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Dresdner Nachrichten : 22.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-22
- Monat1891-01
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 22.01.1891
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l^alrsxli-ael „LsLvbv * (j. ?aul l-ivbe-Vl-ssdön) ,, reine»« r doi Nron« UluUeldeu un i »ln Xlldruilttel »lldovttkrt, 36. Jahrgang. Ausl 52,000 Stück. Ori,iü'nUl-*»M» iQ d,u ^pvtdeken, »».ur »u»d»ücItUcti „I.tvl»«'»" rorlLU^va. mit Ilisi'u: für IttuUuinv. mit. K»l^: für »ItrokulökiS 1li,ooIzstttttd»v:u'Iis Xiudor, mit. I.ebortl»r»u: reinem I.vüoiUuuu miliodiu^t vor^uriedsu. Dresden, 189l. ! i düsk»id«-tl. llrivtuinr- Von »Ni d. ^nluvu iübO di.' 18ÜL uud p> « . Luet» ru IloUsv Uroi^vn »uäero »Ilo Llnrirsn und t,'»NLv Ouivvrl?. von «IS, »»»»»»,»; und 1'Ntti'iL und 'I'untn el' , dio m»lt vivlfrudl in »Ilnu kriol - »(dttUden und <-iOüciüU'it'>»»z>lvr"» »Ilvr Ivriutlouls tiudo«. <4n- xnül.do vrüol-sn »n ^ « «t« > - »«»»»» duroN RI»»»-»« ^e V«txßvi,^ O vrenet«»». »IV. k. 8««K«r, ^»8«> neiiülWv 13, ^ r>r»»pi ««»«r 8i»:r. ^IIl'k8l>I!krcilWDKI'-kM!I.M-kl'l188ü-lIMl1^ » . , . Ii»L I«I»rv 2 ivuMLlvLiovnlnxnr ru Orukinnlprvinvn iv »Non ^rösnoron Orten von Luekssü und den Ktrcltnurpltn'inrou. Urei^ür-Ion versend« fro». LsuuvvUiLArüvvkvni «mpüolist. K A ZliUlelllviNuelllilUls Iflei,2ler, « v ^Ninni it« L « , «->!,> :r.i7t>. z 11»Mml'il>»'iIi Mx lIZ.co' vi e^Uen- L., 2« Qi»I« > t«>»N «„d,« 2U (l lei ti o t I-ieivini>t «Ivv Litt88t;i«!N 'tstculvr t!> iliU8. >1. Verlnii,:m!>t.»lt nllor.4r1ou (.'nktüinn v,m ü,Iliu'>-tun üi^ />>>» e!02nnlo>i<»i> lienr". ^utioluilUiultten »llor Xit. 8o>viu Iti^.U»>i--t.dru i'».--rüiun .ji'dvu Moyor8 Joppoi» s«8 vL^er» mir krauv»8trL88v 8»m! LT. Nr. e2^. LnisH.k' Stempclslelrererlaß des Ministers von LneiuS. Belaffche Unruhen. Hosnachrichtcn, lReichsaerichtsvräsident Oehlschlägcr, l LD»Z Eonservatwcr Vercur. Frost n. Thamveltcr, Schnitzc-Vorlrag. Schneiderversammiiing, Gerichtsverhandiiingc». Tagesgeichichte.s Vtllij, cx»,^. « Politisches. Wer kennt ihn nicht, den glorreichen Ritter von der Manchci, den Helden Don Quixote, der hochragend anf seiner Nosinante gegen Windmühlenslügel kämpft, um schließlich in dem beklagcns- wcrtlicslen Zustande sich der Pflege seine? getreuen Sancho Pausa zu übergebe»? Wer hat nicht mit Interesse den Kamps des frei sinnigen Eugen Richter verfolgt, den er gegen den Erlaß des FidcikommißslempclS für den Freiherr» von Lucius führte, um 'einen haß an den, Fürsten Bismarck zu kühlen? Gestern nun ward im preußischen Abgeordnetenhause der Kampf beendet und der Provinz verstärkt und Befehle zur Einberufung von zwei wei teren Milizklajsen bereit gestellt. Tie Eisenbalnrstationsvorstehcr in den Garirijonstädtcn erhielten die Wciinng, die Notlügen Vor kehrungen zu trcssen. damit die verfügbaren Truppen in möglichst kurzer Zeit nach Brüssel befördert werden können. Alle diese Maß regeln, welche die klerikalen Machthaber angeordnet haben, um einen Aufstand sofort mit überlegener Militärmacht zu Bode» zu schlagen, verdienen gewiß die vollste auch ihre Berechtigung gehabt, obwohl lncrkennnng und haben die Kundgebung ganz in. «des Ministers v. Lucius» er'olgt sei, errege össcntlicbes Aergeniiß. Gegen Ltcnerdcfraridationen werde tcharf vorgegongen: im lesi!