig kam, österreichischer Osfict« ßeweseu sein. Weit« heißt e». daß « tn Folge ein« Herantfordernng znm Duell, angeblich ein« fürst lichen Person, seine mllttatrisch« Larribre a»fgab und sich nach Le'pzig wendete, wo « da» Tape- zier« Handwerk betrieb. Wie Dem anch sei» mag, so viel steht fest, daß Pntz sich al» ein Mann von Erziehung »nd vielseitigen Keuntuiffeu «wie» n»d namentlich in der Ehemie nnd Kunsttechnik Unßrrordeutliche» leistete. Wie sehr ihm dies« Umstand bet der Herstellnna de» Relief» zu Gute kam nud daß « dabei die geometrischen Auf nahmen, eine wahre Rtesenanfgabe, zu besorgen halt« nud meisterhast zu löse« verstand, sowie seiner genialen Nachahmung de» moiräo metaUlqns nud sein« K»nstf«tigkeit im Gravtren und Schnitze» tn Perlmutt« und Elfenbein, ist ge dacht worden. — Der dritte Arbeit« am Relief, Tapezierergehülfe Earl Geißler, dem da» Garten- nutz Baumwerk übertragen war, hat sich dabet wenig« bemerken»w«the»V«dienst «worben. Bo» den verfertig«» de» Relief« von Leipzig ist Keine« die Senugthuung z» Theil geworden, Da», wa» sie geleistet, tn vollem Umfange ge würdigt »nd anerkannt z» sehe«. E» hat dreß freilich aut seinen Grnov mit darin gehabt, daß erst d« Generationen abslerben mnßten, welche» die alte, lleiue Stadt mit ihre« 1422 Häusern »vd 39,000 Einwohnern eine enge, in jedem Winkel bekannte Heimath geweseu war. Jetzt ab« steigt vor d« ueneu Wett die fast »ergrffene Stadt gleich eine« versunkene» Bimta an» dem Nebelmeere d« Vergangenheit empor nud e» einigt sich der Nimbn» der Poesie mit den Erinnerungen, die »och an »auchem vor handenen haften. Freuen wir nn» de» Werke», welche» seinen Verfertigern »»»mehr a»f lang« Jahre hinan» den wohlverdienten Ruhm sichern wird. — Johann Christoph Merzdorf, der ein Han» in d« RetchSstraße besaß, starb 1848, »nd Michael Pich, dessen Geschäft sich tn der Kathartnerstraße befand, folgte ihm im Jahre 1884. Bon Merzdorf ist, soweit nu» bekannt, noch ein Sohn am Leben, der da» Amt eines KL'ALR Töchter, die beide »och am Lrbca »nd Gattinnen von geachteten Männern, einem in MoSka» »nd einem in Leipzig, sind. — Ueb« Carl Geißler» spätere LebeuSverhättutsse ließ sich Nicht» «mittel». Ott» Moser. Arnes Thrater. Ja Verdi'» „Troubado»r" begrüßte« wir henk« »»fern von ganz ungewöhnlich «folgreichem nnd glänzende« Gastspiel an» Berlin znrückgekehrten Heldenteuor William Müller, welchen die gelesensten Berlin« Blätt« al» „würdigen Nach folger Niemann'»" bezeichnen. Eine Bestätigung seiner glänzenden Eigenschaften, gleichmäßig schöne Stimme, in allen Lagen müheloser Gebrauch der selben, edle», würdige» »nd an»druck«volle» Spiel, ohne jegliche Ueb«treid»ng, fanden wir anch in seinem Manric» wieder. Da» Ständchen im ersten »et gab Hnr M. mit weicher lyrischer Färbung, ebenso d»s Schlnmmerlted für die Mutt«, während « an anderen Stellen wie in der Schluß-Stretta de» dritte« Rete» die Kraft seine» Organe» entsul"' die indeß noch einen höher» Grad d« Begeistern»- ver tragen konnte. Fra« Peschka al» Leouore «nt- faltete de» Glanz ihr« vorzüglichen italienischen Schnle. Unfehlbare Loloratnr, mit herrlicher «er» roeo gepaart, machen diese Rolle zn «in« fast »uuachahmlicheu Leistnug. Die sehr dankbar« Partie der »zuceua versteht Frl. von Hart man» zngleich i« Spiel «it f» trefflicher Charakteristik anSznstatten, daß man dies« Rolle z» ihre« glänzendsten Leistnngen zählen kann. Herr Lißmauv al» Lima «frente wird« dnrch seine schöne sonore Stimme, doch bleibt für die italienische Musik besonder» in den Arien »och «ine weichere lyrische Klanafärbuug z» wünschen üdria. Die kleineren Partie» waren angemessen durch Frl. Dähne nud Hrn. Ulbrich dertrelen. Die ganze Vorstellung ging anch in Bezug ans Lhor und Orchester ammirt von Statten »nd «frente sich der regste« Theilnahme de» PntUcnm». — bl (in Abwesenheit de» stehend« Referenten). AyZ Sts-t AP- LlM-. * Leipzig, 89 Mai. E» ist ein« alte Eiffah- rnug, daß seit«» de» Pnblirum» bei Abfassung von Petitionen »vd Beschwerden au Par- lamentartschr Körperschaften hänfig »icht mit drrjenia« Sorgfalt »nd Keuutuiß der eiu schlagende« Bestimm»»-« verfahre» Wird, welche vöthig sind, »m »icht von vornherein de« beab sichtigte» Zvrck der Eingaben z» schaden. In einem an» der Erst« Kamm« des sächsisch« Landtage» vorliegenden Bericht üb« Straßen- »vd Wegebausuch« find« wir von Neue« diesen Umstand bestätigt. E» ist dort zunächst hervor- gehobeu, daß eine Menge don Petition« ein- gehen, welch« an de« formell« Mangel leid«, daß ihre Urheber vorher de» Instanz«»»«- »icht «schöpft Hab«. Wen» «nch in Sachs« be» jetzt nicht allzufireug daran sestgehalt« Word«, daß die Petent« vorher vo« den StaatShchörden bi»
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