-n Jahre seien ea. Personen wegen Slcuervesraudationen im Geianuntbetrage von 70,o0u Mk. bestraft worden. Im vorliegenden Falle sei nun ei» Stempel in höherem Betrage als die ganze de- fraudicle Summe erlassen worden. Ter hohe Fideikommißslemvei sei gerechtfertigt, bn eine Veräußerung des Fideitonnnißgnles i.ir , alle Zeiten auSgeichlosseu sei. Ter Stempclcrlnß iei ein Mißbrauch i dcr Rcgieruiigsgewalt. eine grobe Verlchmig des öfseutlicheu Rechts j bcwußlieius. (Beifall und Züchen.> Fiiiauzminisler Tr. Migne! koustalirlc, daß die Verfassung das frühere absolute Recht der üione Rahmen der Gesetzlichkeit und Oldunng verlausen ist lvergl. Tages-> fch. wichen Erlassen nicht beseitigt habe, daß es also noch bestehe, gcschichtc). Und es ist wohl keine Frage, daß die Regierung 1 ».echt ,ci auch iviedcrholt von den gecetzgebenden Fallvu - - - ^ ..... . r-,, ^ c^> ! anerkannt worden. Gerade aus den mehrfachen Erlassen des Fi der moderne Don Quixote nebst seiner muthigen Streitslute liegt Zunächst noch die Gewalt besitzt, um revolutionären Bewegungen ^llmumißsteinpels sei gefolgert worden, daß eine gesetzliche E> werden. Aber mit der Gewalt allein wird sie j Mäßigung dieses Stempels entbehrlich sei. Von den Gerichtei aiis dem Boden, getröstet einzig von seinem Schildknappen Alexander Mcher. Ter Liebe Müh' war umsonst! Die Vorgeschichte des gestrigen SaltirdramaS ist noch in Aller Gedächtnis;. Als Minister Lucius von seinem Amte schied, entdeckte Richter plötzlich, daß demselben einst bei Gründung seines Familien-Fideilommisscs un geheure Summen an Stempelsteuer geschenkt worden seien. Dieser iäkt sei vollsührt unter der Mitwirkung des Fürsten BiSmarck, der oho gewissermaßen seine Macht und seinen Einfluß auf den greisen Naher Wilhelm mißbraucht habe, eine Gesctzesverletzung zu Gunsten eines Standesgenvssen und Hausfreundes berbeizuführen. Dann entdeckte der edle Streiter eines schönen Morgens, daß auch dem einstigen Kanzler selbst die Stempelsteuer erlassen worden sei, als er ein gleiches Fideikommiß aus dem ihm für seine Großthaten gewidmeten Naltonalgcschenk errichtete. Welch' prächtige Gelegen heit zu einem Flankenangriff gegen ein bisher nirgend bezweifeltes Nromecht, gegen den verhaßten Lucius und nun gar gegen Bis marck ! Hell wieherte die Nosinante und schnob in die Rüstern! — Vor stark besetzten Tribünen fand die Verhandlung gestern im preußischen Abgeordnetenhause statt. Zuerst sprach „Er". Tie Stichworte seiner Rede lauten: „Oesscntliches Aergcr- mß, privilcgirte Personen, Absolutismus. Forderung der Gerechtigkeit." In diesen Kraftworten wie in seinen An schuldigungen gegen das «Regime Bismarck" war „Ec" ganz i» icincin Elemente. Verklärt mochte am Schluß seiner Rede das Antlitz des .Helden in die Ferne einer Zukunft blicken, wo der A'amc Richter neben dem eines Cato glänzen würde. Ta erhob sich der Minister Miguel, um gegen seine sonstige Gewohnheit geiüenjchläge zu reden. Unantastbar sei das Recht der Krone zu Stempel Erlassen, niemals habe cs ein Gericht bemängelt. Allcr- ciugs mußte auch Herr Miguel zngeben, daß gerade in dem Fall V>ci»s das Vollsgesühl sich dagegen sträube, wenn materielle Gimdeiibewcise einem Manne erwiesen würden, der mit Glücks- gütcru ohnedies überreich gesegnet ist, aber zugleich ivics er daraus hi», daß Riemand befugt sei, mit der Krone um die Bethätigung üner Gnade zu rechten. Darum handelte es sich ja auch bei der Alchter'schen Attacke am wenigsten, ihm galt cS nur. dem „Shstem hismarck", wie Hr. Windthorst sich ansdrückte. Eins aufzuhängen. Und da wies der Minister einfach ans die Thatsache hin, daß in dem Fall Lucius ein Beschluß des StaatSministeriums überhaupt nicht siatlgesundcn habe, daß also auch Fürst Bismarck mit der gr-.czcii Sache nichts zu thun hatte. Auch Herr v. Lucius habe mchi die Initiative zu dem Stempel-Erlaß ergriffe», sondern er l abe sich dem Wunsche deS Kaisers gefügt, und zwar — des Kaisers Friedrich. Wenn also irgend Jemanden eine Schuld träfe — wo von natürlich überhaupt leine Rede sein kann —, so wäre es gerade lener hochherzige Monarch, den noch in seinem Grabe daS Unglück verfolgt, für einen Gesinnungsgenossen der Freisinnigen auSgegcbcn zu werden. Mit den Erklärungen des Ministers Miguel war die eigentliche Jagd beendet, denn die staatsrechtlichen und volkswirlh- >höstliche» Aeußerungen der anderen Redner erweckten nur ein stkmidareS Interesse. Als man aber Hallali blies, da lag als Lpser der Pürsche kein Edelwild auf der Strecke, sondern — Eugen Richter. Im „Mustrrstaate" Belgien sieht eS recht trübe lind ernst auS Für den Tag des WiederzusammentritlS der Kammern hatten die Sozialdemokraten im Bunde mit den Radikalen zu Gunsten des allgemeinen Wahlrechts eine große Massenkundgebung in Brüssel augekündigt. welche in Gestalt eines feierlichen Straßcnaufzugcs nach dem Stadthause stattfinden sollte, um dort dem Bürgermeister Äuls eine Adresse zu überreichen. Darob ist der Regierung und den herrschende» Kreisen ein jäher Schrecken in die Glieder ge iahre». Zunächst machte der klerikale Minister des Innern den Versuch, den Brüsseler Bürgermeister dazu zu bewegen, die ge buchtete Straßenkundgebung zu verbieten oder doch wenigstens das Smdtpicrtcl. in welchem das KönigSschloß, der Nationalpalast und die Ministerien liegen, abznsperrcn. Ter Bürgermeister lehnte diese- Allsinnen ab in der Erwartung, daß der geplante Aufzug die öffentliche Ordnung nicht gefährden werde. Da der Regierung selbst versassungSmäßlg daS Recht eines Verbotes derartiger Kund gebungen nicht zusteht, so glaubte sie, die umfassendsten Slchcc- hciilSmaßregeln treffen zu müssen für den Fall, daß cs zu Auf- slaiidversuchen kommen könne. Aber Angst und Schrecken waren so groß, daß der Regierung die gewöhnlichen polizeilichen und mili- lärischen Vorkehrungen zur Sicherung der Ruhe nicht genügten. Tie berief zur Verstärkung der Brüsseler Garnison zwei Klassen beurlaubter Reservisten ein. eine Maßnahme, welche seit den März« lagen 1886. in denen die hennegauischen Ardeiterunruhen statt« fanden, nicht mehr ergriffen worden ist. In Brüssel wimmelt cg daher von Soldaten- Denn au» Antwerpen sind obendrein noch iwel Regimenter nach der Hauptstadt beordert Wochen. Die Gen, .darmale wurde ferner durch Herbetzichung von Gendarmen an» gegenüber Herr zu werde». Aber mit der Gewalt allein wird sie j auf die Tauer nicht auskommen. Wenn die belgische Negierung! Wien nicht bei Zeiten weise einlenkt, sich zu einer Acuderuug der Vcr- liiiämguna dicics Stempels diese Erlasse nie beanstandet worden. Er erkläre Namen > der Regierung, daß imS Recht der Krone znm Erlaß de-- fass,,,ig zu Gunsten des allgemeinen Stimmrechts enlschlicßt >md i,^,m^'^ic^"Re!h?mi'zuc'keimen!""? ivcr^sicss stag?n. 'ob^wäie. durch eine sozialresornigtonschc Gesetzgebung die Lage der cirbei^cine Verständigung in, Wege der Gesetzgebung über diesen Piini, tcnden Klassen zu verbessern sucht, so geht Belgien stürmisch ^ möglich sein werde. Er bitte, den Antrag Richter abzulehncii bewegten Zeiten entgegen, welche selbst den Thron, dieses Palladini» ^ Stempels für den Frcihcrrn v. Lucius der nationalen Unabhängigkeit und Einheit des belgischen Volkes, gefährden könnte. In der Thai befindet sich der belgische Staaiskölper in einem durchaus krankhasten Zustande. Die beiden herrschenden Parteien, ci> cracci» vco Wieinpecs ;nr oen izreinccrn v. z habe ein Beschluß des Siaaksniinislerstims nicht stattgesnnden. Mit gewirkt häkle» nur die Minister der Justiz und Finanzen. Dem Freiherr» v, Lucius tci die Verleihung des Freiherrntstcls unter der Bedingung, ein Fideikommiß zu gründen, kosten- und stcmpel- srci vom Kaiser Friedrich crthcilt worden. Freiherr v Lucius habe also jedenfalls im guten Glauben gebandelt. Uebrigens handele . . . rm .. „ die Liberalen und die Klerikalen, welche abwechselnd am Ruder es sich nur um eine Summe von etwas über M.tM Mk. : er bitte den gesessen, haben in der rücksichtslosen Ansuntzimg ihrer Sonder-!"l»trag abznlch»cm. (Bestall.) —Abg.Schuhmacher(freit.): Es handele interessen und weil sie die berechtigten Forderungen der Zeit d» Krone, gegcnwelchcs dieLmlc t,.r, r.-- cv s anstnrmc. wahrend sie noch kürzlich bei der Landgemcindeordnung nicht verstanden, vollstcmd.g cibgewilthschastet. Seit Jahr-. v^siLcrte. die Rechte der Krone zu schützen. Tie Erregung über zehnten haben sich die sozialen und politischen Zustände in j de» Lucins'iclien Stempeierlaß sei vom Antragsteller und seinem Belgien nicht um eines Haares Breite verändert. Die neuere so- Anhang künstlich erzeugt worden. Kaiser Friedrich sei im wahrsten zialpoliiische Gesetzgebung hat in den .„»liegende» Länd«n viel!K«^ Existenz ^nvke.c"' - - - gcthaii, nm zu verhelfe»: dem Arheiterstailde zu einer besseren Gx»icnz > c,'ciük. —"Abg. Fraucke tnailib.): Die Fideikommisse seien in Belgien hat sich weder die klerikale noch die nöthig gewesen, nm dem alten Adel seinen Grundbesitz zu erhalten, liberale Partei dazu cnlscblicßcn können, den Arbeitern eine ahn-! und .bis 18.18 sei es allgemein üblich gcwesem den Stempel für liehe Fürsorge znzuwendcn. In den Nachbarländern besitzen die Arbeiter das allgemeine Wahlrecht, sie haben Vertreter in den Parlaiuenlen, nm ihre Beschwerden und Klagen Vorbringen zu können. In Belgien besitzt nur eine verschwindende Minderheit der Staatsbürger das Wahlrecht, kaum 2 Prozent. Wohl nirgends sonst hat der WahlccnsuS so Ißmnniich wie in Belgien den Kreis der Wahlberechtigten beschränkt. Tic Berechtig ung zum Wählen ist an den Mindestslencrsatz von 42 Francs ge knüpft. Die große Masse der Bevölkerung spielt somit leine an dere politische Nolle, als daß sic Stciicrgcldcr in die Staatskassen zu zahlen hat. Unter svlchrn Umständen mußte der Rns nach größerer Ausdehnung des Wahlrechts von Jahr zu Jahr stürmischer werden, bis er zum allgemeinen Feldgeschrei der Arbeiter geworden ist, welche an die Spitze ihrer Forderungen diejenige des allgemeinen Stimmrechtes stellen. Lange hat sich die Kanimecinasorstüt in un glaublicher Verblendung geweigert, den wahlberechtigten For-cr- nngen nach einer Neugestaltung des Wahlsiistenis Rechnung zu tragen. Im November v. I. endlich hat sie, von den Trohnnacn der Arbeiterpartei cingeschüchtcrl, beschlossen, einer Revision der Verfassung näher zu treten Vorgestern ist die Rcpräscn- tanlcnkammer in Brüssel wieder znsammcngctrctcn, mn sich demnächst zu entscheiden, ob sie das bestehende Wahlsystem beibchalien will oder nicht. Geschieht das Erstere, io steht Belgien nm Vorabend ernster Ereignisse. Tenn die Erbitterung in den ge waltigen Arbcitermasscn ist eine so hochgradige, daß sie zum Aus bruch kommen müßte, wenn die Forderung des allgemeinen Wahl rechts abgelebtst werden sollte. «Md Aerilsprech-Bkrichte vom 21. Januar. Fernschreib- Bcrlin. Euxhavcn ein, um die Eisvcrhälinisse anf der llntercibe und deutschen GescllschafiSfahrt gevöriae», nach dcni Mi Nach 1848 sei die Stimmung über die Fideikommisse eine andere geworden. Das Recht des Stempelcrlasscs tönnc inan der Regierung nicht entziehen; cs sei das ein Akt der Verniögensverwaltiing. Aber diese Verordnung unterliege dcrKon- trole des Landtages. Für künftig sei zu wünschen, daß die Erlasse den Elatnbmchrcitnngen gleichgestellt winden. Von Wichtigkeit sei das Zustandekommen eines EomviabilitätsgeietzeS. um solche Akte gründlich Pensen zu können. Es sei wiiinchcnSwclth. daß knnslig solche Stempel-Erlassungen bewilligt werden. Redner stellt cinen bezügliche» Antrag, sowie einen Antrag aus Vorlegung eines Eomp- tabililätsgesetzes. — Abg. v. Nauchhäiipt (tonst): Es handele sich hier nm einen Ansturm gegen ein Kronrccht, weshalb seine Partei gegen den Antrag stimme. — Abg. Windthorst kann die Bildung von Fideikommissen nicht tadeln, aber wenn man sic wolle, wlte man sic auch nicht übermäßig mit stempeln belasten. Man solle nicht den einzelnen Fall, wie geschehen, so sehr in den Vordcrgcnud stellen. Für den Minister möge er aber eine Mahnung zur Vor sicht sein. Tcrjenige, nm den cs sich handele, sei im guten Glauben gewesen. Am besten wäre eine gesetzliche Neuregelung der Stemm , frage. Ta-s Gnadenrcchl des Herrschers habe mit Vermögensrecht liehen Dingen nichts zu Ihn». — Abg. Richter erklärt im Schluß wort. Fideikommisse seien ein Unrecht, denn sie benachthciligtcn die Racligcborciien gegenüber den Erstarborenen. Tic Krone babc nur die Rechte, welche ihr die Verfassung gebe. Daß st Z. die Land- rathslammcr die Stempel Erlasse gebildet, sei kein Wunder, dieselbe habe noch ganz andere Tinge zii Wege gebracht. Ter Stempel erlaß sei nicbt vom Kauer Friedrich veranlaßt, sondern später aus Antrag deS Frcihcrrn v. Lucius. Die Genehmigung zu dem Erlas; sei zwar nicht vom Staaismimslcnnm, wohl aber vom Fürsten Bismarck ciugeholk. In Zutnnsl würden hoffentlich adelige Herren den Stempelerlaß nicht nachsuchen und wenn er ihnen angebvtrn wird, ablehnen. Schließlich wird der Antrag auf Vorlegung des EoniviabililätSgesctzes angenommen, die übrigen Anträge aber ab gelebtst. Berlin. Tie Krankenversicherungskommiffion strich die Bestimmung, wonach der Anspruch ans die Miiidcstlcistnngcn der w den zur deutschen GescllschafiSfahrt gevörigen, »ach dem Mittel-j ' J„ der verflossenen Nacht fand mecre salmndm Dampfer dr^Hamburg^ stakt, infolgedessen eine Anzahl Zug aeselllchast „.lngusta ^stiorui zu besichtuzen. Nach der „Rust-Ter Hamburger und der Berliner Se Ztg. wäre Unlelslaawletreiar -r.r. ^oye zuin Prastdente» des Vcrivätinia ein. I» Dllffeldm r Kasse für die infolge cingetrclcner Erwerbslosigkeit ansscheldendc, Ter Kaiser trifft heute Abend oder morgen früh! Personen wechselt, wenn die Erwerbslosigkeit durch Koistraklbrucd hervorgcniscn ist Köln. In der verflossenen Nacht fand ein ungewöhnliche, " Züge inr Schnee stecken r Schnellzug irasen »nt » > . , - ^ „ i mehrstündiger Verspätung ein. In Düsseldors, Mannheim und evaiigeluchen Obelkirchenratbcs und nicht /»m Sta>sts!ekwtar.stc>.'. -Lpvenheim hat sich das EiS verschoben. Ucbcrall werde» Vorlcb- Relchsinstlznmteö beslimmt. Rach der .Krzzig. dagegen >>- Bone S gegen Hochwasser und Eisgang getroffen. — Ter „Köln. Ernennung znm Swatsselrc>ar de» Rcich-.-instizamles dcrcstv voll- !Z>g." wird cuis Peter-e'bura gemeldet: Tie dort verbreitete Nachricht. dag die gricchucye Kroiipmizeffi» Sophie nachträglich zur gricchffch orthodoxen Kirche übertreten dürfte, ist liier Veranlassung zu he, Annahme, daß einer anderen deutschen Prinzessin der EnUchiuß, zogen. Znm Präsidenten des evangelischen Ql'erlircbenralhes werde wahrscheinlich Untcrslaatssclrclär Tr. Borlhanien ini Knllns- i»misten»in bcruscii. Andererseits werde auch RcichStagspräsi dent v. Lcvctzow genannt. — Amtliche Mittheilniigen bestätigen. daß Wißmaiin am IG Jamon »ach bei» Kilimandscharo ansgebrochcn sei. — Der sächs. Kricgsininister Graf Falniec weilt seit gestern hier. — Eonsisloriairath Drvander. der auch die Taufe des jüngsten Kcnserprinzeil vollziehen wird, wurde zum Ehrendoktor der hiesigen theologischen Fakultät ernannt. — Die Großhcrzogiii-Mnttcr Alexcmorine von Mecklenburg-Schwerin, Schwester deS Kaisers Wilhclni'ö I., haste heute stich cinen solchen Schwächc-nffall, daß ihr Befinden bedenklich ist. — Am letzten GeiellschaftSabcud im Opcrnhnuse hat, wie in Äbgevrdiictenkrcisen erzählt wird, der Kaiser dem polnischen Abgeordneten Dr. v. KoscielSki seine Äesticdigimg über die Haltung der polniicbcn Abgeordneten in der Debatte über den Kornzoll Ausdruck gegeben. Die Polen hatten bekanntlich gegen die Herabsetzung der landwirlhschaftlichen Zölle gestimmt. — Die Budgetkomnttssion des Reichstages beginnt morgen die Bc- rcsthuna des Militüretat«. Berlin. Im Abgeordnetenhause begründete Richter zfrs.) seinen Antrag: Die Regierung nm Auskunft zu ersuchen, I. über Zahl, Werth und Umsang der seit 1867 begründeten und erweiterten Fidelkommiß-Stlftungen. 3. über den Betrag der dafür aufgckom- menen Stemvclaebühren, 3. über die einzelnen Fälle, in denen ein " gesetzlichen Stempels stattgefunden. Der Erl Erlaß vorgeschriebrner^Steurm.Merspreche dem Geiste unserer' Gese gebung. norchen ^ Daß «in sob . Minister könnten ecken: sie trügen dkl i Erlaß,» Gunst hier lstwortiich rlaß gesetzlich iserer Ges hinter dem » cht I. hkelt für die Erlasse. schon vor der Vermahlung übcrzutrcien. um Zarcwn.r werden zu könne», erleichtert werden dürste. Allgemein gelte als sicher, daß der Großfürst Thronfolger sich gleich nach Beendigung seiner Weltreise verloben wird. Essen. Tie ganze Belegschaft der Zeche „Eintracht-Tiesban" ist stab eingcsalnen seit der gestern entlassene Dclrgirtc. nachdem er schriftlich erklärt hatte, daß er die Zechenverwaltung in keiner Weise aiigegrisscii, zur Einfahrt in die Grube wieder zngclassen ist Wien. Von österreichische»Bahne» wird durch die sächsischen BeiriebSslörnngcn am meisten die Sudbahn betroffen. Der Ge samnitaussall wird auf mehr als ' 2 Million Gulden geschätzt Durch Explosion einer Quantität Dvnamit sind in Fiume 7 Manu verwundet und 1 Mann gelobtet worden. — In Orawitza (Serbien schleuderte ein Individuum a»ö Nacyc eine Dynamiipairone in di Klodstische Menagerie und zwar unter den Löwcnküfig. Die Patrone explodirie allerdings, zertrümmerte aber nur zwei leere Käsige, s > daß Niemand zu Schaden kam. — Der PrlmaS von Ungarn. Kardinal Simor. ist gefährlich erkrankt. London. Der „Times" wird ans Sofia gemeldet, daß der dortige deutsche Gesandie dem bulgarischen Minister des Auswär tigen eine rnffische 'Rote überreichte, welche die Verhaftung von l'< Nihilisten und politischen Verbrechern widert. Der Münster ver sprach mündlich die Einleitung einer Untersuchung über daS Ver halten der in der Note genannten Personen, worunter sich auch tzfmid's SN «'»Scrmrlch. L'L SltsdnrrMMttti Gebr. Pfund. Limtzutthr. 4M2.
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